Bram Stoker: Kritiker des Sozialstaats?
16. Mai 1897 –
Bei Archibald Constable and Company in London gibt es für 6 Shilling ein Buch zu kaufen, das sich als eines der erfolgreichsten der Geschichte herausstellen sollte: Dracula von Bram Stoker.
Vordergründig besehen ist Dracula ein Roman in der Tradition der Gothic Novels der Zeit, eine Tradition, die sich in satirischer Form in Jane Austins Northanger Abbey nachlesen lässt, in der Austin auf ihre Weise die Wirkung der Mysteries of Udolpho verarbeitet, der wohl erfolgreichsten Gothic-Novel, die Ann Radcliffe (Mother Radcliffe) geschrieben hat, übrigens ganz ohne Förderung in einem Gender-Romanschreib-Mentoren-Programm und obwohl heutige Generationen von Nitwit-Genderista Frauen des 18. Jahrhunderts für ehedem unterdrückt halten.
Blickt man jedoch hinter die Kulissen von Dracula und stellt in Rechnung, dass Stoker Ire war, also in einer Tradition aus Whiskey und Stout steht, aus Melancholie und Sauflied, aus Warten auf Dinge, die wie Godot nie kommen, aus Geschichten von Feen und verschwundenen Wanderern, die zu minutiösen Tagesablaufen im Leben von Ulysses verarbeitet wurden, einer Tradition, in der Novellisten wie Liam O’Flaherty, die weitgehend unverdauliches Zeug schreiben, sich (vielleicht aus dem Grund) als Gründer der Kommunistischen Partei Irlands versuchen (ein ziemlich erfolgloses Unterfangen), während andere sich mit Pygmalion und der Wichtigkeit, Ernst zu bleiben, befassen, stellt man also in Rechnung, dass viele irische Geschichten wie dieser Satz fast kein Ende nehmen und in jedem Fall über sich hinausweisen, dann ist die Erkenntnis, dass Dracula eine Allegorie auf die ersten Ansätze des Sozialstaates ist, schnell gewonnen.
- Dracula lebt in einem heruntergekommenen Schloss in einem heruntergekommenen Land, in dem man ihn nicht mag (er wird ge-othered, diskriminiert).
- Er lebt von der Arbeit derer, die ihn nicht mögen (wie z.B. die Amadeu-Antonio-Stiftung).
- Er nimmt Steuern, Abgaben in Naturalien und Geld und verjuxt sie nach eigenem Gutdünken (wie z.B. das Bundesministerium für FSFJ).
- Er kennt keine Sparsamkeit, geschweige denn Erspartes (wie die Linken).
- Er saugt denjenigen, die versuchen, ein eigenständiges Leben zu führen, den Lebenssaft ab und lässt sie als scheintote Zombies, die an nichts mehr Interesse haben, keinerlei Eigeninitiative mehr zeigen und ansonsten der Hilfe Anderer bedürfen – als Sozialfall zurück (so wie z.B. die guten Menschen von Jugend- oder Sozialamt auch tun).
- Seine ganze Existenz basiert darauf, zu schmarotzen (was in Sozialstaaten zum „raison d’etre z.B. der Antifa geworden ist).
- Man kann ihn in einer konzertierten Aktion loswerden und nur mit Gewalt.
- Mit seinem Tod verschwindet die Lähmung privater Initiative und das Leben beginnt von Neuem.
Wenn das keine Allegorie auf den Sozialstaat ist.
Übrigens kann man die Erstausgabe von Bram Stokers „Dracula“ für die Kleinigkeit von 10.000 US-Dollar auf Ebay erwerben.
Wer will, der kann natürlich auch mehr anlegen!
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Ich finde die Argumente sehr aus der Luft gegriffen, Bram Stoker hätte sich bestimmt auch sehr gewundert.
Bei uns in Wales ist den Leuten klar, dass Texte wie dieser have to be taken with a grain of salt, sie sind als Food for Thought gemeint. Müssen wir in Deutschland wirklich dazuschreiben, dass es sich hier um keine wissenschaftliche Abhandlung handelt?
Ich hoffe, dass Sie dasselbe den Genderisten, Feministen, Anti-Rassisten und wie die Herolde des Heils alle heißen zu sagen haben, die in der Regel Inpretationen literarischer Werke vornehmen, bei denen sich den Autoren die Haare sträuben würden; ich denke da u.a. an Charles Dickens, Jane Austen, die Bronte-Schwestern, Oscar Wilde, Alice Walker ….
Offensichtlicher Unsinn da Graf Dracula adlig ist und die Möglichkeit andere widerrechtlich auszusaugen auf dem Besitz ererbter Immobilien beruht.
Das wird ihnen als Besitzstandsapologeten sicher nicht gefallen, aber sie haben damit angefangen ;-).
Finde den Text geistreich und gelungen, aber als ich Stokers Dracula las, war mir als wäre es eine gelungene Metapher auf das, was die Leute “Kapitalismus” nennen….
Wobei ich anfügen muß, daß mir im Diktum der Leute (also derer, die meinen für die eine oder die andere dieser Seiten zu streiten) Kapitalismus wie Kommunismus/Sozialismus ziemlich gleich erscheinen!
Beide reduzieren menschliche Wirklichkeit auf materiellen Ökonomismus.
Wenn man dagegen als Kontrahenten Liberalismus (mit einer profunden philosophischen Begründung) und Kollektivismus (sive Sozialismus/Kommunismus) erkennt, dann verstehe ich die Sache durchaus. Denn was mir am Kommunismus neben seinem materialistischen Monismus am Übelsten aufstößt ist die Negation des Individuums und seiner Freiheit!