Unnötige Esser: Frag’ Dich, ob Du der Gesellschaft weiter zur Last fallen willst!
Wenn Tabus erst gebrochen sind, moralische Standards erodiert sind, Individuen dem eigenen Denken und der eigenen Boshaftigkeit keine Grenzen mehr setzen, dann verrohen Gesellschaften und der in ihnen stattfindende öffentliche Diskurs, dann wird alles zu einem Mittel für einen Zweck, einen ideologischen, einen kommunistischen Zweck.
Als William F. Nolan und George Clayton Johnson im Jahre 1967 ihren Roman “Logan’s Run” veröffentlicht haben, dachten beide, eine Dystopie, eine Geschichte über eine zukünftige Gesellschaft zu schreiben, die zukünfig bleibt, nie erreicht werden wird, da das, was sie beschrieben, einfach zu derb war, zu amoralisch, um durchsetzbar zu sein. Logan’s Run beschreibt die Geschichte einer Gesellschaft, in der niemand älter als 21 Jahre wird. Wer das Cut-off Alter erreicht, wird getötet. Den Jugendlichen, die diese Gesellschaft bewohnen, sagt man, sie würden “weiterziehen”, in ein anderes Stadium überwechseln. Logan’s Run wurde 1976 verfilmt, relativ nah an der Vorlage, lediglich das Sterbealter von 21 Jahren war Michael Anderson, der Regie führte, zu gering. Ergo wurde es auf 30 Jahre heraufgesetzt.
Wer hätte gedacht, dass eine derartige Dystopie, die Geschichte einer Gesellschaft, deren Mitgliedern man erzählt, das Leben ende mit 21 Jahren, man ziehe dann weiter, um die vorhandene Gesellschaft nicht mit seiner weiteren Anwesenheit zu belasten, in heutigen Gesellschaften normal geworden ist, Gesellschaften, in der sich diejenigen, die sich für “Intellektuelle” halten, wieder einmal damit befriedigen, kommunistische Ideen zu verbreiten. Wäre Karl Raimund Popper noch am Leben, er könnte seine Beiträge über den “Verrat der Intellektuellen” aktualisieren und neu veröffentlichen.
Heute ist es in manchen Gesellschaften bereits normal geworden, diejenigen, die als Ballast für die Gesellschaft angesehen werden, zu beseitigen. MAiD heißt das, Medical Aid in Dying, in Kanada. Dort wächst die Zahl der jährlich beseitigten Bürger, der überflüssigen Essern, wie Yuval Noah Harari sie wohl nennen würde, stetig.
Gesetzesveränderungen sorgen dafür, dass die Menge derjenigen, die medizinisch assistiert ins Jenseits befördert werden können, ganz legal, stetig wächst. Das Geschäft mit dem Tod, es wird zum Kassenschlager, ganz ohne Krieg. Auch außerhalb von Kanada wird über Assistierten Selbstmord nachgedacht, und in Schottland ist die Regierung von Hamza Useless dabei, ein Gesetz über Assistierten Selbstmord auf den Weg zu bringen, ein Vorhaben, das einem, wenn man in Rechnung stellt, was die Scottish National Party über die letzten Jahrzehnte an Verheerungen in Schottland angerichtet hat, den kalten Schweiß über den Rücken treiben kann.
Just in diesem Moment hat es Matthew Parris für notwendig befunden, in der altehrwürdigen London Times, die mittlerweile nur noch alt und auf keinen Fall mehr ehrwürdig ist, einen Beitrag zu veröffentlichen, der wie folgt überschrieben ist:
Unsere Übersetzung:
Wir können uns kein Tabu auf Sterbehilfe leisten.
Das Argument gegen Sterbehilfe lautet: Damit wird Druck auf unheilbar Kranke ausgeübt, ihr Leben schneller zu beenden – Das ist keine schlechte Sache.
Parris war von 1979 bis 1986 Abgeordneter im Britischen Unterhaus, kehrte dem Abgeordnetendasein indes den Rücken als ihm eine lukrative Stelle bei ITV als Moderator von “Weekend World” angeboten wurde, eine Sendung die seit 1977 erfolgreich ausgestrahlt und innerhalb von zwei Jahren nach der Übernahme durch Parris eingestellt wurde. Seitdem ist Parris das, was man in Britannien einen “prolific writer” nennt, ein Vielschreiber, unter anderem für die Times und den Spectator.
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Und in der Times ist – wie gesagt – der oben verlinkte Text erschienen, in dem sich Parris für eine Enttabuisierung der Sterbhilfe in Großbritannien starkt macht, denn das Vereinigte Königreich hat, wie so viele westliche Staaten, ein Problem:
Die Menschen werden immer älter, der Anteil der arbeitenden Bevölkerung, der für die karge staatliche Rente aufkommen muss, wird immer kleiner, die Alten immer mehr und langlebiger:
“A proportionately ever-smaller working population carries an ever-larger cohort of elderly and retired citizens, supported by state pensions and advances in medical science that sustain us into ever-longer retirements.”
“When I was a child the average male lived to about 65, the age of male retirement. The average female lasted about ten years beyond her retirement age at 60. In 2020 the average male had lived on more than 20 years (the average female nearly 30) beyond retirement.
“Good news? Often not for the final years of these extended retirements, often characterised by immobility, ill-health and dementia: and typically wildly expensive, cornering resources to fund our health and social care sectors.”
Und wie jeder gute Kommunist, so kommt Parris schließlich zur Sache:
- “Ist ein Leben voller Schmerzen lebenswert?”, so fragt er stellvertretend für von ihm gerade erfundene “viele Alte”.
- “Wie viel kostet es den National Health Service und meine Verwandten, mich am Leben zu erhalten?
- “Wie groß ist die Last, die ich für andere darstelle?”
Und mit diesen Fragen, so schreibt er weiter, komme eine offenere Diskussion, die soziale Normen verändern werde, und das sei gut:
“I don’t dispute the objectors’ belief that once assisted dying becomes normalised we will become more apt to ask ourselves for how much longer we can justify the struggle. Is life still giving us more pleasure than pain? How much is all this costing relatives and the health service? How much of a burden are we placing on those who love us? How much of a burden are we placing upon ourselves? We will notice others asking themselves these questions and we’ll feel empowered by changing social norms to ask them ourselves. Discussion will become more open. It will become common practice to pose this question without embarrassment, and to weigh the answer up.”
Deutlicher kann man Menschen nicht mehr objektivieren, den einzigen Wert, den sie darstellen, als Kostenfaktor modellieren, Kostenfaktor für das GEMEINWESEN, für den STAAT, denn letztlich sind die Kosten, um die es Parris geht, die Kosten, die er gerne reduzieren will, die Kosten, die staatlichen Einrichtungen wie dem NHS dadurch entstehen, dass “überflüssige” Alte am Leben erhalten werden müssen.
Wie leicht wären gesellschaftliche Leistungen zu finanzieren, wenn diejenigen, die Jahrzehntelang die entsprechenden Leistungen finanziert haben, dann, wenn sie auf die Seite derer gewechselt sind, die Leistungen entnehmen, einfach als Kostenfaktor eliminiert werden würden, einfach durch assistierten Selbstmord, also staatlich sanktionieren Mord beseitigt würden, um die Rentenkasse zu entlasten, das Gesundheitssystem zu entlasten, denn diese Systeme sind das Unveränderliche, die heilige Kuh, die vor denen, die sie im Alter melken wollen, nachdem sie sie jahrzehnte durchgefüttert haben, zu schützen sind. Staatliche Systeme sind Selbstzweck, an dem sich unzählige Gestalten aus der prekären Mittelschicht mästen, und natürlich kann man diesen Leuten nicht ihr Einkommen bestreiten, bestreiten kann man Alten ihre Recht zu leben.
Das ist nicht nur ein Tabubruch, das ist eine Verrohung der Gesellschaft, die der Dystopie, die Nolan und Clayton in Logan’s Run entworfen haben, sehr nahe kommt. Auch in Logan’s Run geht es um Bevölkerungs- und damit letztlich um Kostenkontrolle, ein probates Mittel, um die vielen lebensunwerten “Individuen, die unsere Gesellschaft produziert”, loszuwerden. Bis auf das Adjektiv “lebensunwert” eine wörtliche Übersetzung dessen, was Parris von sich gibt, Aussagen, bei denen man Schwierigkeiten hat, einen Unterschied zu den Auslassungen über das Lebensrecht von Juden, die sich im Stürmer gefunden haben, zu finden.
“Deine Zeit ist abgelaufen”, so schreibt Parris, wird nie ein Befehl sein, aber es könnte eines Tages zum unausgesprochenen Hinweis werden, den jeder, den es betrifft, versteht. In Logan’s Run ist das auch so: Die Norm, mit 21 das Zeitliche zu segnen, ist unausgesprochen und wird [außer von Logan] nicht in Frage gestellt. Wessen Zeit abgelaufen ist, der geht. Indes muss man die Jugendlichen im Roman übertölpeln, ihnen vorlügen, sie würden in eine andere Welt weiterziehen. Die Hoffnung von Parris ist, dass dies mit Alten nicht notwendig sein wird. Eine neue soziale Norm soll ihnen zu verstehen geben, dass ihre Zeit abgelaufen ist, sie im Status des Kostenfaktors und unnötigen Essers zur Last für die Gesellschaft geworden sind, deren Unmenschen ihnen nun, da sie sich in der Notlage finden, auf andere angewiesen zu sein, die kalte Schulter zeigten.
“I suspect — and believe I notice — that our culture is changing its mind about the worth of old age when coupled with crippling degeneration, incapacity, indignity and often suffering. If I’m right, our growing interest in assisted dying may reflect a largely unconscious realisation that we simply cannot afford extreme senescence or desperate infirmity for as many such individuals as our society is producing. “Your time is up” will never be an order, but — yes, the objectors are right — may one day be the kind of unspoken hint that everybody understands. And that’s a good thing.”
Parris war übrigens für die Konservative Partei im Unterhaus.
Seit 1986 hat er eine erstaunliche Entwicklung genommen.
Das sagt einiges, über heutige “Konservative”.
Bei manchen davon könnte man direkt auf den Gedanken kommen, dass sie eine Last für das Gemeinwesen geworden sind, dass ihre Zeit um ist… Und was bedeutet das für Leute wie Parris vor dem Hintergrund dessen, was Parris in der TIMES von sich gegeben hat?
Die durchschnittliche staatliche Rente im Vereinigten Königreich beträgt derzeit 203,85 GBP pro Woche, also rund 284 Euro. Dagegen waren die 30 Silberlinge, die Judas Iscariot kassiert hat, ein wahrer Fürstenlohn.
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@Wenn Tabus erst gebrochen sind
Das wurde bei Corona geschafft – das totalitäre Terror-Regime ist die Zukunft !
Je nachdem, wo sie blind sein wollen, mag die Erzählung unterschiedlich sein – es ändert nichts an den Grundsätzen !
„Von Lord Acton stammt der bekannte Ausspruch ‚Macht korrumpiert‘. Weniger bewusst ist uns, dass die Macht häufig auch dumm macht und Torheit erzeugt; dass die Macht, Befehle zu erteilen, häufig dazu führt, das Denken einzustellen; dass die Verantwortlichkeit der Macht in dem Maße schwindet, wie ihr Handlungsspielraum wächst.“
Und darin ist der ganze Wertewesten weit fortgeschritten !
Es ist schon komisch: Wann immer es um Rentner und ihre Gesundheit geht – egal wo in Europa, gibt es jedesmal irgendeinen Drecksack, der auf Heller und Pfennig vorrechnen kann wie teuer das doch alles ist. Aber Milliarden zum Fenster rausschmeißen, die sich die “Elite” dann in ihre nimmersatten Hälse schiebt ist nirgends ein Thema.
Genauso ist das. Logan’s Run ist ein nachdenkenswerter Film mit Peter Ustinow.
Der sog. Freie Westen degeneriert zusehends. Im Grunde furchtbar.
“Wann immer es um Rentner und ihre Gesundheit geht – egal wo in Europa, gibt es jedesmal irgendeinen Drecksack, der auf Heller und Pfennig vorrechnen kann wie teuer das doch alles ist.”
Das wäre doch mal was für Leute vom Fach, mal nachzurechnen, was uns Grüne, Antifa und SPDler kosten und ob die nicht weit vor den Rentnern dran sind.
Betr.:
“Unnötige Esser: Frag’ Dich, ob Du der Gesellschaft weiter zur Last fallen willst!”
Erst wollen sie deine Gesundheit durch Siechtum ersetzen, dann wollen sie
deine >Organ-“Spende”< !
.
Würden diejenigen die "Gesellschaft" von sich erlösen, die sich diese Frage selbst niemals stellen, dann gäbe es diese Frage NICHT !
.
https://www.projekt-gutenberg.org/schopenh/stachel/stachel.html
.
"Wer jedoch viel eigene, innere Wärme hat, bleibt lieber aus der Gesellschaft weg, um keine Beschwerde zu geben, noch zu empfangen." – Arthur Schopenhauer.
Soylent Green
Werde im August diesen Jahres 65 Jahre und Rentner.. Werde ca. 800€ pro Monat bekommen.. Davon gehen nochmal Kranken- und Pflegeversicherung! Nach 35 Beitragsjahren plus Sozialabgaben für meine Angestellten werde ich die Knete nie wieder sehen..
Besser investieren in Frauengerechtigkeit in Ruanda, Scheisshäuser in Schwarz Afrika und Milliarden für den Klimaschutz in Indien !
Wer sowas empfiehlt, von dem erwarte ich, daß er beispielhaft vorangeht. Also, keine Rente für Herrn Parris, sondern sozialverträgliches Frühableben!
“Als er jung gewesen sei, so schreibt der 74jährige Parris, überlebten Männer ihre Verrentung nur für wenige Jahre….”
Nun, lieber Parris, Du bist ja auch schon über das Durchschnitts-Alter hinaus. Hast Du schon mal über Deine Gruft nachgedacht?
Ich finde es sehr begrüßenswert, daß mal ein Artikel geschrieben und eine passende Überschrift gewählt wurde, in welchem die Außenseiter der wertschaffenden Gesellschaft, bei denen man sofort an die Grünen denkt, thematisiert und Wege aus der eigentlich unnötigen Krise kritisch besprochen werden. Wie auch immer und davon völlig unabhängig, braune Blätter gehören in den großen Kreislauf, bevor man auf ihnen im Herbst ausrutscht.
Ich halte es da ganz mit Nicholas Taleb und seinem “Skin in the Game”.
Alle Weltverbesserer sollten ihre Ideale erst selber vorleben und wenn sie selber damit einverstanden sind, dann auf die Allgemeinheit übertragen.
Wir wären jede Menge grüner Spinnereien sofort los, es würde quasi eine Pandemie des Realismus entstehen.
Sie wollen die Welt nicht “verbessern”, sondern zerstören und Beute machen.
Reichsmarschall H.G. soll gesagt haben: „Wenigstens 12 Jahre anständig gelebt“.
Innerlich hohl und leere Zweibeiner haben nichts zu verlieren, sie weiden sich am
Elend derer, denen sie das einbrocken und sehen sich als “unverstandene Märtyrer”.
“In den öden Fensterhöhlen wohnt das Grauen..” (Die Glocke, F. Schiller) und der große Haufen ist mal wieder hingerissen !
Ich bin ja glühender Popper Anhänger gewesen. Und ich habe Popper unendlich viel zu verdanken, da er mir ein Gebiet gegeben hat, mit dem ich überhaupt wieder Sinn in mein Leben bekommen habe und im Anschluß daran auch mit der Informatik mein Brot verdienen konnte.
Aber Wissenschaftstheorie und vieles was damit zusammen hängt (also interessante Gebiete der Philosophie) beschäftigt mich immer noch rund um die Uhr.
Aber mittlerweile ist der Westen zum Kommunismus mutiert und der Weltkommunismus steht an, obwohl Popper die westlichen Demokratien für überlegen hielt und ich das auch im Prinzip mal geglaubt habe.
Aber das ist jetzt schon länger her. Mittlerweile droht wie gesagt der Weltkommunismus und der Weg dorthin ist mittlerweile spruchreif belegt. U.a. wurde die London School of Economics von Mitgliedern der Fabian Society gegründet (*), einem westlichen Ableger des Sowjetkommunismus.
Popper hat dort gelehrt. Er muß doch wahr genommen haben, dass die London School eine fragwürdige Gründungsgeschichte hatte und das wird sich doch auch an der School nieder geschlagen haben.
Mir ist aber nichts davon bekannt, dass Popper sich damit auseinander gesetzt hat oder damit konfrontiert wurde.
Und eigentlich hätte er auch auf die kommunistischen Wurzeln der Labour Party aufmerksam werden können.
Auch gab es bereits nach der französischen Revolution grundsätzliche Kritik an der Demokratie (Tocqueville, aber auch Andere) Popper hat das offenbar nie zur Kenntnis genommen.
Aber echte Philosophen (die gab es vor 50 Jahren, als ich studierte, tatsächlich noch) haben ja auch Poppers philosophischen Hintergrund (z. B. seine Platon-Rezeption) nie ernst genommen.
Aber auch die Größten (und Popper ist was die Wissenschaftstheorie und die Klarheit seiner Gedanken betrifft noch einer der Größten für mich, machen manchmal vielleicht auch große Fehler.
PS: (*) …. dass Sidney Web, George Bernard Shaw und Graham Wallace 1895 die London School of Economics and ….” gründeten. Fünf Jahre später formierten Fabianer aus einem marxistischen Vorläufer (ILP) die “Labour Party”.
Eine kleine Korrektur möchte ich anbringen. Ich schrieb, dass es vor 50 Jahren noch echte Philosophen gab. Das ist natürlich in einem Fach, dass i. w. die eigene Geschichte lehrt, weil Lösungen halt rar sind, etwas unpassend.
Philosophen, das sind halt meist die großen Philosophen der Geschichte. Aber es gab damals jedenfalls noch echte Philosophie-Professoren, die die Philosophie jedenfalls am Text vermittelt haben. Das hätte ich eigentlich noch schreiben wollen.
(Obwohl ein wenig originelle Philosophie wird heute auch noch betrieben (in den USA auf jeden Fall, Philosophie des Geistes), ich will die nicht alle schlecht machen (ich wollte nur sagen, dass die Ideologie früher noch nicht so zugeschlagen hatte). Markus Gabriel Bonn hat z.B. “Warum es die Welt nicht gibt” verfaßt und “Ich ist nicht Gehirn” Also da bemüht man sich schon noch, aber es ist z.B. nicht Feminismus-frei.
“Mir ist nicht bekannt, dass Windräder irgendwelche Nachteile hätten.” – Prof für Philo.
Die Profs in allen Fächern werden gebogen oder brechen, die Alten sind im Ruhestand oder früher in den Ruhestand gegangen. Die von unten nachkommen, haben den gebückten Gang gut gelernt, und wenn man ständig nach unten guckt, dann kann man auch besser nach unten treten.
Wie kommen Sie auf die Idee, dass die feucht-dystopischen Träume zahlreicher gestörter westlicher Eugeniker, IWF-Schocktherapeuten und Ökoterroristen alten Schlages irgendwas mit Kommunismus zu tun hätten?
Der Kommunismus im Westen und damit aktuell der Great-Reset wurde im 19 Jahrhundert u.a. von Eugenikern und Pädophilen angestoßen. Das Great-Reset Programm läuft seit Ende des 19. Jahrhunderts. Eben auch in Gestalt der “Fabian Society”
Die aktuelle Ideologie hat ja eigentlich keinen Namen (außer eben Great Reset, aber der hält sich ja wiederum weitgehend verborgen. In der BRD ist er halt sogar als delegitimierende VT des Staates geächtet und ihn zu behaupten steht im Prinzip unter Strafe. Es ist ja der Clou der aktuellen kommunistischen Bestrebungen diese nicht als Kommunismus zu bezeichnen, obwohl sie das natürlich sind (angereichert eben durch Pädophilie und Eugenik, Feminismus und Genderismus und Anti-Rassismus)).
Auch ich bin lange nicht darauf gekommen, dass die Ideologie keinen Namen hat (obwohl ich darauf immer wieder hingewiesen habe, dass das merkwürdig sei), während der Sozialismus ja immer einen hatte. Als Sozialismus läßt sich der Great-Reset ja nicht verkaufen. Das ist desavouiert. Deshalb eben Great -Reset (an dem dann auch Putin (also die direkte Quelle des Sowjetkommunismus) beteiligt sein dürfte (oder sollte man ernsthaft glauben dass staatliche Herrschaft irgendwo für die Menschen da ist?) Klipp und klar: der Great Reset ist der Weltkommunismus mit neuem Namen. Und besteht aus Sowjetkommunismus und Wokeismus. Unter (demnächst) Führung Chinas.
Das ist eine runde Theorie, die natürlich dem Popperschen Falsifikationsprinzip offen steht.
Ich kann natürlich nicht auf alles selbst kommen oder recherchieren. Deshalb gibt es zu diesem Themenkomplex das Buch von Tom Oliver Regenauer: “Truman Show” (*). Dort werden diese Zirkel detailliert beschrieben. Und der weitere Weg zum Weltkommunismus .
Popper hat m.E. zumindest nicht die Unterwanderung der westlichen Demokratien nach WKII durch sowjetische Agenten mitbekommen.
Ich auch nicht. Im Wesen wurde selbst über enttarnte Sowjetagenten in der Öffentlichkeit nicht berichtet. Was zeigt, dass es auf westlicher Seite “Verräter” gab, die an höchsten Stellen mit dem Kommunismus zusammen arbeiteten.
Es ist ja kein Geheimnis, dass (im Gegensatz zum einfachen Arbeiter) viele Intellektuelle sich für den Sozialismus begeistern. Insofern ist und war die Demokratie immer höchst gefährdet, während das sowjetische System immun war und den Westen über die Jahrzehnte perfekt unterwandern konnte.
Es war ja hier mal fast alles in Ordnung und ist nun total zerstört. Und auch Leute wie Popper haben den Prozeß anscheinend nicht mitbekommen.
Als ein Beispiel für Unterwanderung will ich etwas anführen, was ich sogar mitbekommen, wenn auch nicht richtig bewertet habe. Die Radikalisierung der Gewerkschaften, insbesondere der britischen. Das war doch immer Sozialismus pur. Ich weiß noch wie Margaret Thatcher dagegen anbrüllen mußte, was nur damals sehr imponierte. Warum sie keinen Erfolg hatte, weiß ich nicht.
Aber auch die deutschen Gewerkschaften waren letzlich linksradikal.
Insofern war der Sozialismus in den westlichen Gesellschaften immer virulent (es ist nun mal die Heilslehre). Nach dem Krieg gab es ja in der Politik und in den Medien noch den (auch von mir (natürlich war ich auch links) damals verurteilten Anti-Kommunismus. Ich wußte ja damals noch nicht wie gerechtfertigt dieser war. Jetzt haben wir den Salat. Aber ich weiß nicht, ob wir je eine Chance hatten.
Apropos Dennis Meadows. Ja der Club of Rome gehörte wohl mit zur fünften Kolonne. Ich bekam das Buch mit 18 kurz vor dem Abi als Bild der Wissenschaft Abonnent von BDW kostenlos geschenkt. So schließt sich der Kreis. Ich konnte ja nicht ahnen, was das damals bedeutete.
Im Islam ist Selbstmord verboten. Wessen Tod bereitet dieser Hamza in Schottland also vor?
Noch eins drauf: weshalb betrachtet man eigentlich nicht welche, die im Westen, in den sie in Millionenstärke eindringen, um dann dauerhaft im Sozialsystem zu landen, und die nie etwas tun werden, als die vorhandene Infrastruktur, die die, denen sie jetzt den schnellen Tod wünschen, aufgebaut haben, als “unnötige Esser”? Zumal sie das noch vorhandene “System” doch viel länger zu ihren Gunsten arbeiten lassen werden, als die Alten dies noch vermögen?
Dennis Meadows, ein Mitglied des Clubs of Rom und des WEF hat 1972 ein Buch geschrieben” The Limits of Grow”, dass die WEF Evilists eventuell zur NetZero Agenda inspiriert hat. und vermutlich auch Leute wie Parris oder Turdeau
https://newsaddicts.com/wef-kill-4-billion-net-zero-agenda/
Ich bin noch Einzelheiten zu meinen Behauptungen schuldig. Ich kann das nicht auf wissenschaftlichem Quellenniveau machen, sondern muß mich, bevor ich die Quellen selber sichte auf Tom OIiver Regenauer verlassen (“Truman Show”). Aber ich halte die Theorie, dass der Westen vom Kommunismus unterwandert wurde, so dass nur noch der letzte Schritt zur Integration in eine kommunistische (totalitäre) Weltregierung fehlt für so offensichtlich und “schön” , das die Theorie einfach stimmen muß. “Schön” heißt natürlich nicht, dass uns da das Paradies erwartet, im Gegenteil, schön heißt: einfach klar und einfach. Und das ist eben auch ein Auswahlkriterium für Theorien.
Konkret nennt Regenauer als beteiligte Eugenik-Faschisten Rhodes, Balfour, Neville-Rolfe, Galton, Asquith, Churchill, Keynes, Beveridge, (S.386, Truman Show) Die Namen sind unterstrichen, was heißt, dass sich die entsprechende Quellen (Zitate) für die Behauptungen Im Internet bei Regenauer finden. Ich bin dem aber noch nicht nachgegangen (wie gesagt ich stütze ich aber auf die “Schönheit” der Theorie, dass eine Wurzel der Jetztzeit im ausgehenden 19 Jahrhundert zu finden ist. Irgendwoher muß es ja kommen.
Und die Fürsprecher von Eugenik und Fabianismus waren meist in beiden Strömungen aktiv (auch mein (ehemaliges) Idol Bertrand Russell was mit involviert.
Der Fabianismus wurde nach Regenauer) für die Steuerung komplexer sozialer Systeme entwickelt. (man wollte die Welt retten, durch Eugenik und die Steuerung des Pöbels füge ich hinzu. So wie aktuell auch.
Fabianer der ersten Stunde waren so auch Anhänger der Bevölkerungskontrolle wie: H.G. Wells, George Bernard Shaw oder Bertrand Ruselll, Da die Utopien zur Weltrettung nicht mittels Sovjetkommunismus zu verwirklichen waren (der war diskreditiert), mußte man die Arbeiterklasse anders gewinnen. Also über die Gründung einer politischen Partei. Keinen anderen Sinne hatte also die Labour Party.
Heute, nachdem man am Ziel ist, will man die Arbeiter nicht mehr gewinnen, man macht sie überflüssig und wird die nutzlosen Esse beseitigen. Die Erde muß dann viel weniger Menschen aushalten und die Reichen können ihr Leben besser genießen.
Aber meistens kommt es ja anders als man denkt.
Das Kapitel aus Regenauer, in dem das detailierter beschrieben ist, nimmt sie Seiten 383-404 ein.