Die politisch Korrekten sind die eigentlichen Rassisten

Yes Weiss Can! Weiss Nuss bleiben!

FerreroDas spricht eine Pralinenschachtel in einem Werbespot von Ferrero. Den Spot kennt zwischenzeitlich zumindest vom Hörensagen fast jedes Kind in Deutschland. Ferrero ist es also bestens gelungen, Markenbekanntheit für Ferrero Küsschen und Aufmerksamkeit für seine Produkte und das Unternehmen zu erzielen. Man fühlt sich unmittelbar an die Werbspots von Benetton erinnert, die in den 1990er Jahren Aufmerksamkeit für das Unternehmen geschaffen haben, in dem z.B. AIDS-Kranke Teil einer Werbekampagne waren.

Damals wie heute ist der Werbeerfolg der Unternehmen auf einen Haufen wild durcheinander laufender und vor allem schreiender politisch Korrekter zurückzuführen, die sich fast nach Belieben in Bewegung setzen lassen. Man muss Ihnen nur Anlass geben, sich aufregen zu können, z.B. über Rassismus, z.B. über die angebliche Kommerzialisierung von Kranken. Ferrero hat dies hervorragend in Szene gesetzt. Ob dies bei Ferrero beabsichtigt war, ist allerdings eine andere Frage.

Ferrero kuesschenDenn: einmal ehrlich – wie krank muss man eigentlich sein, wenn man die Aussagen einer Pralienschachtel “Yes, Weiss Can!” oder “Weiss Nuss bleiben” oder “Deutschland wählt Weiss” als Rassismus auffasst? Wer hätte je von Rassismus gehört, der sich auf eine Pralinenschachtel bezieht. Aber gut, nehmen wir den Rassismus-Vorwurf ernst, z.B. den, den ein Jean-Alexander Ntivyhabwa nach Angaben des Stern erhebt. Ntivyhabwa ist Organisator der Medien-Watch Organisation “der braune Mob” (ist das Rassismus?) und sagt: “Man kann ja nicht einmal von Satire sprechen, weil die weiße Firma einen Spot inszeniert, in dem fast ausschließlich weiße Menschen weiße Schokolade mit dem Spruch ‘Weiß Nuss bleiben” bejubeln”. Warum man nicht von Satire sprechen kann, habe ich nicht verstanden, aber wenn Herr Ntivyhabwa die Abwesenheit von nicht-weißen Menschen als Rassismus ansieht, dann gibt es in Deutschland eine Vielzahl rassistischer Ortschaften.

Die Taz setzt noch einen drauf: “Bislang gibt es keine schwarze Abgeordenten im Bundestag, obwohl etwa eine halbe Millionen schwarze Menschen in Deutschland leben. Dass Diskriminierung auf Grund von Hautfarbe oder Geschlecht in unserer Gesellschaft keine Rolle mehr spielen, ist nach wie vor Wunschdenken”. [man denke nur an das Redaktionsteam der Taz… Die Deklinationsfehler stammen übrigens von der Taz, scheinbar wirkt die Ver-Innung sich negativ auf die Deklinationsfähigkeit aus.)

Wie man so nebenbei untergeschoben bekommt, dass in Deutschland angeblich nach Hautfarbe und natürlich nach Geschlecht diskrimiert wird – bemerkenswert. Offensichtlich ist es das Ein und Alles von politisch Korrekten nachzuweisen, dass eine Diskriminierung stattfindet. Das ist ihr Lebenselixier. Gäbe es keine Diskriminierung, es wäre nicht auszudenken, denn womit sollte man seine Gutheit und moralische Integrität, seine politische Korrektheit anzeigen (anzeigen, nicht in Taten zeigen!), womit sein Geld verdienen, wenn man nicht die vermeintliche Diskriminierung anderer anprangern könnte?

Die Behauptung, dass in Deutschland nach Hautfarbe und Geschlecht diskriminiert werden soll, wird durch eine Zahl zu belegen versucht.

Wahlkreise500.000 schwarze Menschen leben nach Erkenntnissen der Taz in Deutschland (woher die Erkenntnisse auch immer stammen mögen) und keiner davon sitzt im Bundestag. Deshalb werden schwarze Menschen und wird nach Geschlecht diskriminiert. Das ist eine so hanebüchene Ansammlung von Sätzen, dass ich nicht von Argumentation schreiben mag, sondern von Dummheit, denn wenn ein Sitz im Bundestag über DIskriminierung oder nicht entscheidet, dann gibt es ziemlich viele, die in Deutschland diskriminiert werden ….

Wenn es um die politische Korrektheit geht, dann spielen Fakten natürlich keine Rolle. Im Leben der chronisch aufgeregten, politisch Korrekten spielen Fakten keine Rolle. Sie sind eher hinderlich, wenn man sich aufregen will. Und so spielt auch die Tatsache, dass Pralinenschachteln, die Wahlkampfreden halten, selbst für Deutschland eher eine Seltenheit sind, und schon dieses Setting bei einem normalen Menschen den Verdacht auslösen sollte, dass es sich hier um etwas nicht Ernst-zu-Nehmendes handelt, keine Rolle. Wenn politische Korrekte im Aufregfieber sind, dann geht es mit ihnen ganz offensichtlich durch.

Dann wird die Farbe “Weiss” zum Essentialismus, der immer dann, wenn er und nichts anderes genannt wird, Rassismus bedeutet. Wie muss es im Gehirn von Menschen aussehen, die Weiss hören, die eine Parodie (ja, das, was im Werbespot von Ferrero gemacht wird, ist eine Parodie) sehen und Rassismus denken? Wie muss es um ihre geistige Verfassung bestellt sein, wenn sie hinter den Aussagen einer Pralinenschachtel Rassismus vermuten? Zur Erinnerung, Rassismus wird gewöhnlich definiert als:

“… an antipathy based upon a faulty and inflexible generalization. It may be felt or expressed. It may be directed towards a group as a whole or towards an individual because he is a member of that group” (Allport, 1954, S.9).

Die affektive Ladung (antipathy) ist der Knackpunkt, an der vorliegenden Angelegenheit, denn im Werbespot gibt es nichts, das nahelegen würde, dass mit der Betonung der Eigenschaft weiß(er Schokolade) Rassismus einhergeht (zumal die Mehrheit von Schokoladen schwarz oder braun ist). Der Rassismus ist demnach ein interpretierter, etwas, was an den Werbespot herangetragen wird, und zwar durch die vermeintlichen Anti-Rassisten, die durch ihre politische Korrektheit mittlerweile so beschränkt sind, dass sie nur noch reflexhaft reagieren können (z.B. deutlich bei der Taz am Reflex “Geschlecht”, der immer dann kommt, wenn Diskriminierung genannt wird, auch wenn es gerade um “schwarze Menschne” geht).

TaguieffUnd so entpuppen sich die politisch Korrekten einmal mehr als die eigentlichen Rassisten. SIe sind diejenigen, die bei der Farbe Weiß an überlegen und bei schwarz an unterlegen denken. Sie sind diejenigen, die, die Rede einer Pralinepackung als Rassismus interpretieren, weil sie davon überzeugt sind, dass weiß gar nicht anders gemeint sein kann, als überlegen. Es ist ihr eigener Essentialismus, der sie Rassismus sehen lässt, wenn Pralinenschachteln sagen “Yes Weiss can”.

Wie viel Interpretation ist eigentlich notwendig, um von dieser Aussage zum Vorwurf des Rassismus zu kommen? Und was sehen die entsprechenden Anti-Rassisten, wenn sie eine Tafel weiße Schokolade in Händen haben? Darf man in ihrer Welt noch von weißen Pferden sprechen ohne darauf hinzuweisen, dass Mitglieder des Ku-Klux-Klan gewöhnlich auf brauen Pferden sitzen? Eines steht jedenfalls fest, in ihrem Bemühen, Rassismen zu sehen, machen die Weißseher vor nichts halt, so dass sich die Frage stellt, wie lange es dauern wird, bis Musiker wie Puff Daddy oder Ice Cube von den entsprechenden politisch Korrekten als Rassisten ausgemacht werden, singen beide doch von nichts so häufig wie von im O-Ton: Niggern.

Mein Dank für Anregungen, Kritik und klärende Eingriffe gebührt Dr. habil. Heike Diefenbach.

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