Die Zeit der untätigen Lamentierer

Wir beobachten seit langer Zeit ein seltsames Phänomen:

Es gibt immer mehr, die bestimmte Missstände beklagen und immer weniger, die etwas dagegen tun.

Wir leben wohl in der Zeit der untätigen Lamentierer.

Mint gewinntBesonders deutlich wird dies am Beispiel des Genderismus. Hier blüht die Lamentier-Industrie. Immer mehr Lehrstühle für Gender Studies oder Frauenforschung werden an Universitäten etabliert. Immer mehr Funktionäre entdecken die Frauenförderung als herausragende Aufgabe. Gemeinsam beklagen dann die Gender Studierten (zumeist Frauen) und die frauenförderungswilligen Funktionäre (auch zumeist Frauen) das Fehlen von Frauen in technischen Berufen, in MINT-Fächern und bei Ingenieuren.

Ein alter Pfälzer hat einmal gesagt: “Wenn Dir das so wichtig ist, warum tust Du nicht selbst etwas dagegen?”

Übertragen heißt das: Wieso sind die ganzen weiblichen Lamentierer, die als Funktionär und in der Regel ohne besondere Fähigkeit jenseits des Lamentierens ihr Dasein fristen, nie auf die Idee gekommen, etwas Sinnvolles zu studieren, z.B. ein MINT-Fach, dann müssten Sie heute nicht Lamentieren, dass so wenige Frauen in MINT-Fächern zu finden sind.

Warum sorgen die Lamentierer dafür, dass die Unzahl derjenigen, die im Speckgürtel des Bundesministeriums für FSFJ weiden, weiter durchgefüttert wird, mit sinnlosen Projekten, in denen “Genderkompetenz” vermittelt werden soll, oder Gender-Trainer professionalisiert werden sollen, anstatt sie auf eine Weiterbildung in einem MINT-Fach zu scheuchen?

Warum lamentieren die Funktionäre lieber, als dass sie selbst einen sinnvollen Abschluss in einem technischen Fach, einem MINT-Fach oder als Ingenieur erwerben?

Weil es leichter ist, den Mund aufzureißen!

Um den Mund aufzureißen, muss man nur einen Missstand erfinden, den Missstand über Lobbypolitik in die Öffentlichkeit tragen und sofern das gelungen ist, kann man die nächsten 20 Jahre von den Förderprojekten leben, die zwar den vermeintlichen Missstand nicht beheben, aber dafür sorgen, dass die Lamentierer ein erkleckliches Auskommen haben.

Wie leicht es ist, den Mund aufzureißen, das hat Luise Pusch mit ihrer aberwitzigen Forderung nach einer Quote im Cockpit von Flugzeugen gerade wieder gezeigt. Man kann etwas fordern, auf dem Rücken von Toten im vorliegenden Fall, ohne dass man auch nur einen Schimmer von Ahnung hat, ohne dass die Forderung auch nur einen minimale Chance hat, die Realität auch nur ansatzweise widerzuspiegeln. Einfach so. Der erfundene Missstand trägt die Forderung, so glaubt z.B. Luise Pusch.

Jeder noch so große Unsinn kann so instrumentalisiert werden, um eine Frauenquote, eine Frauenförderung oder eine Frauenbevorzugung zu fordern, denn, so meinen die entsprechenden Lamentierer, die monoton und gebetsmühlenartig vorgetragenen Phantasien weiblicher Benachteiligung, sie würden ausreichen, um Unterstützung für das eigene Lamento zu gewinnen, um die Konfrontation des Lamentos mit der Realität zu verhindern.

Und weil dem so ist, sind unsägliche Vorgänge, wie der von Luise Pusch angestoßene, den sie selbst als Shitstorm einordnet, was der erste Shitstorm wäre, der von entsprechendem “Shit” ausgelöst wurde, dazu geeignet, um nicht nur Träumer und Lamentierer von Realisten und ernsthaften Menschen zu unterscheiden, sondern auch eine klare Differenzierung nach Intelligenz vorzunehmen, denn:

  • Ein intelligenter Mensch, der stellt nicht einfach die Forderung nach einer Frauenquote im Cockpit auf.
  • Ein intelligenter Mensch sucht nach Daten, um zu prüfen, ob seine Forderung überhaupt eine Chance hat, in der Realität umgesetzt werden zu können.
  • Ein intelligenter Mensch hat nämlich ein Interesse daran, im Einklang mit der Realität zu sein, nicht dass er sich noch lächerlich macht.

Da Luise Pusch die 6% weiblicher Piloten in den Cockpits der Lufthansa beklagt und eine Frauenquote fordert, die darüber hinaus geht (ihre vermeintliche Begründung dafür die schenken wir uns besser, wer sie nachlesen will, kann das hier tun), wäre es sinnvoll gewesen, Frau Pusch hätte sich nach Daten umgesehen, z.B. nach Daten über die Anzahl der derzeit vorhandenen weiblichen Piloten, der vom Luftfahrtbundesamt lizenzierten Piloten, die überhaupt zur Verfügung stehen, um als Pilot eingesetzt zu werden.

Die Suche nach diesen Daten hätten verhindert, dass sich Luise Pusch in der Weise lächerlich macht, wie sie sich lächerlich gemacht hat.

Denn die Daten zeigen für den Zeitraum von 2010 bis 2013, dass die Anzahl der Frauen, die die Ausbildung zum Piloten auf sich nehmen und eine Lizenz als Verkehrsflugzeugführer (ATPL) zum Ausweiß ihres erfolgreichen Abschlusses an der entsprechenden Ausbildung vorweisen können, in den letzten Jahren sehr gering war.

Jahr Anzahl Lizenzen Frauenanteil
2010 9516 3,9%
2011 9894 4,1%
2012 10339 4,4%
2013 10379 4,5%

Wie sich zeigt, liegt der Anteil von Frauen, die in den vier betrachteten Jahren eine Lizenz als Verkehrsflugzeugführer erhalten haben, regelmäßig unter den 6%, die Pusch als Anteil weiblicher Piloten in den Cockpits der Lufthansa weiß.

Entsprechend dokumentiert die Forderung von Pusch, was wir als Zeit der untätigen Lamenierer im Titel des Posts benannt haben: Ohne Sinn und Zweck werden Forderungen für andere erhoben, die keine Basis in der Empirie haben und einzig dem Zweck dienen, die Agenda der Gender-Lamentierer zu befördern und den Mythos der benachteiligten Frauen aufrecht zu erhalten. Denn wenn der Mythos aufrecht erhalten wird, dann schafft dies die Möglichkeit, immer neue Gender-Besorgte auf Kosten der Allgemeinheit in Positionen zu hieven, von denen aus sie nichts anderes tun, als zu beklagen, dass es ja in X oder in Y oder in den Cockpits von Germanwings zu wenige weibliche Piloten gibt.

Ab sofort sollte man den entsprechenden Lamentierern entgegen halten:

Wenn ihr das so schlimm findet, dann geht hin und ändert es.

Lernt etwas Vernünftiges. Unterzieht Euch der langwierigen und zum Teil anstrengenden Ausbildung zum Ingenieur oder zum Piloten!

Aber natürlich werden sie das nicht tun, denn ein Studium der Physik oder der Informatik ist anspruchsvoller als ein Studium der Linguistik, Anglistik oder der evangelischen Theologie und nach Abschluss muss man nicht nur mobil sein, sondern sich einem Arbeitgeber empfehlen, man kann sich nicht einfach an Hochschulen zur Ruhe setzen oder vermeintliche Glossen schreiben.

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