Ein Volk der Gestörten: „Sie sind süchtig, sie müssen in eine Therapie!“
Das Verwunderliche an der Moderne ist, dass es noch Menschen gibt, die tatsächlich der Meinung sind, sie seien gesund, nicht krank, nicht gestört, nicht süchtig, nicht abhängig, nichts, einfach nur nichts. Diese Menschen, die nicht begriffen haben, dass es integraler Bestandteil eines modernen Menschen ist, etwas an der Krankheitsfront vorweisen zu können, sie sind ein Ärgernis, gegen das etwas getan werden muss.
Also werden munter Krankheiten, Störungen und Süchte erfunden, die man bereits feststellen kann, wenn man ein halbes Semester in Psychologie studiert oder im Selbststudium einen Therapieberuf ergriffen hat und vom Bundesministerium für Gesundheit finanziert wird: Spielsucht, Händewaschsucht, Onlinespielsucht, Sexsucht, Internetsucht, Handysucht, Kaffeesucht, Zigarettensucht, Fitnesssucht, Schwätzsucht …
Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wie einfach es ist, mit einer als Scherz gedachten Sucht, wie der Internetsucht, eine Sucht zu erfinden, die bei Politikern so sehr ankommt, dass sie Steuergelder zu Fördergeldern erklären und mit beiden Händen aus dem Fenster werfen, sieht man am Beispiel des Universitätsklinikums Tübingen. Dort hat man schon früh das Geschäft erkannt, das sich hinter der Internetsucht verbirgt, jener Sucht, die man allesgläubigen Politikern, die von wenig bis gar nichts eine Ahnung haben, so leicht unterschieben kann. Nachdem mit STICA, der Studie zur Internet- und Computersucht, bereits vom Bundesministerium für Bildung und Forschung Steuergelder eingeworben, wie das so schön heißt, werden konnten, finanziert das Bundesministerium für Gesundheit eine vom Universitätsklinikum Tübingen betriebene Online-Seite, die der Bekämpfung von Online-Sucht, von Internetsucht gewidmet ist. Wenn es darum geht, an Steuergelder zu kommen, macht man in Tübingen auch vor einem Widerspruch nicht halt, und warum soll man nicht Internetsucht mit Internetangeboten bekämpfen, Spielsucht mit Spielen, Alkoholsucht mit Alkohol, Rauschgiftsucht mit Heroin?
Eben!
Wenn es um Steuergelder geht, ist jedes Mittel recht, um an Steuergelder zu kommen.
Und so wird die erst unlängst erfundene Internetsucht auf der neuen Webseite groß inszeniert, zu einem Problem stilisiert, das furchtbare Folgen für den Süchtigen hat, der doch tatsächlich das Internet seiner Familie vorzieht. Unvorstellbar. Kern der neuen Webseite ist ein Onlinetest, mit dem jeder feststellen kann, ob er internetsüchtig ist, und zwar auf Grundlage von 14 Fragen, die jedem Sozialforscher ob der in ihnen dokumentierten Ahnungslosigkeit die Tränen in die Augen treiben, nicht Tränen der Trauer übrigens, sondern Tränen des Zorns, eine Ambivalenz, auf die wir noch zurückkommen werden.
Die 14 Fragen dienen dazu, nahezu jeden, der sie beantwortet, zum Internetabhängigen zu erklären und anschließend seinem eigentlichen Zweck zuzuführen: als Hilfesuchender zum willigen Opfer zu werden, an dem sich die Hilfe Anbietenden, die man praktischer Weise gleich auf der Homepage finden kann, eine goldene Nase verdienen.
Testen wir, ob Sie vom Internet abhängig sind, so wie das das Universitätsklinikum Tübingen finanziert vom Bundesministerium für Gesundheit tut. Wir haben den Test der Uniklinik originalgetreu übernommen, versehen ihn mit unseren methodischen Anmerkungen (oder Vernichtungen) und geben Ihnen die Möglichkeit, ihre Sucht zu erkennen, denn süchtig, das können wir Ihnen schon vor dem Test sagen, sind sie alle. Dafür sorgt der Test. Wer tatsächlich nicht süchtig ist, soll sich bei uns melden. Wir stellen ihn dann als Anomalie aus.
Und so geht’s: Für jede der folgenden Fragen stehen die Alternativen: nie, selten, manchmal, häufig und sehr häufig zur Verfügung.
Je nachdem, wie Sie die jeweilige Frage beantworten, geben Sie sich für die Antwort „nie“ immer einen Punkt, für die Antwort „selten“ immer zwei Punkte, für die Antwort „manchmal“ immer drei Punkte, für die Antwort „häufig“ immer vier Punkte, für die Antwort „sehr häufig“ immer fünf Punkte. Addieren Sie die Punkte für alle 14 Fragen und wir sagen Ihnen unten und in Übereinstimmung mit dem Universitätsklinikum Tübingen, dass Sie süchtig sind.
Los geht’s:
(1) „Fällt es Ihnen schwer, eine Internetsitzung zu beenden, wenn Sie online sind.“
[Methodische Anmerkung: (1) die Sprache ist schon verräterisch, denn Sitzungen haben u.a. Politiker oder die Kunden von Psychiatern; (2) verstößt die Frage gegen das Gebot, eindeutige Fragen zu stellen. Da man z.B. dann, wenn man im Internet das Spiel zwischen dem BVB und Leverkusen verfolgt, eher Schwierigkeiten haben wird, die „Internetsitzung“ zu beenden als dies der Fall ist, wenn man eine Plenarsitzung im Bundestag verfolgt, ist die Frage nutzlos].
(2) „Setzen Sie ihre Internetsitzung fort, obwohl Sie gerade offline gehen wollten?“
[Methodische Anmerkung: Die generalisierte Form der Frage ist insofern Unsinn, als es fast jedem schon einmal passiert ist, dass er offline gehen wollte und dann hat sich etwas ergeben, was ihn seine Absicht hat vergessen lassen, z.B. hat er eine wichtige eMail erhalten usw.]
(3) „Sagen Ihnen andere (Freunde Familie, Bekannte), Sie sollten das Internet weniger häufig nutzen?“
[Methodisch Anmerkung: Andere mit ihren Interessen sind kein Indikator für ein problematisches Verhalten bei denjenigen, die befragt werden.]
(4) „Nutzen Sie lieber das Internet, anstatt mit anderen Zeit zu verbringen?
[Methodische Anmerkung:Hier werden Menschen pathologisiert, die es vorziehen, für sich zu sein.]
(5) „Hatten Sie Mühe sich zu konzentrieren bzw. sind Sie wegen Ihrer Internetnutzung unausgeschlafen?“
[Doppelter Stimulus; Eine der Todsünden der empirischen Sozialforschung. Es besteht keine Möglichkeit herauszufinden, worauf sich die Antwort bezieht, auf die Mühe sich zu konzentrieren, die wohl jeder schon einmal hatte oder auf die Unausgeschlafenheit wegen der Internetnutzung.]
(6) Denken Sie an das Internet, obwohl Sie nicht online sind?
[Das hat sicher jeder schon einmal getan. Die schwammige Formulierung soll dazu dienen, die Wahrscheinlichkeit für die Antwortkategorien „manchmal“, „häufig“ und „sehr häufig“ zu erhöhen.]
(7) Sehnen Sie sich nach der nächsten Internetsitzung?
[Abermals ist die schwammige Formulierung dazu gedacht, die Wahrscheinlichkeit der Nennung von „manchmal“, „häufig“ oder „sehr häufig“ zu erhöhen.]
(8) Denken Sie darüber nach, das Internet weniger häufig zu nutzen?
(9) Haben Sie erfolglos versucht, weniger Zeit im Internet zu verbringen?
[Dass jemand versucht hat, weniger Zeit im Internet zu verbringen, ist kein Kriterium für eine Sucht, denn es gibt eine Myriade von Gründen dafür: Augenprobleme, Stromkosten …]
(10) Beeilen Sie sich mit ihren täglichen Verpflichtungen, um früher online gehen zu können?
[Selbst wenn das der Fall sein sollte, wäre es kein Problem, das auf eine Sucht hinweist. Es soll Menschen geben, die Dinge aus Freude tun und deshalb die täglichen Verpflichtungen schnell hinter sich bringen wollen, wobei das Adjektiv „schnell“ keinerlei Anlass zu dem Glauben gibt, dass mit „schnell“ auch „schlecht“ einhergeht.]
(11) Vernachlässigen Sie ihre täglichen Verpflichtungen (Studium, Arbeit, Freunde, Familie], weil sie lieber online gehen?
[Dass man Verpflichtungen, z.B. Kunden oder dem Studium gegenüber, an manchen Tagen vernachlässigt, ist sicher kein Grund, auf eine Sucht zu schließen, denn es soll Menschen geben, die es sich leisten können, Verpflichtungen heute und zu Gunsten einer Vorliebe, die sie vielleicht haben, zu vernachlässigen. Die Pathologisierung dieses Verhaltens ist pathologisch.]
(12) Gehen Sie online, wenn Sie sich bedrückt fühlen?
[Suggestive Frage, die das Online gehen als Mittel, um Bedrückung zu beseitigen, pathologisiert. Dieselbe Frage würde den Tübinger Verantwortlichen für diesen Blödsinn, der als Compulsive Internet-use Scale bekannt ist, nicht im Zusammenhang mit Familien einfallen: „Sprechen Sie mit ihren Eltern, wenn Sie sich bedrückt fühlen?“ Dass nur bestimmte Verhaltensweisen pathologisiert werden sollen, macht die Intention und die normative Grundhaltung hinter der Pathologisierung sehr deutlich oder wie Faust sagt: Am Gelde hängt, zum Gelde drängt doch alles …]
(13) „Nutzen Sie das Internet, um Ihren Sorgen zu entfliehen oder sich von negativen Gefühlen zu befreien?“
[Abermals ein doppelter Stimulus; ansonsten wie (12).]
(14) „Fühlen Sie sich ruhelos, frustriert oder gereizt, weil sie das Internet nicht nutzen können?“
[Wir erinnern uns an den Tag, an dem unser Provider technische Probleme hatte und wir nicht ins Internet gekommen sind. Dort haben ScienceFiles und Kundenmails gewartet, und ja, wir waren ruhelos und gereizt, aber mit Sicherheit nicht internetsüchtig.]
Geschafft.
Damit haben Sie den Mumpitz-Fragebogen „Internetsucht“, wie er vom Universitätsklinikum Tübingen im Internet vertrieben wird und vom Bundesministerium für Gesundheit finanziert wird, um die Hälfte der Bevölkerung zu Internetsüchtigen zu erklären, in Therapie bringen und auf diese Weise ein Heer von Therapeuten aus den Beiträgen der Krankenversicherten finanzieren zu können, hinter sich gebracht.
Der Beleg dafür, dass sie Internetsüchtig sind, wird nun umgehend geliefert.
Beim Universitätsklinikum Tübingen gelten Sie als internetsüchtig, wenn Sie mehr als 34 Punkte erreicht haben.
Sie haben 35 von 70 Punkten erreicht (50%)
• Laut CIUS-Fragebogen gehören Sie zu denjenigen Usern, die das Internet abhängig nutzen. Wir empfehlen Ihnen, eine Beratung aufzusuchen. Im persönlichen Gespräch können Sie sich Ihre Situation genauer anschauen und gemeinsam mit Ihrer Beraterin/Ihrem Berater über geeignete Lösungsmöglichkeiten nachdenken. In unserer Adress-Datenbank finden Sie Hilfsangebote in Ihrer Nähe.
Mehr als 34 Punkte zu erreichen, das ist problemlos möglich, wenn sie 7 der 14 Fragen mit „selten“ beantworten (macht 14 Punkte) und 7 Fragen mit „manchmal“ (macht 21 Punkte). Internetsucht liegt also schon dann vor, wenn man selten oder manchmal die Indikatoren erfüllt. Trüge man dieselben Kriterien an richtige Süchte heran, dann wäre süchtig, wer selten in Kneipen geht und dort manchmal ein Bier trinkt, wobei er selten die Kneipe der Familie vorzieht und manchmal schon gedacht hat, es wäre besser, nicht in die Kneipe zu gehen, was selten dazu geführt hat, dass er seine Kneipensitzung erfolglos vorzeitig beenden wollte und manchmal dazu, dass er in der Kneipe geblieben ist, obwohl er gehen wollte, was wiederum selten oder manchmal von seiner Familie bemängelt wurde oder von seinen Freunden, sofern sie nicht mit ihm in der Kneipe saßen. Selten war unser Kneipengänger bedrückt und manchmal hat er seine Sorgen in Alkohol ertränkt, manchmal auch gegen den Rat seiner Familie und selten hat seine Arbeit darunter gelitten, aber egal, er ist süchtig. Jedenfalls nach den Maßstäben, die die Unversitätsklinik Tübingen anlegt, um so viel wie möglich Menschen zu Internetsüchtigen erklären und an Dritte vermitteln zu können.
Ob das Universitätsklinikum Tübingen für jeden angeblichen Internetsüchtigen, den sie an das Projekt Drahtseil der inneren Mission des diakonischen Werks in Leipzig oder die AWO Jugend- und Drogenberatung Gelnhausen-Schlüchtern vermittelt, eine Provision erhält, wissen wir nicht.
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Falsch wie ne Esoterik Hotline.
Und sowas nennt sich Wissenschaftler ?
Eher Taschenspieler des sozialistischen Hochschulsystems, um Naive, Ahnungslose und die geistig minderbemittelten Vollzeitkorrupten und Volksausbeuter ( ich denke dabei ans Politikerpack ) abzuzocken.
Ihr seid Spitze!
„Trüge man dieselben Kriterien an richtige Süchte heran, dann wäre süchtig, wer selten in Kneipen geht und dort manchmal ein Bier trinkt, wobei er selten die Kneipe der Familie vorzieht und manchmal schon gedacht hat, es wäre besser, nicht in die Kneipe zu gehen, was selten dazu geführt hat, dass er seine Kneipensitzung erfolglos vorzeitig beenden wollte und manchmal dazu, dass er in der Kneipe geblieben ist, obwohl er gehen wollte, was wiederum selten oder manchmal von seiner Familie bemängelt wurde oder von seinen Freunden, sofern sie nicht mit ihm in der Kneipe saßen. Selten war unser Kneipengänger bedrückt und manchmal hat er seine Sorgen in Alkohol ertränkt, manchmal auch gegen den Rat seiner Familie und selten hat seine Arbeit darunter gelitten, aber egal, er ist süchtig. Jedenfalls nach den Maßstäben, die die Unversitätsklinik Tübingen anlegt, um so viel wie möglich Menschen zu Internetsüchtigen erklären und an Dritte vermitteln zu können.“
Hab ich gelacht, hab ich gelacht …
Auch ohne den Bullshit ganz zu lesen, kann ich Ihnen versichern, ich bin nicht Internet abhängig, wenn ich auch nicht mehr darauf verzichten möchte.
Aber vielleicht ist das schon Abhängigkeit?
Mir geht es wie Thoreau. Ich konnte schon immer auf den Umgang mit Menschen verzichten.
Schätze aber den Austausch mit Menschen, ohne mit Ihnen Umgang pflegen zu müssen.
Daher bin ich auch ein leidenschaftlicher Briefeschreiber – auch mit der Hand – selbst im jetzigen technischem Zeitalter. Stoße aber meistens nicht auf Gegenliebe.
Ja – und ich verbringe mit Lesen immer noch mehr Zeit als an meinem Mac.
Und wie schön ist es dann, wenn man etwas nicht versteht, sich mit einem Klick den Weg in die Bücherei ersparen kann.
Nein, ich möchte ihn nicht mehr missen.
Bin ich jetzt abhängig oder nicht?
Wer sich für gesund hält, ist nur nicht genau genug untersucht. Er braucht Fürsorge, die Bedürftigkeit schafft und Arbeitsplätze für einschlägige Wohltäter. Dann darf er sich bei Politikern bedanken, die Steuern und Sozialbeiträge für ihn verwenden und bei Medien, die ihm einreden, das sei sozial – oder gar im Sinne seines Anspruchs auf „soziale Gerechtigkeit“. Wer dem folgt, hat gute Aussichten, sich selbst zu entmündigen. Und an der Stelle schließt sich der Kreis. Unmündige sind eine prima Kundschaft für Politiker und Medien, die sich aus voller Überzeugung dem Bevormunden hingeben und das gern „wissenschaftlich“ untermauern lassen.
„Sie haben 28 von 70 Punkten erreicht (40%)
Laut CIUS-Fragebogen gehören Sie noch nicht in die Gruppe abhängigen Internetnutzer. Allerdings könnte man Ihre Nutzung als „riskant“ einstufen. Wir empfehlen Ihnen, eine Beratung aufzusuchen. Im persönlichen Gespräch lässt sich viel besser klären, ob ein Problem vorliegt und welche Lösungsmöglichkeiten es gäbe. In unserer Adress-Datenbank finden Sie Hilfsangebote in Ihrer Nähe.“
Zwar nicht süchtig, aber „riskant“! Also vieleicht doch, aber auf jeden Fall kurz davor!
28 Punkte bedeutet: 14 Mal „selten“ oder 12 Mal „selten“, einmal „manchmal“, einmal „nie“.
Womit dann wohl (fast) jeder entweder süchtig wäre, oder aber kurz davor stehen würde es zu werden.
Genau – quod erat demonstrandum!
Ich gebe ehrlich zu, dass ich die Frage
(8) Denken Sie darüber nach, das Internet weniger häufig zu nutzen?
gelegentlich oft 🙂 mit „sehr häufig“ beantworten muss, z.B. wenn ich geballten Schwachsinn wie den eines Universitätsklinikums Tübingen im Netz lesen muss, auch wenn ich seit vielen Jahrzehnten schon bevorzugt dieses Kommunikationsmittel nutze und seine Verbreitung immer aktiv beförderte. Sind halt rein zahlenmäßig mehr interessante Leutz drin als im Telefonhörer.
Aber dann kommt mir der Gedanke: wieso eigentlich ausgerechnet ich? Wieso sollten stattdessen nicht besser die Gestörten im Universitätsklinikum Tübingen, Fachbereich Internet-Nixversteher, und den Behörden, die solche Neuland-Projekte auch noch fördern, das Internet besser „weniger häufig“ bis am besten „immer gar nicht“ benutzen? Millionen Nutzer würden es ihnen danken! Ich meine, die Tübinger könnten doch stattdessen Beratungssüchtige „weniger seltener“ von Angesicht zu Angesicht beraten, da wären sie dann „mehr häufiger“ ganz unter sich; ist sicher ein Heidenspaß für diese Berater und in Gummizellen wäre das ja auch völlig ungefährlich!
Jedenfalls: bis es soweit ist, danke ich der ScienceFiles-Redaktion, die nicht müde wird, auf solcherlei (auch schon sprachlichen) Schwachsinn an den Unis hinzuweisen. 😀
(1) „Fällt es Ihnen schwer, eine Arbeit zu beenden, wenn Sie in der Firma sind.“
– „manchmal“ (ich bin ja schließlich keine Maschine die sich auf Knopfdruck ausschalten läßt)
(2) „Setzen Sie ihre Arbeit fort, obwohl Sie gerade nach Hause gehen wollten?“
– „manchmal“ (läßt sich nicht vermeiden wenn man keine Maschine ist)
(3) „Sagen Ihnen andere (Freunde Familie, Bekannte), Sie sollten weniger arbeiten?“
– „häufig“
(4) „Arbeiten Sie lieber, anstatt mit anderen Zeit zu verbringen?
– „manchmal“ (besonders wenn die Freundin mal wieder rumzickt, oder man das Geld der Überstunden braucht)
(5) „Hatten Sie Mühe sich zu konzentrieren bzw. sind Sie wegen Ihrer Arbeit unausgeschlafen?“
– „manchmal“
(6) Denken Sie an die Arbeit, obwohl Sie nicht in der Firma sind?
– „manchmal“
(7) Sehnen Sie sich nach ihrer Arbeit?
– „selten“ (besonders wenn die Freundin mal wieder rumzickt)
(8) Denken Sie darüber nach, weniger zu arbeiten?
– „häufig“
(9) Haben Sie erfolglos versucht, weniger zu arbeiten?
– „häufig“
(10) Beeilen Sie sich mit ihren täglichen Verpflichtungen, um früher arbeiten gehen zu können?
– „selten“ (Freundin halt, oder Überstunden)
(11) Vernachlässigen Sie ihre täglichen Verpflichtungen (Studium, Freunde, Familie], weil sie lieber arbeiten gehen?
– „selten“ (besonders wenn die Freundin mal wieder rumzickt, oder man das Geld der Überstunden braucht)
(12) Gehen Sie arbeiten, wenn Sie sich bedrückt fühlen?
– „sehr häufig“ (in Grunde „immer“ wenn ich mich „bedrückt fühle“ und arbeiten muß, denn Urlaub gibt es dafür nicht.)
(Frage ist dumm formuliert. Sollte doch wohl „WEIL Sie sich bedrückt fühlen“ heißen.)
(13) „Nutzen Sie die Arbeit, um Ihren Sorgen zu entfliehen oder sich von negativen Gefühlen zu befreien?“
– „selten“ (besonders wenn die Freundin mal wieder rumzickt)
(14) „Fühlen Sie sich ruhelos, frustriert oder gereizt, weil sie nicht arbeiten können?“
– „selten“ (wenn man krank ist, oder halt wenn die Freundin…)
Ergebnis: SÜCHTIG!
Tolle Fragen. Einfach mal „Internet“ durch „Musik“, „Bücher“ – oder was für Hobbies man halt hat – ersetzen!
Einfache Diagnose Sie sind arbeitssüchtig…..
@ Herr Unbekannt
Ergebnis: Sie haben die falsche Freundin und sind sichtbar genervt. Das Geld für Ihre Überstunden brauche Sie nicht für sich, sondern um die Ansprüche Anderer zu erfüllen. Jemand verarscht Sie! Ihre Arbeit ist mehr ihr Zuhause, als Ihre Pflicht. Sie sind nicht süchtig, sondern flüchtig. 😉
„Fällt es Ihnen schwer, eine Internetsitzung zu beenden, wenn Sie online sind.“ Mir fällt es schwer, solche Frage(böge)n zu beantworten, in denen die erste Frage bereits von beträchtlicher Blödheit geprägt ist, die sich bei den weiteren zu steigern pflegt. Zum einen: Damit eine „Internetsitzung“ beendet werden kann, muß sie im Gange sein. Wann anders, als wenn ich „online“ bin, könnte es mir überhaupt schwerfallen, eine „Internetsitzung“ zu beenden?
Zum anderen: Was soll das überhaupt sein, eine „Internetsitzung“? Hier ist so ein putziger kleiner Computer, den ich zum „Surfen“, für Officekram und dergleichen verwende. Der ist immer mit dem „Internet“ verbunden, wenn er läuft (weil der Rechner und der zuständige Switch an der selben Steckdosenleiste hängen). Wenn ich da jetzt etwas in einem Browser lese, oder eine Arbeit als PDF herunterlade und anschaue, und dabei kein Netzwerkverkehr stattfindet, was genau ist dann die „Internetsitzung“? Das mag anders sein unter gewissen Umständen, etwa damals, als es 6 Pfennig pro Minute gekostet hat, sich mit einem fiepsigen Modem einzuwählen und man deshalb die Anzahl dieser Minuten klein gehalten hat. Oder vielleicht auch, wenn jemand für längere Zeit in einem Online-Spiel versinkt. Das aber geht auch mit offline-Spielen, und wenn jemand deshalb ein Problem hat, dann nicht wegen „Internetsucht“.
Zum dritten ist unklar, ob sich das Schwerfallen auf eventuell vorhandene dringliche Gründe, die „Sitzung“ zu beenden, bezieht oder nicht. Solange die Sitzung zwanglos im Gange ist, findet sie einfach statt, und man denkt in der Regel dabei, wie auch bei anderen Aktivitäten, die einen ausfüllen, nicht über die Modalitäten ihrer Beendigung nach, so daß diesbezüglich auch nichts schwerfällt. Diese seltamen Psychologierer scheinen es für normal zu halten, bei allem, was man tut, sich gleichzeitig selber über die Schulter zu sehen und im Hinterkopf darüber nachzudenken, ob das jetzt irgendwie problematisch oder gar pathologisch ist, was man da treibt, ob es „Spaß macht“ oder wie sonst man sich dabei fühlt.
Eine halbwegs sinnvolle Frage wäre etwa: Wie oft kommt es vor, daß Sie sich mit Dingen beschäftigen, die eine Internetverbindung erfordern, und diese Aktivität fortsetzen, obwohl es dringende Gründe gibt, sie zu beenden? Allerdings läßt sich wegen der erheblichen Bandbreite an Dingen, die eine Internetverbindung erfordern, daraus keine Sucht herausdestillieren.
„(14) „Fühlen Sie sich ruhelos, frustriert oder gereizt, weil sie das Internet nicht nutzen können“
Doch , bei Item 14 würde ich mich voll bestätigt finden! So etwas dürfte bei dem heutigen Stand der Technik eigentlich nicht mehr passieren – oder höchstens Minuten dauern, um einen solchen Fehler zu beseitigen. Man kann dafür die Hotline des Providers anrufen, sitzt dann aber 45 Minuten in der Warteschleife, bevor sich jemand darum kümmert. Man stelle sich mal vor, der Strom würde eine 3/4 Stunde ausfallen. Sind wir jetzt alle „“stromsüchtig“???
Geht’s um feministische Themen, fließen Fördergelder wie von selbst.
Aus dem 3-seitigen Kurzbericht der PINTA-Studie:
(https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/ressortforschung/krankheitsvermeidung-und-bekaempfung/drogen-und-sucht/epidemiologie-des-suchtmittelkonsums/praevalenz-der-internetabhaengigkeit-pinta.html)
Seite 1
„Gender Mainstreaming
Durch die Repräsentativität der Stichprobe wurde sichergestellt, dass die Anteile von Männern und
Frauen in der Allgemeinbevölkerung abgebildet werden. Weiterhin wurden alle Auswertungen getrennt für
Männer und Frauen durchgeführt.“
„Ergebnisse: […] Hier zeigt sich also ein höheres Ausmaß der
Internetabhängigkeit bei weiblichen Befragten.“
Seite 2
„Bei der zweiten Methode […] Der hohe Anteil bei den
jungen Mädchen findet sich also bei beiden methodischen Vorgehensweisen.“
„Schlussfolgerung: […] Auffällig ist die hohe Prävalenz unter Mädchen und jungen Frauen.
Weitere Studien mit vertiefenden Analysen sind hier notwendig.“
Seite 3
„Umsetzung der Ergebnisse durch das BMG
Die Ergebnisse weisen auf hohe Raten problematischen oder suchthaften Internetgebrauchs in jungen Altergruppen und hier insbesondere unter weiblichen Personen hin.“
Unlängst hab ich eine „Doku“ über Internetsucht und deren „Behandlung“ in China gesehen: die trennen die Kinder von ihren Eltern und stecken sie in ein Bootcamp.
Um Skeptiker zu überzeugen, führt der gestrenge Leiter der Gefängniseinrichtung als Beispiel für Internetsucht Jugendliche an, die sich mit Windeln vor den Computer setzen, um sich beim Zocken nicht vom Besuch der Toilette unterbrechen zu lassen.
… naja, von echter Sucht müsste man wohl erst sprechen, wenn die Jugendlichen sich nicht um die Windeln scheren würden, weil es ihnen …egal ist, welche natürlichen Bedürfnisse auftreten mögen, wenn sie beim Zocken sind 🙂
Gegen Arbeitssucht, also die erfolglose Suche nach Arbeit, gehen die Jobcenter immer härter vor. Die Mitarbeiter der Jobcenter packen die Erwerbslosen verstärkt in sinnlose Hartz-IV „Disziplinierungs“-Maßnahmen, wie sechs Monate in Vollzeit in einer Übungsfirma in Hamburg mit Waren aus Plastik und „Palim-Palim“-Kaufmannsladen spielen.
Mit diesem Leitfaden erfahren Erwerblose, wie sie in nur fünf Schritten überhaupt gar keine Hartz-IV Maßnahmen mehr machen brauchen. Dabei ist es auch völlig egal, ob die Hartz-IV Opfer per Eingliederungsverwaltungsakt vom Jobcenter zwangsverpflichtet wurden oder ob sie aus reiner Unwissenheit durch Unterschrift auf einer Eingliederungsvereinbarung sich selber dazu verdonnert haben. Klappt bei jeder Art von Maßnahme. Weiter sagen, ausprobieren und den Frühling geniessen !!!
Befreit von jeglichen Maßnahmen für immer (Hartz IV)
https://aufgewachter.worDpress.com/2013/07/10/befreit-von-jeglichen-masnahmen-fur-immer-hartz-iv/
Konrad Golling
Den Fragebogen sollte man mit „Steuergeld-Süchtig“ machen und jeden der auf über 50 Punkte kommt wegsperren. Die Welt ware bedeutend schöner.
Bis in die 1970er Jahre hinein war Sucht keine Krankheit, sondern das, was es jahrhundertelang war – und ist – eine Charakterschwäche!
Die Folgen von Sucht hatte deshalb bis dahin jeder selber zu tragen – und nicht die Allgemeinheit oder die Gemeinschaft der Krankenversicherten! Im Gegenteil, eine Krankenkasse konnte solche Leute aussteuern, da es damals noch keine Krankenversicherungspflicht gab – und der aufgegriffene Betrunkene kam in die Ausnüchterungszelle und nicht ins Hospital.
Es lag mit Sicherheit nicht an der Anerkennung der Sucht als Krankheit alleine, aber es trug sicher auch dazu bei: Just in den 1970ern stieg der Krankenversicherungsbeitrag in Regionen, in denen die Versicherungsnehmer zunehmend zu der Ansicht kamen, daß sie nun auch mal etwas (zurück-)haben wollten – von ihrem ganzen Geld! D.H. man begann, auch für Lapalien zum Arzt zu rennen und war unzufrieden, wenn man nichts verschrieben bekam! Die Spirale der steigenden Krankheitskosten setzte sich genau zu der Zeit in Bewegung!
Cue Bono? Die „Gesundheitsindustrie“ hat dann auch genau da Blut geleckt! Wahrscheinlich hat sie die Anerkennung der Sucht als Krankheit genauso unterstützt wie die Nichtweitergabe von Hausmitteln und Selbstbehandlung in Schulen sowie das vom Markt nehmen der Kräutermittel in Drogerieen – denn schließlich ist jeder Anbieter von Waren und / oder Dienstleistungen daran interessiert auch die Leute zu seinen Kunden machen zu können, die sich bisher für diese Produkte nicht interessieren, bzw. sie schlicht nicht benötigen.
… und heute beschwert man sich darüber, daß die Leute wegen Schnupfen in die Notaufnahme rennen und die „Gesundheitskosten“ explodieren!
Die Pharmaindustrie und Co. freuts und nicht nur, sie erfindet immer neue – behandlungsbedürftige – Krankheiten samt (überteuerter) Mittelchen dazu – wenn man „Gesundheit“ draufschreibt, kann man locker den 5fachen Preis nehmen, zahlt das die Kasse geht noch einmal x10 – man „gönnt“ auch der explodierenden Psychomedizin ihren Anteil! Schließlich hat man da auch eine Pille für.
Wenn man vergleicht, auf wieviele Menschen 1960 ein Seelendokter kam und heute …
Damals reichte mehr gesunder Menschenverstand und der Priester.
Danke für diesen tollen Artikel! Ich bin selber Arzt und sehe mit Sorge, wie bestimmte Teile der Ärzteschaft aus üblichem Verhalten neue Krankheiten konstruieren wollen. Sogar im Deutschen Ärzteblatt wurde hierüber schon diskutiert, geschehen ist jedoch meiner Meinung nach wenig.
Verzeihen Sie bitte die einschränkenden Einschübe und die unangemessen milde Sprache. Diese müssen aus juristischen Gründen sein, um mich auf die freie Meinungsäußerung berufen zu können. Ärzte mit abweichender Meinung oder gar vom Üblichen abweichenden Handeln werden meiner aus Beobachtung heraus entstandenen Meinung nach von bestimmten Juristen bestimmter ärztlicher Standesorganisationen gerne umgehend mundtot gemacht. Neben den allgemein üblichen Gesetzen bieten die vielfältigen Regeln des ärztlichen „Standesrechts“ entsprechend motivierten Juristen dazu mehr als genug Ansatzpunkte. Deshalb werden Sie zu Ihrem Artikel auch wenig offene Zustimmung von Ärzten ernten.
… umso mehr freuen wir uns über Ihre offene Zustimmung!
Immerhin bekommen wir viel nicht ganz so offene Zustimmung auf allen möglichen Wegen, und nicht nur zu diesem Text!
Trotzdem ist es wirklich traurig, dass Leute in Deutschland sich nicht mehr trauen, Zustimmung offen und in der Art und Weise, wie sie es für richtig halten, zu formulieren …
Ich danke Ihnen für Ihre Antwort! Und dafür, dass es ScienceFiles gibt.
Noch eine Sucht:
1) Fällt es Ihnen schwer, Ihre Arbeit zu beenden, wenn Sie noch am Arbeitsplatz sind?
2) Setzen Sie Ihre Arbeit fort, obwohl Sie gerade nach Hause gehen wollten?
3) Sagen Ihnen andere (Freunde, Familie, Bekannte), Sie sollten weniger arbeiten?
4) Nutzen Sie lieber Ihre Arbeit, anstatt mit anderen Zeit zu verbringen?
5) Hatten Sie Mühe sich zu konzentrieren bzw. sind Sie wegen Ihrer Arbeit unausgeschlafen?
6) Denken Sie an Ihre Arbeit obwohl Sie nicht am Arbeitsplatz sind?
7) Sehnen Sie sich nach Ihrer Arbeit?
8) Denken Sie darüber nach, weniger häufig zu arbeiten?
9) Haben Sie erfolglos versucht, weniger Zeit bei der Arbeit zu verbringen?
10) Beeilen Sie sich mit Ihren täglichen Verpflichtungen, um früher zur Arbeit gehen zu können?
11) Vernachlässigen Sie Ihre täglichen Verpflichtungen (Familie, Freunde, Einkaufen, Arztbesuche) weil Sie lieber zur Arbeit gehen?
12) Gehen Sie arbeiten, wenn Sie sich bedrückt fühlen?
13) Nutzen Sie Ihre Arbeit, um Ihren Sorgen zu entfliehen oder sich von negativen Gefühlen befreien?
14) Fühlen Sie sich ruhelos, frustriert oder gereizt, weil Sie nicht am Arbeitsplatz sein können?
Nun, so absurd ist das nun auch wieder nicht. Nur vielleicht nicht mehr so aktuell wie früher. Ich kann mich noch daran erinnern, als ich vor 2000 endlich Telefonanschluß kriegte und auch ins Internet konnte, auch zeitweilig internetsüchtig war. Zu der Zeit hatten die Wenigsten eine Flatrate und man mußte sich per Modem bei verschiedenen Anbietern einwählen. Das war natürlich auch nicht billig und da das damals noch alles neu war, gab es Probleme mit dem Aufhören. Auch wenn es mal wegen Probleme mit der Telekom kein Internet gab, war das nicht so leicht darauf zu verzichten.
Die Frage: (2) „Setzen Sie ihre Internetsitzung fort, obwohl Sie gerade offline gehen wollten?“ scheint mir auch aus der Zeit zu sein. Heutzutage hat man ja Dauerzugang zum Internet, sofern der PC an ist. Trotzdem kann es natürlich bei manchen Leuten zur Sucht werden. Es wäre daher falsch sich über Süchte anderer lustig zu machen, oder nur eine Ausnutzung von Zuwendungen wittern, nur weil man selber keine Probleme hat. Ein aktuelles Buch gibt es auch zu dem Thema: Spektrum Verlag: Müller, Internetsucht; Wie man sie erkennt und was man dagegen tun kann (2017) – wie ich kürzlich zufällig gesehen habe.
@hhaien
Das genau ist aber der Punkt: Wer entscheidet denn, was aus welchen Gründen eine Sucht ist oder wann etwas aus welchen Gründen zur Sucht wird?
Ihr eigenes Beispiel, das Sie berichtet haben, kleiden Sie in die Worte, dass Sie auch „zeitweilig internetsüchtig war[en]“. Wenn Sie SÜCHTIG gewesen wären, dann hätten Sie nicht einfach nach einer gewissen Zeit Ihr starkes Interesse am Internet verloren und halt etwas anderes gemacht als Surfen.
Sie waren sicher NICHT süchtig, sondern haben sich einfach für eine zeitlang sehr intensiv Ihrem „Spielzeug“ gewidmet. Das ist eine ganz normale Verhaltensweise von Kindern wie von vielen Erwachsenen. Und es ist absulut nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste.
Wer wissen will, was eine Sucht ist, sollte sich Leute in Entziehungskuren von Heroin, am besten ohne Ersatzstoff, anschauen, damit er weiß, wovon er spricht. Und dann können Sie sicher sein, dass sich niemand „über Süchte anderer lustig“ macht!
Im Übrigen geht es niemanden etwas an, wer wann wie lange im Internet tätig ist. Wenn jemand 24 Stunden im Internet surfen will und es sich leisten kann, nicht zu arbeiten, und jemanden hat, der ihm das Einkaufen, Kochen, den Abwasch, die Wäsche und was weiß ich noch alles erledigt, kann uns allen dies egal sein, denn diese Person belastet durch ihr Verhalten nicht das Steuersäckel.
Dagegen belasten alle das Steuersäckel erheblich, die dazu überredet werden können, dass alles, woran sie eine zeitlang bleiben und wofür sie über eine längere Zeit eine hohe Aufmerksamkeitsspanne haben, eine Sucht sei!
Für mich gilt dann, dass ich seit Jahrzehnten lesesüchtig sein muss, denn ich habe seit ich, glaube ich, 8 Jahre alt war, fast keinen Tag meines Lebens verbracht, ohne in einem Buch oder mindestens einen Text gelesen zu haben. Und oft lese ich stundenlang. Und oft lese ich Bücher im Internet. (https://www.archive.org kann ich sehr empfehlen!)
Ist das ein Anlass, um mich der Geldbörse des Steuerzahlers aufzubürden?
Sicher nicht. Eine Sucht ist eben nicht, wenn man etwas gerne und sehr oft und sehr lange tut!
„Für mich gilt dann, dass ich seit Jahrzehnten lesesüchtig sein muss, denn ich habe seit ich, glaube ich, 8 Jahre alt war, fast keinen Tag meines Lebens verbracht, ohne in einem Buch oder mindestens einen Text gelesen zu haben.“
Jetzt wo Sie es ansprechen, ja ich denke ich muß mich Ihrer Sucht anschließen. Schließlich lese ich jeden Tag Text. Und o Schreck wenn ich denn arbeite schreibe ich auch noch. Ich bin also lese- uns schreibsüchtig. Manchmal schreibe ich sogar so für einen Computer das er mit dem Geschriebenen was „anfangen“ kann.
Und dann bin ich zu allem Übel auch noch rechensüchtig. Ich schaue mir Zahlen und und folge Argumente zu diesen Zahlen und süchtig wie ich bin, rechne ich gewisse Dinge sogar aus oder gar nach.
Wenn das nicht krank ist…..
Dann muss ich mich Ihnen anschließen, aber ich tue es gerne, und bin auch nicht bereit, mich umzustellen und „gesund“ zu werden.
Warum gibt es denn keine Fernsehsucht? Weil ZDF und ARD noch Dumme brauchen, die ihren geistigen Dünnschiss kosumieren
unter 35 Punkte: Sie haben therapiebedürftige Defizite in der Nutzung des Internets. Zur Behandlung Ihrer Kommunikationsstörung und sozialen Isolation vereinbaren Sie bitte einen Termin mit unseren Sozialkommunikationspfleger_*_innen.
Das scheint mir nun eine folgerichtige Kampagne der Obrigkeit zu sein, da ja bekanntlich Fake-News, Hate-Speech und Nazis jeglicher Couleur sich ja bekanntlich im Internet tummeln. Also sind wir wohl alle Internet-süchtig…..