Field Trip: ScienceFiles will boldly go, where […] has ever gone before

Stammleser werden in den nächsten Tagen mit einer ungewohnten Flaute auf ScienceFiles konfrontiert werden. In dieser historischen, entscheidenden, unglaublich wichtigen Zeit, in der Entscheidungen in Deutschland kosmische Bedeutung erlangen (können), bleibt ScienceFiles stumm.

Warum?

Wir sind im Feld. Wir unternehmen einen Field Trip, stürzen uns in die Hölle des Löwen, sammeln originale, generische Daten, begnügen uns nicht mit Daten aus zweiter Hand, wollen unsere ethnographische Ader ausleben, die bei manchen mehr als bei anderen unter der Oberfläche liegt, wollen in die Fussstapfen von Nigel Barley treten, etwas vom „Ruch der Heiligkeit“, der die Ethnographie umwirbelt, abhaben:

“Dazu fällt mir nur ein bestimmtes Erlebnis ein. Ich war auf einer Tagung, die sogar nach internen Maßstäben öde genannt werden durfte, und tauschte höfliche Redensarten mit einigen Fachgrößen aus, wozu auch zwei höchst grimmige australische Ethnographen gehörten. Wie auf Verabredung zogen sich die anderen zurück, so dass ich mich den beiden Schreckensgestalten von der anderen Seite der Erde rettungslos ausgeliefert fand. Nach mehreren schweigend verbrachten Minuten schlug ich vor, wir sollten etwas trinken, weil ich hoffte, damit das Eis brechen zu können. Das Gesicht des weiblichen Teils des Ethnographengespanns verzerrte sich zu einer wüsten Grimasse. ‚Nee‘, schrie sie und verzog den Mund voll Abscheu, ‚davon haben wir im Busch mehr als genug gehabt‘. Die Feldforschung hat den großen Vorzug, derartige Phrasen zur Verfügung zu stellen, auf die ein gewöhnlicher Sterblicher natürlich keinen Anspruch hat.

Ich fürchte, dass es diese Art Sprüche sind, die der in Wirklichkeit ziemlich trüben Belegschaft ethnographischer Institute die Aura eines Exzentrikerclubs verschafft. Soziologen sind, das ist allgemein bekannt, humorlose Linksextremisten, die sinnloses und abgedroschenes Zeug verzapfen. Ethnologen hingegen haben hinduistischen Heiligen zu -Füßen gesessen, haben fremdartige Götter geschaut und schweinischen Ritualen beigewohnt, sind an Orten gewesen, wo noch nie jemand vor ihnen war. Sie sind vom Ruch der Heiligkeit und himmlischen Nutzlosigkeit umwittert …“ (Barley 2006: 9-10).

Uns zieht es in die Wildnis, zu den Stätten primärer Datenerhebung, an die Orte, an denen man „genug“ trinken und zu Füßen von Wein- und Scheinheiligen sitzen kann.

Wir machen jetzt Feldforschung. Eine Woche lang.
So die Technik will, mag es möglich sein, dass wir einen Feldbericht durch den Äther schicken und auf ScienceFiles platzieren können. Hereinschauen könnte sich also lohnen.

Damit sich unsere Leser in unserer Abwesenheit die Zeit vertreiben können, haben wir ein Forum eröffnet, zum Austausch von Meinung, originaler Meinung (bitte nur in Zeitgenossen auch zumutbarer Form).

Wir haben das Forum, Campo de Fiori genannt.
Auf dem Campo de Fiori in Rom wurde im Jahre 1600 Giordano Bruno verbrannt als Menschenopfer für den Gott der Intoleranz und des Totalitarismus.

Wir hoffen, dass die Saat der Meinungsfreiheit reichlich in unserem Campo de Fiori aufgeht und sind schon gespannt zu sehen, wer den Anfang gemacht hat (möglicherweise ist uns der erste Beitrag eine ScienceFiles-Mug wert (oder zwei, möglicherweise)).

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