HomeIdeologieDo-GoodersSchau Hin! […] – “Was für ein Dreck!” (O-Ton, Dr. habil. Heike Diefenbach)
Dezember 3, 2013
Schau Hin! […] – “Was für ein Dreck!” (O-Ton, Dr. habil. Heike Diefenbach)
Im Speckgürtel des Bundesministerium für FSFJ hat sich eine Aktion eingenistet, die Eltern zeigt, wie man richtig mit neuen Medien und mit alten Medien umgeht. SCHAU HIN! heißt die Aktion, deren Initiatoren ganz offensichtlich davon ausgehen, dass Eltern behinderte Deppen sind, die keinerlei eigenes Urteilsvermögen und keinerlei Kenntnisse in der Erziehung ihrer Kinder haben, schlimmer noch: Eltern könnten eigene von den staatlichen Vorgaben abweichende Erziehungsvorstellungen haben – wehret den Anfängen!
Nachdem ich auf der Seite von SCHAU HIN! etwas herumgesurft habe und leider nicht sehen konnte, welche Antworten man erhält, wenn man der Aufforderung “Fragen Sie Frau Langer” folgt, um herauszufinden, was denn nun ein kindgerechter Umgang mit Medien ist, und mir wieder einmal den kollektiven Frust geholt habe, weil ich wieder einmal auf einer Seite des Bundesministerium zur Förderung aller Arten von Gleichmacherei feststellen musste, dass es wirklich Leute gibt, die der Ansicht sind, es gebe ein Grundrezept zur Behandlung aller Kinder, denn Diversität findet sich bestenfalls in Geschlecht, nicht jedoch im Individuum, wie gesagt, nachdem ich diesen Unsinn abermals als allumfassende Prämisse auf dieser “Gutmenschen-Seite” gefunden habe, hat mich der Frust dazu verleitet, den auf der Seite angebotenen Medienpass zu erwerben.
Meine Reise durch Fernsehland (Deutschland), Internetanien (Mauretanien, #Neuland), Gamespol (Interpol) und Handyitalien hat indes nur bis Gamespol geführt, dann hat es mir gereicht, gereicht ob der unglaublichen Stupidität, der primitiven Stereotype und der wirklich kaum mehr zu ertragenden Paternalisierung, die hier auf die Medienpasserwerber hereinprasselt.
Diese Form des Übergriffes kann man nur damit beantworten, dass man denkt, die Macher des Medienpasses müssen das, was sie da verzapfen, für relevant halten und was das über die geistige Verfassung dieser Macher sagt, will ich hier lieber nicht thematisieren.
Statt dessen hier meine Erfahrungen mit dem Medienpass.
Böse Jungen
Das erste Stereotyp, das einem anspringt, ist das des bösen Jungen. Fragen, die sich auf Jungen beziehen, thematisieren Probleme, Jungen als Probleme:
Mein 9-jähriger Sohn spielt jeden Tag 4 Stunden Computer, ist er deshalb süchtig?
Ich beobachte seit einiger Zeit, dass mein 12-jähriger Sohn Videos ins Internet stellt, die seine Mitschüler in peinlichen Situationen zeigt [zeigen], ist das noch Spaß oder sollte ich eingreifen?
Ich habe meinen 11-jährigen Sohn erwischt, wie er sich Filme aus dem Netz heruntergeladen hat, für die er noch viel zu jung ist. Wie soll ich mich verhalten?
Richtige Antwort: Sie verbieten ihm, solche Filme herunter zu laden und erklären Ihre Gründe dafür. Vereinbaren Sie mit Ihrem Sohn, dass er Sie in jedem Fall vorher fragen soll, wenn er etwas herunterladen möchte.
Manchmal, wenn ich beispielweise koche oder etwas erledigen muss, ist es ganz hiflreich, wenn unser 9-jähriger Sohn sich alleine mit Fernsehen beschäftigt. Ist das ok!
Richtige Antwort: Sobald die Besorgungen mehr als ein paar Minuten dauern, sollte ihr Kind beim Fernsehen nicht allein in der Wohnung gelassen werden.
Merke: Jungen sind ein Problem. Man darf sie nie unbeaufsichtigt lassen, denn sie nutzen die kontrolllose Zeit, um Filme herunterzuladen, Online-Spiele zu spielen und Mitschüler in peinlichen Situationen online zu outen.
Das nette Mädchen, das Anleitung braucht
Natürlich gibt es mit Mädchen keine Probleme. Sie sind nicht länger als gut für sie im Internet, stellen nichts ins Internet, was Mitschüler kompromittieren könnte, und natürlich laden Mädchen nie, perish the thought, Filme aus dem Internet, für die sie noch zu jung sind.
Nein: Mädchen sind führungsbedürftig, bedürfen der Anleitung:
Unsere 8-jährige Tochter hat bald Geburtstag. Wir wollen ihr gern ein Computerspiel schenken. Was müssen wir beachten?
Richtige Antwort: Achten Sie auf die USK-Kennzeichung auf der Verpackung. Diese gibt Ihnen eine erste Orientierung, welche Spiele für welches Alter geeignet sind.
Meine 13-jährige Tochter spielt Onlinespiele auf Schüler-VZ [Wo sonst?]. Auf was sollte sie dabei achten?
Richtige Antwort: Achten Sie auf Spieleerweiterungen und Aktualisierungen, die hohe Kosten verursachen könnten.
Merke: Mädchen nutzen nur passiv. Sie bekommen die richtigen Spiele, wo Jungen einfach Online spielen, und Mädchen sind natürlich verantwortungsbewusst, würden nie 4 Stunden am Stück spielen, wie Jungen, wegen der Kosten bei Schüler-VZ. Plumper geht es kaum mehr.
Doch in diesem stereotypen Idyll gibt es neben Jungen noch andere Probleme: Großeltern! Großeltern sind ja dement und der Moderne nicht gewachsen, wie die Macher des Medienpasses wissen, und vor allem sind Großeltern nicht so gleichgeschaltet, wie dies gerade mit Eltern versucht wird. Entsprechend könnte es Großeltern geben, die nichts auf die staatlichen USK-Kennzeichnung geben und sich ein eigenes Urteil zutrauen, ob ein Computerspiel für ihre Enkel geeignet ist oder nicht (und vielleicht schenken Sie auch ein Computerspiel, das sich ihr Enkel gewünchst hat…?). Das kann nicht hingenommen werden:
Zum Schulbeginn haben die Großeltern unserem Kind (7) ein Spiel geschenkt, welches erst ab 12 Jahren freigegeben ist? Was sollen wir jetzt tun?
Richtige Antwort: Geben Sie das Geschenk den Großeltern zurück. Erklären Sie Ihnen, warum Sie das Spiel an Ihr Kind nicht weitergeben möchten und worauf die Großeltern beim nächsten Kauf achten sollten. Bitten Sie darum, sich vorher mit ihnen abzusprechen.
Auch eine Art, Großeltern zu sagen, dass sie sich aus der Erziehung des kostbaren Nachwuchses, dessen Wohlergeben schon die staatliche Agenda schmückt, heraushalten sollen. Großeltern als subversive Störer der richtigen Erziehung – öfter Mal was Neues.
Und natürlich sind Kinder Kinder, und deshalb müssen sie spielen, und zwar keine Lernspiele, nein:
Man hört sehr viel von Lernspielen für Kinder. Muss ich mein Kind auch noch nach der Schule dem Leistungsdruck durch anspruchsvolle Lern- und Denkspiele aussetzen?
Man beachte die Sprache. Kinder werden anspruchsvollen Lern- und Denkspielen ausgesetzt und natürlich wollen richtige Eltern das nicht müssen. Lernen außerhalb des schulischen Curriculum ist offensichtlich nicht erwünscht:
Richtige Antwort: Auch Kinder haben ein Recht auf Entspannung und sollen einfach nur Spaß am Spielen haben.
Wer es bislang als Kinderbesitzer noch nicht wusste, der weiß es jetzt:
Kinder sollen nicht außerhalb von Schulen mit Lernstoff konfrontiert werden, den das Ministerium nicht abgesegnet hat. Das sind die Anfänge von Anarchie. Großeltern sind von der Erziehung von Kindern fernzuhalten, denn Großeltern tragen den Keim der Überzeugung, als erwachsener Mensch verfüge man über eigenes Urteilsvermögen in sich. Das ist der Ursprung von Anarchie. Mädchen sind leicht anleitbare Puppen, die man richtig steuern kann, keine Gefahr von Anarchie. Dagegen ist Jungen nicht zu trauen, sie sind insbesondere von Großeltern und deren Geschenken fernzuhalten. Schließlich sind Eltern wirklich Deppen, denn man kann sie mit nichts alleine lassen, wie die Macher des Medienpasses wissen, schon gar nicht mit der Erziehung ihrer Kinder.
Wieso laufen Eltern eigentlich nicht Sturm gegen eine Seite wie “Schau Hin”, die versucht, sie zu staatstreuen Deppen zu degenerieren?
Wäre es nicht an der Zeit, dass die Damen und Herren, die aus ihrer Sicht pädagogisch wertvolle Ratschläge wie die dargestellten geben, und von denen niemand weiß, welche Kompetenzen, Qualifikationen und Erfahrungen sie dazu befähigen, ihre Qualifikationen und die wissenschaftliche Fundierung ihrer Ansichten an die Öffentlichkeit weitergeben?
Wäre es nicht an der Zeit, dass diejenigen, die Kinderspielzeug nach USK bewerten, ihre Kriterien, dies zu tun, angeben. Also mehr als: “(“USK) ist eine von den Verbänden der Computerspielewirtschaft getragene Institution und hat ihren Sitz in Berlin. Ihr Träger ist die „Freiwillige Selbstkontrolle Unterhaltungssoftware GmbH“. Gesellschafter dieser gemeinnützigen GmbH sind die Industrieverbände der Spiele entwickelnden, produzierenden und in Deutschland vertreibenden Industrie (BIU e. V. – Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware und G.A.M.E. e. V. – Bundesverband der Entwickler von Computerspielen)”. Immerhin wird hier ein lukrativer Markt etabliert, der nicht nur die Kontrolle von Eltern, sondern auch den Verdienst an Eltern ermöglicht, und da wüsste man schon gerne, nach welchen Kriterien dies erfolgt.
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Also was nun, mediengerechte Kindererziehung oder kindergerechte Medienerziehung? Wenn ich die Medien erziehen sollte, ich bräuchte erstmal ‘nen ordentlichen Knüppel.
Heilige Einfalt, das Wort gibt es ja wirklich! Sogar schon auf der Allwissenden Müllhalde. Wer erzieht die Erzieher? Man kanns nicht erziehen, es muß erwachsen.
Ja, da fehlen einem die Worte, mit Dreck ist das noch verträglich bezeichnet.
Mit den Pädagogen ist es wie mit den Fußballern, jeder ein verhinderter Experte.
Das Kind nicht allein lassen in der Wohnung — galt schon für Parteivorsitzende in der DDR — da begann sich nämlich die Antenne zu drehen — klares Zeichen verpaßter Medienerziehung!
… ja, über die “kindgerechte Medienerziehung” bin ich auch gestolpert (und das war EIN Grund für meine noch verträgliche spontane Bezeichnung des Passes :-).
Im Wortsinn bedeutet das doch, dass die Erziehung der Medien auf kingerechte Weise erfolgen soll. Also müsste man annehmen, dass der Pass dazu qualifizieren soll, die Medienschaffenden so zu erziehen, dass auch sie, auf ihrem kindlichen Niveau, auf dem sie nach Auffassung des BM für FSFJ anzusiedeln sind, die Erziehungsbotschaften verstehen,
Vielleicht sollte man eine Aktion “sprachliche Erziehung von Mitarbeitern des BM für FSFJ” durchführen, und nur, wer eine logisch korrekte Genitivkonstruktion formulieren kann, bekommt einen “Sprach-Pass”. Und nur Inhaber dieses Passes dürfen Texte formulieren, die zur Lektüre durch die Öffentlichkeit vorgesehen ist. Das wäre immerhin ein Anfang. Von der sprachlichen Korrektheit könnte man dann versuchen, zur sachlichen Korrektheit voranzuschreiten – natürlich auf kindgerechte Weise, versteht sich …
Akutell ist der Pass aber auch nicht mehr. SchülerVZ ist seit der diesjährigen Walpurgisnacht nicht mehr online! http://www.schuelervz.net/
Servus M. M.
Bei solchen behördlichen Ausflüssen hab ich öfter den Verdacht, dass sie von Dumm für Dämlich geschrieben werden. Anders ist das Niveau nicht zu erklären. Vor langer Zeit dachte ich mal der fehlende Tiefgang wäre Absicht, solche Aktionen wie „Schau Hin“ wären bestimmt für eine besondere Sorte Eltern für die Selbstverständlichkeiten neu sind. Und die Texte wären auf das unterstelle Sprachniveau angepasst.
Dann hab ich das Niveau der „Medienpädagogik“ an der Uni kennengelernt. Seitdem glaub ich an Dumm für Dämlich. Da gibt anscheinend keinen gescheiten Inhalt, nur eine Liste von Selbstverständlichkeiten, die dann als aufgeblasene Erkenntnis verkauft wird.
Ja, so etwas ist zu befürchten. Vor allem reflektiert der “Meister” nicht, daß er durchaus nicht über dem ins Ziel genommenen Schüler steht, denn es gibt mehrere Ebenen. Dieser belehrende Ton zeigt es und die Sprache verrät es, ‘be’lehren.
Absicht? Glaub nicht, das ergibt sich vom Aufblasen und dem Bewußtsein, berufen zu sein. Der Blähsprech ist Beamten ja eigen, die Überheblichkeit schaut bei manchen aus jedem Knopfloch. Im Laufe der Zeit schlägt sich das in der Sprache nieder und Zugänge gewöhnen sich das an. Die meisten können sie damit beeindrucken.
Daß Lernen Spaß macht ist im System nicht vorgesehen. Es darf nur konsumiert werden, was der Staat auf den Tisch bringt, und nur in zertifizierten Häppchen. Ich wußte schon, wie ein Stromkreis funktioniert, konnte Einfach- und Zweifachzucker nachweisen, hatte die ersten Werkzeugerfahrungen und kannte einige Sternbilder — vor der Schule — nicht auszudenken!
es passt nur zur Überschrift (“Was für ein Dreck”) und fällt möglicherweise unter “Kommentare […] lediglich gepostet wurden, um sich zu erleichtern”, hat aber was mit Bildung zu tun:
Vorletzter Absatz: “Früher glänzte Schweden in Untersuchungen wie Pisa vor allem damit, dass alle Schüler im Wesentlichen ähnlich abschnitten. Es gab keine großen Ausreißer nach oben und unten, egal wo der Schüler lebte und welche Schule er besuchte. Von Bildungsgerechtigkeit sprechen Experten. ”
Letzer Absatz: “Versammeln sich heute mehr Akademikerkinder an bestimmten Schulen als vor zehn Jahren? Ja, schreiben die Forscher, allerdings ist der Anstieg nur marginal. Versammeln sich heute mehr Kinder mit ausländischen Wurzeln an bestimmten Schulen? Ja, aber nicht viel mehr. Die gestiegene Ungerechtigkeit ließe sich so nicht erklären, schreiben die Autoren.”
Das ganze heißt für mich: Für diese “Experten” sind individuelle Entscheidungen ungerecht. Über das Menschenbild dieser “Experten” möchte ich nichts schreiben. Mir fallen da eigentlich nur Sachen rein, die ich nicht öffentlich posten will.
Diese Verbildungsmaßnahme hat die Handschrift unserer “Zensursula” von der Leyen. Das ist zwar nicht (mehr) ihr Resort, was diese “Superministerin” jedoch nicht davon abhält, sich in fremde Angelegenheiten einzumischen.
Die staatliche Gängelung von Familien und deren Verdrängung aus der Erziehung ihrer Kinder ist ein integraler Bestandteil der Umerziehung zum “menschlichen Universalgebilde”. Jegliche eigenständige Prägung muss dafür getilgt werden. Kulturell mit Multi-Kulti, geschlechtlich mit Gender-Mainstreaming, intelektuell mit Inklusion; es findet sich zu jeder beliebigen menschlichen Prägung das passende Mittel ihrer Auflösung. Was am Ende dabei entstehen soll ist ein menschliches “leeres Blatt”, dass nach Belieben “beschrieben” werden kann.
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Also was nun, mediengerechte Kindererziehung oder kindergerechte Medienerziehung? Wenn ich die Medien erziehen sollte, ich bräuchte erstmal ‘nen ordentlichen Knüppel.
Heilige Einfalt, das Wort gibt es ja wirklich! Sogar schon auf der Allwissenden Müllhalde. Wer erzieht die Erzieher? Man kanns nicht erziehen, es muß erwachsen.
Ja, da fehlen einem die Worte, mit Dreck ist das noch verträglich bezeichnet.
Richtig Sülz gibt es hier:
http://www.mediamanual.at/mediamanual/leitfaden/medienerziehung/grundsatzerlass/
Mit den Pädagogen ist es wie mit den Fußballern, jeder ein verhinderter Experte.
Das Kind nicht allein lassen in der Wohnung — galt schon für Parteivorsitzende in der DDR — da begann sich nämlich die Antenne zu drehen — klares Zeichen verpaßter Medienerziehung!
Carsten
—
http://dev.oli-hilbring.de/wp-content/uploads/2013/05/police_960x540.jpg
… ja, über die “kindgerechte Medienerziehung” bin ich auch gestolpert (und das war EIN Grund für meine noch verträgliche spontane Bezeichnung des Passes :-).
Im Wortsinn bedeutet das doch, dass die Erziehung der Medien auf kingerechte Weise erfolgen soll. Also müsste man annehmen, dass der Pass dazu qualifizieren soll, die Medienschaffenden so zu erziehen, dass auch sie, auf ihrem kindlichen Niveau, auf dem sie nach Auffassung des BM für FSFJ anzusiedeln sind, die Erziehungsbotschaften verstehen,
Vielleicht sollte man eine Aktion “sprachliche Erziehung von Mitarbeitern des BM für FSFJ” durchführen, und nur, wer eine logisch korrekte Genitivkonstruktion formulieren kann, bekommt einen “Sprach-Pass”. Und nur Inhaber dieses Passes dürfen Texte formulieren, die zur Lektüre durch die Öffentlichkeit vorgesehen ist. Das wäre immerhin ein Anfang. Von der sprachlichen Korrektheit könnte man dann versuchen, zur sachlichen Korrektheit voranzuschreiten – natürlich auf kindgerechte Weise, versteht sich …
Die Bürokratie hat schon eine Lösung für die Vergabe von Richtlinien:
http://www.youtube.com/watch?v=hghMiVs_LVw
Und hier das Original:
http://www.youtube.com/watch?v=du85qeZrAt4
Immer dran denken, nur Originale sind original.
Carsten
—
http://www.nichtlustig.de/toondb/040210.html
Akutell ist der Pass aber auch nicht mehr. SchülerVZ ist seit der diesjährigen Walpurgisnacht nicht mehr online! http://www.schuelervz.net/
Servus M. M.
Bei solchen behördlichen Ausflüssen hab ich öfter den Verdacht, dass sie von Dumm für Dämlich geschrieben werden. Anders ist das Niveau nicht zu erklären. Vor langer Zeit dachte ich mal der fehlende Tiefgang wäre Absicht, solche Aktionen wie „Schau Hin“ wären bestimmt für eine besondere Sorte Eltern für die Selbstverständlichkeiten neu sind. Und die Texte wären auf das unterstelle Sprachniveau angepasst.
Dann hab ich das Niveau der „Medienpädagogik“ an der Uni kennengelernt. Seitdem glaub ich an Dumm für Dämlich. Da gibt anscheinend keinen gescheiten Inhalt, nur eine Liste von Selbstverständlichkeiten, die dann als aufgeblasene Erkenntnis verkauft wird.
Ja, so etwas ist zu befürchten. Vor allem reflektiert der “Meister” nicht, daß er durchaus nicht über dem ins Ziel genommenen Schüler steht, denn es gibt mehrere Ebenen. Dieser belehrende Ton zeigt es und die Sprache verrät es, ‘be’lehren.
Absicht? Glaub nicht, das ergibt sich vom Aufblasen und dem Bewußtsein, berufen zu sein. Der Blähsprech ist Beamten ja eigen, die Überheblichkeit schaut bei manchen aus jedem Knopfloch. Im Laufe der Zeit schlägt sich das in der Sprache nieder und Zugänge gewöhnen sich das an. Die meisten können sie damit beeindrucken.
Daß Lernen Spaß macht ist im System nicht vorgesehen. Es darf nur konsumiert werden, was der Staat auf den Tisch bringt, und nur in zertifizierten Häppchen. Ich wußte schon, wie ein Stromkreis funktioniert, konnte Einfach- und Zweifachzucker nachweisen, hatte die ersten Werkzeugerfahrungen und kannte einige Sternbilder — vor der Schule — nicht auszudenken!
Carsten
—
http://www.nichtlustig.de/toondb/040402.html
Hallo,
es passt nur zur Überschrift (“Was für ein Dreck”) und fällt möglicherweise unter “Kommentare […] lediglich gepostet wurden, um sich zu erleichtern”, hat aber was mit Bildung zu tun:
http://www.spiegel.de/schulspiegel/ausland/pisa-absteiger-warum-schwedens-schueler-sich-verschlechterten-a-937022.html
Daraus zwei Zitate:
Vorletzter Absatz: “Früher glänzte Schweden in Untersuchungen wie Pisa vor allem damit, dass alle Schüler im Wesentlichen ähnlich abschnitten. Es gab keine großen Ausreißer nach oben und unten, egal wo der Schüler lebte und welche Schule er besuchte. Von Bildungsgerechtigkeit sprechen Experten. ”
Letzer Absatz: “Versammeln sich heute mehr Akademikerkinder an bestimmten Schulen als vor zehn Jahren? Ja, schreiben die Forscher, allerdings ist der Anstieg nur marginal. Versammeln sich heute mehr Kinder mit ausländischen Wurzeln an bestimmten Schulen? Ja, aber nicht viel mehr. Die gestiegene Ungerechtigkeit ließe sich so nicht erklären, schreiben die Autoren.”
Das ganze heißt für mich: Für diese “Experten” sind individuelle Entscheidungen ungerecht. Über das Menschenbild dieser “Experten” möchte ich nichts schreiben. Mir fallen da eigentlich nur Sachen rein, die ich nicht öffentlich posten will.
Diese Verbildungsmaßnahme hat die Handschrift unserer “Zensursula” von der Leyen. Das ist zwar nicht (mehr) ihr Resort, was diese “Superministerin” jedoch nicht davon abhält, sich in fremde Angelegenheiten einzumischen.
Die staatliche Gängelung von Familien und deren Verdrängung aus der Erziehung ihrer Kinder ist ein integraler Bestandteil der Umerziehung zum “menschlichen Universalgebilde”. Jegliche eigenständige Prägung muss dafür getilgt werden. Kulturell mit Multi-Kulti, geschlechtlich mit Gender-Mainstreaming, intelektuell mit Inklusion; es findet sich zu jeder beliebigen menschlichen Prägung das passende Mittel ihrer Auflösung. Was am Ende dabei entstehen soll ist ein menschliches “leeres Blatt”, dass nach Belieben “beschrieben” werden kann.