ScienceFiles-Panoptikum: Neues aus der Welt des Wahnsinns

Die GEW hat die 270.000 Mitgliedermarke geknackt, und man freut sich entsprechend:

GEw“Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat bei der Mitgliederzahl die 270.000er-Marke geknackt. 3.500 Mitglieder gewann sie 2013 per Saldo. Das entspricht einem Plus von gut 1,3 Prozent. Die GEW verzeichnet damit bereits seit sechs Jahren stetig Zuwächse, hat in dieser Zeit um über 20.000 Mitglieder zugelegt und wird immer weiblicher.”

Ja da schau her, in der Vielfalt der modernen Gesellschaften, in mitten des diversen Deutschland gibt es die GEW, an der alle inter-, trans- und sonstigen sozialen Geschlechtlichkeiten vorbeigegangen sind. Schlimmer noch, die GEW hat Geschlecht auf weiblich reduziert. Es gibt nur noch mehr oder weniger weiblich. Die GEW ist immer für eine Innovation gut. Wer also in die GEW eintreten will, muss damit rechnen, nicht mehr “Geschlecht: weiblich – männlich”, sondern: Geschlecht: “weiblich, (noch) nicht weiblich” gefragt zu werden. Das hilft massiv dabei, wenn man als Institution immer weiblicher werden will.

DanischAllerdings, so hat Hadmut Danisch vor kurzem in einem Blogpost geschrieben, beklagt Martin Kunz, der Direktor der Akademie der Bayerischen Presse, dass der Anteil der Männer, die sich im Journalismus umtun, als Student oder als Ausübender, rapide sinkt.

Die Flucht von Männern aus bestimmten Berufen ist ein bekanntes Phänomen. Wir haben sie an Schulen gesehen, (so sind männliche Grundschullehrer heute eine seltene Spezies), wir erleben sie derzeit an Universitäten, und regelmäßig ist der steigende Anteil der Frauen mit einem Rückgang der Professionalität verbunden. Die Vollzeit-Stellen gehen zurück, teilzeit und stundenweise Beschäftigung treten an ihre Stelle, gefolgt von einem relativen Sinken des Entgelts und einem zunehmenden Verlust an Attraktivität. Umgekehrt verhält es sich, wenn Männer in Frauenberufe drängen: Die Professionalität steigt und das Einkommen auch: Männer werden schneller befördert und erzielen ein höheres Einkommen, schon weil sie vollzeit da sind, bekannt und von Feministen bejammert als Phänomen des “glass escalator” oder “glass elevator”.

Die GEW wird also immer weiblicher. Es besteht noch Hoffnung!

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BMBFDeutschland ist für Studierende erste Wahl, so frohlockt das Bundesministerium für Bildung und Forschung und man fragt sich unwillkürlich: Haben die tatsächlich eine Studie aufgetan, in der alle Studierenden weltweit befragt wurden, oder doch zumindest eine – wie lautet die Behauptung: “repräsentative Stichprobe”? Man fragt also und liest und: Ärger und Enttäuschung!

“Im Sommersemester 2012 wurden Studierende befragt, die aus dem Ausland zum Studium nach Deutschland gekommen sind (so genannte Bildungsausländer). Die Studie wurde vom BMBF gefördert und vom DZHW wissenschaftlich durchgeführt. Im Vergleich zur vorherigen Erhebung vor drei Jahren sagen dieses Mal 61 Prozent der Studierenden, Deutschland sei ihre erste Wahl gewesen (2009: 47 Prozent).”

Soll man nun lachen oder weinen: Befragt wurden ausländische Studierende, die bereits in Deutschland sind und für die somit klar ist, dass sie Deutschland in den Kreis der Studienorte genommen haben, den sie sich für sich vorstellen können. Gefragt wurde eine selegierte Population, und die Schlagzeile entpuppt sich als plumper Betrugsversuch, denn angemessen wäre die Behauptung nur bei entsprechenden Ergebnissen auf Grundlage einer Befragung, bei der auch ausländische Studenten befragt wurden, die sich nicht für ein Studium in Deutschland, sondern für ein Studium in einem anderen (als ihrem Geburts-)Land entschieden haben.

Die Schlagzeile hätte also richtig gelautet: Bei den ausländischen Studenten, die in Deutschland studieren, ist Deutschland nicht mehr überwiegend die zweite Wahl.

Und noch was Salbungsvolles:

Double facepalm“‘Der Hochschulpakt, gute Arbeitsmarktchancen und ein immer aufnahmefreundlicheres Klima haben dazu geführt, dass Deutschland seine Stellung als attraktiver Studienstandort weiter ausgebaut hat. Wir haben jetzt die Chance, dauerhaft mehr Menschen für unser Land zu gewinnen. Dazu müssen und werden wir weiter konsequent in die Attraktivität unserer Hochschulen investieren’, so Wanka”. [Wanka ist die, die derzeit gerade den Bildungsminister gibt, vollzeit oder teilzeit konnte nicht geklärt werden.]

Unnötig darauf hinzweisen, dass das, was Wanka hier behauptet, aus den Daten nicht einmal mit noch so gutem Willen herausgelesen werden kann.

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Schließlich hat uns ein Leser von ScienceFiles etwas Besonders zukommen lassen. Ein Schmankerl, wenn man so will:

ASH“Kurz die Formalien für den Praktikumsbericht:

Abgabe: 30. September 2013, Postfach 4-081
mind. 10 Seiten, max. 15 Seiten ohne Deckblatt. Inhaltsverzeichnis und Literaturverzeichnis (falls vorhanden)
Bitte beachtet die gegenderte Schreibweise! Ohne Gender-Schreibweise lese ich die Arbeiten nicht.

Aufbau: 1. Einleitung, 2. Vorstellung der Praktikumsstelle (1. + 2. max. die Hälfte des Berichts), 3. Forschungsteil, 4. Schlussteil mit selbstreflexiven Anteil

Diese Vorgaben stammen von folgender Lehrbeauftragten, an der staatlichen Hochschule ASH Berlin:

http://www.ash-berlin.eu/hsl/kurse.phtml?id=1085″

Wer den Link verfolgt, landet bei der Alice Salomon Hochschule in Berlin und den vermeintlichen Lehrveranstaltungen einer  M.A. Conny M. Bredereck, die zwar keinerlei Einträge unter den Punkten “Veröffentlichungen” und “Forschung” vorzuweisen hat, aber immerhin von Studenten an der Alice Salomon Hochschule in Berlin eine gegenderte Schreibweise verlangt. Wer sich in Gendersprech nicht so gut auskennt, gegendert ist ein Beitrag, wenn er durch _innen oder …Innen unlesbar gemacht wird.

Man kann nun spekulieren, was M.A. Bredereck dazu veranlasst hat, derartigen Unsinn von Ihren Studenten zu fordern.

Eine naheliegende Erklärung drängt sich aus der Ethnomethodologie auf, nämlich eine Degradierungsstrategie: Gendersprech als Unterordnungsritual, mit dem Dozenten, die selbst auf so dünnem Eis wandeln, dass sie von studentischen Arbeiten versenkt werden können, die Hierarchie klarstellen und Fragen mit einem pre-emptive strike abwehren wollen.

Eine andere Erklärung könnte sein, dass man nach mehrjährigem Gendersprech keine normale und richtige Sprache mehr versteht und versucht, die eigenen Defizite durch Anforderungen an Dritte wettzumachen.

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Schließlich könnte der Gendersprech durch einen Fehlschluss begründet sein (Inhalt sei von Form abhängig), der die wissenschaftliche Qualität der von Frau M. A. Bredereck angebotenen Veranstaltungen in einem besonderen Licht erscheinen lässt: demnach ginge es nicht um das Vermitteln von Wissen, sondern um das Einüben von Sprechgewohnheiten, anhand derer man die Zugehörigen zur Gendersekte erkennen kann: Kaderbildung nannte man das in der DDR und nicht nur dort.

Und wem haben wir zu verdanken, dass Personen wie M. A. Conny M. Brederbeck, die von Wissenschaft noch weniger Ahnung zu haben scheint als Katzen vom Dosenöffnen, sich an Universitäten breitmachen. Ein Blick in die Vita gibt Aufschlüsse:

seit 2012 Schulmediatorin
seit 2012 zertifizierte Freiwilligenkoordinatorin
seit 2009 zertifizierte ElterntrainerIn “Starke Eltern – Starke Kinder®”, Deutscher Kinderschutzbund
seit 2009 Sozialarbeiterin an Schule bei tandemBQG
2009-2011 Master-Studium an der ASH (Praxisforschung in Sozialer Arbeit und Pädagogik)
2009-2012 Initiatorin des ehrenamtlichen Studierendenprojektes HiASH (Hilfe in der ASH)
2007-2011 Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung
seit 2006 BAföG und Sozialberaterin, ausgebildet durch die GEW
2006-2011 Studentische Mitarbeiterin im Verwaltungsbereich der ASH
2006-2009 BAföG- und Sozialberaterin zur Unterstützung von Studierenden
2005-2009 Bachelor-Studium “Soziale Arbeit” an der ASH, staatliche Anerkennung 2009
1995-2006 Angestellte Versicherungskauffrau im Innendienst der Firma Schare & Mendyka GmbH
1992-1995 Ausbildung zur Versicherungskauffrau
1989-1992 Ausbildung zur Kindergärtnerin an der Fachschule für Kindergärtnerinnen

Sie hätten es natürlich bemerkt, auch wenn wir es nicht fett gesetzt hätten. Da ist sie wieder, die GEW, die GEW, die nach eigener Aussage immer weiblicher wird. Und was es bedeutet, wenn die GEW immer weiblicher wird, kann man an M. A. Conny M. Brederbeck sehen. Soviel auch zum Thema Professionalität.

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