Ab und zu sind wir mit einer Art von Deutschen konfrontiert, die wir eigentlich längst vergessen hatten, eine Art kleiner Möchte-Gern-Hergott, der es sich angewöhnt hat, sich uneingeladen zu Wort zu melden, nicht um etwas beizutragen, nein, nur um zu (ver)urteilen, ohne Begründung für sein Urteil versteht sich, und der dann, wenn er mit Widerstand konfrontiert ist, Majestätsbeleidigung empfindet und entsprechend reagiert.
Assistiert werden derart psychologisch Beschädigte gewöhnlich durch Bauern, Männer fürs Grobe, die in vergleichbar inhaltsleerer und prätentiöser Art versuchen, Meinung zu machen und vor allem, Kritik zu unterbinden. Vermutlich haben sie in einem der vielen schlechten Managementratgeber gelesen, dass man andere damit plattreden kann, dass man immer die selbe hochtrabende und inhaltsleere Floskel herbetet. Nun, sie haben die Rechnung ohne uns gemacht – bei uns klappt das nicht.
Obwohl: Wir müssen gestehen, wir wissen nicht, wie man mit Personen umgehen soll, die keinerlei Interesse an argumentativem Austausch haben. Ein konstruktiver Umgang, eine Kooperation, ein normaler Austausch von Argumenten ist mit ihnen nicht möglich, denn sie haben keine Argumente, kein Interesse an einem konstruktiven Umgang und schon gar nicht an Kooperation. Sie können einzig Behauptungen aufstellen und Bewertungen über das, was andere getan haben, abgeben, von denen sie in der Regel nicht wissen, warum sie sie gerade abgegeben. Das erfüllt für sie offensichtlich eine Surrogatfunktion, denn die eigene Untätigkeit erscheint dann, wenn sie versuchen, sich als überlegene Denker zu inszenieren, zumindest ihnen erträglich. Werden Sie jedoch aufgefordert, eine Begründung für ihre Behauptungen und Bewertung abzugeben, dann ist das einzige, was sie können, eine weitere Bewertung, eine weitere Behauptung, dieses Mal in Form einer Beschimpfung, anzufügen. Was man mit solchen Personen, die offensichtlich zu einer rationalen Auseinandersetzung weder Willens noch in der Lage sind, tun soll, wir haben keine Ahnung und schwanken zwischen Ignorieren und Verprügeln. Aber eines wissen wir: Von uns erhalten sie keinen fussbreit Kompromiss.
Das war die Theorie. Nun zur Praxis, die uns gestern mit einigen Exemplaren der beschriebenen Gattung konfrontiert hat. Ausgangspunkt ist unser Beitrag über die Europäischen Toleranzwächter und unser Link auf die Petition gegen diese Toleranzwächter, die derzeit auch Change.org läuft.
Die Soap-Opera beginnt damit, dass ein Herr Wahl meint, das “European Framework National Statute for the Promotion of Tolerance”, also der Vorschlag der Europäischen Toleranzwächter, wie man Toleranz am besten abschaffen kann, sei ja eigentlich gar nicht so schlimm.
Dies hat Heike Diefenbach zum Anlass genommen, ihn zu fragen, ob er möglicherweise einen anderen Text gelesen hat, ihn um eine entsprechende Erklärungen zu bitten und ihn darauf hinzuweisen, dass es auch unter Juden welche gab, die die Rassegesetze nicht besonders schlimm fanden.
Und wer nun denkt, Herr Wahl würde seine Meinung überdenken, oder gar angeben, warum er das angeblich Gelesene nicht schlimm findet, der sieht sich getäuscht, denn wir haben es wohl mit einem gekränkten selbsternannten Herrgöttlein zu tun, dessen Seelchen auf Nachfragen ganz empfindlich reagiert.
Wolf Wahl (friends with Klaus Dantrimont) also commented on Klaus Dantrimont’s link.
Wolf wrote: “Auf diesem Niveau kann ich Ihnen nur Nachhilfe in Englisch anbieten.”
Wenn es etwas gibt, das wir nicht ausstehen können, dann prätentiöses und aufgeblasenes Auftreten, das Luftballon-Syndrom, wie wir es nennen: Pralle Backen und viel Luft.
Heike wrote: “Wolf Wahl, es tut mir sehr leid, dass selbst dieses Niveau für Sie noch zu hoch ist! Sind Sie ein Spaßvogel, oder haben Sie irgendwelche größeren psychologischen Probleme? Falls Letzteres der Fall sein sollte, verschonen Sie doch bitte mich und die Halböffentlichkeit, die Ihre Einlassungen hier lesen kann, damit!”
Michael wrote: “@Wahl Ich bin immer wieder über die Boshaftigkeit von Deutschen erstaunt. Und aus Ihrem Angebot kann ich nur schließen, dass Sie des Englischen weder in Wort noch Schrift mächtig sind, was angesichts der großen Töne, die Sie hier sprechen, doch erstaunlich ist. Eine Kommunikation mit Ihnen ist entsprechend erst möglich, wenn Sie einen Volkshochschulkurs “English for Beginners” hinter sich gebracht haben, damit Sie die Nuancen und Bedeutungen erkennen, die man als Englisch-Sprecher eben kennt, z.B. wenn man wie Dr. habil. Heike Diefenbach im UK lebt, und zwar schon seit fast einer Dekade. Aber vermutlich wird das an Ihrer Überzeugung, Recht zu haben, keine Abstriche machen. – wozu auch, schließlich haben selbst im Warshauer Ghetto noch Juden mit den Nazis kooperiert, in der Hoffnung, es würde Ihnen schon nicht an den Kragen gehen. Ich empfehlen Ihnen daher, die Lektüre dieses Beitrags. Übrigens ist es ein unterirdischer Stil, wenn man wie Sie mit den billigsten aller Managertricks versucht, seine eigene Unkenntnis durch großkotziges Auftreten wett zu machen. Falls Ihnen das zu harsch erscheint, Sie können jederzeit ein Argument vortragen, das ihre Ansicht, sofern Sie eine solche haben, stützt.”
Das wiederum hat einen ersten Verteidigungsversuch zur Folge, der mit einem Verweis auf eine Sachebene erfolgt. Wohlgemerkt, der Verweis auf die Sachebene ersetzt die Sachebene, ganz so, wie manche denken, wenn sie über Fussball schwadronieren, dann seien sie mindestens so gut wie der Bundestrainer, selbst mit Bierbauch:
Klaus wrote: “Uiuiui 🙁
Die Sachebene fände ich zielführender.
Ich bin auf das Papier seinerzeit durch Telepolis aufmerksam geworden.
Die Aufnahme des Feminismus in die Liste der zu schützenden Gedankengebäude hat mich damals stutzig gemacht.”
Aber gut: Wer Sachebene will, kann Sachebene haben:
Heike wrote: “@Klaus Detrimont, was die Sachebene betrifft, so wird vielleicht unser Beitrag auf ScienceFiles zum Thema vom Januar 2014 hilfreich sein; er ist auf Deutsch verfasst, enthält allerdings eine Reihe der englischsprachigen Originalzitate. Für manche scheint das ein echtes Verständnishindernis zu sein, das wir vielleicht regelmäßig unterschätzen, aber ich vermute, für Sie nicht. Der Beitrag ist auf ScienceFiles nachzulesen.”
Wie üblich, wenn man die Sachebene in die Diskussion mit selbsternannten Herrgöttern und ihrem Gefolge einführt, wird die von diesen geforderte Sachebene gar nicht positiv aufgenommen. An die Stelle einer Auseinandersetzung mit der Sachebene, die natürlich Lesen, Leseverständnis und intellektuelle Anschlussfähigkeit erfordert, tritt, na was? Richtig: Die Bewertung, die suggerieren soll, man sei so intelligent, überlegen und verständig, dass man in einem Schwung, alle vorgebrachten Argumente vom Tisch wischen und mit der eigenen Bewertung ersetzen kann, immer in der Hoffnung, dass niemand nach der Begründung der Bewertung fragt, am Ende “die Sachebene” wieder ins Spiel bringt:
Klaus wrote: “Nein, leider nicht hilfreich.
Tut mir leid, aber ich verstehe unter Sacheben etwas anderes als Wertungen und ad hominems gegen die Autoren des Papiers.
Genauso wie hier.
Ich halte das außerdem für überflüssig.
Den Inhalt des Papiers, Meinungsäußerungen, Wertungen, sich lustig machen über Gedankengebäude, als Verbrechen klassifizieren zu wollen, finde ich auch so schon gruselig genug.”
Und – nicht zu vergessen – der Ober-Guru, der es nicht nötig hat, auch nur ein Argument vorzutragen, denn seine Herrlichkeit spricht für sich selbst, wie er denkt, da er sich quasi von einem Heiligenschein der Denkverhinderung umgeben sieht. Denken und Argumentieren hat man in seinen intellektuellen Kreisen nicht notwendig, man weiß und beurteilt und wertet ab, es ist das einzige was man kann:
Wolf wrote: “Danke für den Link Frau D.. Ich muss mich tatsächlich entschuldigen. Ich hätte, statt der Hilfe in Englisch, Hilfe in Deutsch anbieten sollen. Sollten Sie noch einen Anflug von Sachlichkeit verspüren, wecken Sie mich.”
Wie gesagt, derartiges Verhalten macht uns ärgerlich:
Heike wrote: “@Klaus Dantrimont, zur Klarstellung: unser Artikel enthält einen beschreibenden Bericht über den EU-framework und unsere Argumente gegen das, was im Bericht als Planung beschrieben ist. Was sind Ihre Argumente gegen diese Argumente? Überheblicher Blödsinn, der suggerieren soll, man wüsste, was ein logischer Fehler ist, ersetzt keine Argumente. Dessen ungeachtet halten wir fest: Sie haben mir die facebook.Freundschaft angeboten (wobei ich nicht weiß, warum,), und ich habe sie akzeptiert. Sie haben als ein facebook-Freund von mir eine Information erhalten, mit der Sie offensichtlich etwas anfangen konnte, woraufhin ein facebook-Freund von Ihnen völlig grundlos und auf grob unhöfliche Art angefangen hat, herumzupöbeln. DAS sind die Fakten, die ja wohl auch Sie schwerlich werden abstreiten können. Und statt sich für solche Freunde zu schämen, schreiben Sie sich jetzt hier auch noch um Kopf und Kragen. Nein, tut mir leid, ich lege Wert darauf, dass (selbst) unter meinen facebook-Freunden nur Leute sind, die einigermaßen höflichen Austausch pflegen können und einen Anflug von Urteilsvermögen haben. Wenn Sie das Verhalten Ihres seltsamen Freundes Wolf auch nur annähernd normal finden, dann haben Sie offentsichtlich kein Urteilsvermögen, Schade!”
Michael wrote: “@Wahl Vielleicht, sollten Sie zunächst einmal darlegen,
was Sie überhaupt qualifiziert. Sie scheinen mir einer dieser aufgeblasenen Fuzzis zu sein, der selbst nichts zu Stande bringt und bei dem, was andere tun, generell meint, er könne sich mit BEWERTUNGEN hervortun, ohne auch nur eine Spur von Argument oder Begründung vorzubringen. Personen wie Sie habe ich gefressen, und es sind Personen wie Sie, die mich denken lassen, dass Meinungswächter doch einen Punkt haben, wenn Sie ihre Bevölkerung für ausgemachte Trottel halten, denen man vorgeben kann, was man will, ohne dass sich der ehrerbietende Nicker auch nur eine Sekunde überlegt, wozu er gerade wieder nickt. Oder um es noch deutlicher zu formulieren: Leute wie Sie kotzen mich an. Und Klaus Dantrimont, ich hätte gerne EINEN Beleg für ein ad hominem im von Heike Diefenbach verlinkten Text, und damit wir beide über das gleiche sprechen: ad hominem liegt dann vor, wenn eine Abwertung einer Aussage, die Person X gemacht hat, erfolgt, WEIL Person X die Aussage gemacht hat.”
Und jetzt, da wir an dem Punkt angekommen sind, an dem den Behauptungen der Herren Wahl und Dantrimont Begründungen folgen müssten, nun verstummt die Timeline auf immer. Wie es halt so ist, wenn versucht wird, der Peinlichkeit, dass man etwas begründen soll, was man nicht begründen kann, auf billigste Weise zu entgehen.
Solange dies der deutsche Umgangston und die angebliche Diskussionskultur in Deutschland ist, muss man kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass sich deutsche Geschichte natürlich und jederzeit wiederholen kann. Wer sollte sich dem Faschismus in den Weg stellen: Diejenigen, die heiße Luft verbreiten und sich davonmachen, wenn ihnen ein Windchen ins Gesicht bläst?
Noch ein kleines Schmankerl zum Schluss: Einer der Aufgeregten, der hier versucht hat, mit uns zu argumentieren, hat eine Petition unterschrieben, auf die wir verlinkt haben, obwohl er die entsprechende Petition offensichtlich für falsch hält, wie man dem, was er von sich gegeben hat, entnehmen muss. Ob die Tatsache, dass die Petition in englischer Sprache abgefasst ist, Ursache des Irrtums war, who knows…
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Ich nenne diese Art von Deutschen “Kleine Möchtegern-Hitler” und diese Spezies kommt öfter vor als man denkt. 😉
Klasse ge-und beschrieben, danke!