Rechtschreibkatastrophe: Vernachlässigung fängt in den Grundschulen an
Ein Leser von ScienceFiles hat uns auf einen Artikel in der Tageszeitung “Der Westen” aufmerksam gemacht, der mit “Dozenten klagen: Lehramtsstudenten können nicht schreiben” betitelt ist. Die Legasthenie erreicht die Mittelschicht, so muss man wohl konstatieren…
Der Beitrag basiert im Wesentlichen auf der täglichen Rechtschreibkatatrophe, von der Peter Kruck, Wissenschaftslektor und Kommunikationswissenschaftler berichtet: “Die meisten Lehramtsstudenten können keine zwei Sätze fehlerfrei schreiben”. Was Kruck hier beschreibt, ist eine Abwärtsspirale, denn die Lehramtsstudenten, die die Orthografie und die Grammatik des Deutschen nicht mehr beherrschen, gehen an Schulen, um dort Schülern ihre nicht vorhandenen Kenntnisse weiterzugeben.
Das Ende ist absehbar: Rechtschreibkatastrophe.
Die Ursache für dieses Rechtsschreibkatastrophe wird nicht nur im Beitrag aus “dem Westen” in der von Jürgen Reichen entwickelten Methode des “Lesens durch Schreiben” gesehen. Reichen, einer der Reformpädagogen, die man zwischenzeitlich zu fürchten gelernt hat, war der Ansicht, dass Disziplin und Drill in Schulen hinderlich seien, dass es wichtiger sei, Kinder zu kreativen Kindern zu machen und ihnen eine – natürlich: kreative Stimme zu geben.
Seine Methode sieht nicht vor, dass man Kindern Lesen und Schreiben mit der Fibel beibringt, die mühsam jeden einzelnen Buchstaben zur Nachahmung bereitstellt und stückweise zu ersten kleinen Worten zusammenfügt. Derartiger Drill war Reichen zuwider. Kreativität war sein Ziel, und Kreativität ist, was er mit seiner Methode zweifelsohne erreicht hat: Die Art und Weise, in der Kinder heutzutage Worte schreiben, von denen man dachte, man wüsste, wie sie geschrieben werden, ist mit Sicherheit kreativ.
Denn: In Reichens Methode lernen Kinder anhand der Anlauttabelle. Die Anlauttabelle gibt für jeden Buchstaben des Alphabets ein Beispiel, zeigt einen Affen für ein A, eine Banane für ein B. Und mit dieser Anlauttabelle sollen die Schüler dann selbst herausfinden, wie Worte geschrieben werden, Worte wie “Grummbeer” oder “Kardoffell” oder “Leerer”. Dass die Kinder die Rechtschreibung von Worten zunächst falsch erlernen, ist gewollt. Warum? Niemand weiß es. Vermutlich geht es darum, die kindliche Kreativität anzuzapfen, und vor allem geht es darum, Kinder nicht zur richtigen Rechtschreibung zu zwingen.
Mehr Toleranz für Fehler lautet das Motto in Schulen Nordrhein-Westfalens und anderswo, denn wo genau der Reichen-Wahnsinn zur Anwendung kommt, niemand weiß es. Die Art und Weise, in der Kindern Schreiben und Lesen nicht beigebracht wird, ist Angelegenheit der Schulleitung oder des jeweiligen Lehrers. Daten zur Verbreitung der Reichen Methode, Daten dazu, wer wem wie Schreiben und Lesen nicht beibringt, werden in Deutschland nicht gesammelt.
Für derartige Nebensächlichkeiten interessiert sich in Deutschland niemand, ebenso wenig wie man sich vor der Einführung der Reichen-Methode dafür interessiert hat, ob sie auch hält, was sie verspricht. Bis heute gibt es keine Evaluation des Nutzens oder besser: der Schäden, die mit der Reichen-Methode angerichtet wurden und werden. Wer nach Literatur zur Reichen-Methode sucht, findet eine Vielzahl von Jubel-Literatur, in der beschrieben wird, was die Methode so einzigartig und gut macht. Er findet eines nicht: eine Überprüfung der Methode, eine Evaluation, die den Anspruch mit der Wirklichkeit kontrastiert.
Realität ist immer schädlich für die hehren Ansprüche von Reformern, deshalb werden ihre Ideen immer als Heilslehre verkündet, und nicht geprüft. Wozu auch? Es sind doch nur Kinder, die der neuen Mode unterzogen werden. Und wenn ein, zwei Generationen als Legastheniker ausfallen, dann bezuschussen wir eben die Fortpflanzung und manchen neue Generationen, dieses Mal solche, die Schreiben und Lesen können – hoffentlich.
Dass die Reichen-Methode nicht funktioniert, das ist mittlerweile nicht nur in Handwerk und Unternehmen bekannt, es ist auch an Universitäten gängiges Wissen. Die Rechtsschreibkatastrophe hat die Mittelschicht erreicht.
Und die Verwantwortlichen sitzen in Grundschulen, Verantwortliche wie Tanja Hilker, Deutschlehrerin an der Theodor-Heuss-Grundschule in Essen, die die Kritik an der Reichen-Methode im Interview mit dem Westen zurückweist und einen Einblick in ihre Lehrmethoden gibt:
“Wir sprechen nicht von Korrektur, sondern schreiben unsere Version unter das fehlerhafte Wort”
Der kurze Satz beschreibt die Ursache der Rechtschreibkatastrophe eindringlich. Korrektur ist als Wort verpönt, ist wohl mit Drill assoziiert oder wird aus sonstigen nicht nachvollziehbaren, vermutlich ideologischen Gründen abgelehnt. Was damit einhergeht, ist die Auflösung dessen, was man Lernen nennt und dessen, wozu man Erziehung in Schulen überhaupt nur braucht: die Möglichkeit, Fehler zu machen, und aus der Korrektur der Fehler zu lernen. Lernen setzt Fehler voraus. Entsprechend bedarf es etwas Falschem, es bedarf der Korrektur dessen, was falsch ist. Wird die Korrektur verweigert, wird demjenigen, der Falsches geschrieben hat, signalisiert, das Falsche sei so falsch gar nicht, sei eben seine “Version” das Wort zu schreiben, warum sollte derjenige, der Falsches geschrieben hat, sich die richtige Rechtschreibung angewöhnen, wo ihm doch signalisiert wird, dass die andere Schreibweise keine Korrektur seiner falschen Schreibweise darstellt, sondern nur eine andere Version der Schreibung.
Das ist De-Motivation par excellence. Es ist Arbeitsverweigerung durch Lehrer, und es ist unfair den Schülern gegenüber, die spätestens beim Übergang von der Grundschule in eine weiterführende Schule davon getroffen werden, dass ab jetzt nur noch eine richtige Schreibung gibt (oder aus Sicht der Kinder zu geben scheint) und nicht mehrere. Dann aber scheint es für ein Umlernen zu spät zu sein, wie die Klage von Ausbildern in Unternehmen und die Erfahrungen von Kruck, die oben beschrieben wurden, zeigen [wobei man sich schon fragen muss, wie Studenten trotz offensichtlicher Rechtschreibschwäche zu einem Abitur gekommen sind].
Ganz nebenbei vermittelt die Reichen-Methode Schülern den Eindruck, man könne spielend lernen und sich Bildung nebenbei aneignen, ein fataler Irrtum, der auch unter Politikern weit verbreitet ist. Bildung, das hat schon Bourdieu beobachtet, ist nichts, was man sich anhand von Symbolen aneignen kann, und selbst wenn man in der Lage ist, sich mit der Kenntnis von Autorennamen zu schmücken, so wird doch schnell deutlich, wer mehr, als den Klappentext eines Buches gelesen hat.
Das führt zum nächsten Irrtum schulischer Erziehung, der dieses Mal von Eltern geteilt wird. So vertritt man bei der Landeselternschaft Grundschule NRW die Ansicht: “Kinder werden den Spaß am Schreiben und Erlernen der Rechtschreibung verlieren”, wenn man sie durch die klassische Methode des richtigen Schreibens von Anfang an in ein Gerüst aus Regeln presse.
Einmal davon abgesehen, dass die Eltern, wenn sie ihren Kindern das spielerische Erlernen des “Lesens durch Schreiben” nach Jürgen Reichen verordnen, eben diese Kinder, die sie vor dem Korsett der klassischen Methode bewahren wollen, in das Korsett der nicht-klassischen Methode zwängen, ist der zitierte Satz das Zeugnis einer infantilisierten Gesellschaft, in der alles, was mit Anstrengung verbunden ist, negativ konnotiert und von Kindern ferngehalten werden muss. Folglich deprivieren die besorgten Eltern ihre eigenen Kinder von der befriedigenden Erfahrung, die auch Kinder haben, wenn sie sich durch Arbeit gezwungen haben, etwas zu erlernen. Die besorgten Eltern deprivieren ihre Kinder von der Erfahrung einer Selbstwirksamkeit, die daraus erwächst, dass die entsprechenden Kinder einen Anspruch, der an sie gestellt wurde, erfüllt haben.
Das nennt man auch Vernachlässigung. Und das Schlimme an dieser Art von Vernachlässigung ist, dass die darunter leidenden Kinder nie erfahren werden, welches Potential in ihnen schlummert, zu welchen Leistungen sie fähig sind, denn man hat ihnen einen spielerischen Zugang verordnet und eines als vollkommen unzumutbar und außerhalb aller pädagogischen Möglichkeiten verortet: Die Kinder zu fordern.
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Es ist so:
Die beschriebene Methode eignet sich wohl ganz gut für Legastheniker.
Die Frage ist nur, warum jedes Kind zuerst zum Legastheniker gemacht wird, um dann die deutsche Rechtschreibung doch nicht richtig zu erlernen.
Ich hatte mit meinem Sohn Glück: Er hat ein gutes Sprachgefühl und prägt sich die korrekte Schreibung von Worten gut ein. Da haben wir beide – mein Sohn und ich – aber Glück gehabt. Er, weil er kein Rechtschreibspacken wird und ich, weil ich eine schlechte Rechtschreibung nicht ertrage. 😉
Sie eignet sich überhaupt nicht für Legastheniker. Diese können erst gar nicht in der großen Gruppe der schwachen Rechtschreiber mehr identifiziert werden, um sie einer gezielten Förderung zuzuführen.Das ist einer der Gründe warum Lesen durch schreiben abgeschafft werden muss.
Phonetisch gibt es 19 verschiedene Vokale plus drei Doppelvokale. Der häufigste Vokal ist der Schwa-Laut in der zweiten Silbe deutscher Wörter, geschrieben als e. Mit einer Anlaut-Tabelle kann man ohne Hilfen gar nicht richtig schreiben lernen!
In der DESI-Studie von Prof.Thome wurde nachgewiesen, dass Lesen und Schreiben sich nur indirekt beeinflussen. Es ist vollkommener Unsinn, dass man sich durch Schreiben das lesen richtig beibringen kann. Man sollte sich mal diese falsch betonten Leseversuche anhören, es ist das reinste Grauen.
Und wie kann das Ganze aussehen, wenn ein Pfälzer dialektsprechendes Mädchen aus genderistisch-/feminitischem Elternhaus versucht, Deutsch zu schreiben?
Z.B. so: Ischinn konnin daitsch awwär duinn nett!
Immerhin würden solche Schriftschöpfungen allzeit daran erinnern, dass Kommunikation in der Tat schwierig ist!
Was heißt der Satz? “Ich kann deutsch aber [?] nicht”?
In Thüringen soll ergänzend zur Legasthenikerrechtschreibung auch noch die Schreibschrift abgeschafft werden; wahrscheinlich, um die Kleinsten gleich an die EDV zu gewöhnen. Wie sie dann später ihren Einkaufszettel oder Liebesbriefe schreiben, ist ungewiß. Wahrscheinlich muß dann alles ausgedruckt werden :-).
Wie – Sie verstehen den Satz nicht – am Ende sind Sie noch der Auffassung, irgendetwas an diesem Satz wäre schlicht falsch!?!?!
Der Satz würde ohne genderistisch/feministische Konjugation und Anhängsel an Pronomen heißen:
“Isch konn daitsch, awwer du nett.”
Bleibt noch, den Pfälzer Satz in einen hochdeutschen zu übersetzen:
“Ich kann Deutsch, aber du nicht.”
Ist doch einfach, oder!? 😉
Ich muss sagen, in bestimmter Hinsicht finde ich langsam Geschmack an der Sache:
sie eröffnet ganz neue Möglichkeiten des sprachlichen Ausdrucks meines Minderheitenstatus und weltanschaulicher Präferenzen. Wenn ich jetzt noch die pfälzische Schreibweise mit meiner keltischen Identität, ausgedrückt z.B. in walisischen Pluralformen, kombiniere, dann habe ich mich ganz wunderbar ausgedrückt – kümmert es dann noch, dass mich kein Mensch mehr versteht?!? Wer wird denn nach dem Nutzen sprachlicher Kommunikation fragen, wenn es beim Sprechen und Schreiben um den ästhetischen Ausdruck meiner gefühlten Identität geht…
Und Liebesbriefe sind doch sowieso out; da wird jetzt kuzrerhand eine SMS geschickt: LOVEU!
Heer (mär missd wohl rischdisch schreiwe: heär oder so ebbes, weil so heerd sichschs am ehschte o, odder!?), dess konn schunn monschmol schtimme! Meer Pälzer hänn halt aa unser Warionnde, unn Därgem iss hald faschd schunn a Stadt mit Turischde unn so, unn die redde Hochdeitsch, und deswäge is ess därgemer Pälzisch a bissl onnerschd, unn do gibts donn leit, die saage halt “schtimme” unn “nett” und “deswäge” unn nett “schdimme” unn “nedd” unn “deswäsche”. Awwer meer Pälzer versteen unns schunn, odder!? Unn du hoschds jo keert: mä muss soo schreiwe wie sichschs oheert, unn in Därgem heert sichschs monschmol a bissl onnerscht a(o)…
Minger isch meh, het Chrigu dänkt, woner a däm Morge id Chleider gschlüffe isch. Drum het er d Haubschueh nid bunge wie d Mueter gäng wider gseit het.
Er hets chum möge erwarte, ändlich chönne abzfahre. So schnäu wies nume isch gange, het er der Göppu vom Ätti us em Schöpfli greicht. Z Töri het er mit emne gäbige Stupf zubrätschet, dass es fasch us de Angeli gfloge wär. Mänge Angere wär ufgschtige u hätt afa trappe. Chrigu nid. Dä isch es paar Meter näb em Velo nachegsecklet u mit emne grosse Gump uf em Sattu glandet. Z Füdle het im gar e chli weh ta, aber das het er gar nid gmerkt. Anstatt am Strässli nah, isch Chrigu gredi dür d Matte ab gsirachnet. Das isch veiechli guet gang, bis er het wöue uf em Grienwäg abha.
Vilech häts Chrigu o nid uf d Schnätz gschlage, wenn er d Schueh hät bunge gha; aber der Bängu vom Rächte het sich fiinsüberlech im Zangrad verliiret u es isch nume e Frag vor Zyt gsi, dass er abgstige isch. Minger oder meh freiwiuig …
Der Dokter het o gmeint, weniger sig mängisch meh. Drum het er am Chrigu sis Chnöi mit es paar wenige Stiche zämegschnurpft u ihm der Rat mit uf e Wäg gäh, znächstmau doch e chli weniger schnäu d Matte ab z fahre.
U d Mueter het später o no müesse ihre Sänf derzue gäh u het bim Hoseflicke gmeint, weniger wär mängisch meh.
Der Vater het Chrigu zum Gring zwickt, u gseit, er hät de nid öppe müesse derewä viu Gras verchare, schliesslich heigs es Strässli düre Hoger ab. Minger schade u meh studiere …
U der Ätti het zletscht o no müesse die Dummi dri hänke u het chönne futtere, wie weni Sorg Chrigu doch zum Göppu heig u bim Schopftööri sig o no es ladli los … minger oder meh versiechet …
Wo Chrigu de im Näscht gläge isch u über dä Tag nachestudiert het, hets nä dunkt, chli weniger wär meh gsi…
[einer meiner Lieblingstexte bei Urs Jenni, http://www.wortsucht.ch/?p=1042 , geschrieben wie gesprochen, minger isch meh passt vorzüglich zum Thema]
Meine 2¢ : die deutsch-akademisierte “Sprache” streitet ab, ohne erkennbare Begründung (ausser dem üblichen rent-seeking), dass zum Sprechen, Schreiben und Lesen ein natürliches Talent gehört welches nicht von der Kanzel durch Predigt oder Bibel”studium” eingeimpft werden kann. Deshalb ist es unvermeidbar dass Schreiben nur gelernt werden kann wenn eine überzeugend korrekte Sprache vom Lehrpersonal selbst gesprochen wird. In Kürze: das untalentierte Personal muss rausgeschmissen werden, dann klappt’s auch besser mit dem Schreiben lernen.
Pälzisch ist ja alleine schon nicht mehr zu verstehen für Preußen oder Sachsen wie mich. Das “-in” ist dann die weibliche Form, oder die inselkeltische? Ich bin jetzt völlig verwirrt.
Da gibt es in Europa Dutzende Sprachen, im Deutschen noch mal so viele Mundarten, und Sie kommen noch mit Gennda-Mundart-Vermischung?
Es wäre gut, wenn Gendaristas oder andere Pseudo-ologen in Zukunft in pfälzisch-genderiger Sprache veröffentlichen würden. Dann könnte sie niemand für den mangelnden Inhalt kritisieren, weil niemand auch nur ein Wort versteht.
Würden Sie mir bitte diesen geschlechtersensiblen und anti-ableistischen Satz ins Pfälzische übersetzen?
“Das Ganze muss nicht ernst genommen werden, reden_schreiben_gebärden sich dix M_ilitärxs ein, und dix Polit_ikxs und Bü_rgxs sehen_hören_fühlen es nicht and_ers.”
Ich habe diesen Artikel gerebloggt … schönes Wort, nicht wahr? 🙂
Ach, du wunderbare deutsche Sprache, Ausdruck von Dichtern und Denkern – zur Verhunzung bist du freigegeben!
Es ist zum Heulen.
Aber lassen wir mal die Larmoyanz beiseite. Was ist zu tun?
Richtig: Stift in die Hand und dagegenhalten!
Ja, das ist wirklich ein Übel. Einen nicht zu unterschätzenden Anteil an dieser Misere hat aber auch die Rechtschreib-, oder besser gesagt Schlechtschreibreform. Deren Einführung folgte nämlich einem ähnlichen Muster: Nachdem man erkannt hatte, welche Fehler man damit begangen hat, konnte man das natürlich schlecht zugeben. Stattdessen wurden dann häufig die früheren (d.h. richtigen) Schreibweisen als “Varianten” wieder zugelassen.
Ich finde es gut, wenn man auch Leuten mit Rechtschreibschwäche keine Steine in den Weg legt. Welche Probleme es da geben kann weiß ich aus eigener Erfahrung. In Kindheit und Jugend hatte ich extreme Legasthenie und konnte das Schreiben und va. die Rechtschreibung einfach nicht in dem vorgegebenen Tempo lernen. Ohne eine verständnisvolle Privatschule hätte das öffentliche Schulsystem mich auf die Sonderschule abgeschoben. Dank Privatschule hatte ich in der Gymnasialzeit die Möglichkeit die Defizite in einem mir möglichen Tempo aufzuarbeiten und hab jetzt Abitur und Studium.
Also Grundsätzlich habe ich nichts dagegen wenn man nicht pedantisch auf der exakten Schreibweise herumreitet. Aber wie immer, wenn Bildungsideologen ein Problem lösen wollen, kommt irgendein Blödsinn heraus, der alles ändert, aber das Problem nicht löst. Zwischen pedantischem Präzisionsterror und völliger Beliebigkeit gibt es jede Menge Mittelwege. Man hilft den Schülern mit Schreibproblemen nicht, indem man die Probleme zur Normalität erklärt. Man hilft ihnen, indem man ihnen Zeit gibt, alternative Lernmethoden anbietet, die Beurteilung in Rechtschreibung und Inhalt auftrennt und vielleicht in Extremfällen eine Art Legasthenikerabitur einführt, mit dem man zwar Arzt, Mathematiker, Ingenieur aber kein Lektor oder Sekretär werden kann.
Das oben beschriebene ist einfach wieder ein Beispiel für die Verschleierung der Unterschiede. Das schadet allen, auch den Betroffenen, die ihre Schwäche unter diesen Umständen nicht in behüteten Umständen in der Schule, sondern erst durch Überforderung im Berufsleben um die Ohren gehauen bekommen. Z.B. wenn man nach einem Studium Grundschullehramt im Referendariat erfährt, dass Rechtschreibung gerade bei Grundschullehrern unersetzbar wichtig ist und man für diesen Beruf nicht geeignet ist.
“Das führt zum nächsten Irrtum schulischer Erziehung, der dieses Mal von Eltern geteilt wird.So vertritt man bei der Landeselternschaft Grundschule NRW die Ansicht: “Kinder werden den Spaß am Schreiben und Erlernen der Rechtschreibung verlieren”, wenn man sie durch die klassische Methode des richtigen Schreibens von Anfang an in ein Gerüst aus Regeln presse.”
Genau das Gegenteil ist nämlich der richtige Weg. Die deutsche Rechtschreibung ist vollgepackt mit Regeln. Sobald man versteht diese Regeln anzuwenden, gibt es nur noch wenige chaotische Worte die keiner Regel zu folgen scheinen und deren korrekte Schreibung man auswendig lernen muss, was in der Tat lästig ist (Meist sind das dann neuere Lehnworte). Regeln lernen und sie anwenden ist nach meiner Überzeugung auch das, was “Spiel” bedeutet. Ob die Regeln nun explizit sind oder implizit. Vorhanden sind sie immer. Anstatt also mit der Rechtschreibung zu spielen, sollten Kinder das Rechtschreibspiel erlernen.
Ich warte auf den Tag an dem der Mathematikunterricht mit Fingerfarben gelehrt wird, weil es auch da einfach zu viele unlustige Regeln gibt…
Regt Euch mal nicht so auf. Fast zweitausend Jahre wurde Deutschland durch Kaiser und Könige regiert, die nicht lesen und schreiben konnten. Heute können unsere Regenten Lesen und Schreiben und ist da was besser geworden?
Kreativitätsfördernd soll die Lesen-durch-Schreiben-Methode sein, weil Kinder sich damit auf den Inhalt der von ihnen geschriebenen Geschichten konzentrieren, nicht auf die Form der Wörter. Das führt nach meiner Erfahrung (Lehrer in der 5. bis 13. Klasse) unter anderem dazu, dass viele Schüler im Laufe der Zeit zwei Schreibungen entwickeln – eine für Texte, in denen es ausdrücklich um Rechtschreibung geht, und eine für Texte, in denen dann die Rechtschreibung keine Rolle spielt. Das Nach-Lernen der Rechtschreibung kann also in diesen Fällen die erworbenen Habitualisierungen nur noch ergänzen, aber nicht mehr ändern.
Es ist eben nicht nur so, dass Kinder mit der Methode keine Rechtschreibung lernen, sondern dass sie ausdrücklich etwas Falsches lernen – nämlich, dass es keine allgemein verbindliche Rechtschreibung gäbe. Insgeheim wissen die meisten allerdings, dass das nicht stimmt: Bei den Kindern, die ein großes Interesse daran haben, RICHTIG schreiben zu können, wird der Lernwille durch die Methode also regelrecht missachtet.
Vor allem ist die Methode auch sozial sehr ungerecht, zumindest nach meiner Erfahrung an einer Schule mit Kindern aus vielen unterschiedlichen sozialen Hintergründen (auch in dieser Hinsicht wäre eine gründliche Studie längst überfällig, damit man sich nicht auf punktuelle persönliche Erfahrungen stützen muss). Kinder, die ohnehin viel von ihren Eltern lernen, die daheim auch viele Bücher vorfinden und lesen – diese Kinder lernen die Rechtschreibung oft auch ohne die Schule, bzw. trotz der Schule.
Kinder aber aus Familien, in denen die Eltern selbst in Sprache und Rechtschreibung unsicher sind, die also besonders auf die Schule angewiesen wären – diese Kinder werden im Stich gelassen und haben dann oft bleibend schlechte Resultate. Das gilt nach meinem Eindruck ganz besonders für Kinder aus Migrationsfamilien.
Zum Schluss noch: Die Lehrkräfte auch an den Grundschulen wissen in aller Regel, dass die Rechtschreibung sich rapide verschlechtert. Es ist für Lehrer an weiterführenden Schulen aber ungeheuer schwer, mit Grundschullehrern (bzw. meist ja: Grundschullehrerinnen) darüber ins Gespräch zu kommen. Wir hatten z.B. für das Fach Deutsch versucht, uns mit Grundschullehrern über konkrete Standards zu verständigen, die wichtig sind beim Eintritt in die 5. Klasse. Die Gespräche wurden von deren Seite aus beendet, ohne klare Begründung. Aus meiner Perspektive als Lehrer einer weiterführenden Schule sieht es deutlich danach aus, dass die Grundschulkollegien mauern.
Aber auch das ist in dieser Form natürlich nur ein persönlicher Eindruck und müsste zum Thema seriöser Überprüfungen gehören.
Vielen Dank für diesen Kommentar aus einer Lehrer-Sicht!
Er ist in verschiedener Hinsicht interessant, und ich kann Ihnen nur zustimmen, dass eine unabhängige Evaluierung – nicht nur in diesem Fall- dringend notwendig wäre, wobei “unabhängig” bedeuten würde, dass man nicht die Grundschullehrerinnen und die Eltern fragt, ob sie das “gut” finden, und nicht die Kinder, ob das “Spaß” macht, sondern klare Kriterien formuliert, die sich auf den Lernprozess und das Lernergebnis (ja, ich gehöre zu den Leuten, die Lernergebnisse wichtig finden!) der Kinder beziehen, und bezüglich dieser Kriterien relevante Daten systematisch und standardisiert erhebt. Das sollten möglichst von staatlichen Institutionen unabhängige Forscher tun, z.B. Michael Klein und ich 🙂 und natürlich müsste man das nach allen Regeln der Kunst tun, was u.a. bedeuten würde, dass man Vergleichsgruppen betrachtet oder, wenn sie nicht (mehr) existieren, experimentell vorgeht und die Entwicklung der Kinder im Längsschnitt, also über Jahre hinweg, betrachtet …
Aber eine andere Sache, die ich interessant an Ihrem Kommentar fand, war, dass Kreativität von einigen Lehrkräften (und vermutlich auch Uni-Pädagogen) als eine Art Gegenteil von Formalia oder als Gegenteil der Beherrschung von Regeln und Verfahrensweisen betrachtet wird.
Dem kann ich nicht zustimmen: wenn Kreativität nicht bloß als Ausdruck des Selbst durch Produktion von Sinnlos-Beliebigem aufgefasst werden soll (z.B. 21mal hintereinander auf dieselbe Klaviertaste zu drücken), sondern eher als ein Hinaus-Schieben von Grenzen, Entwickeln von Alternativen o.ä., dann lehrt die Erfahrung, dass dies gewöhnlich erst auf der Basis von, sagen wir: guter Handwerklichkeit möglich ist. Um ein kreativer Komponist zu sein, muss ich zuerst etwas von Musik verstehen, vom Komponieren, in aller Regel selbst ein Instrument recht gut beherrschen etc. Einiges hiervon brauche ich sogar, wenn ich nicht viel mehr möchte als mich z.B. auf dem Klavier kreativ zu betätigen.
Wie sagt man so treffend: von nichts kommt nichts, und von nichts kommt auch keine Kreativität!
Deutet es z.B. auf einen kreativen Umgang mit Sprache hin, dass mich angesichts meines Sprachgebrauchs niemand versteht? Wohl kaum, denn wenn meine diesbezügliche Kreativität hinreichend groß ist, wird keiner bemerken, dass das ein KREATIVER Umgang mit Sprache ist; vielmehr wird jeder denken, ich sei sprachGESTÖRT. Positiv gewendet: sprachliche Kreatitvität muss auf sprachlichen Regeln basieren, damit sie überhaupt als Kreativität erkannt und gewürdigt werden kann.
Und wer sagt, dass wir mehr Menschen mit kreativem Umgang mit Sprache benötigen? Insofern Sprache vor allem (immer noch) ein Medium der Kommunikation ist, bräuchten wir m.E. mehr Menschen, die z.B. den semantischen Gehalt von Worten kennen bzw. teilen.
Dann müsste man weit weniger Wortklauberei betreiben als dies derzeit der Fall ist. Z.B. müsste man dann nicht in einem Text erklären, warum es nicht sinnvoll ist, von einem gesellschaftlichen Entwurf, den man Kapitalismus und Demokratie nennt, als Rassismus zu sprechen, nur, weil man nicht sagen möchte, dass man einen Umbau der Gesellschaft in eine sozialistische anstrebt….
Ja, Sprache entwickelt sich und hat dies immer getan, und anscheinend war das bislang möglich, ohne ihre Kommunikationsfunktion auszuhebeln.
Kreativität und Beliebigkeit passen tatsächlich überhaupt nicht zueinander. Kreativ werden Menschen – und nicht nur Kinder – in aller Regel ja dann, wenn sie sich mit Grenzen, mit konkreten Fragen und Problemen auseinandersetzen müssen. Wer z.B. (auch das ist ein persönliche Erfahrung) Schülern oder Studenten die Aufgabe gibt, sie sollten einfach schreiben, was sie wollen – der wird mit hoher Wahrscheinlichkeit keine besonders kreativen Resultate bekommen.
Die falsche Alternative zwischen Kreativität und Beherrschung eines Handwerks, bzw. einfach der Beherrschung formaler Regeln hat m.E. vor allem folgenden Hintergrund: Wer Jürgen Reichens Methode anhängt, hat meist einen überlebten Rechtschreibunterricht im Kopf, in dem Kinder fast die gesamte Grundschule hindurch Inhaltsleeres geschrieben haben – Wiederholungen von Buchstabenfolgen, von einzelnen Wörtern, schließlich von kurzen Sätzen. Erst wenn sie RICHTIG schreiben konnten, durften sie dann auch einmal sinnhaltige Texte produzieren, z.B. kleine Geschichten.
Das heißt, in diesem Rechtschreiberwerb durch Drill lag die Konzentration ganz auf der Form, der Inhalt war weitgehend gleichgültig. Reichens Methode dreht das einfach um. Damit aber sind die “Lesen durch Schreiben”-Methode und der Rechtschreiberwerb durch Drill gleichsam zwei verfeindete Geschwister, die von demselben Fehler ausgehen, aber komplementäre Schlüsse daraus ziehen: Beide bauen auf einer Trennung von Inhalt und Form, von Kreativität und Regelbeherrschung auf, betonen aber jeweils eine andere Seite dieser künstlichen Dichotomie.
Wie schon A.S. oben schrieb: Dazwischen gäbe es eigentlich “jede Menge Mittelwege”, vor allem viele Wege, die Rechtschreibung und Freude am Texteschreiben nicht in einen Gegensatz zueinander bringen. Dafür wäre es aber eben auch nötig, dass Schulen selbstkritisch agieren und dass sich in diesem Fall die Grundschulen nicht abschotten – nicht gegenüber den weiterführenden Schulen und auch nicht gegenüber den Eltern.
Mir haben schon mehrere Eltern davon berichtet, dass ihnen von den Grundschullehrern ihrer Kinder regelrecht verboten worden sei, die Rechtschreibung ihrer Kinder zu korrigieren. Natürlich sind die Eltern selbst schuld, wenn sie sich daran halten, trotzdem: Auch eine solche Vorgabe ist Ausdruck eines Abschottung des schulischen Milieus nach außen, die für überhaupt niemanden gut ist – insbesondere natürlich für die Kinder nicht.
Also ich finde es absolut schrecklich wenn Eltern von Lehrern verboten wird ihre Kinder zu korrigieren.
Vor allem wie und warum soll das beim Lesen und Schreiben lernen negativ sein, wenn es beim Sprechen lernen existenziell ist, das Kind zu korrigieren, damit es lernt die Worte richtig zu verwenden und korrekt auszusprechen?
Es gibt von Seiten der Eltern die Möglichkeit gemeinsam Druck auf die Lehrer auszuüben, welche Kinder ohne Korrektur mit einer Anlaut-Tabelle schreiben lassen. Die Graphem -Phonem Übereinstimmung beträgt nach Prof.Thome nur 60 %. Da ist es dann vorprogrammiert, dass nur Wort-Ruinen von den Kindern geschrieben werden. Und ohne Falschmeldungen durch den Lehrer fehlt die Möglichkeit aus den Fehlern zu lernen, es fehlt die Kontrolle und das Feedback.Ist die Methode des Schreiben nach Gehör einmal verfestigt, berichteten uns Schüler und ehemalige Schüler ,die mit “Lesen durch Schreiben” sich beides mit der Hilfestellung der Eltern beibrachten ,von den gleichen Problemen beim schreiben lernen wie im deutschen.
Diese Methode muss verboten werden.Prof. Gert Schulte-Körne konnte in der Marburger Studie von 2002 bis 2004 in der Methode nach Sommer-Stumpenhorst(Lesen durch Schreiben) 23 % Rechtschreib-Versager nachweisen, während in der analytisch-synthetisch strukturierten Fibel-Gruppe (Lollipop von Metzig) nur 3 % Rechtschreib-Versager nachgewiesen wurden. Das Ergebnis ist signifikant und weist die Schwäche von dieser neuen Heilsmethode nach, welche sich nie einer wissenschaftlichen Untersuchung stellen musste. Inzwischen wird diese Methode mit Hilfe des Kultusministeriums, und hier hat sich besonders Herr Christiani für eingesetzt, in ganz NRW angewendet. Im Raum Herford, Gütersloh, im nördlichen Kreis Warendorf und Teilen des Ruhrgebietes wird die Methode inzwischen wieder an den Grundschulen durch den Silben-analytischen Ansatz zurückgedrängt.Herr Christiani ist zum Glück pensioniert und jetzt beginnt das weitere Abdrängen dieser Methode. In ca 20 jahren ist Schluss mit dem Unfug.Allerdings werden sich die erfolge erst nah 15 Jahren bemerkbar machen.Wir werden eine Generation von antrainierten Legasthenikern mitbetreuen dürfen.Für meine Kinder hingegen ergeben sich die besten Aussichten auf einen weiteren beruflichen Aufstieg.
@ A.S.
“… eine Art Legasthenikerabitur einführt, mit dem man zwar Arzt, Mathematiker, Ingenieur aber kein Lektor oder Sekretär werden kann.”
Auch Arzt wäre schlecht, denn wer schon die Rechtschreibung der eigenen Sprache nicht beherrscht wird mit der Unzahl Fremdwörter der medizinischen Fachsprache und deren Schreibung noch mehr Probleme haben. Ergebnisse wie “Peniszillin” (schon selbst erlebt, wenn auch von Helferinnen) sind wenigstens nur witzig und ansonsten harmlos, wenn jedoch durch falsche Schreibung eventuell sogar das Gegenteil einer Diagnose/ einer Therapie ausgesagt wird, kann das schon mal lebensgefährlich werden!
Bei Mathematikern wohl eher kein Problem, sind deren Fachsprache doch überwiegend Zahlen und Formeln, bei Ingenieuren aber schon!
Und Lektor scheint inzwischen eh ein aussterbender Beruf zu sein, schaut man sich an wieviele Rechtschreibfehler heutzutage in Printmedien auftauchen, speziell Zeitungen und Magazine! (Journalisten können anscheinend nicht nur nicht mehr ordentlich recherchieren, sondern haben entweder keine Zeit, oder sind sogar unfähig ein Rechtschreibprüfungsprogramm für ihre Ergüsse zu nutzen, im Gegensatz zu Sekretärinnen!)
Die Schriftbilder von vielen jüngeren Zeitgenossen weisen schon für sich auf einen Mangel an Reife hin. Ich meine damit nicht, dass alle älteren Leute ordentlich und sauber schreiben, aber auch das wüsteste Gekrakel weist meist einen vollendeten Entwicklungsprozess auf, der früher eben auch schon mit Anfang 20 erreicht war. Bei vielen 20 – 30 jährigen Männern hingegen ist das Schriftbild auf dem Entwicklungsstand der Grundschule stehengeblieben. Das Schriftbild von Frauen in diesem Alter ist zwar ansehnlicher, aber zumeist nicht weniger infantil.
Im Prinzip ist doch alles auf Pump. Alle sollen nicht denken und nur konsumieren. Das ist gewollt. Später ist die Hölle los (2050 oder so). Keine Ahnung, ob es dann mal ein Boom gibt, richtig Schreiben zu wollen…..
Hier in Thüringen gibt es Lehrer, die sich gegen solche Feldversuche dagegenstemmen und bekommen Druck von oben (Politikern).
Vor Jahren schon sagte eine Germanistikprofessorin: Wenn ich in einer Studentenarbeit einen richtigen und auch richtig geschriebenen Satz finde, dann google ich den.
Übrigens: weiß noch jemand, was die Ganzwortmethode war? Oder die Mengenlehre?
An solchen Sachen wird immer rumgedoktert. Was wir dringender brauchten als die Frauenquote für den Dax ist eine Männerquote bei den Grundschullehrern bei besserer Bezahlung aller Grundschullehrer.
na, wenn ihr da mal nicht alle auf dem holzweg seit zum beispiel kann man sich das musizieren entweder über die improvisation/gehör oder über das auswendiglernen von noten aneignen und bei der kreation von neuer musik haben es bekanntlich diejenigen leichter, die ihr musizieren über das gehör gelernt haben
Das ist, mit Verlaub, Satz für Satz Unsinn. Das entweder/oder stimmt einmal nicht, weil es mindestens 3 Varianten sind, wie man ein Musikinstrument spielen kann; Improvisieren, nach auswendig gelernten Noten, nach Noten vom Blatt. Zum zweiten stimmt es nicht, weil ein Spieler durchaus 2 oder alle 3 Varianten beherrschen kann, und es ist kein Hindernis beim Improvisieren, auch nach Noten spielen zu können. Zum dritten haben diese Varianten mit der eigentlichen Spieltechnik des jeweiligen Instruments nicht direkt zu tun. Die “Kreation von Musik” erfolgt im Rahmen expliziter oder stillschweigender Regeln, und wenn “neue Musik” kreiert wird, dann mag der durch die Regeln festgelegte Rahmen ein anderer sein als bei der, realtiv zu der “neuen”, herkömmlichen Musik. Das Musizieren “nach Noten” ist aber selbstverständlich genauso “über das Gehör” und besteht nicht einfach nur darin, von den Noten vorgegebene Handgriffe auszuführen, denn das klingt grauenhaft.
Das Pendant zu der Schreiberei in völliger Beliebigkeit wäre ein völlig regelloses Geklimper, und das ist auch nicht bei der Spielweise “nach Gehör” der Fall, denn diese beinhaltet selbstverständlich Maßstäbe dafür, was gut oder schlecht klingt, auch wenn diese Maßstäbe nicht kodifiziert sind, sondern nur gefühlt oder empfunden werden. An der Existenz dieser Maßstäbe andert sich auch nichts, wenn sie nicht von einem Lehrer an das Spiel eines Schülers angelegt werden, sondern wenn jemand autodidaktisch ein Instrument erlernt – dann hat er selber das Empfinden, ob es gut oder schlecht ist, was er da spielt. Bei der hier kritisierten schulischen pseudohumanen Kinderverarschungsdidaktik werden hingegen alle Maßstäbe für die Qualität dessen, was die Schüler treiben, vorsätzlich ausgeblendet, und auf dieser Grundlage ist Lernen nicht möglich.
das gleiche gilt, beim erlernen einer fremdsprache–sprache ist in erster linie gesprochene sprache–wer versucht, vorrangig nur über das lesen und schreiben eine sprache zu erlernen, wird immer unnatürlich klingen
“aber warum soll man nicht so schreiben können wie einem der schnabel gewachsen ist”
Weil einem “der Schnabel” so gewachsen ist, dass beim Sprechen ein Grossteil der Information nonverbal und paraverbal übertragen wird. Diese nonverbalen und paraverbalen Informationen können beim Schreiben nicht vermittelt werden. Deshalb ist es umso wichtiger, Missverständlichkeiten auszuschliessen, in dem man die korrekte Grammatik und Rechtschreibung verwendet.
Um beispielsweise im Gespräch zu vermitteln, ob eine Aussage Realis, Irrealis oder Potentialis ist, reicht zuweilen das Hochziehen einer Augenbraue und die Veränderung der Tonhöhe. Geschriebenerweise brauchen wir dafür die korrekte Anwendung des Konjunktivs.
Deshalb reden wir, wie uns der Schnabel gewachsen ist; aber wir schreiben so, dass sich die grösstmöglichste Eindeutigkeit ergibt.
Das ganze in weniger elaborierter Ausdrucksweise:
Weil Sie nicht mit dem Schnabel schreiben! “Schnäbel” wachsen, aber “Griffel” wachsen nicht.
“…es ist nur so, wir lieben sie;
ihr Schmerz ist unser Schmerz.
Wir legen sie nicht über’s Knie,
wir drücken sie an’s Herz…”
aus E. Kästner, Spielzeuglied, 1946; etwas aus dem Zusammenhang gerissen…
Ich habe den Eindruck, dass die Erwachsenen sich nicht mehr zutrauen, den Kindern Frustrationen zuzufügen.
Und damit verhindern wir, dass Kinder lernen, mit Frustrationen umgehen können.
Wohlgemerkt: “…dass die Erwachsenen sich SELBST nicht mehr zutrauen…”
Kleine nicht-repräsentative Anekdote:
Als Nachhilfelehrer (ja, dieses Schul-Elend verhilft mir zu Einkommen!) “verfügte” ich in Absprache mit Eltern und Nachhilfeschüler, dass dieser nur noch von 17 h bis 21 h Internet-Zugang haben dürfe, es sei denn er schwöre Stein und Bein, für die Schularbeiten etwas recherchieren zu müssen. Der Schüler hatte als WLAN-Antenne einen USB-Stick, den die Mutter abends an sich nehmen sollte und nachmittags wieder hergeben konnte.
Der Effekt stellte sich schnell ein: Sofortiger Leistungszuwachs in der Schule, erledigte Hausaufgaben, gelernte Vokabeln, etc…
Ca. zwei Wochen klappte das auch. Bei einem meiner Coaching-Besuche sah ich dann nachmittags um 15 h den WLAN-Stick wieder im PC stecken. “Ah – sie hat dir das Teil schon gegeben?” – “Nein, sie hat’s gar nicht weggenommen…” – “Wieso das?” – “Ich glaub, ich bin ihr egal…”
Später im Gespräch mit der Mutter sagte diese dann: “Ich wollte keinen Streit mit ihm…” Das spricht für sich.
……….
Eine Ursache sehe ich in der Ein-Kind-Reproduktion. Als man noch drei oder mehr “Blagen” daheim hatte, hatte man weder Zeit noch Geld, sich um alle “individuell” zu kümmern oder sie gar zu schonen. Da haben sie die Kinder grossen Teils noch selbst erzogen. Spielzeug nicht aufgeräumt, von Geschwister zerstört, bei Mutter beschwert? Pustekuchen, da konntest Du froh sein, wenn du nicht noch bestraft wurdest für deine Sorglosigkeit.
Drei oder mehr “Goofen” daheim? Da wurde keiner auf dem Schulweg begleitet, die Kapazitäten waren schlichtweg nicht da.
Je weniger wir von etwas haben, desto kostbarer wird es für uns. Scheint auch für die eigenen Kinder zu gelten…
Zynische Erweiterung: Weg mit dem heutigen Rentensystem! Sobald die Kinder als Erwachsene ihre nicht mehr erwerbsfähigen Eltern unterhalten müssen, werden die Eltern dafür sorgen, dass aus ihren Kindern sozialtaugliche, berufsfähige Menschen mit einem “echten” Erwerbseinkommen werden.
und wenn man sich sowas anschaut: http://de.webfail.com/a868db68c17 , dann fragt man sich sowieso: “Und DIE sollen uns mal später unsere Rente finanzieren?”
wenn die drillgenerationen keinen adequaten nachwuchs mehr erzeugen, dann gibt es in der zukunft auch keinen mehr, der die wohlgemerkt erfundenen rechtschreibregeln kennt, geschweige denn, auf die einhaltung dieser pochen kann
“wenn die drillgenerationen keinen adequaten nachwuchs mehr erzeugen, dann gibt es in der zukunft auch keinen mehr, der die wohlgemerkt erfundenen rechtschreibregeln kennt, geschweige denn, auf die einhaltung dieser pochen kann”
Dann gibt es aber auch keinen mehr, der wichtige Informationen so in Schrift zu setzen weiss, dass diese Informationen korrekt beschrieben sind und dann gibt es auch keinen mehr, der diese Informationen korrekt aus dem Geschriebenen herauslesen kann. Eventuell gibt es dann noch eine “Kaste” von “Schriftgelehrten”, die aufgrund ihres Informationsvorsprungs eindeutig Macht ausüben können – und dies nicht unbedingt zu Gunsten der Unwissenden.
Eine Gruppe amerikanischer Historiker erklärte Johannes Gutenberg im Jahr 2001 zum “Mann des Jahrtausends”. Sie begründeten ihre Wahl damit, dass durch seine Erfindung des Druckes mit beweglichen Lettern die grundlegenden Voraussetzungen für die umwälzenden sozioökonomischen, politischen und kulturellen Veränderungen der kommenden Jahrhunderte geschaffen wurden.
Aber die Fertigkeit des Druckens wäre sinnlos geblieben ohne die Fähigkeit, das zu Druckende eindeutig zu formulieren.
Lieber “cource”, eine der grössten Errungenschaften zur gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft einfach so wegzuwerfen, zeugt nicht von Weitblick, Nachhaltigkeit und Humanismus. Ich verstehe Menschen, die die Missachtung der Fähigkeit, sich schriftlich eindeutig ausdrücken zu können, als abgrundtiefe Dummheit ansehen.
Erlauben Sie mir noch eine kleine Bemerkung zu Ihrer Formulierung “drillgenerationen”:
Um eine Fähigkeit routiniert beherrschen zu können, braucht es Übung. Wer “Übung” und “Drill” in voller Absicht verwechselt, ist ein Demagoge. Wer “Übung” und “Drill” aus Unkenntnis heraus verwechselt, ist ein Dummkopf.
wenn uns die schriftgelehrtheit aber gesellschaftlich nicht weiterbringt–siehe massenarbeitslosigkeit und perspektivlosigkeit der jugend–dann hat sie sich evolutionär verwirkt und wird aussterben
Sie schreiben: “wenn uns die schriftgelehrtheit aber gesellschaftlich nicht weiterbringt”
Ich schrieb jedoch von “…Voraussetzungen für die umwälzenden sozioökonomischen, politischen und kulturellen Veränderungen…”
Die Voraussetzungen alleine sind keine Ursachen für “gesellschaftlich … weiterbringt”, sondern lediglich Voraussetzungen. Aber ohne diese Voraussetzungen ist es aber mehr als fraglich, ob “gesellschaftlich … weiterbringt” überhaupt stattfinden kann.
Die von Ihnen bewiesene gedankliche Unschärfe in Kombination mit der von Ihnen bewiesenen Rechtschreibschwäche scheint ein treffendes Beispiel für die Folgen der im Blog-Beitrag kritisierten Vernachlässigung der Kinder durch Eltern und Schule zu sein.
was nützt ihnen ihre rechtschreibkenntnisse, wenn sie neben ihren streitbaren argumenten, einfach versuchen meine argumente als unscharf abzuwerten–damit beweisen sie nämlich, dass nur formale kenntnisse ihrerseits, kein beweis für sozialkommunikative kompetenz ist
“was nützt ihnen ihre rechtschreibkenntnisse, wenn sie neben ihren streitbaren argumenten, einfach versuchen meine argumente als unscharf abzuwerten–damit beweisen sie nämlich, dass nur formale kenntnisse ihrerseits, kein beweis für sozialkommunikative kompetenz ist”
Und wieder treffen Sie daneben. Nicht ich versuche Ihre Argumente als unscharf abzuwerten; das ist nicht nötig. Sie sind es ja, die von vornherein unscharfe Einwände bringt. Dass Sie Ihre Einwände als “Argumente” bezeichnen, ist – mit Verlaub – doch etwas gewagt.
Des weiteren sehe ich keinen Anlass, Ihnen gegenüber “sozialkommunikative kompetenz” zu beweisen. Wenn ich diese brauche, so habe ich diese. In diesem Disput hier geht es um ein Sachthema, da sollten erwachsene Menschen miteinander “reden” können, ohne jederzeit um das Wohlgefühl des Gegenübers besorgt zu sein. Anscheinend auch so eine Folge der Kuschelpädagogik: “Zeig mir, dass du mich lieb hast, sonst hör ich dir nicht zu!”
Es gibt nun mal Botschaften, die sind bitter für den Adressaten. Die künstlich zu versüssen, hiesse den Adressaten nicht ernst zu nehmen. Und ich denke, eine Frau wie Sie, werte “cource”, will ernst genommen werden.
Nunja, Rechtschreibung in der heutigen stanDartisierten Form gibr es tatsaechlich erst seit (und als Instrument der) Reichsgruendung. Goethe schrieb seinen eigenen Namen mal so, mal so. Was aber pragmatisch stoert, ist dass die Erhoehung der Lesegeschwindigkeit, die die RS ermoeglicht, unbeachtet bleibt, methodisch aber vor allem die Kreativitaetsluege: Der Gruyndschueler kann ja eben NICHT frei entscheiden, wie er schreiben will – er soll einfach nur nach vielen Umwegen un verschwendeter Zeit und Lernenergie von sElbst die Lehrerversion (in Klammern untendrunter) als die bessere loben und preisen lernen. Er wird belogen, wenn man ihm suggeriert, er koenne entscheiden. Er kann nicht, spaetestens an der Uni wird ihm der Beschiss offenbart. Ein anderer Punkt ist sicher die bilinguale Migrationsproblematik, da wird als Kreativitaet verpackt, was Kapitulation heissen muesste (habe 12 Jahre Erfahrung damit gehabt).
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Es ist so:
Die beschriebene Methode eignet sich wohl ganz gut für Legastheniker.
Die Frage ist nur, warum jedes Kind zuerst zum Legastheniker gemacht wird, um dann die deutsche Rechtschreibung doch nicht richtig zu erlernen.
Ich hatte mit meinem Sohn Glück: Er hat ein gutes Sprachgefühl und prägt sich die korrekte Schreibung von Worten gut ein. Da haben wir beide – mein Sohn und ich – aber Glück gehabt. Er, weil er kein Rechtschreibspacken wird und ich, weil ich eine schlechte Rechtschreibung nicht ertrage. 😉
Sie eignet sich überhaupt nicht für Legastheniker. Diese können erst gar nicht in der großen Gruppe der schwachen Rechtschreiber mehr identifiziert werden, um sie einer gezielten Förderung zuzuführen.Das ist einer der Gründe warum Lesen durch schreiben abgeschafft werden muss.
Phonetisch gibt es 19 verschiedene Vokale plus drei Doppelvokale. Der häufigste Vokal ist der Schwa-Laut in der zweiten Silbe deutscher Wörter, geschrieben als e. Mit einer Anlaut-Tabelle kann man ohne Hilfen gar nicht richtig schreiben lernen!
In der DESI-Studie von Prof.Thome wurde nachgewiesen, dass Lesen und Schreiben sich nur indirekt beeinflussen. Es ist vollkommener Unsinn, dass man sich durch Schreiben das lesen richtig beibringen kann. Man sollte sich mal diese falsch betonten Leseversuche anhören, es ist das reinste Grauen.
Und wie kann das Ganze aussehen, wenn ein Pfälzer dialektsprechendes Mädchen aus genderistisch-/feminitischem Elternhaus versucht, Deutsch zu schreiben?
Z.B. so: Ischinn konnin daitsch awwär duinn nett!
Immerhin würden solche Schriftschöpfungen allzeit daran erinnern, dass Kommunikation in der Tat schwierig ist!
Was heißt der Satz? “Ich kann deutsch aber [?] nicht”?
In Thüringen soll ergänzend zur Legasthenikerrechtschreibung auch noch die Schreibschrift abgeschafft werden; wahrscheinlich, um die Kleinsten gleich an die EDV zu gewöhnen. Wie sie dann später ihren Einkaufszettel oder Liebesbriefe schreiben, ist ungewiß. Wahrscheinlich muß dann alles ausgedruckt werden :-).
Wie – Sie verstehen den Satz nicht – am Ende sind Sie noch der Auffassung, irgendetwas an diesem Satz wäre schlicht falsch!?!?!
Der Satz würde ohne genderistisch/feministische Konjugation und Anhängsel an Pronomen heißen:
“Isch konn daitsch, awwer du nett.”
Bleibt noch, den Pfälzer Satz in einen hochdeutschen zu übersetzen:
“Ich kann Deutsch, aber du nicht.”
Ist doch einfach, oder!? 😉
Ich muss sagen, in bestimmter Hinsicht finde ich langsam Geschmack an der Sache:
sie eröffnet ganz neue Möglichkeiten des sprachlichen Ausdrucks meines Minderheitenstatus und weltanschaulicher Präferenzen. Wenn ich jetzt noch die pfälzische Schreibweise mit meiner keltischen Identität, ausgedrückt z.B. in walisischen Pluralformen, kombiniere, dann habe ich mich ganz wunderbar ausgedrückt – kümmert es dann noch, dass mich kein Mensch mehr versteht?!? Wer wird denn nach dem Nutzen sprachlicher Kommunikation fragen, wenn es beim Sprechen und Schreiben um den ästhetischen Ausdruck meiner gefühlten Identität geht…
Und Liebesbriefe sind doch sowieso out; da wird jetzt kuzrerhand eine SMS geschickt: LOVEU!
Als Pälzer muss isch widderschbresche. Dess hääsd “nedd” unn nedd “nett”!
Norre in de hinnerpalz.
Babbel nedd, in de Palz gibbds kää “t”
Ach, isch grigg glei Hämweh!
Heer (mär missd wohl rischdisch schreiwe: heär oder so ebbes, weil so heerd sichschs am ehschte o, odder!?), dess konn schunn monschmol schtimme! Meer Pälzer hänn halt aa unser Warionnde, unn Därgem iss hald faschd schunn a Stadt mit Turischde unn so, unn die redde Hochdeitsch, und deswäge is ess därgemer Pälzisch a bissl onnerschd, unn do gibts donn leit, die saage halt “schtimme” unn “nett” und “deswäge” unn nett “schdimme” unn “nedd” unn “deswäsche”. Awwer meer Pälzer versteen unns schunn, odder!? Unn du hoschds jo keert: mä muss soo schreiwe wie sichschs oheert, unn in Därgem heert sichschs monschmol a bissl onnerscht a(o)…
Der Clip zum pälzische Nawwi :
Minger isch meh, het Chrigu dänkt, woner a däm Morge id Chleider gschlüffe isch. Drum het er d Haubschueh nid bunge wie d Mueter gäng wider gseit het.
Er hets chum möge erwarte, ändlich chönne abzfahre. So schnäu wies nume isch gange, het er der Göppu vom Ätti us em Schöpfli greicht. Z Töri het er mit emne gäbige Stupf zubrätschet, dass es fasch us de Angeli gfloge wär. Mänge Angere wär ufgschtige u hätt afa trappe. Chrigu nid. Dä isch es paar Meter näb em Velo nachegsecklet u mit emne grosse Gump uf em Sattu glandet. Z Füdle het im gar e chli weh ta, aber das het er gar nid gmerkt. Anstatt am Strässli nah, isch Chrigu gredi dür d Matte ab gsirachnet. Das isch veiechli guet gang, bis er het wöue uf em Grienwäg abha.
Vilech häts Chrigu o nid uf d Schnätz gschlage, wenn er d Schueh hät bunge gha; aber der Bängu vom Rächte het sich fiinsüberlech im Zangrad verliiret u es isch nume e Frag vor Zyt gsi, dass er abgstige isch. Minger oder meh freiwiuig …
Der Dokter het o gmeint, weniger sig mängisch meh. Drum het er am Chrigu sis Chnöi mit es paar wenige Stiche zämegschnurpft u ihm der Rat mit uf e Wäg gäh, znächstmau doch e chli weniger schnäu d Matte ab z fahre.
U d Mueter het später o no müesse ihre Sänf derzue gäh u het bim Hoseflicke gmeint, weniger wär mängisch meh.
Der Vater het Chrigu zum Gring zwickt, u gseit, er hät de nid öppe müesse derewä viu Gras verchare, schliesslich heigs es Strässli düre Hoger ab. Minger schade u meh studiere …
U der Ätti het zletscht o no müesse die Dummi dri hänke u het chönne futtere, wie weni Sorg Chrigu doch zum Göppu heig u bim Schopftööri sig o no es ladli los … minger oder meh versiechet …
Wo Chrigu de im Näscht gläge isch u über dä Tag nachestudiert het, hets nä dunkt, chli weniger wär meh gsi…
[einer meiner Lieblingstexte bei Urs Jenni, http://www.wortsucht.ch/?p=1042 , geschrieben wie gesprochen, minger isch meh passt vorzüglich zum Thema]
Meine 2¢ : die deutsch-akademisierte “Sprache” streitet ab, ohne erkennbare Begründung (ausser dem üblichen rent-seeking), dass zum Sprechen, Schreiben und Lesen ein natürliches Talent gehört welches nicht von der Kanzel durch Predigt oder Bibel”studium” eingeimpft werden kann. Deshalb ist es unvermeidbar dass Schreiben nur gelernt werden kann wenn eine überzeugend korrekte Sprache vom Lehrpersonal selbst gesprochen wird. In Kürze: das untalentierte Personal muss rausgeschmissen werden, dann klappt’s auch besser mit dem Schreiben lernen.
Isch schdregg die Waffe!
Wawwe?!
Pälzisch ist ja alleine schon nicht mehr zu verstehen für Preußen oder Sachsen wie mich. Das “-in” ist dann die weibliche Form, oder die inselkeltische? Ich bin jetzt völlig verwirrt.
Da gibt es in Europa Dutzende Sprachen, im Deutschen noch mal so viele Mundarten, und Sie kommen noch mit Gennda-Mundart-Vermischung?
Es wäre gut, wenn Gendaristas oder andere Pseudo-ologen in Zukunft in pfälzisch-genderiger Sprache veröffentlichen würden. Dann könnte sie niemand für den mangelnden Inhalt kritisieren, weil niemand auch nur ein Wort versteht.
Würden Sie mir bitte diesen geschlechtersensiblen und anti-ableistischen Satz ins Pfälzische übersetzen?
“Das Ganze muss nicht ernst genommen werden, reden_schreiben_gebärden sich dix M_ilitärxs ein, und dix Polit_ikxs und Bü_rgxs sehen_hören_fühlen es nicht and_ers.”
http://www.brandeins.de/archiv/2014/alternativen/entdiskriminierung-der-sprache-das-kann-man-auch-so-sagen/
🙂
Hat dies auf Worte einer verwunderten Lebensform rebloggt und kommentierte:
Was tun, Land der Dichter und Denker (lang ists her …)?
Ich habe diesen Artikel gerebloggt … schönes Wort, nicht wahr? 🙂
Ach, du wunderbare deutsche Sprache, Ausdruck von Dichtern und Denkern – zur Verhunzung bist du freigegeben!
Es ist zum Heulen.
Aber lassen wir mal die Larmoyanz beiseite. Was ist zu tun?
Richtig: Stift in die Hand und dagegenhalten!
Mit Gruß
Lotta
Hat dies auf psychosputnik rebloggt.
Ja, das ist wirklich ein Übel. Einen nicht zu unterschätzenden Anteil an dieser Misere hat aber auch die Rechtschreib-, oder besser gesagt Schlechtschreibreform. Deren Einführung folgte nämlich einem ähnlichen Muster: Nachdem man erkannt hatte, welche Fehler man damit begangen hat, konnte man das natürlich schlecht zugeben. Stattdessen wurden dann häufig die früheren (d.h. richtigen) Schreibweisen als “Varianten” wieder zugelassen.
Ich finde es gut, wenn man auch Leuten mit Rechtschreibschwäche keine Steine in den Weg legt. Welche Probleme es da geben kann weiß ich aus eigener Erfahrung. In Kindheit und Jugend hatte ich extreme Legasthenie und konnte das Schreiben und va. die Rechtschreibung einfach nicht in dem vorgegebenen Tempo lernen. Ohne eine verständnisvolle Privatschule hätte das öffentliche Schulsystem mich auf die Sonderschule abgeschoben. Dank Privatschule hatte ich in der Gymnasialzeit die Möglichkeit die Defizite in einem mir möglichen Tempo aufzuarbeiten und hab jetzt Abitur und Studium.
Also Grundsätzlich habe ich nichts dagegen wenn man nicht pedantisch auf der exakten Schreibweise herumreitet. Aber wie immer, wenn Bildungsideologen ein Problem lösen wollen, kommt irgendein Blödsinn heraus, der alles ändert, aber das Problem nicht löst. Zwischen pedantischem Präzisionsterror und völliger Beliebigkeit gibt es jede Menge Mittelwege. Man hilft den Schülern mit Schreibproblemen nicht, indem man die Probleme zur Normalität erklärt. Man hilft ihnen, indem man ihnen Zeit gibt, alternative Lernmethoden anbietet, die Beurteilung in Rechtschreibung und Inhalt auftrennt und vielleicht in Extremfällen eine Art Legasthenikerabitur einführt, mit dem man zwar Arzt, Mathematiker, Ingenieur aber kein Lektor oder Sekretär werden kann.
Das oben beschriebene ist einfach wieder ein Beispiel für die Verschleierung der Unterschiede. Das schadet allen, auch den Betroffenen, die ihre Schwäche unter diesen Umständen nicht in behüteten Umständen in der Schule, sondern erst durch Überforderung im Berufsleben um die Ohren gehauen bekommen. Z.B. wenn man nach einem Studium Grundschullehramt im Referendariat erfährt, dass Rechtschreibung gerade bei Grundschullehrern unersetzbar wichtig ist und man für diesen Beruf nicht geeignet ist.
Sehr guter Artikel und höchst brisant.
“Das führt zum nächsten Irrtum schulischer Erziehung, der dieses Mal von Eltern geteilt wird.So vertritt man bei der Landeselternschaft Grundschule NRW die Ansicht: “Kinder werden den Spaß am Schreiben und Erlernen der Rechtschreibung verlieren”, wenn man sie durch die klassische Methode des richtigen Schreibens von Anfang an in ein Gerüst aus Regeln presse.”
Genau das Gegenteil ist nämlich der richtige Weg. Die deutsche Rechtschreibung ist vollgepackt mit Regeln. Sobald man versteht diese Regeln anzuwenden, gibt es nur noch wenige chaotische Worte die keiner Regel zu folgen scheinen und deren korrekte Schreibung man auswendig lernen muss, was in der Tat lästig ist (Meist sind das dann neuere Lehnworte). Regeln lernen und sie anwenden ist nach meiner Überzeugung auch das, was “Spiel” bedeutet. Ob die Regeln nun explizit sind oder implizit. Vorhanden sind sie immer. Anstatt also mit der Rechtschreibung zu spielen, sollten Kinder das Rechtschreibspiel erlernen.
Ich warte auf den Tag an dem der Mathematikunterricht mit Fingerfarben gelehrt wird, weil es auch da einfach zu viele unlustige Regeln gibt…
Regt Euch mal nicht so auf. Fast zweitausend Jahre wurde Deutschland durch Kaiser und Könige regiert, die nicht lesen und schreiben konnten. Heute können unsere Regenten Lesen und Schreiben und ist da was besser geworden?
Kreativitätsfördernd soll die Lesen-durch-Schreiben-Methode sein, weil Kinder sich damit auf den Inhalt der von ihnen geschriebenen Geschichten konzentrieren, nicht auf die Form der Wörter. Das führt nach meiner Erfahrung (Lehrer in der 5. bis 13. Klasse) unter anderem dazu, dass viele Schüler im Laufe der Zeit zwei Schreibungen entwickeln – eine für Texte, in denen es ausdrücklich um Rechtschreibung geht, und eine für Texte, in denen dann die Rechtschreibung keine Rolle spielt. Das Nach-Lernen der Rechtschreibung kann also in diesen Fällen die erworbenen Habitualisierungen nur noch ergänzen, aber nicht mehr ändern.
Es ist eben nicht nur so, dass Kinder mit der Methode keine Rechtschreibung lernen, sondern dass sie ausdrücklich etwas Falsches lernen – nämlich, dass es keine allgemein verbindliche Rechtschreibung gäbe. Insgeheim wissen die meisten allerdings, dass das nicht stimmt: Bei den Kindern, die ein großes Interesse daran haben, RICHTIG schreiben zu können, wird der Lernwille durch die Methode also regelrecht missachtet.
Vor allem ist die Methode auch sozial sehr ungerecht, zumindest nach meiner Erfahrung an einer Schule mit Kindern aus vielen unterschiedlichen sozialen Hintergründen (auch in dieser Hinsicht wäre eine gründliche Studie längst überfällig, damit man sich nicht auf punktuelle persönliche Erfahrungen stützen muss). Kinder, die ohnehin viel von ihren Eltern lernen, die daheim auch viele Bücher vorfinden und lesen – diese Kinder lernen die Rechtschreibung oft auch ohne die Schule, bzw. trotz der Schule.
Kinder aber aus Familien, in denen die Eltern selbst in Sprache und Rechtschreibung unsicher sind, die also besonders auf die Schule angewiesen wären – diese Kinder werden im Stich gelassen und haben dann oft bleibend schlechte Resultate. Das gilt nach meinem Eindruck ganz besonders für Kinder aus Migrationsfamilien.
Zum Schluss noch: Die Lehrkräfte auch an den Grundschulen wissen in aller Regel, dass die Rechtschreibung sich rapide verschlechtert. Es ist für Lehrer an weiterführenden Schulen aber ungeheuer schwer, mit Grundschullehrern (bzw. meist ja: Grundschullehrerinnen) darüber ins Gespräch zu kommen. Wir hatten z.B. für das Fach Deutsch versucht, uns mit Grundschullehrern über konkrete Standards zu verständigen, die wichtig sind beim Eintritt in die 5. Klasse. Die Gespräche wurden von deren Seite aus beendet, ohne klare Begründung. Aus meiner Perspektive als Lehrer einer weiterführenden Schule sieht es deutlich danach aus, dass die Grundschulkollegien mauern.
Aber auch das ist in dieser Form natürlich nur ein persönlicher Eindruck und müsste zum Thema seriöser Überprüfungen gehören.
@Schoppe
Vielen Dank für diesen Kommentar aus einer Lehrer-Sicht!
Er ist in verschiedener Hinsicht interessant, und ich kann Ihnen nur zustimmen, dass eine unabhängige Evaluierung – nicht nur in diesem Fall- dringend notwendig wäre, wobei “unabhängig” bedeuten würde, dass man nicht die Grundschullehrerinnen und die Eltern fragt, ob sie das “gut” finden, und nicht die Kinder, ob das “Spaß” macht, sondern klare Kriterien formuliert, die sich auf den Lernprozess und das Lernergebnis (ja, ich gehöre zu den Leuten, die Lernergebnisse wichtig finden!) der Kinder beziehen, und bezüglich dieser Kriterien relevante Daten systematisch und standardisiert erhebt. Das sollten möglichst von staatlichen Institutionen unabhängige Forscher tun, z.B. Michael Klein und ich 🙂 und natürlich müsste man das nach allen Regeln der Kunst tun, was u.a. bedeuten würde, dass man Vergleichsgruppen betrachtet oder, wenn sie nicht (mehr) existieren, experimentell vorgeht und die Entwicklung der Kinder im Längsschnitt, also über Jahre hinweg, betrachtet …
Aber eine andere Sache, die ich interessant an Ihrem Kommentar fand, war, dass Kreativität von einigen Lehrkräften (und vermutlich auch Uni-Pädagogen) als eine Art Gegenteil von Formalia oder als Gegenteil der Beherrschung von Regeln und Verfahrensweisen betrachtet wird.
Dem kann ich nicht zustimmen: wenn Kreativität nicht bloß als Ausdruck des Selbst durch Produktion von Sinnlos-Beliebigem aufgefasst werden soll (z.B. 21mal hintereinander auf dieselbe Klaviertaste zu drücken), sondern eher als ein Hinaus-Schieben von Grenzen, Entwickeln von Alternativen o.ä., dann lehrt die Erfahrung, dass dies gewöhnlich erst auf der Basis von, sagen wir: guter Handwerklichkeit möglich ist. Um ein kreativer Komponist zu sein, muss ich zuerst etwas von Musik verstehen, vom Komponieren, in aller Regel selbst ein Instrument recht gut beherrschen etc. Einiges hiervon brauche ich sogar, wenn ich nicht viel mehr möchte als mich z.B. auf dem Klavier kreativ zu betätigen.
Wie sagt man so treffend: von nichts kommt nichts, und von nichts kommt auch keine Kreativität!
Deutet es z.B. auf einen kreativen Umgang mit Sprache hin, dass mich angesichts meines Sprachgebrauchs niemand versteht? Wohl kaum, denn wenn meine diesbezügliche Kreativität hinreichend groß ist, wird keiner bemerken, dass das ein KREATIVER Umgang mit Sprache ist; vielmehr wird jeder denken, ich sei sprachGESTÖRT. Positiv gewendet: sprachliche Kreatitvität muss auf sprachlichen Regeln basieren, damit sie überhaupt als Kreativität erkannt und gewürdigt werden kann.
Und wer sagt, dass wir mehr Menschen mit kreativem Umgang mit Sprache benötigen? Insofern Sprache vor allem (immer noch) ein Medium der Kommunikation ist, bräuchten wir m.E. mehr Menschen, die z.B. den semantischen Gehalt von Worten kennen bzw. teilen.
Dann müsste man weit weniger Wortklauberei betreiben als dies derzeit der Fall ist. Z.B. müsste man dann nicht in einem Text erklären, warum es nicht sinnvoll ist, von einem gesellschaftlichen Entwurf, den man Kapitalismus und Demokratie nennt, als Rassismus zu sprechen, nur, weil man nicht sagen möchte, dass man einen Umbau der Gesellschaft in eine sozialistische anstrebt….
Ja, Sprache entwickelt sich und hat dies immer getan, und anscheinend war das bislang möglich, ohne ihre Kommunikationsfunktion auszuhebeln.
Kreativität und Beliebigkeit passen tatsächlich überhaupt nicht zueinander. Kreativ werden Menschen – und nicht nur Kinder – in aller Regel ja dann, wenn sie sich mit Grenzen, mit konkreten Fragen und Problemen auseinandersetzen müssen. Wer z.B. (auch das ist ein persönliche Erfahrung) Schülern oder Studenten die Aufgabe gibt, sie sollten einfach schreiben, was sie wollen – der wird mit hoher Wahrscheinlichkeit keine besonders kreativen Resultate bekommen.
Die falsche Alternative zwischen Kreativität und Beherrschung eines Handwerks, bzw. einfach der Beherrschung formaler Regeln hat m.E. vor allem folgenden Hintergrund: Wer Jürgen Reichens Methode anhängt, hat meist einen überlebten Rechtschreibunterricht im Kopf, in dem Kinder fast die gesamte Grundschule hindurch Inhaltsleeres geschrieben haben – Wiederholungen von Buchstabenfolgen, von einzelnen Wörtern, schließlich von kurzen Sätzen. Erst wenn sie RICHTIG schreiben konnten, durften sie dann auch einmal sinnhaltige Texte produzieren, z.B. kleine Geschichten.
Das heißt, in diesem Rechtschreiberwerb durch Drill lag die Konzentration ganz auf der Form, der Inhalt war weitgehend gleichgültig. Reichens Methode dreht das einfach um. Damit aber sind die “Lesen durch Schreiben”-Methode und der Rechtschreiberwerb durch Drill gleichsam zwei verfeindete Geschwister, die von demselben Fehler ausgehen, aber komplementäre Schlüsse daraus ziehen: Beide bauen auf einer Trennung von Inhalt und Form, von Kreativität und Regelbeherrschung auf, betonen aber jeweils eine andere Seite dieser künstlichen Dichotomie.
Wie schon A.S. oben schrieb: Dazwischen gäbe es eigentlich “jede Menge Mittelwege”, vor allem viele Wege, die Rechtschreibung und Freude am Texteschreiben nicht in einen Gegensatz zueinander bringen. Dafür wäre es aber eben auch nötig, dass Schulen selbstkritisch agieren und dass sich in diesem Fall die Grundschulen nicht abschotten – nicht gegenüber den weiterführenden Schulen und auch nicht gegenüber den Eltern.
Mir haben schon mehrere Eltern davon berichtet, dass ihnen von den Grundschullehrern ihrer Kinder regelrecht verboten worden sei, die Rechtschreibung ihrer Kinder zu korrigieren. Natürlich sind die Eltern selbst schuld, wenn sie sich daran halten, trotzdem: Auch eine solche Vorgabe ist Ausdruck eines Abschottung des schulischen Milieus nach außen, die für überhaupt niemanden gut ist – insbesondere natürlich für die Kinder nicht.
Also ich finde es absolut schrecklich wenn Eltern von Lehrern verboten wird ihre Kinder zu korrigieren.
Vor allem wie und warum soll das beim Lesen und Schreiben lernen negativ sein, wenn es beim Sprechen lernen existenziell ist, das Kind zu korrigieren, damit es lernt die Worte richtig zu verwenden und korrekt auszusprechen?
Es gibt von Seiten der Eltern die Möglichkeit gemeinsam Druck auf die Lehrer auszuüben, welche Kinder ohne Korrektur mit einer Anlaut-Tabelle schreiben lassen. Die Graphem -Phonem Übereinstimmung beträgt nach Prof.Thome nur 60 %. Da ist es dann vorprogrammiert, dass nur Wort-Ruinen von den Kindern geschrieben werden. Und ohne Falschmeldungen durch den Lehrer fehlt die Möglichkeit aus den Fehlern zu lernen, es fehlt die Kontrolle und das Feedback.Ist die Methode des Schreiben nach Gehör einmal verfestigt, berichteten uns Schüler und ehemalige Schüler ,die mit “Lesen durch Schreiben” sich beides mit der Hilfestellung der Eltern beibrachten ,von den gleichen Problemen beim schreiben lernen wie im deutschen.
Diese Methode muss verboten werden.Prof. Gert Schulte-Körne konnte in der Marburger Studie von 2002 bis 2004 in der Methode nach Sommer-Stumpenhorst(Lesen durch Schreiben) 23 % Rechtschreib-Versager nachweisen, während in der analytisch-synthetisch strukturierten Fibel-Gruppe (Lollipop von Metzig) nur 3 % Rechtschreib-Versager nachgewiesen wurden. Das Ergebnis ist signifikant und weist die Schwäche von dieser neuen Heilsmethode nach, welche sich nie einer wissenschaftlichen Untersuchung stellen musste. Inzwischen wird diese Methode mit Hilfe des Kultusministeriums, und hier hat sich besonders Herr Christiani für eingesetzt, in ganz NRW angewendet. Im Raum Herford, Gütersloh, im nördlichen Kreis Warendorf und Teilen des Ruhrgebietes wird die Methode inzwischen wieder an den Grundschulen durch den Silben-analytischen Ansatz zurückgedrängt.Herr Christiani ist zum Glück pensioniert und jetzt beginnt das weitere Abdrängen dieser Methode. In ca 20 jahren ist Schluss mit dem Unfug.Allerdings werden sich die erfolge erst nah 15 Jahren bemerkbar machen.Wir werden eine Generation von antrainierten Legasthenikern mitbetreuen dürfen.Für meine Kinder hingegen ergeben sich die besten Aussichten auf einen weiteren beruflichen Aufstieg.
@ A.S.
“… eine Art Legasthenikerabitur einführt, mit dem man zwar Arzt, Mathematiker, Ingenieur aber kein Lektor oder Sekretär werden kann.”
Auch Arzt wäre schlecht, denn wer schon die Rechtschreibung der eigenen Sprache nicht beherrscht wird mit der Unzahl Fremdwörter der medizinischen Fachsprache und deren Schreibung noch mehr Probleme haben. Ergebnisse wie “Peniszillin” (schon selbst erlebt, wenn auch von Helferinnen) sind wenigstens nur witzig und ansonsten harmlos, wenn jedoch durch falsche Schreibung eventuell sogar das Gegenteil einer Diagnose/ einer Therapie ausgesagt wird, kann das schon mal lebensgefährlich werden!
Bei Mathematikern wohl eher kein Problem, sind deren Fachsprache doch überwiegend Zahlen und Formeln, bei Ingenieuren aber schon!
Und Lektor scheint inzwischen eh ein aussterbender Beruf zu sein, schaut man sich an wieviele Rechtschreibfehler heutzutage in Printmedien auftauchen, speziell Zeitungen und Magazine! (Journalisten können anscheinend nicht nur nicht mehr ordentlich recherchieren, sondern haben entweder keine Zeit, oder sind sogar unfähig ein Rechtschreibprüfungsprogramm für ihre Ergüsse zu nutzen, im Gegensatz zu Sekretärinnen!)
Hier ist ja der Klassiker, wenn man von einer Arzthelferin oder Apothekenkraft das Wort “das Antibiotika” hört
Die Schriftbilder von vielen jüngeren Zeitgenossen weisen schon für sich auf einen Mangel an Reife hin. Ich meine damit nicht, dass alle älteren Leute ordentlich und sauber schreiben, aber auch das wüsteste Gekrakel weist meist einen vollendeten Entwicklungsprozess auf, der früher eben auch schon mit Anfang 20 erreicht war. Bei vielen 20 – 30 jährigen Männern hingegen ist das Schriftbild auf dem Entwicklungsstand der Grundschule stehengeblieben. Das Schriftbild von Frauen in diesem Alter ist zwar ansehnlicher, aber zumeist nicht weniger infantil.
http://www.grundschulservice.de/
Too little,too late:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/rechtschreibung-von-grundschuelern-wird-untersucht-13481784.html
Nu härt aba uff un jet owäte son gebabbel … Petra kommscht ma her un holsd das dinge vong da ungne mia. Ein Glück, ich hab damit nichts mehr zutun.
Im Prinzip ist doch alles auf Pump. Alle sollen nicht denken und nur konsumieren. Das ist gewollt. Später ist die Hölle los (2050 oder so). Keine Ahnung, ob es dann mal ein Boom gibt, richtig Schreiben zu wollen…..
Hier in Thüringen gibt es Lehrer, die sich gegen solche Feldversuche dagegenstemmen und bekommen Druck von oben (Politikern).
Einen Vorteil hat das ganze Chaos: Mit einer schönen und fehlerfreien Handschrift erntet man heutzutage Bewunderung und Anerkennung. 🙂
Vor Jahren schon sagte eine Germanistikprofessorin: Wenn ich in einer Studentenarbeit einen richtigen und auch richtig geschriebenen Satz finde, dann google ich den.
Übrigens: weiß noch jemand, was die Ganzwortmethode war? Oder die Mengenlehre?
An solchen Sachen wird immer rumgedoktert. Was wir dringender brauchten als die Frauenquote für den Dax ist eine Männerquote bei den Grundschullehrern bei besserer Bezahlung aller Grundschullehrer.
na, wenn ihr da mal nicht alle auf dem holzweg seit zum beispiel kann man sich das musizieren entweder über die improvisation/gehör oder über das auswendiglernen von noten aneignen und bei der kreation von neuer musik haben es bekanntlich diejenigen leichter, die ihr musizieren über das gehör gelernt haben
Das ist, mit Verlaub, Satz für Satz Unsinn. Das entweder/oder stimmt einmal nicht, weil es mindestens 3 Varianten sind, wie man ein Musikinstrument spielen kann; Improvisieren, nach auswendig gelernten Noten, nach Noten vom Blatt. Zum zweiten stimmt es nicht, weil ein Spieler durchaus 2 oder alle 3 Varianten beherrschen kann, und es ist kein Hindernis beim Improvisieren, auch nach Noten spielen zu können. Zum dritten haben diese Varianten mit der eigentlichen Spieltechnik des jeweiligen Instruments nicht direkt zu tun. Die “Kreation von Musik” erfolgt im Rahmen expliziter oder stillschweigender Regeln, und wenn “neue Musik” kreiert wird, dann mag der durch die Regeln festgelegte Rahmen ein anderer sein als bei der, realtiv zu der “neuen”, herkömmlichen Musik. Das Musizieren “nach Noten” ist aber selbstverständlich genauso “über das Gehör” und besteht nicht einfach nur darin, von den Noten vorgegebene Handgriffe auszuführen, denn das klingt grauenhaft.
Das Pendant zu der Schreiberei in völliger Beliebigkeit wäre ein völlig regelloses Geklimper, und das ist auch nicht bei der Spielweise “nach Gehör” der Fall, denn diese beinhaltet selbstverständlich Maßstäbe dafür, was gut oder schlecht klingt, auch wenn diese Maßstäbe nicht kodifiziert sind, sondern nur gefühlt oder empfunden werden. An der Existenz dieser Maßstäbe andert sich auch nichts, wenn sie nicht von einem Lehrer an das Spiel eines Schülers angelegt werden, sondern wenn jemand autodidaktisch ein Instrument erlernt – dann hat er selber das Empfinden, ob es gut oder schlecht ist, was er da spielt. Bei der hier kritisierten schulischen pseudohumanen Kinderverarschungsdidaktik werden hingegen alle Maßstäbe für die Qualität dessen, was die Schüler treiben, vorsätzlich ausgeblendet, und auf dieser Grundlage ist Lernen nicht möglich.
das gleiche gilt, beim erlernen einer fremdsprache–sprache ist in erster linie gesprochene sprache–wer versucht, vorrangig nur über das lesen und schreiben eine sprache zu erlernen, wird immer unnatürlich klingen
@cource …die 2 Kommata in Ihrem Text hätten Sie sich aber auch sparen können. 😉
stimmt, das war inkonsequent von mir, aber warum soll man nicht so schreiben können wie einem der schnabel gewachsen ist
“aber warum soll man nicht so schreiben können wie einem der schnabel gewachsen ist”
Weil einem “der Schnabel” so gewachsen ist, dass beim Sprechen ein Grossteil der Information nonverbal und paraverbal übertragen wird. Diese nonverbalen und paraverbalen Informationen können beim Schreiben nicht vermittelt werden. Deshalb ist es umso wichtiger, Missverständlichkeiten auszuschliessen, in dem man die korrekte Grammatik und Rechtschreibung verwendet.
Um beispielsweise im Gespräch zu vermitteln, ob eine Aussage Realis, Irrealis oder Potentialis ist, reicht zuweilen das Hochziehen einer Augenbraue und die Veränderung der Tonhöhe. Geschriebenerweise brauchen wir dafür die korrekte Anwendung des Konjunktivs.
Deshalb reden wir, wie uns der Schnabel gewachsen ist; aber wir schreiben so, dass sich die grösstmöglichste Eindeutigkeit ergibt.
Das ganze in weniger elaborierter Ausdrucksweise:
Weil Sie nicht mit dem Schnabel schreiben! “Schnäbel” wachsen, aber “Griffel” wachsen nicht.
“…es ist nur so, wir lieben sie;
ihr Schmerz ist unser Schmerz.
Wir legen sie nicht über’s Knie,
wir drücken sie an’s Herz…”
aus E. Kästner, Spielzeuglied, 1946; etwas aus dem Zusammenhang gerissen…
Ich habe den Eindruck, dass die Erwachsenen sich nicht mehr zutrauen, den Kindern Frustrationen zuzufügen.
Und damit verhindern wir, dass Kinder lernen, mit Frustrationen umgehen können.
Wohlgemerkt: “…dass die Erwachsenen sich SELBST nicht mehr zutrauen…”
Kleine nicht-repräsentative Anekdote:
Als Nachhilfelehrer (ja, dieses Schul-Elend verhilft mir zu Einkommen!) “verfügte” ich in Absprache mit Eltern und Nachhilfeschüler, dass dieser nur noch von 17 h bis 21 h Internet-Zugang haben dürfe, es sei denn er schwöre Stein und Bein, für die Schularbeiten etwas recherchieren zu müssen. Der Schüler hatte als WLAN-Antenne einen USB-Stick, den die Mutter abends an sich nehmen sollte und nachmittags wieder hergeben konnte.
Der Effekt stellte sich schnell ein: Sofortiger Leistungszuwachs in der Schule, erledigte Hausaufgaben, gelernte Vokabeln, etc…
Ca. zwei Wochen klappte das auch. Bei einem meiner Coaching-Besuche sah ich dann nachmittags um 15 h den WLAN-Stick wieder im PC stecken. “Ah – sie hat dir das Teil schon gegeben?” – “Nein, sie hat’s gar nicht weggenommen…” – “Wieso das?” – “Ich glaub, ich bin ihr egal…”
Später im Gespräch mit der Mutter sagte diese dann: “Ich wollte keinen Streit mit ihm…” Das spricht für sich.
……….
Eine Ursache sehe ich in der Ein-Kind-Reproduktion. Als man noch drei oder mehr “Blagen” daheim hatte, hatte man weder Zeit noch Geld, sich um alle “individuell” zu kümmern oder sie gar zu schonen. Da haben sie die Kinder grossen Teils noch selbst erzogen. Spielzeug nicht aufgeräumt, von Geschwister zerstört, bei Mutter beschwert? Pustekuchen, da konntest Du froh sein, wenn du nicht noch bestraft wurdest für deine Sorglosigkeit.
Drei oder mehr “Goofen” daheim? Da wurde keiner auf dem Schulweg begleitet, die Kapazitäten waren schlichtweg nicht da.
Je weniger wir von etwas haben, desto kostbarer wird es für uns. Scheint auch für die eigenen Kinder zu gelten…
Zynische Erweiterung: Weg mit dem heutigen Rentensystem! Sobald die Kinder als Erwachsene ihre nicht mehr erwerbsfähigen Eltern unterhalten müssen, werden die Eltern dafür sorgen, dass aus ihren Kindern sozialtaugliche, berufsfähige Menschen mit einem “echten” Erwerbseinkommen werden.
und wenn man sich sowas anschaut: http://de.webfail.com/a868db68c17 , dann fragt man sich sowieso: “Und DIE sollen uns mal später unsere Rente finanzieren?”
wenn die drillgenerationen keinen adequaten nachwuchs mehr erzeugen, dann gibt es in der zukunft auch keinen mehr, der die wohlgemerkt erfundenen rechtschreibregeln kennt, geschweige denn, auf die einhaltung dieser pochen kann
“wenn die drillgenerationen keinen adequaten nachwuchs mehr erzeugen, dann gibt es in der zukunft auch keinen mehr, der die wohlgemerkt erfundenen rechtschreibregeln kennt, geschweige denn, auf die einhaltung dieser pochen kann”
Dann gibt es aber auch keinen mehr, der wichtige Informationen so in Schrift zu setzen weiss, dass diese Informationen korrekt beschrieben sind und dann gibt es auch keinen mehr, der diese Informationen korrekt aus dem Geschriebenen herauslesen kann. Eventuell gibt es dann noch eine “Kaste” von “Schriftgelehrten”, die aufgrund ihres Informationsvorsprungs eindeutig Macht ausüben können – und dies nicht unbedingt zu Gunsten der Unwissenden.
Eine Gruppe amerikanischer Historiker erklärte Johannes Gutenberg im Jahr 2001 zum “Mann des Jahrtausends”. Sie begründeten ihre Wahl damit, dass durch seine Erfindung des Druckes mit beweglichen Lettern die grundlegenden Voraussetzungen für die umwälzenden sozioökonomischen, politischen und kulturellen Veränderungen der kommenden Jahrhunderte geschaffen wurden.
Aber die Fertigkeit des Druckens wäre sinnlos geblieben ohne die Fähigkeit, das zu Druckende eindeutig zu formulieren.
Lieber “cource”, eine der grössten Errungenschaften zur gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft einfach so wegzuwerfen, zeugt nicht von Weitblick, Nachhaltigkeit und Humanismus. Ich verstehe Menschen, die die Missachtung der Fähigkeit, sich schriftlich eindeutig ausdrücken zu können, als abgrundtiefe Dummheit ansehen.
Erlauben Sie mir noch eine kleine Bemerkung zu Ihrer Formulierung “drillgenerationen”:
Um eine Fähigkeit routiniert beherrschen zu können, braucht es Übung. Wer “Übung” und “Drill” in voller Absicht verwechselt, ist ein Demagoge. Wer “Übung” und “Drill” aus Unkenntnis heraus verwechselt, ist ein Dummkopf.
wenn uns die schriftgelehrtheit aber gesellschaftlich nicht weiterbringt–siehe massenarbeitslosigkeit und perspektivlosigkeit der jugend–dann hat sie sich evolutionär verwirkt und wird aussterben
Liebe “cource”,
Sie schreiben: “wenn uns die schriftgelehrtheit aber gesellschaftlich nicht weiterbringt”
Ich schrieb jedoch von “…Voraussetzungen für die umwälzenden sozioökonomischen, politischen und kulturellen Veränderungen…”
Die Voraussetzungen alleine sind keine Ursachen für “gesellschaftlich … weiterbringt”, sondern lediglich Voraussetzungen. Aber ohne diese Voraussetzungen ist es aber mehr als fraglich, ob “gesellschaftlich … weiterbringt” überhaupt stattfinden kann.
Die von Ihnen bewiesene gedankliche Unschärfe in Kombination mit der von Ihnen bewiesenen Rechtschreibschwäche scheint ein treffendes Beispiel für die Folgen der im Blog-Beitrag kritisierten Vernachlässigung der Kinder durch Eltern und Schule zu sein.
was nützt ihnen ihre rechtschreibkenntnisse, wenn sie neben ihren streitbaren argumenten, einfach versuchen meine argumente als unscharf abzuwerten–damit beweisen sie nämlich, dass nur formale kenntnisse ihrerseits, kein beweis für sozialkommunikative kompetenz ist
Beste “cource”
“was nützt ihnen ihre rechtschreibkenntnisse, wenn sie neben ihren streitbaren argumenten, einfach versuchen meine argumente als unscharf abzuwerten–damit beweisen sie nämlich, dass nur formale kenntnisse ihrerseits, kein beweis für sozialkommunikative kompetenz ist”
Und wieder treffen Sie daneben. Nicht ich versuche Ihre Argumente als unscharf abzuwerten; das ist nicht nötig. Sie sind es ja, die von vornherein unscharfe Einwände bringt. Dass Sie Ihre Einwände als “Argumente” bezeichnen, ist – mit Verlaub – doch etwas gewagt.
Des weiteren sehe ich keinen Anlass, Ihnen gegenüber “sozialkommunikative kompetenz” zu beweisen. Wenn ich diese brauche, so habe ich diese. In diesem Disput hier geht es um ein Sachthema, da sollten erwachsene Menschen miteinander “reden” können, ohne jederzeit um das Wohlgefühl des Gegenübers besorgt zu sein. Anscheinend auch so eine Folge der Kuschelpädagogik: “Zeig mir, dass du mich lieb hast, sonst hör ich dir nicht zu!”
Es gibt nun mal Botschaften, die sind bitter für den Adressaten. Die künstlich zu versüssen, hiesse den Adressaten nicht ernst zu nehmen. Und ich denke, eine Frau wie Sie, werte “cource”, will ernst genommen werden.
Nunja, Rechtschreibung in der heutigen stanDartisierten Form gibr es tatsaechlich erst seit (und als Instrument der) Reichsgruendung. Goethe schrieb seinen eigenen Namen mal so, mal so. Was aber pragmatisch stoert, ist dass die Erhoehung der Lesegeschwindigkeit, die die RS ermoeglicht, unbeachtet bleibt, methodisch aber vor allem die Kreativitaetsluege: Der Gruyndschueler kann ja eben NICHT frei entscheiden, wie er schreiben will – er soll einfach nur nach vielen Umwegen un verschwendeter Zeit und Lernenergie von sElbst die Lehrerversion (in Klammern untendrunter) als die bessere loben und preisen lernen. Er wird belogen, wenn man ihm suggeriert, er koenne entscheiden. Er kann nicht, spaetestens an der Uni wird ihm der Beschiss offenbart. Ein anderer Punkt ist sicher die bilinguale Migrationsproblematik, da wird als Kreativitaet verpackt, was Kapitulation heissen muesste (habe 12 Jahre Erfahrung damit gehabt).