Von Grünen als Arznei verordnet: Psychologische Defekte und logische Fehler

Sicher, wir können uns nicht jedem Unsinn widmen.

Wir diskutieren das regelmäßig in der Redaktion. Denn wir sind ein Wissenschaftsblog, ein Wissenschaftsblog, das u.a. versucht Wissenschaft, ihre Methoden und Regeln zu popularisieren. Das ist dann regelmäßig der Punkt, an dem wir denken, okay, diesen Unsinn müssen wir doch verarbeiten, um daran die gesammelte Unfähigkeit zum logischen Denken und die gesamten psychologischen Defekte, die sich oft in einzigartiger Weise zu einem Syndrom, meist dem der Fixierung verdichten, deutlich zu machen.

Und deshalb schreiben wir heute über Claudia Roth, die es zum Vizepräsidenten des Deutschen Bundestags gebracht hat.

Claudia Roth fordert, wie die Welt am Sonntag mit Bezug auf die angebliche Fussballbegeisterung der grünen Roth schreibt, eine Frauenquote bei der FIFA. Das ist wohl ihre Art, sich selbst ins Gespräch zu bringen. Denn der FIFA, so Roth, würde es “guttun, wenn endlich viel mehr Frauen in die Führungsgremien aufrücken würden, vielleicht sogar festgelegt durch eine Quote”.

Claudia Roth hat aus der Geschichte gelernt: Nicht mehr am deutschen Wesen, soll die Welt genesen, sondern am weiblichen Wesen. Das weibliche Wesen, es tut der FIFA gut, was, da die FIFA vor allem an Korruption leidet, nur bedeuten kann, dass eine Frauenquote die Korruption bei FIFA reduzieren würde. Das jedenfalls denkt Claudia Roth, und es ist ein klassischer Fehlschluss.

Es ist der sattsam bekannte Fehlschluss der Bejahung des Konsequens.

Die Grünen haben bei der letzten Bundestagswahl 3,3% an Wählerstimmen verloren und sind auf mageren 8,6% geendet. Dem Bundesvorstand der Grünen gehören drei Männer und drei Frauen an, eine Frauenquote von 50%. Und was passiert: Die Grünen verlieren bei der Bundestagswahl 2013. Da sieht man, was passiert, wenn man eine Frauenquote in Führungsgremien von Parteien einführt: Die Wahlergebnisse gehen in den Keller.

Vermutlich wird Claudia Roth hier vehement widersprechen und vielleicht darauf verweisen, dass das Geschlecht von Vorstandsmitgliedern keinen Einfluss auf das Wahlergebnis hat.

Und Recht hat Sie.

Logik f dummiesJetzt bleibt Ihr nur noch, denselben Schluss auf die Korruptionsaffäre bei FIFA zu übertragen. Auch Korruption hat nichts mit Geschlecht zu tun, sondern etwas mit Gelegenheit. Wer nicht in einer Position ist, in der er Bestechungsgeld empfangen und bestimmte Abstimmungsgefallen verkaufen kann, oder wer keine Bestechungsgelder zahlen kann, um z.B. bestimmte Konsequenzen aus Irland zu vermeiden, der wird auch kaum vor die Frage gestellt werden, ob er sich korrupt verhalten soll oder will und sich damit Vorteile verschafft oder nicht.

Es ist wie bei der Grünen Partei oder der Heinrich-Böll-Stiftung: Erst die Finanzierung der Partei bzw. Stiftung durch Steuergelder ermöglicht es, allerlei Multiplikatoren durchzufüttern und mit Expertisen, Vorträgen und Aufträgen zu versorgen. Netzwerke nennt man das bei den Grünen, Korruption oder Basenwirtschaft wäre das angemessenere Wort.

Zurück zum Fehlschluss der Bejahung des Konsequens.

Der liegt immer dann vor, wenn das Antecedens nicht vollständig über das Konsequens erklärt werden kann, wenn Korruption bei FIFA das Ergebnis des Wirkens von Funktionären, quasi ein strukturelles Ergebnis der Organisationsform einer totalen Institution ist. Dass die FIFA jedem Mitglied, das sie öffentlich kritisiert, ein Bußgeld auferlegt oder versucht wird, die entsprechenden Mitglieder aus eben dieser Rolle zu verdrängen, dass es bei FIFA um sehr viel Geld geht und es entsprechend eine Vielzahl von Interessengruppen gibt, die intern um die Verteilung der Ressourcen balgen, und zwar mit allen Mitteln, das hat mit Geschlecht überhaupt nichts zu tun.

ArneWer denkt, Korruption habe etwas mit Geschlecht zu tun, und Frauen seien nicht korrupt, der muss offensichtlich der Ansicht sein, dass Frauen die besseren Menschen sind, eine sexistische Ansicht, die noch dazu auf der Prämisse basiert, dass Frauen nicht opportunistisch handeln, was dem Sexismus einen Biologismus beigibt, der bislang noch durch kein anti-Opportunismus-Gen belegt werden konnte. Das führt letztlich dazu, dass man annehmen muss, Frauen handeln unter Auslasssung des Großhirns und über eine Art Kurzschluss, der unter Auslassung der Ratio direkt zwischen den Geschlechtsteilen und dem Kleinhirn verläuft, eine eher abwegige Annahme, die häufig von denjenigen gemacht wird, die allzu sehr auf die Geschlechtsteile als Erklärungsvariable für alles fixiert sind.

Die Frauenquote wird dann bei derart fixierten zum Allheilmittel gegen alle Probleme dieser Welt:

Gibt es Korruption bei FIFA, eine Frauenquote wird es richten;

Gibt es einen Kamikaze-Piloten bei German Wings, eine Frauenquote im Cockpit wird es richten;

Gibt es eine Dürre im Kongo, eine Frauenquote in der Regierung wird es richten;

Klimaerwärmung: Frauenquote bei Energieunternehmen;

Tsunami: Frauenquote bei der Küstenwache;

Erdbeben: Frauenquote bei Seismographischen Instituten;

Schlechtes Wetter: Frauenquote beim Wetterdienst;

Schlechte Fahrbahn: Frauenquote bei Straßenbauunternehmen;

Schlechte Ernte: Frauenquote in landwirtschaftilchen Betrieben;

GehirnZurückgehender Umsatz: Frauenquote im Marketing;

Zugunglück: Frauenquote bei Lokführern;

Häusliche Gewalt: Frauenquote bei Ehepaaren;

Die Bevölkerung wird immer dicker: Frauenquote bei Ernährungswissenschaftlern;

Die Bevölkerung wird immer dümmer: Frauenquote bei Kognitionspsychologen;

Man muss nicht in Logik bewandert sein und die Namen der Fehlschlüsse kennen, um einerseits zu erkennen, dass die Forderung nach einer Frauenquote, wie sie dieses Mal Claudia Roth aufgestellt hat, auf gesteigerte geistige Verwirrung hinweist und andererseits zu sehen, dass die entsprechende Fixierung auf Geschlechtsteile der Ratio und der Vernunft nicht zuträglich ist und in den Zuständigkeitsbereich von Neurologen und Psychiatern fällt.

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