HomeFeminismusDes Rätsels Lösung: Ein Plädoyer gegen den Feminismus von Agatha Christie
Juni 28, 2015
Des Rätsels Lösung: Ein Plädoyer gegen den Feminismus von Agatha Christie
Wir haben Schulden abzutragen.
Am 13. Juni haben wir unseren Lesern einen kleinen Auszug aus einem Roman zu lesen geben und gefragt: Von wem ist der Roman, aus dem dieser Auszug stammt?
Der Auszug hat einen Dialog zwischen zwei Frauen zum Gegenstand, in dem die eine, Sarah mit Namen, sich mit Leidenschaft und guten Argumenten gegen die Gruppenbildung, wie sie der Feminismus betreibt, zur Wehr setzt.
Der Kern der kleinen Sequenz ist kurz zusammengefasst:
Menschen sind mehr als ihr Geschlechtsteil. Letzteres ist im täglichen Leben vollkommen irrelevant. Wichtig ist nicht, ob man Mann oder Frau ist, sondern ob man etwas leistet. Das fast schon leidenschaftliche Prädoyer für den Individualismus wird von einer Einsicht aus dem Alltagsverstand gekrönt, der/die den Vertretern des Feminismus leider abhanden gekommen ist, sofern sie ihn/sie je hatten: Die Unterschiede zwischen Männern und die Unterschiede zwischen Frauen sind deutlich größer als die Unterschiede zwischen Männern und Frauen.
Allein diese Erkenntnis macht den ganzen Unfug von Gruppenbildung und -bevorzugung deutlich. Sie entzieht allen -ismen, die sich auf Gruppenzugehörigkeit kaprizieren und die Welt in Bonzen und Arbeiter, Männer und Frauen, Homosexuelle und Heterosexuelle, Deutsche und Briten oder was auch immer teilen wollen, prinzipiell den Boden.
Und sie stammt von Agatha Christie. Im Jahre 1938 hat Agatha Cristie den Dialog veröffentlicht, den wir zitiert haben, und zwar in ihrem Buch “Appointment with Death” [Der Tod wartet]. Christie, von der man schwerlich sagen kann, sie entspreche nicht dem feministischen Ideal einer emanzipierten Frau, zeigt sich als Gegner des Feminismus, als jemand, der aufgrund seiner eigenen Leistungen und nicht aufgrund seiner Geschlechtszugehörigkeit Wertschätzung erfahren will. Denn Letzteres hat nur diejenige notwendig, die keine Leistung vorweisen kann, weshalb sich jede Frau, die etwas leistet, gegen ihre Bevorzugung qua Geschlecht zur Wehr setzen wird, sie als Schlag ins Gesicht und Missachtung ihrer eigenen Leistung auffassen muss und wird.
Insgesamt haben 160 Leser an unserem kleinen Rätsel teilgenommen.
78 Leser haben die richtige Antwortalternative gewählt (49%). Die restlichen Leser verteilen sich auf H. Rider Haggard, dem 20 Leser (13%) die zitierte Stelle zugeschrieben haben, William Shakespeare, den 18 Leser (11%) als Urheber genannt haben, Alice Walker, in der 17 Leser (11%) den Verfasser erkennen wollten und Gabriel Garciá Márquez, den 13 Leser (8%) favorisiert haben. Etwas abgeschlagen sind Isabel Allende (7 Leser, 4%), Brad Easton Ellis (6 Leser, 4%) und Chuck Palahniuk (1 Leser 1%).
Wir bedanken uns bei allen Lesern, die mitgespielt haben und gratulieren denen, die die Lösung richtig hatten, zu ihrer Belesenheit.
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Ich habe den Text nicht wiedererkannt und weiß nicht, ob er dabei war, als ich vor ca. 30 Jahren viele ihrer Bücher gelesen habe. Vom Tonfall passte er aber zu ihr und so tippte ich auf sie. Allerdings konnte ich nur Shakespear ausschließen – die anderen Autoren sind mir weitestgehend unbekannt.
Muss gestehen, ich habs mehr oder weniger erraten! Das Stück hab ich zwar über die Jahre mehrmals im TV gesehen (schwarz-weiß), kann mich aber beim besten Willen nicht mehr an die einzelnen Dialoge erinnern. Allerdings, auf Grund der miteinander sprechenden Personen, der Umstände und des Themas, kam nur A.Christie für mich in Frage.
Ich hab’s auf Anhieb gewusst. Der Roman ist mir gut bekannt, und die betreffende Passage ist mir damals beim Lesen auch sofort aufgefallen. Solche Textstellen über emanzipierte Frauen sind durchaus typisch für sie, wobei sie sich meist an den selbstbewussten Frauentyp hält, den die lockeren 20er-Jahre hervorbrachten.
Wie die Blogautoren schreiben, war Agatha Christie eine emanzipierte Frau (im Wortsinne); mit dem heutigen Feminismus und dessen Pseudoemanzipation hätte sie aber mit Sicherheit nichts am Hut gehabt – von der Genderideologie mit ihren bizarren Geschlechterkonstruktionen ganz zu schweigen. Auch dem postmodernen Relativismus hätte sie nichts abgewinnen können.
Im Gegensatz zu den modernen Feministinnen, die normalerweise in gut beheizten Büros in Kaffeemaschinenreichweite herumhocken und meist auf Steuerzahlers Kosten dahinparasitieren, war sich Frau Christie nicht zu schade, im Dreck von Ausgrabungsstätten herumzuwühlen, als sie ihren (zweiten?) Ehemann, der Archäologe war, bei Ausgrabungen begleitete. Schon etliche Jahre zuvor besuchte sie den Ausgräber von Ur, Leonard Woolley, und freundete sich mit ihm und seiner Ehefrau an, wodurch ihr Interesse an Archäologie geweckt wurde. Die archäologischen Sachkenntnisse, die sie sich autodidaktisch aneignete, kamen in manchen Romanen (Mord in Mesopotamien, Der Tod auf dem Nil, Der Tod wartet) zum Vorschein.
Den ersten Roman (Das fehlende Glied in der Kette) schrieb sie übrigens teilweise während des Ersten Weltkriegs, als sie als Krankenschwester (als Freiwillige) in einem Krankenhaus des Roten Kreuzes arbeitete – ein harter Job, der einem durch die Konfrontation mit Kriegsverletzten physisch und psychisch einiges abverlangte. Über die Luxusproblemchen der heutigen Wohlstandsfeministinnen hätte Frau Christie wahrscheinlich bloss gelacht. Diese Frau hatte einiges erlebt, und ihre umfangreichen Lebenserfahrungen brachte sie auch immer wieder in ihre Romane hinein.
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Ich habe den Text nicht wiedererkannt und weiß nicht, ob er dabei war, als ich vor ca. 30 Jahren viele ihrer Bücher gelesen habe. Vom Tonfall passte er aber zu ihr und so tippte ich auf sie. Allerdings konnte ich nur Shakespear ausschließen – die anderen Autoren sind mir weitestgehend unbekannt.
Muss gestehen, ich habs mehr oder weniger erraten! Das Stück hab ich zwar über die Jahre mehrmals im TV gesehen (schwarz-weiß), kann mich aber beim besten Willen nicht mehr an die einzelnen Dialoge erinnern. Allerdings, auf Grund der miteinander sprechenden Personen, der Umstände und des Themas, kam nur A.Christie für mich in Frage.
Ich hab’s auf Anhieb gewusst. Der Roman ist mir gut bekannt, und die betreffende Passage ist mir damals beim Lesen auch sofort aufgefallen. Solche Textstellen über emanzipierte Frauen sind durchaus typisch für sie, wobei sie sich meist an den selbstbewussten Frauentyp hält, den die lockeren 20er-Jahre hervorbrachten.
Wie die Blogautoren schreiben, war Agatha Christie eine emanzipierte Frau (im Wortsinne); mit dem heutigen Feminismus und dessen Pseudoemanzipation hätte sie aber mit Sicherheit nichts am Hut gehabt – von der Genderideologie mit ihren bizarren Geschlechterkonstruktionen ganz zu schweigen. Auch dem postmodernen Relativismus hätte sie nichts abgewinnen können.
Im Gegensatz zu den modernen Feministinnen, die normalerweise in gut beheizten Büros in Kaffeemaschinenreichweite herumhocken und meist auf Steuerzahlers Kosten dahinparasitieren, war sich Frau Christie nicht zu schade, im Dreck von Ausgrabungsstätten herumzuwühlen, als sie ihren (zweiten?) Ehemann, der Archäologe war, bei Ausgrabungen begleitete. Schon etliche Jahre zuvor besuchte sie den Ausgräber von Ur, Leonard Woolley, und freundete sich mit ihm und seiner Ehefrau an, wodurch ihr Interesse an Archäologie geweckt wurde. Die archäologischen Sachkenntnisse, die sie sich autodidaktisch aneignete, kamen in manchen Romanen (Mord in Mesopotamien, Der Tod auf dem Nil, Der Tod wartet) zum Vorschein.
Den ersten Roman (Das fehlende Glied in der Kette) schrieb sie übrigens teilweise während des Ersten Weltkriegs, als sie als Krankenschwester (als Freiwillige) in einem Krankenhaus des Roten Kreuzes arbeitete – ein harter Job, der einem durch die Konfrontation mit Kriegsverletzten physisch und psychisch einiges abverlangte. Über die Luxusproblemchen der heutigen Wohlstandsfeministinnen hätte Frau Christie wahrscheinlich bloss gelacht. Diese Frau hatte einiges erlebt, und ihre umfangreichen Lebenserfahrungen brachte sie auch immer wieder in ihre Romane hinein.