Der eindimensionale Mensch: Invasion linker Zombies
Als Herbert Marcuse 1964 sein Buch „Der eindimensionale Mensch“ [One Dimensional Man] veröffentlicht hat, war das Buch zunächst ein eindrückliches Zeugnis von Marcuses Fehlrezeption dessen, was er als Positivismus erkannt zu haben glaubte. Davon ausgehend bestand Marcuses Hauptanliegen darin, die Beschreibung oder Analyse empirischer Fakten mit der Bewertung der Fakten oder Analyse der Fakten zu verbinden. Viele, Wissenschaftler vor allem, so Marcuse, würden sich auf die Beschreibung und Analyse von Fakten beschränken und sich vor deren Bewertung drücken. Die vermeintlichen Drückeberger galten ihm als „eindimensional“ – wie gesagt, Marcuse hat einen imaginierten Gegner bekämpft, denn das, was er als Positivismus bezeichnet hat, gab es in der von ihm bezeichneten Weise nie.
Mehr als 50 Jahre nach Marcuse gibt es nun tatsächlich eine Eindimensionalität zu bewundern. Witziger Weise unter denen, die man als Jünger Marcuses ansehen kann, unter den Linken, die sich für intellektuell halten – warum? Das weiß außer ihnen zumeist niemand.
Die neue Eindimensionalität beschränkt sich auf die Bewertung. Die Verbindung von Fakten, Analyse der Fakten und deren Bewertung, sie ist nun wirklich abhanden gekommen. Das neue eindimensionale Denken zeichnet sich durch eine vollkommene Ignoranz gegenüber oder Ablehnung von Tatsachen aus. Entstanden ist eine Klasse linker Zombies, die ihre Bewertung von Dingen zum alleinigen und empirischen Fakten nicht zugänglichen Maßstab erhoben hat.
Die Invasion dieser neuen linken Zombies, sie hätte Marcuse entnervt, soviel steht fest, denn obwohl er nicht unbedingt ein Philosoph mit besonderem Hang zur Empirie war, so war ihm doch der Wert, die Bedeutung der Empirie, der Tatsachen, die uns umgeben, sehr wohl bekannt.
Die neuen linken Zombies gibt es auf allen Ebenen der Gesellschaft. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie gegen alle Realität anzuleben versuchen, keinerlei empirischen Fakten zugänglich sind, Entscheidungen nur auf Grundlage ihrer persönlichen Bewertung treffen, ohne dabei die Handlungsfolgen in Rechnung zu stellen. Sie sind, um einmal Leon Festinger zu bemühen, fleischgewordene kognitive Dissonanzen, deren ganzes Leben davon bestimmt wird, die Realität zu verleugnen.
Zum Beispiel die Realität von Handlungsfolgen:
Bernhard Rotheberger, der Wirt von Auerbachs Keller in Leipzig, gibt auf. Er hat keine Lust mehr. Das Arbeitsgesetz, das von linken Zombies gerade (2015) verschärft wurde, damit sie von sich behaupten können, sie hätten etwas für Arbeiter getan, ist die Ursache dafür. Wegen dieser Verschärfung muss Rothenberger Auerbachs Keller bereits um 22 Uhr (statt um 24 Uhr) schließen, denn seine Arbeitnehmer dürfen maximal 10 Stunden am Tag und 48 Stunden in der Woche arbeiten und maximal an 15 Sonntagen im Jahr. Ob die Arbeitnehmer diese gesetzliche Wohltat wollen, das hat niemanden der gesetzlichen Wohl-Täter interessiert. Deshalb ist Rothenberger seinen Barkeeper los. Der ging lieber in den Vorruhestand, weil er keine Dauerdienste mehr schieben kann, um dann mehrere Wochen am Stück Urlaub nehmen zu können. Sein Koch hat einen Nebenjob angenommen. Er zahl die Hypothek seines Hauses ab und würde liebend gerne 12 Stunden an 7 Tagen arbeiten. Er darf es nicht. Die linken Zombies in der Politik, denen die Behauptung, man habe anderen Gutes getan, wichtiger ist als die Realität, die sie mit ihren Entscheidungen geschaffen haben, sie haben es ihm verboten. Die Lebensplanung von Individuen muss zurückstehen, wenn linke Zombies sich als Wohl-Täter aufspielen wollen.
Die Liste der Entscheidungen, die ohne Rücksicht auf die Folgen getroffen wird, sie lässt sich unendlich fortsetzen. Mehr als 1.000.000 Flüchtlinge nach Deutschland zu lassen, ist eine Entscheidung, die man nur treffen kann, wenn man keinerlei Wert auf die Folgen dieser Entscheidung legt, wenn es egal ist, ob man den Flüchtlingen, den Opfern der Wohl-Täter einen Gefallen damit tut, sie in ihrer Mehrzahl zur Existenz eines Hartz-IV-Empfängers zu verdammen. Ob man denen, die die neuen Hartz-IV-Empfänger finanzieren müssen, durch die neuerliche Steuerlast, die sie zu schultern haben, gerecht wird, war auch keine Frage, die im Vorfeld erörtert wurde. Persönliche Eitelkeiten und eine robuste Verantwortungslosigkeit gegenüber den Folgen der eigenen Entscheidung und vielleicht die zwischenzeitlich enttäuschte Hoffnung auf den Friedensnobelpreis, sie waren wichtiger als die Realität derer, die nun keinen Fuß auf den deutschen Arbeitsmarkt bringen.
Die grüne Forderung, beim Zuzug von Flüchtlingen keine Obergrenze festzulegen, ist ein weiteres Stück linker Verantwortungslosigkeit, mit dem affektive Zombies die Realität verleugnen. Was wäre wohl, wenn aufgrund einer fehlenden Obergrenze Jahr für Jahr 1.000.000 Flüchtlinge nach Deutschland kämen und deshalb die Finanzierung grüner Stiftungen und grüner Parteimitglieder und grüner Mitarbeiter von grünen Parteimitgliedern aus öffentlichen Kassen gestrichen werden würde? Ob dieser Einfall der Realität die Zombies dazu bewegen würde, ihre Eindimensionalität zu überwinden und neben den eigenen Bewertungen auch noch Fakten zu berücksichtigen? Wir haben unsere Zweifel. Wahrscheinlicher erscheint es uns, dass diese linken Zombies mit Molotowcocktails auf Polizeibeamte losgehen, die sie daran hindern wollen, LIDL und ALDI, die Speerspitzen des Kapitalismus, zu plündern und in Brand zu stecken.
Schließlich finden sich die linken Zombies im Alltag und in schöner Regelmäßigkeit da ein, wo sie Daten wittern, die sie in ihrer Eindimensionalität nicht verarbeiten können. Die Funktionslosigkeit der kognitiven Teile der Gehirne dieser Zombies kann man dann in verschiedenen Arten und Weise durch einen aversen Stimulus darstellen.
Man schreibt etwas, was eine Aussage, die linke Zombies für gut halten, in Frage stellt.
Als Reaktion wird man entweder zum Nazi erklärt oder man wird zum Rechtsextremen gemacht oder beleidigt, besonders hilflose Exemplare unter den linken Zombies wiederholen, was gesagt wurde, vermutlich in der irren Hoffnung, dass man auch schriftlich einen anklagenden Tonfall transportieren könne und ergänzen als einzige Eigenleistung ein Emoticon, dem es überlassen bleibt, die Ablehnung des Wiederholten deutlich zu machen. Nicht zuletzt wegen dieser Hilflosigkeit sprechen wir von Zombies. Letztere zeichnen sich u.a. dadurch aus, dass sie der Fähigkeit zum Denken, verlustig gegangen sind, und sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie, einmal in die Spur gesetzt, nur noch in die vorgegebene Richtung laufen können. Immerhin, so muss man anerkennen, sind manche von ihnen noch dazu in der Lage, aus dem Repertoire der Emoticons, die Ablehnung ausdrücken, eines auszuwählen. Aber das macht es auch nicht wirklich besser.
Als Konsequenz des Zombiedaseins ist den Zombies alles verhasst, was eine Verbindung mit der Realität herstellt oder auf Rationalität hinweist. Ein besonders bedauernswerter Lukas hat Realitäten, die Hadmut Danisch berichtet hat, dadurch aus seiner guten Welt zu entfernen versucht, dass er die „selektive Anwendung von Logik“ als „boshaft“ bezeichnet hat. Wenn man eine Aussage als Widerspruch zu einer anderen Aussage aufzeigt, was zwangsläufig eine selektive Anwendung von Logik ist, schon weil jede Anwendung auf ein konkretes Beispiel selektiv sein muss, dann ist das für Lukas boshaft, denn Lukas lebt lieber mit Widerspruch als mit Logik.
Mehr Zombie geht nicht.
Tolstoi soll einmal gesagt haben, dass im Widerspruch zur eigenen Vernunft zu leben, der unerträglichste aller Zustände sei. Und so wie sich Marcuse nicht vorstellen konnte, dass ihm nachfolgende Linke, Eindimensionalität neu definieren und mit Freude, dieses Mal unter Ausschluss der Realität leben, so konnte sich Tolstoi wohl nicht vorstellen, dass es einmal Menschen geben würde, die den von ihm aufgezeigten unhaltbaren Zustand dadurch lösen, dass sie ihre Vernunft abschaffen.
Er kannte die linken Zombies eben nicht, die Teile Deutschlands bevölkern.
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Die linken Zombies, die Teile Deutschlands bevölkern?
Bei Interesse: Die Meldeadresse für die weitaus meisten von ihnen lautet offiziell:
Willy-Brandt-Straße 1
Referat Eindimensionalität – Beratung über und Vermittlung derselben
10557 Berlin
Am angegebenen Ort kann man noch weitere Meldeadressen einschlägiger Narren an der Pforte erhalten, um dann dort einen Zweitwohnsitz der Eindimensionalität zu nehmen.
Die Methodik so mancher “herausragender” Journalisten und Wissenschaftler ist ja offenkundig: Das Ergebnis wird vorher festgesetzt und dann der “Beweis” so konstruiert, dass er zum Ergebnis passt.
Kann sich beispielsweise irgendwer an eine Analyse zu Beginn der Flüchtlingskrise 2015 im öffentlich-rechtlichen Rundfunk erinnern, die ohne Moralkeule, traurige und erschöpfte Gesichter von Flüchtlingen, vornehmlich Frauen und Kinder, und rechtsextreme Hassbilder ausgekommen ist? Das Ergebnis stand doch vor der vermeintlichen Analyse fest: wir sind die bösen Rassisten, die Flüchtlinge, die edlen Wilden, alle hilfsbedürftig und garantiert aus Kriegsgebieten. Und dann hat man Artikel und Bilder so konstruiert, dass sie zu diesem gewünschten Ergebnis gepasst haben.
Was knapp einem Jahr später dann so manchem Journalisten auch Zug einmal aufgefallen ist, wie beispielsweise Herrn di Lorenzo: “Ich glaube, dass wir eine ganze Weile zu sehr dazu tendiert haben, uns zu Mitgestaltern der Flüchtlingskrise zu machen und uns nicht auf die Rolle der Beobachtung konzentriert haben”. Danach hätten die eigentlich alle ihre Journalistendiplome freiwillig zurückgeben müssen und lieber in Nordkorea kommunistische Propaganda studieren sollen.
Ein entsprechendes aktuelles Beispiel liefert auch die Universität Bremen. Heute nachmittag war die Eröffnungsfeier des neugegründeten Instituts für Europastudien. An Wissenschaft scheinen die dort jedoch wenig Interesse zu haben. Das Ergebnis steht bereits vorher fest: “Sechzig Jahre nach Unterzeichnung der Römischen Verträge kann die EU auf eine einzigartige Erfolgsgeschichte zurückblicken und muss doch populistischen, teilweise völkischen und rechtsradikalen Strömungen in vielen Mitgliedstaaten entgegentreten.” Warum die das Institut überhaupt gegründet haben, wenn sie bereits ganz sicher wissen, wo das Problem liegt, erschließt sich mir jetzt nicht ganz.
Der TAZ-Artikel dazu ist noch erheiternder. Dort werden Europa und EU vom Institutsleiter munter durcheinander gemischt. Zumindest gibt er dort zu, dass seine Arbeit nichts mit Wissenschaft zu tun hat: “Europa ist in seiner 3000 Jahre alten Geschichte auch immer das Konstrukt von Erzählungen gewesen, sagt der Leiter des Instituts für Europafragen, Wolfgang Kissel – ein neues Europa als macht- und wirtschaftspolitischer Raum muss also auch seine eigenen Erzählungen hervorbringen”. Und diese Erzählungen zu kreieren, darin scheint er seine Aufgabe (als Wissenschaftler!) zu sehen. Das Ergebnis steht also vorher fest: EU ist super – und das Institut schafft die passenden Erzählungen, dass dies auch stimmt.
Ebenso hat der Institutsleiter bereits jetzt festgelegt: “Weder in Ost- noch in Westeuropa kann man heute noch sagen, dass zum europäischen Modell von Demokratie eine robuste Parteienlandschaft gehört, die die Gesellschaften gegen populistische Stimmungen absichert. „Populismus hat aber keine Problembewältigungsstrategie“, sagt Institutsleiter Wolfgang Kissel.” Und nun werden wieder zig Papiere geschrieben, die genau das bestätigen werden. Na, wenn das keine Wissenschaft ist, was dann?
Der Artikel behandelt das Thema „eindimensionaler Mensch“ unzulänglich. Begriffe wie `Aufklärung` und `Moderne` wurden nicht einmal erwähnt; so verfehlt man Ursachen und Folgen dieser Eindimensionalität. Weiter, dass diese Phase der Frankfurter Schule insbesondere an der `Aufklärung` Kritik übte. Hier wären die Hauptgründe zu finden, warum die positivistische `Moderne` in ihre Krise geriet und selbstzerstörerisch kostspielige Fehlentwicklungen bewirkt(e) bis hin zu Kollapsen von Staaten (1989 / künftige EU). Marcuse bekämpfte keinen „imaginierten Gegner“, sondern einen faktischen, noch immer aktuellen. Seine Kritik des eindimensionalen Denkens und Positivismus gehört zur scharfsinnigsten und weitsichtigsten neben der von Horkheimer, Adorno, Fromm u.A. Die Denkfehler der „Kritischen Theorie“ lagen woanders.
Marcuse: ..“Solche Abstraktionen ignorieren die Vernünftigkeit der Wirklichkeit, des Widerspruchs, des Gegensatzes von Kräften, Tendenzen und Elementen, den Begriff des Wirklichen, den lebendigen Widerspruch von Wesen und Erscheinung. Das Ausarbeiten angemessener Begriffe der Erkenntnis macht es erforderlich, über die trügerische Konkretheit des positivistischen Empirismus hinauszugehen. Der therapeutische und operationelle Begriff wird in dem Maße falsch wie die Tatsachen isoliert, atomistisch und innerhalb des Ganzen befestigt werden. Die mathematische Struktur der Quantifizierung löste die Realität von allen immanenten Zwecken und trennt das Gute vom Wahren, die Wissenschaft von der Ethik. Dies wird dann zur repressiven Einschränkung des Denkens“ ..
Damit trifft er Kant`s teleologisch eindimensionale Geschichtsauffassung und seine Tilgung der Dualismen. Die `Aufklärung` gilt immer noch als Basis der „westlichen Werte“. Eine `Postmoderne` wird von dieser reduktiven Ideologie abkommen (müssen). Der Weg geht in die entgegengesetzte Richtung, hin zu „übersummativer“ Ganzheit mit mindestens triplexem Bewusstsein von Zeit und Raum. Trivial gesagt: Die „Einäugigen“ müssen wieder lernen, von 1–3 zu zählen (im übertragenen Sinne). Ferner wird not–wendig, Individualität, Qualia, Metaphysik, Relativismus und reelle Transzendenz zu rehabilitieren. Von solchen Erkenntnissen ist besonders das intellektuelle Establishment der BRD meilenweit entfernt. Sie erfassten den Irrationalismus des einseitigen Rationalismus noch nicht.