Professorinnenprogramm verschleudert 314,4 Millionen Euro für 524 Professuren

Auch der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages hat sich mit Gender Studies beschäftigt. Es ist schon erstaunlich, wie sich in letzter Zeit die Versuche, Gender Studies zu normalisieren bzw. als gar nicht so verbreitet und ohne große Bedeutung zu bewerten, häufen. Der neueste Beitrag in der Gender-Soap kommt aus den Hallen des Bundestages, in dem die Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Dienstes versuchen, sich die Zeit zwischen Merkel damals, Merkel heute und Merkel morgen zu vertreiben. Der Beitrag ist mit „Genderprofessuren an Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland“ überschrieben und handelt auch von Genderprofessuren an Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland. Auch deshalb, weil der größte Teil des Textes der Verteidigung des Professorinnenprogramms gewidmet ist.

Ein besonders humoristischer Wert kommt dabei dem Kapitel 3 „Evaluation der Geschlechterforschung im Rahmen der Professorinnenprogramme I und II“ zu. Dieses Kapitel schließt unmittelbar an die Unterkapitel an, in denen die Bundesmittel, die im Rahmen der beiden Professorinnenprogramme I und II für 524 Professorinnen verschwendet wurden auf durchschnittlich 300.000 Euro pro Professur beziffert werden.

Wir zitieren: „Pro geförderte Professur lagen die Bundesaufwendungen damit im Durchschnitt bei rund 300.000 Euro“. (Seite 7).

Geht man davon aus, dass die Daten des Wissenschaftlichen Dienstes korrekt sind, dann ergeben sich für 524 Professuren Kosten von 157.200.000 Euro für den Bund. Bekanntermaßen trägt der Bund nur die Hälfte der Kosten im Professorinnenprogramm. Die andere Hälfte tragen die Länder, so dass allein 314.400.000 Steuereuro in die Bevorzugung von Frauen bei Berufungen an Hochschulen gesteckt wurden.

Welcher Nutzen diesen 314.400.000 Steuereuro gegenübersteht, das ist eine Frage, die man gewöhnlich mit einer Evaluation untersucht. Eine Evaluation im eigentlichen Sinne sieht es vor, dass man die positiven Effekte, die von einem Programm ausgehen, beziffert und den Kosten gegenüberstellt, also z.B. untersucht, welche Auswirkung auf die Produktivität der Einsatz von 314.400.000 Steuereuro hatte. Produktivität und Professuren sind oft etwas schwierig unter einen Hut zu bekommen, also behilft man sich z.B. damit, dass man untersucht, wie viele Studenten ausgebildet wurden, welche Arbeitsmarktchancen die entsprechenden Studenten haben, welche Beiträge zum wissenschaftlichen Erkenntnisprozess von den geförderten Professuren ausgeht, wie viele Veröffentlichungen die jeweiligen Stelleninhaberinnen vorzuweisen haben, ob und wenn ja, worüber sie publiziert haben, ob die Publikationen von der wissenschaftlichen Gemeinschaft rezipiert und zitiert oder schlicht ignoriert werden uvm. Auf diese Weise kann man zumindest abschätzen, ob von einem Programm wie dem Professorinnenprogramm ein irgendwie gearteter positiver Effekt ausgeht, der die Kosten rechtfertigt.

Eine derartige Evaluation gibt es für das Professorinnenprogramm nicht. Am Ende käme bei einer solchen Betrachtung die Realität der Konsequenzen einer Bevorzugung weiblicher Bewerber heraus, zumindest müssen diejenigen, die derartige Standardevaluationen verweigern, wohl eine entsprechende Befürchtung haben, was ein Schlaglicht auf die Bewerberinnen wirft, die über das Professorinnenprogramm in eine Position gelangt sind.

Da aber regelmäßig im Rahmen ministerialer Mittelverschwendung eine „Evaluation“ vorgesehen ist, oftmals in der Hoffnung, die Mittelverschwendung auf diese Weise verbergen zu können, gibt es auch eine Evaluation der Professorinnenprogramme I und II. Wir zitieren aus Kapitel 3 des Wissenschaftlichen Dienstes, in dem die wesentlichen Erkenntnisse dieser angeblichen Evaluation wie folgt zusammengefasst werden:

„Gleichwohl stufen ca. 60 Prozent der Hochschulen das Thema Gender in der Lehre als sehr oder eher wichtiges Handlungsfeld der zusätzlichen gleichstellungsfördernden Maßnahmen ein; bei der Weiterentwicklung der Geschlechterforschung (Gender in der Forschung) ist dies ca. die Hälfte der Hochschulen“ (Seite 9).

Man könnte Lachkrämpfe bekommen, wäre das Thema nicht so ernst, denn immerhin werden 314 Millionen Euro ausgegeben, erfolgreich wie der Wissenschaftsrat meint. Die Argumentation des Wissenschaftsrats lautet dabei: Im Rahmen des Professorinnenprogramms werden Mittel bereit gestellt, um weibliche Bewerber in Professuren zu hieven. Es werden mit dem Professorinnenprogramm weibliche Bewerber in Professuren gehievt. Das Programm ist ein Erfolg.

Die Kenntnis davon, dass ein solcher Fehlschluss im Deutschland des Jahres 2017 droht, hätte Aristoteles vermutlich dazu bewegt, die Aufmerksamkeit seines Schützlings (der Mann, der den Gordischen Knoten gelöst hat) nach Mitteleuropa zu richten, um dort mit den Mitteln, die Alexander nun einmal am nächsten lagen, dazu beizutragen, dass niemand mehr vorhanden ist, der das intellektuelle Niveau der Menschheit in einer Weise beeinträchtigt, die alleine dafür verantwortlich ist, dass Aliens als weiterentwickelte Lebensform einen noch weiteren Bogen um diese eingedellte Kugel der Irren machen.

Man kann feststellen, dass Evaluationen eines Programms in keiner Weise die Folgen, die das Programm in der Realität zeitigt, zum Gegenstand haben. Evaluation ist insofern ein Etikettenschwindel als es nicht darum geht, Kosten und Nutzen gegeneinander abzuwiegen, sondern einzig darum, das Programm als Erfolg darzustellen, es nicht zu evaluieren, in keiner Weise zu prüfen, ob die 314 Millionen Euro sinnvoll verwendet wurden, sondern zu belegen, dass sie verwendet wurden.

Dass – wie vom Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages zitiert – 60 Prozent der Hochschulen das Thema „Gender in der Lehre als sehr oder eher wichtiges Handlungsfeld“ einschätzen, ist weiterer Sand der in die Augen der Betrachter gestreut wird. Da Hochschulen keine Fragebögen ausfüllen können, stellt sich die Frage, wer hier die optimistische Aussage, dass weitgehend inhaltsleerer Unsinn für die Lehre ein wichtiges Handlungsfeld ist, getätigt hat. Da Hochschulen hierarchische Organisationen sind, werden entsprechende Angaben aus dem Büro des Rektors oder Präsidenten beantwortet werden, also genau von der Stelle, die von der Finanzierung zusätzlicher Professuren, die es aus dem Professorinnenprogramm dann gibt, wenn die Hochschule artig Männlein, nein Weiblein gemacht hat, sich also ein Gleichstellungskonzept verordnet hat, profitiert. Was wird wohl derjenige, der 300.000 Euro dafür erhält, dass er eine Stelle an seiner Hochschule eingerichtet hat, über diese Stelle, ihre Wichtigkeit und Bedeutung für die Zukunft sagen?

Sicher nichts Negatives. Deshalb befragt man, wenn man eine Evaluation erstellen will, nicht diejenigen, die von dem Programm, das evaluiert werden soll, direkt profitieren. So wie man wenn ein Resozialisierungsprogramm evaluiert werden soll, nicht diejenigen, die das Programm durchführen, fragt, ob das Programm ein Erfolg sei, sondern untersucht, ob diejenigen, die das Resozialisierungsprogramm durchlaufen haben, seltener rückfällig werden und entsprechend seltener wieder im Gefängnis landen als diejenigen, die das Programm nicht durchlaufen haben.

Derart international feststehendes Wissen kommt in Deutschland nicht zur Anwendung, da man bei richtigen Evaluationen Gefahr läuft herauszufinden, dass ein Programm ein Fehlschlag war oder dazu geführt hat, dass sich der Lern- und Lehrstandard an Universitäten verschlechtert hat. Derartige Irritationen sind im BMBF und bei den Geschlechtsfixierten in den Ländern nicht erwünscht. Sie wollen mehr Frauen in Professuren koste es, was es wolle. Sie leben ihren Gleichstellungstraum auch dann, wenn die Wissenschaft um sie herum zerfällt.

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