Deutschland ist längst abgehängt: Zwei internationale Welten

Digitalisierung, Industrie 4.0, Internet of Things, „superschnelles Internet“, vier Begriffe, die zum selben Ergebnis führen: Deutschland hinkt hinterher. Wenn es um die Adaption neuer digitaler Technologie und Möglichkeiten geht, dann geht in Deutschland wenig bis gar nichts.

Selbst bei der ARD-Tagesschau ist das mittlerweile als Wissen angekommen. Notwendig dazu war, wie Dominik Lauk heute auf Tagesschau.de behauptet, eine ungenannte Studie der OECD, die wiederum nicht mehr an Informationen hervorgebracht zu haben scheint, als die Daten, die es auf der Statistik-Seite der OECD seit dem Sommer 2017 zu sehen gibt: Zwei Welten moderner Technologie ausgedrückt in einer Abbildung, die wir hier wiedergeben, schon um die Berichterstattungslücke, die die ARD gelassen hat, zu füllen:

Quelle

Eine solche Abbildung kann Angst machen, denn der Abstand zu dem, was in den Ländern, die sich oberhalb des OECD-Durchschnitts befinden, bereits Statdard geworden ist, Länder, die man entweder in Asien oder in Nord- oder Osteuropa findet oder bei denen es sich um die „usual suspects“ handelt, diejenigen, die bei neuen Technologien immer zu den ersten gehören, die sie einführen bzw. umsetzen, also Japan, Korea, Schweden, Finnland, Australien und Neuseeland, sie haben eine meilenweiten Vorsprung, wenn es um den Ausbau mit Glasfaserkabel, mit Breitbandtechnik geht.

„Was den Digitalausbau in Deutschland angeht, war Alexander Dobrindt mit seinem Ministerium für digitale Infrastruktur ein Totalausfall“, so zitiert die ARD Torsten Gerpott, der an der Universität Duisburg-Essen einen Lehrstuhl für Telekommunikationswissenschaft inne hat. Schuld an diesem Anschlussverlust an die Moderne sei die „Komplexität des Antragsverfahrens“, so schreibt Lauck in seinem Beitrag und zitiert dann Nick Kriegeskotte von Bitkom mit der Aussage, in Deutschland gebe es lange Antragsverfahren und „geringe Tiefbaukapazitäten“.

Die Bürokratie ist also nur eine Seite des Problems. Die andere Seite sieht „geringe Tiefbaukapazitäten“, also zu wenige Unternehmen, die sich auf Tiefbau spezialisiert haben, zu wenige Arbeiter, die mit dem entsprechenden Gerät umgehen können, die Glasfaser verlegen können… Das Fehlen von qualifizierten Arbeitskräften, die in der Lage sind, mit den Händen zu arbeiten, manuelle Arbeit, Handwerk zu erledigen, ist indes ein hausgemachtes Problem in einem Land, das der Idiotie aufsitzt, man müsse möglichst viele (weibliche) Abiturienten produzieren, die man dann zum Theaterwissenschaftler, zum Gender Studierten, zum Sozialarbeiter oder zum Juristen ausbilden kann, ehe man sie in den Elternurlaub entlässt. Länder werden nun einmal nicht von denen am Laufen gehalten, die letztlich keine spezifischen Kompetenzen haben, die sich in etwas Produktives für die Gesellschaft ummünzen lassen.

Juristen haben, wenn sie in zu großer Zahl ausgebildet werden, eine lähmende Wirkung auf die Gesellschaft. Sie ersticken Initiative, zerstören die Bereitschaft, ein Risiko einzugehen, und verunmöglichen unkonventionelle Arrangements, die oft notwendig sind, um Ideen umzusetzen. Sie nehmen einer Gesellschaft die Innovationsfähigkeit und geben ihr die Abmahnung.

Es fehlen diejenigen, die etwas Produktives tun, die bauen, bilden, entwickeln, erfinden, die die Grundlagen schaffen, auf denen dann Überfluss-Geschöpfe wie Genderista oder Sozialarbeiter gedeihen können. An die Stelle der Tat ist in Deutschland das Geschwätz getreten. Streitereien über Formulierungen in Verträgen sind oft teurer als die Erstellung des Gutes, das vertraglich fixiert werden soll. Neue Ideen wie Industrie 4.0 finden in der Regel als Kopfgeburt und Gegenstand von Sonntagsreden eine Umsetzung, während es in der Realität an allen Ecken und Enden fehlt. So haben etliche Insider, mit denen wir im Rahmen eines Auftrages Interviews geführt haben, über diejenigen, die in Industrie 4.0 Rhetorik schwelgen, nicht viel Gutes zu sagen gewusst. Sie, die mit der Umsetzung von einfachsten Standards der Datenkommunikation im täglichen Leben betraut sind, z.B. mit dem Problem eines Bauunternehmens, dem es unmöglich ist, seinen eigenen Fuhrpark zu digitalisieren, weil die Hersteller der Maschinen, die dazu notwendigen Daten nicht herausrücken, brechen zumeist in Lachen aus, wenn man sie nach dem Stellenwert des politischen Windes fragt, der zum Thema Industrie 4.0 gemacht wird.

Mit dem Breitbandausbau ist es nicht anders. Auf der einen Seite findet man die Sonntagsreden der Politiker, in denen sie in Möglichkeiten schwelgen, von denen sie keinerlei Ahnung haben, auf der anderen Seite findet sich die Realität und zwischen beiden vermittelt oftmals nichts. Das ist auch kein Wunder. Was soll man von Parlamentarieren erwarten, deren Mehrheit noch nie einer Beschäftigung nachgegangen ist, bei der sie etwas anderes benutzen müssen als ihren Mund? Welche Kenntnisse über „operative Probleme“, wie die Betriebswirtschaftler sagen, wenn sie umschreiben, dass jemand einen Schraubendreher in die Hand nehmen  muss, um eine Schraube fest zu drehen, kann man von Personen erwarten, die nach dem Abitur ihren Hintern an einer Universität in einem der Fächer, in denen Mathematik nicht vorkommt, plattgesessen haben, die anschließend bei Gewerkschaften, Parteien, in Projekten oder bei einer der vielen nutzlosen Stiftungen ein kurzes Gastspiel als Referent oder in einer sonstigen no-impact Funktion gegeben haben, ehe sie über eine Parteiliste in den Bundestag geschleust wurden? Der Bundestag ist voller Personen, deren „operative Kenntnisse“ sich auf den Anschluss eines iPhones an die Ladestation beschränkt. Was kann man von einem Parlament voller solcher Personen erwarten?

Das:

  • The Snout in the Trough

    Erziehungsprogramme für die Bevölkerung wie Demokratie leben!

  • Milliardenzahlungen an Parteistiftungen.
  • Milliardenzahlungen, um die Manipulation der Öffentlichkeit, nein, die Information der Öffentlichkeit mit den richtigen Inhalten sicherzustellen.
  • Gravy Trains für abgehalfterte Politiker, damit sie auch morgen noch großzügig leben können.
  • Politische Initiativen, die Milliarden in veraltete, überkommene und nicht zukunftsweisende Energieformen stecken, weil es politisch gewünscht ist.
  • Milliarden, um eine ideologische Farce, die Geschlechtsunterschiede einebnen soll, durchzusetzen.
  • Milliarden für Stiftungen, Vereine und sonstige Kostgänger, die sich als verlängerter Parteiarm andienen.
  • Ideologische Ressentiments gegenüber Zukunftstechnologien, weil sich etwas zum Negativen ändern könnte – vielleicht.
  • Anfälligkeit für ideologische Lobbyisten aller Art.
  • Irrationale (Steuer-)Entscheidungen, die Millionen alter Menschen um die Möglichkeit berauben, ein Alter in Würde und Wohlstand zu erleben.
  • Milliardenfinanzierung für ein ineffizientes Gesundheitswesen, in dem belohnt wird, wer möglichst viele Nieren transplantiert, nicht, wer es gut und mit Erfolg tut.
  • Milliardenzahlungen an eine Asylindustrie, die sich eine goldene Nase mit der Bereitstellung von Luxusakkommodation und überteuerten Sammelunterkünften verdient.
  • Milliardenzahlungen für Jobcenter-Weiterbildungsmaßnahmen, die die Vermittlungswahrscheinlichkeit der nun Weitergebildeten im Promillebereich verbessern.

Die Liste kann problemlos weitergeführt werden.

Demgegenüber stehen u.a.:

  • fehlende Investitionen in die Infrastruktur – in Straßen, Glasfaser-Ausbau und Stromnetze,
  • fehlende Investitionen in die Bundeswehr, die mit veraltetem, kaputten oder unbenutzbarem Gerät ausgerüstet ist, wenn überhaupt,
  • fehlende Investitionen in die innere Sicherheit, so dass Spezialeinheiten der Polizei keinen Nachwuchs finden;

(Zur Erinnerung: diese drei Bereiche und nicht die Erziehung der Bevölkerung sind das, was ein Staat zu gewährleisten hat. Kann er es nicht gewährleisten, gibt es im wahrsten Sinne des Wortes keinen Grund, sich diesen Staat zu leisten.)

Auch diese Liste kann problemlos weitergeführt werden.

Am Ende steht die Erkenntnis, dass nicht die Bürokratie der Grund dafür ist, dass Deutschland hinterherhinkt. Das Problem ist die politische Klasse, die immer mehr Mittel in den eigenen Unterhalt und die Durchsetzung ihrer ideologischen Idiotien kanalisiert, was immer weniger Mittel für das übrig lässt, was ein Land am Laufen hält: Arbeiter und Infrastruktur.

Und natürlich steht die deutsche Sozialstruktur auf dem Kopf.

Dass ein (Tief-)Bauarbeiter weniger verdient als ein beliebiger Funktionär, dessen Kenntnisse nicht über die Sprechblase, in der er sich bewegt, hinausreichen, ist nicht zu rechtfertigen.

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