Gestatten: Demokratieexperte – Der Expertentsunami
Sie schießen aus dem Boden schneller noch als Pilze. Jede Zeitung, jeder Sender, jedes Käseblatt und selbst die Bäckerblume hat sie: die Experten.
Nie war der Experte so wichtig wie heute.
Er, so denkt man in der Journalie, gibt selbst dem größten Unfug Glaubwürdigkeit. Der Verweis auf den Experten, er erstickt, so denkt man dort, jeden Zweifel im Keim, überzeugt, beeindruckt, sorgt für Erfurcht…
Und so schießen sie aus dem Boden, die Experten.
Unser Experte heute: Daniel Trepsdorf: Demokratieexperte, also ein Experte, der sich mit den Fragen von Demokratie, mit Demokratietheorien, mit Fragen der politischen Ordnung, des politischen Systems, mit politischen Organisationen, politischer Teilhabe, mit Partizipation, mit political action, Herrschaftssystemen, policy und polity, mit Fragen der Begründung von Gewaltenteilung und anderem trockenen Krempel beschäftigt hat, einer, der weiß, was andere nicht wissen.
Unser Experte heute: Daniel Trepsdorf. Von der Taz zum Demokratieexperten erklärt.
„Man darf nicht unterschätzen, dass diese Gruppen auf gewisse Weise einen subjektiv gefühlten Mehrwert bieten: Gemeinschaft, Verständigung, soziale Rückversicherung“, sagt Daniel Trepsdorf über #Rechtsextreme, die sich in Mecklenburg-Vorpommern ausbreiten. https://t.co/PxeXkM6bjv
— taz (@tazgezwitscher) April 12, 2018
Unser Experte heute: Daniel Trepsdorf: Leiter der Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie Mecklenburg-Vorpommern, regionaler Partner der Amadeu-Antonio-Stiftung, 1.8 Millionen Euro sonstige betriebliche Einnahmen hat die Arbeitsstelle, woher auch immer und üppige 1.1 Millionen Euro davon gibt sie für Löhne und Gehälter aus, die regionale Arbeitsstelle (Womit auch klar ist, wofür es diese Arbeitsstelle gibt – als Versorgungsstelle). Die Angaben findet man unter dem Stichpunkt: Transparenz. Der Ursprung der Million und der 800.000 Euro ist kein Gegenstand von Transparenz, deshalb machen wir ihn zum Gegenstand von Spekulation: 1.8 Millionen Euro von der Amadeu-Antonio-Stiftung und der Stiftung, die die Amadeu-Antonio-Stiftung aufbaufinanziert hat und immer noch mitfinanziert: Die Freudenberg Stiftung.
Unser Experte heute: Daniel Trepsdorf. Für die Linke ist er Genosse Trepsdorf. Mitglied seit 2015 und Gesellschaftswissenschaftler, nicht Demokratieexperte.
Unser Experte heute: Daniel Trepsdorf, Gesellschaftswissenschaftler und Demokratieexperte mit drei Einträgen in einschlägigen wissenschaftlichen Schriften-Verzeichnissen:
Eintrag 1:
“Greater Britain” oder die militärische Vision von einer “täglich englischer werdenden Welt” : ultranationale Verbände im Vereinigten Königreich zwischen imperialistischer Agitation, europäischem Sendungsbewusstsein und rassistischer Ideologie (1884-1914) :
Und die Zweitverwertung als Eintrag 2:
Afrikanisches Alter Ego und europäischer Egoismus : eine komparative Studie zur Selbst- und Fremdenperzeption im Wilhelminischen Deutschland und Spätviktorianischen Großbritannien (1884 – 1914) ; ausgewählte Aspekte zur Wahrnehmungskultur des “wilden schwarzen Anderen” sowie deren Konsequenzen für die indigene Bevölkerung der britischen und deutschen Kolonien im südlichen Afrika / Daniel K. W. Trepsdorf
Und die Drittverwertung als Eintrag 3:
“They are certainly an ugly race” : zur historischen Darstellung des nativen Afrikaners in der britischen Schulbuchliteratur zwischen 1884 und 1914 (Hauptfokus: Geschichtslehrbücher) (2008)
That’s it (manche Schriften erkennt man bereits am Titel als Junk – wenn Wertung es in den Titel schaffen: Hände weg – es ist Junk!).
Daniel Trepsdorf: Demokratieexperte.
In einem Land, in dem Trepsdorf Demokratieexperte werden kann, können auch Elephanten fliegen. Wetten?
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Wäre es nicht folglich mal an der Zeit zu evaluieren an welchen Stellen unsere Steuern versickern (Trickle-Down?)? Eine Liste all der (Parteinahen-) Organisationen, Institutionen, Verbände, Vereine etc. (sicherheitshalber noch ein etc.) die vom Staat finanziert werden, ohne Ansehen der “Person”. Wäre doch mal wirklich interessant. Vielleicht noch wer da so mitfinaziert.
Ich weiß, Listen anfertigen hat eine schlechte Tradition in unserem Land. Nur macht man sich doch so seine Gedanken, wenn eine Extremismusforscherin im ÖR von Erkenntnissen berichtet, die auf Grund einer Datenanalyse gefunden wurden. Irgendjemand scheint da sehr viel Zeit und Personal zu investieren um entsprechende Listen anzufertigen. Man sollte zumindest Waffengleichheit herstellen. Falls mich mein Gefühl trügt: Besser bewaffnet als wehrlos.
Ivan Illich hat darüber schon in den 60ern nachgesonnen …. Entmündigung durch Experten.
Inzwischen ist es so daß ich bei der Ansage: hier kommt ein Experte von vornherein davon ausgehe daß mir versucht wird Blödsinn unterzujubeln. Wie heißt es so schön: die Wahrheit steht alleine. Wenn man dem Kaiser erst noch neue Kleider verpassen muß damit auch jeder merkt, was für einen Kaiser er da vor sich hat kann es mit dem Kaiser nicht weit her sein – wie man ja dann auch merkt, wenn man die Augen aufmacht.
Der Ausdruck hat allerdings was für sich: er ist wohlfeil und bedient daneben die im allgemeinen vorhandene Sehnsucht nach einer wohlgeordneten Einfachheit der Dinge. Eigentlich ist er ein Zipfelchen Propaganda.
Können sie mir als Experte für Experten glauben. 😉
Wie heißt es doch irgendwo? Nur in der Gruppe ist man stark. Also wen wundert’s !!!