Männerhass bei UN und CDU – Von der Beschränktheit der Denkversuche
100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland. Ein Grund zum Feiern, für die Frauenunion. Wir warten im Übrigen immer noch auf die wissenschaftliche Arbeit, in der untersucht wird, wie sich die Qualität politischer Entscheidungen nach Einführung des Frauenwahlrechts von 1918 verändert hat. Bislang scheint selbst eine solche Fragestellung noch jenseits des denkbaren Bereiches für viele zu liegen.
Doch zurück zum Feiergrund. Wir sind auf einen Beitrag von Manndat aufmerksam geworden, der mit „Frauenunion (CDU) lobt männermordende Länder“ überschrieben ist. Ein etwas sperriger Titel, schon weil Länder nicht morden können, der nichts desto trotz neugierig macht. Im Text, der hier in Gänze nachgelesen werden kann, geht es unter anderem um Ruanda, ein Land, das der Frauenunion besonders am Herzen liegt, denn:
„Wer auf internationaler Ebene den Frauenanteil in den Parlamenten betrachtet, wird Überraschendes feststellen. Nicht etwa ein skandinavisches Land wie Schweden liegt an der Spitze, sondern das ostafrikanische Ruanda. Die Statistik der Interparlamentarischen Union (IPU) beziffert den Frauenanteil im nationalen Parlament auf 61,3 Prozent. Nach dem Völkermord in Ruanda 1994 gab es dort eine umfassende Umstrukturierung der Politik. Die starke Frauenbewegung führte zu einer Frauenquote von 30 Prozent in der Verfassung. Tatsächlich liegt der Frauenanteil seit Jahren bei über 60 Prozent. Als Grund dafür nennt der Generalsekretär der IPU eine Veränderung der Mentalität: Es sei längst nichts Besonderes mehr, dass Frauen wichtige politische Ämter einnehmen.“
Wer ist eigentlich noch irritiert, angesichts der Tatsache, dass ihm das weibliche Wesen als besonders, dem männlichen überlegenes Wesen, als Herrenfrau präsentiert wird? Wie sonst soll man es verstehen, wenn Parlamente, in denen ein hoher Frauenanteil gefunden wird, ein so hoher, dass man in der Logik der Frauenlobbyisten von einer Benachteiligung von Männern ausgehen muss, hochgeredet werden, ganz so als wäre die Qualität „weiblich“ außerhalb der Wartezimmer von Frauenärzten noch für irgend jemanden, der nicht an Sex interessiert ist, von besonderem Interesse? Ganz so, als wäre es eine Auszeichnung, die an sich schon mit dem ganzen Füllhorn der Goodies verbunden ist, die sich ein feministisches Gehirn so vorstellen kann.
Nun, in der einfältigen Welt der Frauenunion ist die Tatsache, dass in einem Parlament mehr Frauen als Männer sitzen, ein Grund, Sektkorken knallen zu lassen und zu feiern. Ruanda, das Vorbild für Deutschland? Manndat hat schon darauf hingewiesen, dass eine Erklärung des Phänomens, die die Frauenunion selbst anspricht, aber ohne damit offensichtlich einen Inhalt zu verbinden, der Völkermord, der Genozid ist. Wir haben die Folgen des Genozids in Ruanda, nach denen man wirklich graben muss wie ein Bergmann, in der folgenden Abbildung näherungsweise dargestellt.
Links des schwarzen Striches sind die Kinder und Jugendlichen zu finden, die zum Zeitpunkt des Genozids in Ruanda noch nicht geboren waren. Für diejenigen, die zum Zeitpunkt des Genozids am Leben waren und den Genozid, der zwischen 800.000 und einer Million Opfer gefordert hat, rund 20% der Bevölkerung von Ruanda, überlebt haben, gilt in jeder Altersgruppe: Es gibt mehr Frauen als Männer, zum Teil deutlich mehr Frauen als Männer. Für die Altersgruppen der 25 bis 69jährigen, aus der sich die Mehrzahl der Abgeordneten des Ruandischen Parlaments rekrutieren wird, ergibt sich eine Geschlechts-Ratio von bis zu 0,85 also rund 15% mehr Frauen als Männer, als Verteilung: 57,5% Frauen und 42,5% Männer in der Bevölkerung. Mit anderen Worten, das was die Frauenunion als große Errungenschaft der Frauenlobby feiert, findet seine Erklärung darin, dass unter den 800.000 bis 1.000.000 Getöteten, die der Völkermord in Ruanda hinterlassen hat, mehr Männer als Frauen zu finden sind.
Das ist im Übrigen ein Datum, das man ebenso schürfen muss, wie die Folgen, die der Genozid in Ruanda auf die Bevölkerungspyramide des Landes hatte. Es ist bezeichnend für die Zeit in der wir leben, dass es unzählige Seiten gibt, die sich daran befriedigen, die Rolle von Vergewaltigungen im Bürgerkrieg auszumalen, aber keine Darstellung, in der versucht worden wäre, die Opferzahlen nach Geschlecht aufzuschlüsseln, was irritieren muss, da die Frauenlobby ansonsten doch alles, was ihr so vor die Nase kommt, nach Geschlecht aufschlüsseln will.
Damit sind wir aber noch nicht am Ende, denn, wie Manndat weiter und mit Verweis auf die Süddeutsche Zeitung berichtet, findet „Bettina Metz-Rolshausen, Geschäftsführerin von UN Women Nationales Komitee Deutschland (wer sich hier an Sowjets erinnert fühlt, hat Recht):
“Die hohe Präsenz von Frauen in Ruandas Politik ist sensationell”.
Und weil in diesen Kreisen ein dummer Satz nicht ausreicht, weil man sich dort grundsätzlich und vollständig als dämlich outen will, setzt Metz Rohlhausen noch nach:
“Für Metz-Rohlhausen ist die progressive Geschlechterpolitik zumindest ein Indikator für Demokratie: “Breite Mitbestimmung von Frauen deutet auf eine gute demokratische Entwicklung hin.”
Da ist es wieder, das gute Wesen von Frauen, nicht das zickige, nein, das gute, das Wesen, an dem die Welt genesen soll. Je mehr Frauen im Parlament, desto besser ist die demokratische Entwicklung verkündet Metz-Rohlhausen in vollster Überzeugung und ohne auch nur auf die Idee zu kommen, diese Behauptung zu prüfen.
Wir haben die Prüfung übernommen.
Die Economic Intelligence Unit der Financial Times erstellt jährlich einen Demokratie Index, der auf einer Vielzahl von Einzelindikatoren basiert. Ruanda, so das Ergebnis der neuesten Bestandsaufnahme, sei eine Demokratie nur im Namen, nicht in der Realität:
“Rwanda scores moderately well in the political culture and civil liberties categories; formally it boasts a multiparty democracy. However, in practice—and despite angry denials from the government—the democratic process remains heavily constrained. The ruling Rwandan Patriotic Front (RPF) professes a commitment to political pluralism but has proved to be unprepared to loosen its grip on power and allow space for genuine, non-violent opposition. There is little prospect of either individual politicians or members of the public opposing the government, as people fear arrest under restrictive laws banning “divisionism”.
Mit anderen Worten, Ruanda ist eine Form der Einparteiendiktatur, in der Gegner der herrschenden Partei mit mehr oder weniger direkten Mitteln an der politischen Teilhabe gehindert werden. Daraus muss man wohl schließen, dass ein hoher Frauenanteil in einem Parlament Einparteidiktatur begünstigt.
Der CPI von Transparency International, der das Ausmaß der Korruption in einem Land abbilden soll, weist für Ruanda einen Wert von 56 von 100 möglichen aus. Damit ist Ruanda zwar nicht ganz so korrupt wie Uganda oder die Demokratische Republik Kongo, aber korrupt genug, um der politischen Klasse (60% Frauen) ein sehr gutes Auskommen auf Kosten aller anderen zu verschaffen.
Freedom House veröffentlicht jährlich einen Freedom-Index, der auf einer großen Zahl von Einzelindikatoren basiert. Der letzte Index für das Jahr 2018 zeigt für Ruanda eine sehr schlechte Bilanz: Das Land ist kein freies Land. Politische Rechte sind weitgehend nicht vorhanden, Bürgerrechte, bürgerliche Freiheiten weitgehend unbekannt bzw. werden unterdrückt.
Wie es scheint, ist die Demokratie, die 60% Frauen in ihrem Parlament aufzuweisen hat, die Demokratie, die die Frauenunion der CDU und die Geschäftsführerin von UN Women Nationales Komitee Deutschland feiern, gar keine Demokratie, sondern eine Einparteiendiktatur, die von einer Mehrheit von Frauen im Parlament gestützt wird.
Normale Menschen, die damit konfrontiert werden, dass sich ihre vollmundigen Erklärungen, die auf der Berücksichtigung von genau einer Heilsbringervariable beruhen, als vollkommen falsch herausgestellt haben, revidieren ihre Erklärung und manche von Ihnen schämen sich vielleicht sogar. Wir haben erhebliche Zweifel, dass die Frauenunion der CDU oder die Geschäftsführerin von UN Women Nationales Komitee Deutschland zu einer solchen Adaption an die Realität, die wir in den Sozialwissenschaften als „Lernen“ bezeichnen, überhaupt willens und vor allem, in der Lage sind.
Vielleicht nimmt sich ein Leser die Zeit, um nachzuforschen…
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“Breite Mitbestimmung von Frauen deutet auf eine gute demokratische Entwicklung hin.” Haben wir im Feminat Bunsreplik tatsächlich “eine gute demokratische Entwicklung”? Mir scheint, das Gegenteil ist der Fall.
Wie widerlich! Im Iran werden Menschen auf der Straße erschossen, und es gibt eine seltsame Mauer des Schweigens in den europäischen Medien. Aber Ruanda steht anscheinend auf dem Radar aller europäischen Medien, wenn es irgendwelche Prozentwerte für die Verteilung von Geschlechtsteilen in irgendetwas zu berichten gibt.
Abgesehen von der abgrundtiefen Dummheit, die sich zeigt, wenn man meint, ein Geschlechtsteil stünde für irgendetwas außer sich selbst, finde ich die Lächerlichkeit dieses “Feieranlasses” bei gleichzeitiger völliger Unterschlagung der Toten im Iran und der Hungernden im sozialistischen Paradies Venezuelas bestürzend und ja, mehr als alles andere: einfach widerlich.
Mit widerlich, meinten Sie damit die Vorherrschaft der Frauen im Allgemeinen oder gar den Menschen im Besonderen, also schlechthin. „Schlechthin“ passt.
Und wieder nichts zu queer-feministischer Klimagerechtigkeit. Was sagt eigentlich die Kanzler*innen-Nachfolger*in dazu? Und warum ist das dritte Geschlecht in den Betrachtung*innen nicht berücksichtigt?
Interessant wäre zu erfahren, wie groß der Anteil der Tutsi bei den Frauen ist, da diese ja den größten Verlust ihrer männlichen Bevölkerung zu beklagen haben. Dazu wäre eine Aufschlüsselung der Bevölkerungsstruktur jeweils nach den Ethnien Hutu und Tutsi für eine weitere Beurteilung notwendig.
Ich finde diesen geschürten Hass auf Männer aber auch umgekehrt von Männern den Hass auf Frauen, ist ein deutliches Zeichen für eine kranke Gesellschaft und dient nur dazu die Gesellschaft weiter zu spalten.
Diese linken Sozialisten der Grünen versuchen die Gemeinschaft zwischen Eltern und Kindern zu spalten.
Ein harmonisches Zusammenleben und Zusammenarbeiten sollte im 21. Jahrhundert selbstverständlich sein.
Für mich persönlich gibt es dafür nur einen einzigen Grund.
Wenn die Gesellschaft gespalten wird, zwischen alt und jung, arm und reich, links oder rechts, Nord oder Süd, Ost und West, etc. , etc., kann man besser seine ideologischen Ziele erreichen.
Ein einiges Volk würde auf die Barrikaden gehen und demonstrieren bis diese teuflischen Regierungen abtreten müssen.
Wir leben in seltsamen, merkwürdigen und auch gefährlichen Zeiten.
Die Vernunft und Intelligenz scheint vollkommen in den Hintergrund zu geraten.
Es geht nur noch um irgendwelche verblödete Ideologien, um Manipulation und Indoktrination.
Gehen (denken) Sie noch einen Schritt weiter! Unermessliche Gier nach Geld und Macht, grenzenloser Neid und allumfassende Missgunst! Pfeif auf Ideologien, die waren gestern und sind nur Mittel zum Zweck, der zZ jedes Mittel heiligt. So gesehen sind wir am tiefsten Grund der Hölle, in der siebten Dschehenna, angelangt!
Einen sehr tiefen Punkt haben wir definitiv erreicht, egal wer oder was dafür verantwortlich ist und seinen Vorteil daraus zieht.
Es geht aber immer weiter. Wann sind die Grenzen erreicht?
Im Grunde stimme ich Ihnen zu, es ist wurscht, ob Frauen Hass auf Männer schüren oder Männer Hass auf Frauen. Der normal arbeitende Mensch kann sich das auch gar nicht leisten, denn man ist aufeinander angewiesen. Die Gefahr besteht, dass irgendwann eine Frau in der medialen Öffentlichkeit etwas verbal absondert, was das Fass zum Überlaufen bringt, und eine Gegenbewegung startet, die ihrerseits zu weit geht. Noch kann man sagen, dass das System misandrisch ist, aber es könnte auch in sein Gegenteil verkehrt werden, und tatsächlich frauenfeindlich werden, einfach weil es reicht. Naja, es gibt zwar viel Grund dafür Schwarz zu sehen, nicht nur im ÖPNV, aber ich bekomme seit neuestem den Eindruck, dass sich mehr Frauen zu Wort melden, die sich auf die Seite der Männer stellen, zumindest indirekt, weil sie sich von den Dummschwätzerinnen in den Medien und der Politik nicht repräsentert fühlen, sondern ganz im Gegenteil nicht mit denen verwechselt werden wollen. Die sogenannte Spaltung der Gesellschaft – vermutlich wie der Konsens auch nur ein politisches Konstrukt – läuft halt eben nicht genau an der Trennlinie zwischen Menschen mit unterschiedlichen Geschlechtsmerkmalen und sexuellen Präferenzen.
Wer ein paar zusätzliche Informationen über Ruanda erfahren möchte, speziell über die Verbrechen von Pauline Nyiramasuhuko:
https://alternativlos-aquarium.blogspot.com/2019/03/zum-weltfrauentag-pauline-nyiramasuhuko.html
Aber, aber! Wichtig und entscheidend ist nicht, ob es sich (hier wie dort) um eine Demokratie oder einen Rechtsstaat handelt, sondern ob dort die Energiewende und der Klimaschutz vorangetrieben wird. Und da ist Ruanda garantiert gaaanz vorne mit dabei. Die haben schon längst den Konsum der Bürger eingeschränkt, tonnenweise CO2 wird da auch niemals der normale Bürger emittieren. Gelder kommen beim normalen Bürger gar nicht erst an. Dann braucht man das Geld auch nicht mehr weg-CO2-steuern. Schauen Sie mal in die Statistiken! Die haben schon das Wohlstandsniveau, wo wir erst noch hinkommen müssen.
Die Schweiz war zurückhaltend bei de Einführung des Frauenwahlrechts, was ihr offenbar nicht geschadet hat.
Das wird nix (mehr).
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Einerseits ist es wohltuend solche Artikel zu lesen, die einem die morgendliche Kompassnadel wieder ruhigstellen.
Andererseits handelt es sich ja nicht um singuläre Phänomene, sondern komplexe Geschehnisse, die sich auch “wissenschaftlich” nicht fassen lassen – ähnlich wie das Klima.
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Hinzu kommt, daß all dies nur im Rahmen der gesellschaftlich akzeptablen Grenzen gedacht werden darf, was seine natürlichen Hemmnisse im Stand der Erkenntnis findet.
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Zum Verhältnis Mann/Frau und deren unterschiedlichen Lebensperspektiven hatte ich (meine ich) hier schon mal etwas eingestellt, man könnte vermuten daß exakt in deren Verhältnissen zueinander der Schlüssel für die Struktur der Gesellschaft liegt.
Ja auch nichts neues, eine Erkenntnis so weit die Aufzeichnungen reichen (wehe dem Volk, bei dem Frauen und Kinder das sagen haben … Altes Testament glaube ich).
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Im Hinblick auf ein (wissenschaftliches?) Verständnis ist die Situation (i.A.) längst “über den Jordan”. Was auf die Masse zukommt beginnt sie zwar vielleicht zu ahnen, wie die Reaktionen nahelegen suchen die Protagonisten aber die Flucht ins “weiter so”, mit Volldampf.
Wie auch anders, das nur als kleine Nebenbemerkung, allein auch nur der Rücktritt einer M setzte sie wie ihre Entourage den Risiken einer Verfolgung aus. Und solidarisch sind Weiber allemal, wenn es nicht gerade um das persönlich Eingemachte geht. Argumente? Wie Blumensträuße: ein nettes Präsent der Dekoration und nach ein paar Tagen entsorgt.
Hätte der Schöpfer argumentiert gäbe es den Menschen wohl nicht.