Mehrheit von US-Wählern hält Joe Biden für dement

In Deutschland, wo das Einschlagen auf Donald Trump zum Selbstzweck geworden ist, wird der noch an die Berichterstattung glaubenden Minderheit ein vollkommen falsches Bild der Stimmung in den USA vermittelt. Dass dem so ist, hat neben ideologischen Animositäten, die heute als Haltung verharmlost und zur Normalität erklärt werden, schon weil die Anzahl derer, die noch fähig sind, Journalist zu sein, immer kleiner wird, auch den Grund, dass deutsche Journalisten-Darsteller bei US-amerikanischen abschreiben, die sie auf derselben ideologischen Linie wähnen. Auf diesen Umstand, dass Inkompetente um ihre Position auszufüllen, darauf angewiesen sind, andere, die sie als erfolgreiche Positionsinhaber wahrnehmen, zu imitieren, zu plagiieren, bei ihnen abzuschreiben, haben bereits DiMaggio und Powell 1983 in ihrem Beitrag “The Iron Cage Revisited” unter dem Begriff “Isomorphie” hingewiesen. Der Witz an ihrer Arbeit ist, dass sie eine Art Ringtausch der Inkompetenten beschreiben: Inkompetente, die nicht wissen, wie man berichtet, schreiben bei anderen Inkompetenten ab, die auch nicht wissen, wie man berichtet und deshalb die eigene Unfähigkeit durch ideologischen Sermon ersetzen. 

Das Ende ist Berichtsausfall. 



Und weil dem so ist, wird deutschen Konsumenten von Mainstream-Nachrichten nicht nur ein falsches Bild der Wirklichkeit vermittelt, relevante Informationen, die außerhalb des ideologischen Raums, in dem Mainstream-Journalismus-Darsteller gefangen sind, liegen, werden ihnen vorenthalten.

Meldungen wie diese:

Auch wenn man an der Frageformulierung einiges bemängeln kann, denn es fehlen die Extrempunkte: ist dement, ist nicht dement, was indes damit gerechtfertigt werden kann, dass die Frage einen sensitiven Gegenstand betrifft, so ist dieses Ergebnis doch massiv oder: Würden Sie einen Kandidaten wählen, den Sie für dement halten?

Allein eine solche Frage zu stellen, ist in Deutschland ein Ding der Unmöglichkeit, egal, wie dement ein Politdarsteller z.B. im Fernsehen erscheint. Infratest-Dimap und andere würden eine Frage nach der geistigen Klarheit eins Politdarstellers bestenfalls dann stellen, wenn es darum geht, einen Politiker der AfD zu diskreditieren. Dessen ungeachtet, muss man sich klarmachen, dass eine Einschätzung wie die, jemand sei in einem Frühstadium der Demenz, natürlich nicht vom Himmel fällt. Sie muss einen Anlass haben, ein Kandidat muss z.B. stammeln, wie dies Biden tut, Dinge vergessen, wie Biden, verwirrt erscheinen. 



Und selbst dann werden die meisten Zuschauer ihm noch den “benefit of the doubt” gewähren, also eher davon ausgehen, er sei nicht dement, als dass sie davon ausgehen, er sei dement. Eventuelle Zweifel scheint Biden den US-Amerikanern ausgetrieben zu haben. 55% der Wähler, die von sich sagen, sie gehen mit einiger Wahrscheinlichkeit zur nächsten Wahl, was in den USA mit der dort notorisch geringen Wahlbeteiligung, eine verlässlichere Grundgesamtheit als “alle US-Amerikaner über 18 Jahre” ist, sagen auf die Frage: Für wie wahrscheinlich halten sie es, dass Joe Biden in einem Frühstadium der Demenz ist?”, dass es sie für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich halten. 77% derjenigen, die die Republikaner wählen wollen, sagen das, aber auch 56% der wahrscheinlichen Wähler, die sich noch nicht festgelegt haben, selbst 32% der Wähler der Demokraten sind der Ansicht, ihr Kandidat sei eigentlich dement.

Dass Einschätzungen der Demenz mit den Erwartungen an ein normales Funktionieren zusammen hängen, zeigt die Tatsache, dass ein größerer Anteil der jungen Wähler im Alter von 18 bis 29 Jahre (nämlich 60%), Biden für wahrscheinlich dement hält, während es “nur” 50% der Wähler im Alter von 65 und mehr Jahren tun. Letztere, so kann man vermuten, haben mehr Erfahrung mit Demenz und kennen die Anzeichen einer Demenz, während jüngere Wähler wohl eher die Abweichung von dem, was sie als Normalität erwarten, z.B. als Normalität der Außendarstellung eines Politikers, bewerten. 

Es ist schon eine Ironie der Geschichte, dass sich linke Mainstream-Medien seit Jahren an Donald Trump abarbeiten und versuchen, ihn in ein schlechtes Licht zu stellen, während sie Kandidaten der Demokraten zumeist mit Samthandschuhen anfassen und dennoch Joe Biden in der Wahrnehmung zum Dementen wird. Es hat nichts genutzt, wie man sieht. Die Realität und der Eindruck, den reale Auftritte bei denen, die sie beobachten, hinterlassen, wiegen allemal schwerer als alle Propaganda in den Mainstream-Medien.



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