Genug ist genug: Wider den Mitte-Studien-Dilettantismus
Der neuerliche Versuch, wie man etwas derb in der Pfalz sagt, aus Scheiße Butter zu machen, der heute Text im ARD-Faktenfinder geworden ist, hat Dr. habil. Heike Diefenbach auf die Palme gebracht (Diese Formulierung wurde gegen ihren Vorschlag: “erzürnt” durchgesetzt). Das ist leicht zu verstehen. In Ihrer aktiven Zeit an den Universitäten Mannheim, Chemnitz, Leipzig und München hat sie sich nicht nur bemüht, in eigenen empirischen Befragungen die Methoden der empirischen Sozialforschung optimal umzusetzen und den Befragten, bei denen es sich ja um Menschen handelt, gerecht zu werden, sie hat auch versucht, die Methoden der empirischen Sozialforschung in Lehrveranstaltungen Studenten und in Diskussionen den Kollegen in der Soziologie zu vermitteln. Entsprechend geladen ist Dr. habil. Heike Diefenbach, wenn im ARD-Faktenfinder Laien-Forscher, wie sie sagt, und ein Journalismus-Darsteller, wie wir anfügen, versuchen, den Konsumenten öffentlich-rechtlicher Medien einen abgrundtiefen Blödsinn unter Zuhilfenahme von grandios dummen Behauptungen, als ernstzunehmende Forschung zu verkaufen.
Wir wünschen unseren Lesern im Folgenden viel Spaß mit dem, was Dr. habil. Heike Diefenbach, Dozentin, die u.a. Methoden der empirischen Sozialforschung an den Universitäten Leipzig und München gelehrt hat, zu dem Quatsch zu sagen hat, der eine Mitte-Studie sein will.
von Dr. habil. Heike Diefenbach
DAS passiert, wenn Laien meinen, sie könnten empirische Sozialforschung betreiben und mit Befragungsdaten hantieren!
Und was ist DAS? DAS ist:
1. Nutznießung aus der Kooperationsbereitschaft der Menschen und menschenfeindliche Täuschung
Nach Küpper funktionieren „Aussagen […] empirisch außerordentlich gut“, wenn sie dazu geeignet erscheinen, Befragten vorzugaukeln, sie würden nach ihrer Meinung zu einer bestimmten Aussage befragt, wenn ihnen tatsächlich – unter Bezugnahme auf ihre Zustimmung oder Ablehnung dieser Aussagen – Zustimmung oder Ablehnung zu gänzlich anderen Aussagen unterstellt werden soll. Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger als dass Küpper Befragten grundsätzlich Hinterlistigkeit oder Unaufrichtigkeit unterstellt und sich selbst anmaßt, dieselbe durchschauen zu können und die „wahren“ Einstellungen oder Überzeugungen von Befragten erkennen zu können, auch, wenn nach diesen gar nicht gefragt wurde.
Die Angaben, die Befragte – mehrheitlich sicherlich nach bestem Wissen und Gewissen – machen, werden als solche also überhaupt nicht ernstgenommen. Die Kooperationsbereitschaft der Befragten wird mit Füßen getreten, die Befragten werden als Leerstellen behandelt, in die der Befrager, der sich im Besitz der „Wahrheit“ über die unausgesprochenen (schon weil unerfragten!) Einstellungen oder Überzeugungen der Befragten wähnt, hineininterpretieren kann, was ihm gerade in den ideologischen Kram passt. Das ist grandiose Selbstüberschätzung und menschenfeindliche, hier: befragtenfeindliche, Täuschung über die wahren Absichten der angeblichen Forscher.
2. Demonstration der Vorurteile der Forscher statt der Urteile (oder Einstellungen) der Befragten
Küpper und/oder Zick pflegen offensichtlich die folgenden Vorurteile:
2a – Variante Küpper
Befragte sind unehrlich, wollen ihre „bösen“ Einstellungen nicht äußern, weil sie wissen, dass diese Einstellungen „böse“ sind.
Wenn Küpper meint, dass man aus Befragten Dinge „herauskitzeln“ müsse, weil die Befragten unehrlich seien, dann ist das schlicht ein Vorurteil gegenüber Befragten. Prinzipiell kann niemand wissen, wie groß die Übereinstimmung oder die Kluft zwischen dem ist, was Menschen denken und dem, was Menschen äußern. Es gibt in der empirischen Sozialforschung keine zuverlässige Methode, mit der man Lügen aufdecken kann; bestenfalls kann man Verzerrungseffekte feststellen. Ob diesen Effekten Lügen der Befragten zugrundeliegen weiß man nicht.
Alternativ:
2b – Variante Zick
Befragte sind nicht unehrlich, und sagen Dinge, die zunächst einmal gar nicht „rassistisch“ sind, aber eigentlich doch „rassistisch“ sind, weil sich die Befragten ihres Rassismus, von dem der Befrager irgendwoher weiß, dass es ihn gibt, nicht bewusst seien, dieser Rassismus aber bewirke, dass sie Dinge sagen, die nicht rassistisch sind.
Das ist so schräg, dass eigentlich jedes Wort, das man hierüber verliert, eines zuviel ist. Aber gut, es soll ja Leute geben, die so etwas ernsthaft und öffentlich vorbringen.
Also:
Wenn man ernsthaft durchsetzen will, dass jemand anderes, Person B, C oder D die Wahrheit über die Überzeugungen von Person A kennt, nur Person A nicht, dann kann man sich die Befragung von Person A – und damit logischerweise jede Befragung – sparen, denn das, was eine Person A jemandem über sich selbst sagt, ist ohnehin nicht das, was sie „eigentlich“ denkt oder glaubt, ihr aber nicht bewußt ist. Wenn Befrager wissen, was eine andere Person eigentlich oder tatsächlich denkt oder glaube, wozu dann andere Personen befragen?!?
Und warum sollten die Vorurteile der Befrager als die „richtige“ Interpretation der Dinge gelten und nicht die (angeblich oder tatsächlich vorhandenen) Vorurteile der Befragten? Mit welchem Recht beanspruchen Befrager, dass ihre Vorurteile gar keine seien, aber die anderer Leute seien welche? Mit welchem Recht behaupten sie, dass jemand, der meint, dass die meisten Asylsuchenden in ihrem Heimatland eigentlich gar nicht verfolgt würden, das nicht einfach meint, weil er meint, dass es in der menschlichen Natur liege, Möglichkeiten, die sich bieten, zu allen möglichen Zwecken zu nutzen, sondern es deshalb meint, weil der „rassistisch“ sei oder „Vorurteile“ gegen bestimmte Gruppen von Menschen habe? Mit welchem Recht wollen die Befrager die These abweisen, dass sie ein Vorurteil gegen bestimmte Gruppen von Menschen haben, so gegen die Gruppe der Asylsuchenden, die alle nur einen und alle denselben Grund haben, in Deutschland Asyl zu beantragen, aber auch gegen die Gruppe von Menschen, die meinen, dass die meisten Asylsuchenden in ihrem Heimatland eigentlich gar nicht verfolgt würden, die von den Befragern kurzerhand als verlogene oder als unbewusste Rassisten eingeordnet werden?
Solche „Studienergebnisse“ zeigen sehr deutlich die Vorurteile der Befrager, sagen aber nichts über die Existenz oder Nicht-Existenz von Vorurteilen auf Seiten der Befragten.
3. Spezifische gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit der Befrager
Küpper nennt das Beispiel „Mögen Sie keine Juden?“ und meint – oder Reisin legt es ihr in den Mund –, dass die „allermeisten Probanden […] bei einer solchen Befragung nicht zu ihren Vorurteilen stehen [würden]“, weil sie sagen würden, „was sie für erwünscht halten“.
Nun ist es natürlich Unsinn, zu behaupten, dass die „allermeisten“ Befragten ihre Antworten nach sozialer Erwünschtheit geben würden, denn niemand weiß, wieviele die „allermeisten“ sind, und niemand weiß, wie stark der Effekt sozialer Erwünschtheit in einer Befragung ist, wenn nicht genau daraufhin mit den Mitteln der empirischen Sozialforschung geprüft wurde, und es gibt durchaus Methoden, mit denen man diesen Effekt zumindest schätzen kann. Allerdings stammt die Entdeckung der sozialen Erwünschtheit aus den 1940- und 1950er-Jahre, also aus einer Zeit, in der sozialer Druck deutlich stärker war als er es heute ist, und insofern ist es ohnehin unplausibel anzunehmen, dass heutzutage die „allermeisten“ Befragten ihre Antworten nach sozialer Erwünschtheit geben würden, ganz davon abgesehen, dass man nicht einerseits von Milieus, Netzwerken und echo chambers erzählen kann und andererseits meinen, es gebe dennoch eine sozusagen übergreifende soziale Erwünschtheit, die sich ausgerechnet gegenüber irgendwelchen Interviewern ausdrücken sollte.
Es ist auch bezeichnend, dass hier von „Probanden“ und nicht von „Befragten“ die Rede ist: „Proband“ heißt – hier: nach dem Merriam-Webster – „an individual affected with a disorder who is the first subject in a study (as of a genetic character in a family lineage)“. Dementsprechend ist in der Psychologie, Psychotherapie, Sozialpsychologie oder Biologie von „Probanden“ die Rede, denn dort werden Leute gewöhnlich bestimmten manipulativen Eingriffen unterzogen, um die Effekte des Eingriffs beobachten zu können. Wenn im Zusammenhang mit der Mitte-Studie von „Probanden“ gesprochen wird, so sagt dies sehr viel darüber, wie Leute, die eigentlich Befragte sind, betrachtet werden, eben als „Probanden“, die man manipuliert, hier allerdings nicht, um die Effekte der Manipulation zu beobachten, sondern um sie für eigene Zwecke zu instrumentalisieren. Dies Befragtenfeindlichkeit wurde schon oben thematisiert.
Es ist aber nicht die einzige gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, die in den Prämissen der Laien-„Forscher“ erkennbar wird:
Wenn Küpper meint, dass die Frage „Mögen Sie keine Juden?“ bei den „allermeisten Probanden“ dazu führen würde, dass sie „nicht zu ihre Vorurteilen stehen“ wollten, dann zeigt dies sehr deutlich, dass Küpper es für mehr oder weniger ausgeschlossen halten muss, dass eine Mehrheit von Befragten angibt, Juden zu mögen, und dies tatsächlich zutreffend ist, denn denen, die sich so äußern, unterstellt sie ja per Generalverdacht, dass sie das tun, weil sie nicht zu ihren Vorurteilen, die Küpper ihnen einfach so unterstellt, stehen wollen. Warum sollte das jemand unterstellen? Mag Küpper Juden so wenig, dass sie sich nicht vorstellen kann, dass andere Leute Juden mögen, geschweige denn, dass eine große Mehrheit von Leuten Juden mögen oder zumindest nicht nicht mögen?
4. Wissenschaftsparodie
Wir haben auf Sciencefiles nun schon auf einige der gröbsten Schnitzer methodischer Art und der größten Missverständnisse bezüglich der Methoden empirischer Sozialforschung samt statistischer Analysen der Laien-„Forscher“ hingewiesen. Ich will hier nicht noch einmal auf all dies eingehen, sondern nur noch einmal kurz und knapp festhalten:
4a
Eine eindimensionale Skala macht keinen Sinn, einfach, weil ich keine SKALA brauche, wenn ich meine, dass ich es mit genau EINER Sache zu tun habe, die genau EINE Dimension hat. Dass ich diese eine Dimension dieser einen Sache mit zwei verschiedenen Aussagen messen kann (, WENN ich es kann), ist nicht besonders interessant.
4b
Wenn ich unbedingt ein eindimensionales Konstrukt durch zwei Aussagen messen möchte, dann prüfe ich die Qualität der „Skala“ nicht mit Cronbachs Alpha, sondern mit dem Spearman-Brown-Koeffizienten, weil er in diesem Fall (bei nur zwei Aussagen) deutlich reliabler ist.
4c
Wenn ich Vorurteile messen möchte, dann muss ich Vorurteile messen und nicht die Zustimmung zu oder Ablehnung von Tatsachenaussagen (wie z.B. „Die meisten Asylsuchenden werden in ihrem Heimatland gar nicht verfolgt“), die richtig oder falsch sein können, aber nicht vorurteilsvoll oder vorurteilslos. In der empirischen Sozialforschung gibt es bewährte Instrumente zur Messung dessen, was man die „soziale Distanz“ nennt, die Menschen zu bestimmten Bevölkerungsgruppen empfinden. Für das Zusammenleben in einer pluralistischen Gesellschaft mag diese soziale Distanz, die Menschen fühlen, relevant sein, weil in den Instrumenten zur Messung der sozialen Distanz zumindest versucht wird, Verhalten zu messen, wenn auch nur in Form möglicher Handlungs- oder Entscheidungssituationen. Wenn Vorurteile als handlungsrelevante kognitive Voreinstellungen gemessen werden sollten, warum haben die Laien-„Forscher“ sich dann nicht dieser bewährten Instrumente bedient, sondern sind statt dessen auf die Zustimmung oder Ablehnung zu rein deskriptiven Tatsachenaussagen ausgewichen? Hatten sie vielleicht Angst, dass ihre Ergebnisse sich dann nicht als schlichte Asylsuchendenfeindlichkeit auslegen lassen, oder kennen sie diese Instrumente einfach nicht? In beiden Fällen ist (auch) dies Parodie auf Wissenschaft, aber keine Wissenschaft.
4d
Wenn ich 2.000 Leute befragt habe und meine, das sei „repräsentativ“ für eine Bevölkerung von über 80 Millionen, dann habe ich keine Ahnung von empirischer Sozialforschung, denn „Repräsentativität“ kann es im Prinzip geben, aber nur im Prinzip, und wenn ich es tatsächlich mit einer „repräsentativen“ Stichprobe zu tun hätte, würde ich es nicht merken, denn um festzustellen, ob eine Stichprobe repräsentativ ist oder nicht, müsste ich alle erdenklichen Merkmale der über 80 Millionen Menschen und der 2.000 Befragten unter ihnen kennen. Dummerweise geht es aber gerade darum, dass man all diese Merkmale NICHT kennt und nicht kennen kann. Die „repräsentative“ Stichprobe ist eine Stichprobe unter bestimmten, kontrollierten Bedingungen. Ob sie „repräsentativ“ für eine Bevölkerung von über 80 Millionen Menschen ist, ist eine Frage, die schlichtweg praktisch unbeantwortbar ist.
4e
Irgendwelche Einstellungen können nicht in einem bestimmten Zeitraum „zunehmen“ (oder abnehmen), wenn ich zu verschiedenen Zeitpunkten in diesem Zeitraum nicht dieselben Leute nach denselben Einstellungen gefragt habe. Das müsste ich nämlich getan haben, um behaupten zu können, die Einstellungen hätten sich irgendwie verändert.

Baloo
Die Laien-„Forscher“ interpretieren eine zu zwei verschiedenen Zeitpunkten unterschiedliche Verteilung als „Veränderung“. Eine zu zwei verschiedenen Zeitpunkten unterschiedliche Verteilung ist aber nur das – zu den beiden Zeitpunkten unterschiedlich. Das ist wenig verwunderlich, wenn man bedenkt, dass zu den beiden Zeitpunkten unterschiedliche Leute mit unterschiedlichen Meinungen oder Überzeugungen in unterschiedlichen Kontexten und Situationen, auch gesellschaftlichen Situationen, befragt wurden. Wenn ich beobachte, dass zu Zeitpunkt A ein kleinerer Anteil der Befragten meinte, dass die meisten Asylsuchenden in ihrem Heimatland gar nicht verfolgt werden, als zu Zeitpunkt B, dann kann das einfach daran liegen, dass es sich bei den Befragten zu A und B um unterschiedliche Befragte mit unterschiedlichen Überzeugungen handelt, oder daran, dass zu Zeitpunkt B tatsächlich mehr Asylsuchende in Deutschland leben, die in ihrem Heimatland gar nicht verfolgt werden – wer weiß!? Man kann deshalb den Vergleich von Einstellungen oder Überzeugungen von verschiedenen Menschen zu verschiedenen Zeitpunkten nicht sinnvoll als „Veränderung“ interpretieren. Und deshalb kann man nicht von einem veränderten Klima in einer Gesellschaft sprechen, jedenfalls nicht aufgrund dieser Daten.
5. Last, but not least: Vernichtung der Befragung als Instrument der empirischen Sozialforschung
Wie ist es jemandem möglich, sich darüber zu wundern, dass Leute bei dem Wort „Experte“ je nach Tageslaune in Tränen oder in Lachen ausbrechen, wenn er selbst Befragte öffentlich als dumm, ausbeutbar, manipulierbar, verlogen oder in Unbewusstsein taumelnd darstellt, während die eigene, sagen wir: Tätigkeit, vor Stereotypen, Fehlinterpretationen, Unterstellungen und methodischer Ahnungslosigkeit nur so strotzt? Nicht „die Leute“ und ihre Überzeugungen sind eine Gefahr für die Demokratie, sondern dünkelhafte, anmassende, unfähige Laien-„Forscher“, die die empirische Sozialforschung in Verruf bringen – und vermutlich noch einige negative, hoffentlich unbeabsichtigte negative, Effekte haben.
Ich könnte noch viel mehr anfügen, und vielleicht tue ich das noch morgen oder in den nächsten Tagen. Für den Moment habe ich von diesem ganzen Unsinn, den die sogenannte Mitte-„Studie“ darstellt, schlicht und ergreifend die Nase voll. Da hilft nur Tiefkühl-Pizza, ein großes Glas Rotwein und ein Kungfu-Film – oder besser ein paar Gläser Rotwein, damit das Vergessen dieser Wissenschaftsparodie, die sich Mitte-„Studie“ nennt, auch wirklich gelingt.
Nachtrag der Redaktion: Vorschlag: Ip Man 1 und 2 – Rotwein und Pizza als Vorschlag angenommen!
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… ja, Ip Man 1 und 2 finde ich sehr passend!
Wisst Ihr, ich bin anscheinend auch so jemand, der Gewalt als Mittel der Problemlösung ablehnt, aber meint, dass es ganz gut ist, dass es jemanden gibt, der Dinge, hier:, faustfest richtigstellen kann, wenn es gar nicht anders geht. Ich vermute, das macht mich für die Laien-„Forscher“ zu einem „Probanden“, der einem Umerziehungsversuch unterzogen werden müsste. Na, und das wäre dann so ein Fall, in dem ich etwas , wenn es nicht anders geht, faustfest richtigstellen müsste ….
Aber im Ernst – dieses Viertelwissen, das auf Assoziationen und rezeptbuchartigen „Standard“-Verfahren beruht, gepaart mit einem Auftreten, das mit gespielter Sicherheit Unkenntnis verbergen soll, erzürnt mich tatsächlich. Ich wollte immer, dass am Ende meiner Methodenlehre bei den Studenten Urteilsvermögen und Sinn und Unsinn bestimmter Verfahrensweisen in Abhängigkeit von der spezifischen Fragestellung bzw. dem spezifischen Erkenntnisinteresse steht. Das war das Ideal, und erreicht wurde es, soweit ich das sagen kann, nur bei wenigen, aber bei fast allen war ein Bewußtsein dafür geweckt, dass die Methoden nicht bloß Anwendungsrezepte sind, die irgendwie immer passen, die man halt einfach anwendet, auch, wenn keiner so recht weiß, warum, aber man macht es halt …), und dass Daten nur sinnvoll vor dem Hintergrund theoretischer Überlegungen und belastbarer Operationalisierungen interpretiert werden können ….
Und dann kommen da so ein paar Laien-„Forscher“ und meinen, mit ihrer Spontan-Exegese durchzukommen, wenn sie die Überheblichen spielen und verlautbaren, dass ihre Kritiker nur oberflächlich hingeschaut hätten und ihr Müll ach so komplex und anspruchsvoll und halt einfach gut sei – und sie tollen Leute müssen dem gemeinen Volk „deuten“, was das bedeutet, was die Leute „eigentlich“ meinen, auch, wenn sie nichts davon wissen. Das ist doch einfach widerwärtig, menschverachtend und wissenschaftsparodierend, dass es einem in der Seele weh tut. Und ausgerechnet solche Leute machen sich angeblich Sorgen um die Demokratie, Leute, die in Dünkelhausen zuhause sind und meinen, dass eine Anstellung an einer öffentlichen Einrichtung auf Steuerzahlers Kosten bedeute, dass sie den Steuerzahler, belehren, ausbeuten und manipulieren können. Diese Ewig-Gestigen würden am liebsten mit „Frau/Herr Geheimrat“ angesprochen, mit Kratzfüßen begrüsst und als Propheten verehrt und haben nicht bemerkt, dass sie den Anschluss verpasst haben an eine Gesellschaft, die wissens- und informationsbasiert ist und in der viele Leute durchaus kompetent bei Vielem mitreden wollen – und können. Wenn sie „Experten“ sein wollen, sollten sie es schaffen, sich den Leuten da draußen zu stellen, statt sich darauf herauszureden, die dummen Leute da draußen hätten das halt nicht verstanden.
Wie undemokratisch und menschenverachtend ist das denn, bitte?!?!
Ach, ich fürchte, ich bin immer noch etwas erzürnt …. Her mit Ip Man und dem Rotwein!
Ja, Rotwein!
Ohne das geht hier gar nichts mehr. Und Grüntee ist ja Magenverstimmung pur.
Gerade geht mein Glas ebenfalls zu Neige und zwar beschleunigt, weil ich vorher irgendwelche Politikwissenschaftler in der Aktuellen Kamera abbekommen habe.
A.s.D. nur ein Streifschuss. Also was die einwerfen, das ist auch nicht gesund.
Bleiben wir daher beim Rotwein, denn dieser ist – in Maßen genossen – auch in rauen Mengen völlig unschädlich.(frei nach Jean Claude Prösterchen)
Und dann macht er auch noch Salzflecken weg.
… und vermutlich ist mein oben stehender Kommentar populär, in Links-Sprech; populistisch. Wenn er irgendeinem schrulligen Sozialismus das Wort reden würde, wäre er das natürlich nicht, sondern wäre “empowernd” … Wie primitiv und phantasielos diese bigotten Wortakrobatiken sind, und jetzt soll die Wortakrobatik schon empirischen Daten aufgezwungen werden! irgendwo ist doch wirklich Schluss, oder!?
Verehrte Dr. Diefenbach
das Beklemmende an ihren Ausführungen sind nicht die Ausführungen an sich, sondern das dröhnende Schweigen der Zitierten!
Was sind das nur für Waschlappen und Versager, auf keinen Fall aber Wissenschaftler 🙂
Hut ab, Madame!
Interessant wird es, wenn man diese sog. Studie mit dem tatsächlichen Verhalten abgleicht, am besten mit der aktuellen PKS.
Küper und Konsorten empfehlen sich mit der vorgetragenen Wissenschaftsscharlatanerie eindeutig als kommende Minister auf Landes- oder Bundesebene in den entsprechenden Ressorts. Denn für diese Steuergeldabgreiftätigkeit ist es dieser Tage gerade zu Voraussetzung geworden, nicht das wissenschaftliche Handwerk, sondern das professionelle Blendertum zu beherrschen: jeder kann alles.
Dieser Hochmut gebiert naturgemäß die Feigheit, sich einem kritischen Diskurs zu stellen. Wobei der Hochmut schon unappetitlich, dessen Kind, die Feigheit, aber ekelhaft ist.
Ich lehne es schon seit Jahren konsequent ab, an telefonischen oder sonstigen Umfragen teilzunehmen. Und der frustrierten Reaktion der Interviewer ist zu entnehmen, dass es ihnen oft so ergeht. Die meisten Leute haben schon gemerkt, dass man an ihrer Meinung gar nicht interessiert ist, sondern sie nur als Versuchskaninchen für manipulative Projekte missbrauchen will.
„Wenn man ernsthaft durchsetzen will, dass jemand anderes, Person B, C oder D die Wahrheit über die Überzeugungen von Person A kennt, nur Person A nicht, dann kann man sich die Befragung von Person A – und damit logischerweise jede Befragung – sparen, denn das, was eine Person A jemandem über sich selbst sagt, ist ohnehin nicht das, was sie „eigentlich“ denkt oder glaubt, ihr aber nicht bewußt ist. Wenn Befrager wissen, was eine andere Person eigentlich oder tatsächlich denkt oder glaube, wozu dann andere Personen befragen?!?“
Das Bild, das die Forscher/innen letztlich von den Befragten haben bzw. ihr (aus meiner Sicht stellenweise durchgeführter) Versuch, die Befragten, salopp gesagt, aufs Glatteis zu führen, ist eines der problematischsten Punkte und bereitet mir Unbehagen. Die Forscher/innen meinen, die Befragten besser zu kennen als diese sich selber, was sonst maximal Psychologen oder Psychiater, die Menschen längere Zeit auf der Couch liegen haben, tun. Ich sehe was, was du nicht siehst.
„Sicher will auch ein Teil der Befragten nicht antisemitisch sein und hält sich selbst auch nicht für antisemitisch. Doch die tiefe Verankerung des Antisemitismus führt dazu, dass dann etliche Befragte halb bewusst, halb unbewusst den über Umwege ausgedrückten Formen des Antisemitismus zustimmen.“ Wenn sie halb bewusst auf die von der Forschung kreierten Umweg-Fragen antworten, dürften sie doch im Stillen wissen/ahnen, dass sie antisemitisch sind?
Wenn ich davon ausgehe, dass nennenswerte Teile meiner Gegenüber auf eine bestimmte Frage hin ohnehin „lügen“, nicht ihr Inneres nach außen kehren, muss ich konsequenterweise davon ausgehen, dass sie möglicherweise bei einer Menge anderer Fragen, die zu einem Teil interpretationsbedürftig sind, ebenfalls bewusst oder unbewusst tricksen. Damit ist eigentlich die ganze Untersuchung hinfällig, es sei denn, ich entscheide von vornherein, wo Umfrageteilnehmer mir ihr Herz authentisch ausschütten, wo sie nicht das zu erkennen geben, was in ihnen steckt.
Wer sagt den Forschern, dass diejenigen, die die Aussage „Transsexuelle und Transgender sollten versuchen, nicht so aufzufallen“ empört von sich weisen, tatsächlich im wahren Leben gegenüber den Betroffenen tolerant sind?
P.S. Man sollte auch zur Kenntnis nehmen, dass die Forscher/innen sich nur schwerlich in der Lage/motiviert sahen, Befragte nach dem Vorhandensein oder Nichtvorhandensein eines Migrationshintergrundes zu differenzieren.
Zitat: „Mit gebotener Vorsicht bei der Interpretation lassen sich für einzelne Elemente statistisch signifikante Unterschiede ausmachen. Eine breitere Zustimmung der Befragten mit Migrationshintergrund im Vergleich zu Befragten ohne Migrationshintergrund wird bei Rassismus (16,1 % zu 8,2 %), der Abwertung von homosexuellen Menschen (14,7 % zu 8,2 %), Langzeitarbeitslosen (57,1 % zu 49,9 %) und Menschen mit Behinderung (3,1 % zu 0,7 %) sichtbar. Die Analysen erlauben es aufgrund der geringen Zahl der Befragten nicht, weiter nach Herkunftsgruppen zu analysieren, allerdings empfehlen sich genauere Analysen mit größeren Stichproben, die differenzierte Aussagen darüber machen, welchen Einfluss z. B. einzelne Kriterien eines Migrationshintergrunds auf die Einstellungen zu anderen Gruppen in der Gesellschaft haben.
Im Kontext der Mitte-Studie macht die Differenzierung nach Migrationshintergrund weniger Sinn, denn Menschen mit und ohne Migrationshintergrund machen gemeinsam die Mitte aus.“
Den letzten Satz sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen. Nach Ost- und Westdeutschland oder Partei-Präferenz wird ja sehr wohl unterschieden, obwohl man annehmen sollte, die betreffenden Gruppen machen ebenso „gemeinsam die Mitte aus“.
Lange Rede kurzer Sinn: Hetzjagd
Bei Fragen nach der Hetze bitte bei A.Merkel melden. Ihr Kanzleramt schwört Stein und Bein, daß es Hetzjagden gab. Nun können Sie noch so viele AfD Wahlplakate herunter reißen. Wer hier glaubt das Sächsische Volk noch einmal hinter die Fichte zu führen irrt.
Wir wurden für alle Schlechtigkeiten dieser Welt vereinnahmt – da entickeln wir Antennen und Allergien. Es ist genau wie Dr. habil. Heike Diefenbach klar aufzeigt: reine Böswilligkeit um den K(r)ampf gegen Rächst zu befeuern.
Wer hat Lust, einen Schritt zurück zu treten, fürs >> Große Ganze <<:
"Die Manipulationsmaschine läuft wie geschmiert. Der Hinweis auf den dpa-Chef Gösmann kommt in diesem Zusammenhang etwas zu kurz. Er ist die wichtigste Person bei der Manipulation und Verhetzung der Massen in Deutschland. Überzeugter Transatlantiker und Mitglied in diversen Vereinigungen wie der Atlantikbrücke- ist er der perfekte Mann an der wichtigsten Schaltstelle, um jedem Medium von Flensburg bis Garmisch das korrekte Wording und die vorgegebene Stoßrichtung vorzugeben. Wer die Guten (USA, Israel, z.Z. Ukraine, Ägypten,) und wer die Bösen (Russland, China, Syrien, Iran, z.Zt. Venezuela) sind. Dank Gösmann heißt die blutige islamistische Diktatur Saudi Arabien auch in allen von dpa-belieferten deutschen Medien (das sind alle) „Königshaus" und deshalb heißen kopfabschneidende Terroristen in Syrien „Rebellen" oder "Aktivisten gegen das Assad-Regine". Der Hetzer und Schreibtischtäter Gösmann mittels "seriöser" dpa als indirekter Entscheider, über was wie mit welchem Wording von Flensburg bis Garmisch in die "seriösen" Heimatzeitungen kommt. Absolut. Genial. Und zeigen Sie mir einen einzigen Zeitungsredakteur, der innerhalb seines Hauses ernsthaft die Seriosität einer dpa anzweifeln würde! So geht Meinungsmache, so geht Propaganda, so gehen Manipulation und Kriegsvorbereitung."
Quelle: Edgar Schneider im Kommentarbereich
http://www.rationalgalerie.de/home/doktor-gniffke-bitte-klagen.html
Fr. Dr. Diefenbach,
vielen Dank für die klaren und strukturierten Darlegungen.
Ich hoffe, Sie können mir trotz Rotwein noch folgende Frage beantworten:
Ist die Frage: „Die meisten Asylsuchenden werden in ihrem Heimatland gar nicht verfolgt“ nicht einfach eine Abfrage von Faktenwissen (von dem die meisten Befragten offensichtlich mehr haben als die Befrager)?
Zum Vergleich: Genauso gut könnte man auch fragen, ob man der Aussage 3 + 5 = 8 zustimmt und dann daraus beliebige Schlüsse ziehen?
@user0815
Danke! Ich freue mich, wenn es mir tatsächlich gelungen sein sollte, trotz meiner Erzürntheit einigermaßen klar und strukturiert zu argumentieren.
Zu Ihrer Frage: Ja, sicher, Tatsachenaussagen sind ja Aussagen darüber, dass etwas so oder anders ist oder nicht ist, als Aussagen darüber, ob etwas eine Tatsache oder ein Faktum ist. Deshalb habe ich auch geschrieben, dass solche Aussagen nur richtig oder falsch sein können.
Im Fall von 3+5=8 ist die “Aussage” per Festlegung richtig. Ob die Aussage “„Die meisten Asylsuchenden werden in ihrem Heimatland gar nicht verfolgt“ richtig oder falsch ist, ist aber nicht so einfach zu beantworten. Z.B. könnte diese Aussage heutzutage richtig sein, während just dieselbe Aussage vor Jahren in einem anderen globalen Kontext falsch sein konnte. Die Aussage ist also nicht immer falsch oder richtig, anders als “3+5=8”.
Wenn man in der Sozialforschung Leute danach fragt, ob sie einer Tatsachenaussage zustimmen oder nicht, dann tut man das normalerweise nicht, um die Leute zu testen, d.h. um zu messen, wieviel Wissen die Leute von der einen oder anderen Sache haben. (Dazu müsste man als Forscher erst einmal selbst umfassendes Wissen von der Sache haben, um die es gerade geht, was meist nicht der Fall ist.)
Vielmehr ist es umgekehrt: Die Befragung von Leuten aus allen möglichen Bereichen der Gesellschaft, mit allen möglichen Erfahrungen, allen möglichen Informationen, vielleicht auch allen möglichen Irrtümern, gibt dem Forscher Gelegenheit zu lernen, z.B. zu lernen, dass sehr viele Leute aufgrund ihrer Wahrnehmungen und Erfahrungen zu einer Tatsachenaussage anders Stellung nehmen als der Forscher selbst, der ja auch nur ein Leben lebt, sich in einem bestimmten Segment der Gesellschaft bewegt, bestimmte Informationskanäle nutzt, andere aber nicht, der seine eigenen Erfahrungen macht, während ihm andere verschlossen sind … Wenn ein Sozialarbeiter mit Asylbewerbern Umgang hat, macht er vermutlich andere Erfahrungen mit ihnen als ein Verwaltungsrichter und vielleicht andere Erfahrungen als ein Arzt, eine Kassiererin, ein Busfahrer ….
Und deshalb steht es dem Forscher nicht an, aufgrund seiner eigenen Überzeugungen zu beurteilen, ob Leute mit Bezug auf Tatsachenaussagen Recht oder Unrecht haben – und wie gesagt interessiert das den Forscher auch nicht primär. Ihn interessiert, welche Erfahrungen Leute machen, wie sie etwas bewerten, was sie für richtig halten. Und dann interessiert ihn normalerweise, WARUM das so ist. Nur, wenn man akzeptiert, was Leute für richtig halten und warum sie das tun, kann man daran arbeiten, das Zusammenleben von Menschen in einer Gesellschaft für alle so angenehm wie möglich zu gestalten (wenn man meint, dass das Aufgabe der Sozialwissenschaften sei). Das ist nur auf der Basis gegenseitiger Akzeptanz und des gegenseitigen Respektes eingedenk der verschiedenen Erfahrungen, die wir alle machen, möglich.
Z.B, ist eine Möglichkeit, dass Leute meinen, „Die meisten Asylsuchenden werden in ihrem Heimatland gar nicht verfolgt“ sei richtig, ist, dass sie tatsächlich die neuesten Zahlen über den Anteil der abgelehnten Asylbewerber unter allen Asylbewerbern zur Kenntnis genommen haben, was der Forscher vielleicht – und oft: wahrscheinlich – nicht getan hat. Wenn er das nicht getan hat, wie will er denn dann beurteilen, ob diese Leute Recht haben oder nicht, ob sie hinreichendes Faktenwissen in dieser Angelegneheit haben?
Die Leute können ihre Meinung in diesem Fall auf ein belastbares Datum gründen, und der Forscher muss ihnen diese Möglichkeit zugute halten und kann sie nicht nicht aufgrund seiner eigenen Überzugungen kurzerhand z.B. als rassistisch bezeichnen, nur, weil er z.B. keine Ahnung hat, wie die neueste Statistik der Verwaltungsgerichte aussieht. Und DAS ist ein Grund, warum man “Rassismus” oder Vorurteile nicht messen kann, indem man nach Zustimmung zu Tatsachenaussagen fragt.
Aber wie gesagt, und das ist vielleicht der wichtigste Punkt: Sozialwissenschaftler wollen beschreiben und erklären auf der Basis der Informationen, die ihnen Befragte netterweise bereitstellen.
Sozialwissenschaftler betrachten es nicht als ihre Aufgabe, das Potenzial an Leuten festzustellen, die irgendwie “Böses” äußern oder denken oder “unbewusst” pflegen und die deshalb einer Umerziehung oder Manipulation, dann gerne: Aufklärung genannt, in eine bestimmte ideologische Richtung brauchen.
Sowohl ein Sozialwissenschaftler als auch unsere gesamte Gesellschaft lebt vom Dialog, nicht von der gegenseitigen Beurteilung oder Beschimpfung. Daher der Diefenbach’sche Merksatz:
“Wenn der Sozialwissenschaftler seine Befragten nicht ehrt, dann sind seine Befragungsergebnisse nichts wert.”
Erstmal Danke für die ausführliche Antwort.
Ja, mein Beispiel mit 3+5 ist nicht perfekt und meine Affinität zur Informatik und Mathematik geschuldet.
Genau genommen müsste man die Frage „Die meisten Asylsuchenden werden in ihrem Heimatland gar nicht verfolgt“ präzisieren: Welcher Zeitraum? Und was versteht der Befrager unter Verfolgung? – Aber gut, das ist jetzt hinreichend besprochen worden.
Und noch mal vielen Dank: Ich dachte schon, mein bescheidenes Wissen über Sozialwissenschaften wäre falsch, denn Sozialwissenschaft heißt in Wirklichkeit: andere Leute belehren, beschimpfen und beleidigen 🙁
Bzgl. Anrufen für Befragungen (die bekomme ich leider ziemlich oft) halte ich es wie Frau Zimmermann: Ich lege auf; naja, manchmal, wenn mich die Störung besonders ärgert, antworte ich auch – aber immer totalen Unsinn.
Da Sie, Fr. Dr. Diefenbach, nicht nur Ihre Zeit für mich geopfert haben sondern ganz offensichtlich nicht nur respektvoll sondern auch an Wissenschaft interessiert sind, dürfen Sie mich gerne bei Bedarf per eMail kontaktieren – ich werde Ihnen nach besten Wissen und Gewissen antworten.
Vernichtung der Befragung als Instrument der empirischen Sozialwissenschaft.
Dies ist bereits geschehen, als ich neulich einen Anruf von einem befragenden Institut erhielt, hab ich herzlich gelacht und freundlich, aber bestimmt eine Befragung abgelehnt. Btw. woher haben die meine Nummer, ich verteile die äußerst sparsam?
Jetzt wo ich das lese, steckt mir mein Lachen etwas quer im Hals. War doch meine Abneigung gerade den verleumenden und manipulativen “Studien” der FES und der AA-Stasi-Stiftung u.a. geschuldet.
Diese und die sonderpädagogischen Aufbereitungen durch unsere Framing-Öffies, gehen weit über das hinaus, was man sich als normal denkender und der Wissenschaft zugeneigter Bürger zumuten möchte. Denn auch in diesem Fall wird man nicht als Rezipient behandelt, sondern wie ein Proband. Nur man kann es nicht abstellen, es sei denn man verschliesst sich völlig.
Ich empfinde dieses ständige Infragestellen der Integrität und ja Redlichkeit meiner Familie, Freunde und Mitbürger als feindlich und wer mir mit Gewalt einen Schuh anziehen möchte, der nicht passt, der muss mit meiner Gegenwehr und Gegenrede rechnen.
Doch die Gegenrede wird ignoriert, unzählige freundliche Anfragen und Kommentare an Parteien, Vereine und Institute bleiben unbeantwortet oder werden, wie ich zwei mal mit der SPD erleben durfte, mit Bullshit in leichter Sprache abgewimmelt. Wer glaubt Bürger mit leichter Sprache zu erreichen, der glaubt auch, mit solchen “Studien” durchzukommen.
Das ist schon keine Blase mehr, das ist ein Kokon der gerade heiß läuft. Ob der Kokon platzen oder eher eintrocknen wird, ist für die Realität nicht wichtig, daraus kommt nie wieder was Bauchbares.
Das kann weg. Diese Menschen sind derart ideologisiert, die glauben sich diesen Mist und halten das für Wissenschaft. Vielleicht kann ein Sektenbeauftragter helfen?
Was ist die Realität? Unsere freundliche Nachbarschaft, der Wochenmarkt, die Arbeit die wir jeden Tag verrichten, die Sorgen die wir haben, die kleinen Freuden, Gesundheit oder Krankheit, jund sein, alt sein, die Schule an der Freitags Unterricht stattfindet, gemeinsame Mahlzeiten mit Familie und Freunden.
Feindliche Zustände?
Ja wo leben die denn? Berlin, ach so.
Die Frage ist doch, wie konnte innehralb der freiheitlichen Architektur die Wissenschaft und veröffentliche Meinung so gegen die Menschen ===> den eigentlichen Souverän (!!) in Stellung gebracht werden?
Mithin steht vor allem die Frage im Raum, wer hat das Band zerschnitten zwischen Regierung und Regierten?
Wer glänze durch Vereinnahmung eines wie auch immerer gearteten Wahlergebnisses für sozialitische Pläne einer “Umgestaltung”.
( X ) <— so sah der Wählerauftrag exakt aus.
alles andere sind Interpretationen und Vereinnahmungen.
Wer mehr sagen will muß wohl den Wähler befragen.
Also ich liebe ja diese Experten, die anmaßend herum orakeln.
Wer scheut hier die Wahrheit und inthronisiert AKK während man den Richard von Coudenhove-Kalergi Preis einheimst.
Wer aufgepasst hat und nicht nur im stillen Kämmerlein oder im Blog mit abgeschalteter Kommentarfunktion meckert:
Volksverhetzung
Das setzt zwar zwingend ein Volk voraus und eine Hetze.
Wenn die Richter weiterhin so urteilen, wie sie bezahlt werden – folgt ein völkisches Urteil.
Bei Fragen nach der Hetze bitte bei A.Merkel melden. Ihr Kanzleramt schwört Stein und Bein, daß es Hetzjagden gab.
PS:
175.353.626,51 Euro.
Diese Summe hat die Friedrich-Ebert-Stiftung allein im Jahr 2017 aus Bundesministerien (97%) und Landesministerien (1,7%) erhalten. Es handelt sich dabei also um Steuergelder. Die Friedrich-Ebert-Stiftung, so scheint es, setzt das Geld der Steuerzahler u.a. dazu ein, einen Stamm von Getreuen u.a. an Hochschulen zu finanzieren, dessen Aufgabe darin besteht, die vermeintlich wissenschaftliche Legitimation dafür zu beschaffen, dass bestimmte Themen auf die Agenden der Medien gesetzt und vor allem: dort gehalten werden können.
DANKE sciencefiles.org für diese Zahlen.
Ja, Sie und “wolpezi” im oben stehenden Kommentar verhalten sich völlig vernünftig, wenn Sie die Teilnahme an Befragungen ablehnen, denn wer läßt sich sehenden Auges von “Forschern”, denen gegenüber man ein Stück von der eigenen Zeit gegeben hat, vom eigenen Leben, wenn nicht von sich selbst, berichtet hat, verunglimpfen?
Aber das ist es eben: Als Soziologin kann ich darüber nicht glücklich sein!
Soziologen haben sich vor zehn, zwanzig Jahren sehr viel Mühe gegeben damit, Befragte irgendwie an ihrer Forschung zu beteiligen und sie von ihrer Wichtigkeit zu überzeugen, und sei es nur durch das Versprechen der Zusendung von Ergebnisberichten, der Verteilung kleiner, eher symbolischer Geschenke – einfach als Dank, um Wertschätzung auszudrücken. Zumindest stellen Sozialwissenschaftler ihre Fragen aufrichtig, also nicht so, dass sie Befragte in irgendetwas hineinzwingen (z.B. dadurch, dass bei Antwortskalen die Mittelkategorie weggelassen wird). Befragte sind ja eben nicht irgendwelche “Menschen auf der Straße”, sondern Leute mit Ausbildungen, Berufen, Wissen, Erfahrungen etc., die man einfach manipulieren kann – und warum sollte man das als Sozialwissenschaftler auch tun wollen!?. Menschen wollen auch in ihrer Eigenschaft als Befragte anständig behandelt werden, und dazu gehört, dass man ihnen ernsthaft und mit Aufrichtigkeit begegnet, ganz so, wie man selbst behandelt werden möchte.
Das alles wird in Mißkredit gebracht durch die neue deutsche Wissenschaftsparodie der Stiftungen, Parteien, An-Insitute, aber auch Schnell-Befragungs-Institute für Medien.
Der Verlust für die SozialWISSENSCHAFTEN ist enorm. Wir können nur wenig dagegen tun. Wir können nur mit besserem Beispiel vorangehen und hoffen, dass die Leute die Geduld und das Interesse aufbringen zu unterscheiden und zu fragen, wer führt die Befragung zur Beantwortung welcher – konkreten! – Fragestellung durch?, und ein Gespür dafür zu entwickeln, wann sie hinter’s Licht geführt werden sollen, was (u.a.) daran erkennbar ist, ob die Antwortvorgaben eine Mittelkategorie UND ein “weiß nicht” oder “will/kann ich nicht angeben” umfassen.
Dr. phil. habil. Heike Diefenbach,
trotzdem nehme ich mir ihre Warnung zu Herzen und werde, sollte es zu einer weiteren Anfrage kommen, genauer hinschauen, wer mich denn befragen möchte. Ansonsten wenn Sie mal Bedarf haben, meine Email ist ihnen bekannt. Für wirkliche Forschung opfere ich gerne meine Zeit.
Mit herzlichen Grüßen
Anke Zimmermann
Vielen Dank, Frau Zimmermann; das freut mich sehr!
Sehr geehrte Frau Dr. Diefenbach,
“Wie ist es jemandem möglich, sich darüber zu wundern, dass Leute bei dem Wort „Experte“ je nach Tageslaune in Tränen oder in Lachen ausbrechen, wenn er selbst Befragte öffentlich als dumm, ausbeutbar, manipulierbar, verlogen oder in Unbewusstsein taumelnd darstellt, während die eigene, sagen wir: Tätigkeit, vor Stereotypen, Fehlinterpretationen, Unterstellungen und methodischer Ahnungslosigkeit nur so strotzt?”
Nun.. Ich nehme die Frage als rhetorisch an.
Bitte entschuldigen Sie meine Anregung, diese Frage dann doch separat und ausdrücklich zu beantworten:
Zum einen nehme ich an, dass die eine oder andere (Meta-) Studie existiert, welche den Ausfluss der Einstellung der Autoren auf Studiendesign und Studienergebnis darstellt (in etwa “was ich selber denk und tu'”). Möglicherweise ist hierzu passend, dass die als “Anzeiger für Vorurteile” gewertete Tatsachenfrage nach der tatsächlichen Verfolgung von Asylbewerbern bereits durch den damaligen Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) in Jahr 2000 beantwortet wurde (3%).
Zum anderen sind ja gerade klinische Studien recht gut dahin gehend untersucht, welchen Einfluss der Finanzier – z.T. trotz nicht offensichtlicher Mängel einer Studie – auf das Ergebnis hat.
Wohl bekomm’s und ein schönes Wochenende!
@irgendwer
Ja, Sie sprechen ein paar Mechanismen an, die dazu führen (können), dass in einer “Studie” genau das herauskommt, was herauskommen soll. Diesbezüglich widerspreche ich Ihnen in keiner Weise.
Mein Punkt war aber eben der: wie kann sich jemand darüber wundern, dass andere Leute so etwas mitbekommen und daher zu weinen oder zu lachen anfangen, wenn die Figur des “Experten” bemüht wird, um bestimmte, naja, sagen wir: Deutungen, als die richtigen durchzusetzen, eines “Experten”. der sich dann nicht entblödet, zur Durchsetzung der “richtigen”, d.h. politisch erwünschten, Deutung die eigenen Befragten zu beschimpfen?
Das ist tatsächlich keine rhetorische Frage. Das ist eine Frage, die ernsthaft einer Antwort bedarf, denn wenn man manipulieren möchte, dann stellt man sich normalerweise doch nicht so dumm dabei an ….
Person A, B, C oder D? Die Überzeugung von Person A? Nach diesem Modell ist es letztlich egal ob es A überhaupt gibt! A ist ein Gedanken-Satz oder Set in den Gehirnen von B, C und D und kann nach Löschung durch einen sozialwissenschaftlichen DIRAC-Impuls über die Deformation der Datenkanäle B-C, B-D,C-D reproduziert werden, digital sowas wie Stripeset mit Parity
…A kann entfernt werden!
Diese Logik kann ich verstehen, wenn ich die folgende These zugrunde lege: `Person` ist ein Konstrukt und deshalb frei transformierbar.
Das ist ja die Krux mit diesen Modellen aus dem mathematischen Kindergarten, Klima, Wahlumfragen, Studien, alles beginnt mit einer Modellvorstellung unter Mißachtung grundsätzlicher Grundumstände.
Klar perzeptiv als konzeptuell ausgegeben. Das funktioniert im Moment, ist aber Frevel am Menschen, diese Konstrukte framen uns und verhindern so unsere Weiterentwicklung.
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Ich bin Person. Ich bin Person A.
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ich denke, also bin ich
…und nicht
ich bin weil Sie denken (da beginnt das Konstrukt…)
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auch nicht, ich bin weil ich mich im Spiegel sehe (das weibliche Konstrukt?)
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ich bin transformiert in Ihnen weil Sie denken,
Sie transformieren mich durch Ihr Denken
wenn ich bei Ihnen bin, kann ich mich transformiert materialisieren,
ich lebe durch Sie?
(man versuche beim Lesen die technische Perspektive der `Wanderung und Veränderung des Konstrukts Person` durch die Personen einzunehmen)
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…und auf Facebook warten immer mehr `Konstrukte` auf ihre Auferstehung…
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oh mein Gott (das `oh mein Gott` aus Little Britain), ich ess jetzt Götterspeise mit Gries…und beschäftige mich weiter mit Crono-Mengenlehre
und ja,
die Leute auf Facebook leben alle ewig,
jetzt muß ich aber, …hier auf Beteigeuze fangen bald die Prüfungen an und der Sommer ist fast vorbei
„Mögen Sie keine Juden?“
Ist die Art der Fragestellung nicht schon ein wenig manipulativ?
Denn die verneinung der Aussage durch das “keine” zwingt dazu, dass
man für die positive Antwort, das man Juden mag, mit “Nein” Antworten muss.
Zu 4C, das ist auf den Punkt und genau auch mein Punkt:
Wenn man irgendwie in dieser Konstellation vielleicht ansatzweise hätte sinnvoller befragen wollen, mit etwas mehr Verstand, hätte man nicht nach den Tatsachen gefragt, sondern nach der Motivation. Zum Beispiel so: “Was glauben Sie ist die überwiegende Motivation der allermeiten nicht asylberechtigten Asylbewerber aus den Ländern A1-Zx, die in ihrer Heimat zwar nicht verfolgt werden, aber dies überwiegend hier für den Zugang zu Asyl behaupten. Kreuzen Sie an, AB aus Land (A1-Zx) a) aus wirtschaftlicher Not b) finanziellem Engpass c) Zukunftsangst d) großer Intelligenz e) mangels Alternativen […] v) kultureller Prägung w) mangelnder Intelligenz x) Gier y) Faulheit z) aufgrund Eigenschaften der Rasse”