Humboldt-Studie: Wahrscheinlichkeit, von Verwandten gefressen zu werden, gering!

Quelle

Wenn man Kannibalismus in der Überschrift zu einer vermeintlich wissenschaftlichen Arbeit liest, dann denkt man, also wir denken dann an Papua Neuguinea, an die Demokratische Republik Kongo oder Melanesien und an Exo-Kannialismus, das in der Regel rituelle Verzehren von Feinden. Insofern hat uns der Gegenstand der Arbeit von Marlies Oostland und Michael Brecht, Princeton University und Humboldt Universität zu Berlin, kalt erwischt, denn darin geht es zwar um Kannibalismus, aber nicht um den Kannibalismus, der weit weg ist, sondern den, der sich in westlichen Gesellschaften findet.

Durch Stöbern in Publikationen, Internetrecherchen und Expertenbefragungen haben Oostland und Brecht 121 Kannibalen von Karl Denke über Jeffrey Dahmer (Milwaukee Cannibal) bis Andrei Chikatilo zusammengestellt, wobei der Datensatz mindestens ein Jahrhundert umfasst. 631 Opfer finden sich in den Verdauungstrakten der 121 modernen Kannibalen, die natürlich nicht wirklich Kannibalen sind, denn ihnen fehlt der rituelle Charakter und die soziale Norm, die den eigentlichen Kannibalismus auszeichnet.



Sie sind einfach nur durchgeknallte Mörder, die ihre Opfer nicht nur umbringen, sondern auch fressen wollen. Warum sie das tun, dazu haben Oostland und Brecht leider nicht geforscht, vermutlich schon deshalb nicht, weil die Gedankengänge von Irren nicht wirklich nachvollziehbar sind. Deshalb spricht man von Irren. Oostland und Brecht haben Soziodemographisches gesammelt:

Meist seien es ältere Männer, die einen Appetit für ihre Mitmenschen entwickeln.
Die Opfer seien zumeist Fremde, selten Bekannte oder Verwandte.

Da sich Verwandte in der Regel als unverdauliche Brocken entpuppen, ist das nicht verwunderlich.
Ebenfalls nicht verwunderlich ist, dass die Mörder ihre Opfer nicht erschießen. Wer will schon Gefahr laufen, sich einen Zahn auf einer Patrone auszubeißen. Nein, Erstechen und Strangulieren sind die Methoden der Wahl.

Es gibt, das müssen wir ihnen jetzt leider zumuten, auch auf die Gefahr hin, Sie in helle Aufregung zu versetzen, auch Kannibalen, die Verwandte fressen. Aber diese Kannibalen haben “schwerwiegende psychische Probleme”, schwerwiegendere als andere Kannibalen.


….
Ja
….

Oostdorf meint, es könnten biologische Mechanismen sein, die enge Verwandte vor Kannibalen schützen, also vor solchen, die keine schwerwiegenden psychischen Probleme haben.


….

Und Brecht sagt: “Kannibalistische Mörder verhalten sich sehr merkwürdig. Sie töten, um ihre Opfer zu essen, müssen sich dann aber erbrechen.”

Was ein richtiger Kannibale ist, der kotzt nicht. Merkt es Euch.



Dass Kannibalen kotzen, lässt natürlich den “schwer verdaulichen Brocken”, den Verwandte darstellen, in einem ganz anderen Licht erscheinen.

Wie gut kennen Sie eigentlich Ihre Verwandten?
Wie dem auch sei, die Gefahr, von Verwandten gefressen zu werden, ist gering.
Sagen die Forscher.
..

..
Ja.

Wir machen jetzt einen Spaziergang im National Botanic Garden of Wales, unter Fremden ist man sicher.



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