Und Genderismus ist doch eine (Wahrnehmungs?-)Störung

Machen wir es kurz.
Aus irgend einem nicht nachvollziehbaren Grund, finden Sie es sinnvoll, die Zusammensetzung der Teilnehmer am “61. Deutschen Kongress für Geographie” in Kiel 2019 nach Geschlecht zu untersuchen.
Nehmen wir das hin, obwohl es außer Stoff für ideologische Spinnerei nichts hergibt.

Bei der Zeitverschwendung, die Sie Forschung nennen, kommt das Folgende heraus:

  • 52% der Kongressbesucher sind männlich, 47% weiblich (ein Prozent fällt offenkundig durch’s Raster.

Schwankt die Welt schon, ob dieser unglaublichen Erkenntnis, mit der man nun wirklich nur etwas anfangen kann, wenn man das Denken durch ideologischen Dünnpfiff ersetzt hat.

Aber damit sind die Ergebnisse natürlich noch nicht am Ende.

  • Vorträge von Männern werden besser besucht als Vorträge von Frauen.
  • Männer überziehen ihre Vorträge häufiger als Frauen.
  • Selbst wenn mehr Frauen im Publikum sitzen als Männer, melden sich Männer häufiger mit Fragen zu Wort.
  • Nicht nur, dass sich mehr Männer häufiger zu Wort melden, sie reden auch länger.

Ein normaler Mensch, der ein paar Dinge, die der gesunde Menschenverstand im geradezu zuschreit, berücksichtigt, muss bei solchen Ergebnissen, von denen wir immer noch nicht wissen, warum sie relevant sein sollen, zu dem Ergebnis kommen, dass Männer offenkundig häufiger Fragen zu Vorträgen haben, zwangsläufig interessierter sind, dass Männer als Vortragende, entweder mehr zu sagen haben als Frauen oder sich nicht kurz fassen wollen, eine Folgerung, die sich auch auf die Fragebeiträge übertragen lässt.



Ist daran etwas problematisch?
Ja, und zwar dann, wenn man, wie gesagt, jeden Versuch, Wissenschaft zu betreiben, mit ideologischem Stumpfsinn ersetzt hat.

Wir zitieren:

„Das hatten wir in dieser Deutlichkeit nicht erwartet“, sagt Philipp Aufenvenne, der gemeinsam mit Prof. Dr. Malte Steinbrink die Studie geleitet hat. „Überrascht hat uns zum Beispiel, dass Vorträge von Männern besser besucht werden als die von Frauen und dass das am Verhalten der Männer liegt. Vorträge ihrer Kolleginnen besuchen sie weniger häufig.“

Unser Genderista Wiki

Ein Wissenschaftler, der aus nicht nachvollziehbaren Gründen die Fragestellung untersuchen will, wie viele Männer im Publikum von Vorträgen sitzen und ob die Vorträge von Männern häufiger besucht werden als die von Frauen, eine Fragestellung, bei der wir uns immer noch fragen, worin der Erkenntnisgewinn besteht, der untersucht natürlich, ob die Menge der Zuhörer etwas mit der Bekanntheit des Vortragenden, der Qualität, vielleicht auch dem Unterhaltungswert seiner Vorträge zu tun hat. Man könnte als Wissenschaftler sogar auf die Idee kommen, dass es der Gegenstand des Vortrags und nicht etwa das Geschlecht des Vortragenden ist, der für Zuhörer interessant ist.

Auf solche Ideen kommen die akademischen Platzhalter von der Universität Passau, deren “Werk” wir hier besprechen, aber nicht. Sie kommen zu solchen Aussagen:

„Männer beanspruchen für ihre Ausführungen und ihre akademischen Selbstinszenierungen im Schnitt deutlich mehr Raum“, konstatiert Franziska Meixner, studentische Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Anthropogeographie an der Universität Passau und Koautorin der Studie.

Vor allem mit Blick auf die Diskussionskultur auf dem Kongress hält Steinbrink abschließend fest: „Da bestehen überkommene geschlechtsspezifische Kommunikationsmuster fort, und diese sind offenbar zählebiger als die formalen Strukturen und Positionen im Unisystem, wo sich in den letzten Jahren eine sehr positive Dynamik abzeichnet.“

So, nun wissen Sie es. Individuelle Präferenzen für das Thema eines Vortrags kommen in der irren Welt, die diese Herrschaften bewohnen, nicht vor. Alle Vorträge, so müssen Sie wissen, sind nämlich gleich, gleich an Bedeutung, gleich an Inhalt, gleich an Unterhaltungswert, gleich in Qualität. Vorträge können nur anhand des Geschlechts des Vortragenden differenziert werden. Und das Ziel von Vorträge besteht natürlich nicht in der Übertragung von Information. Nein. Es besteht in der “Selbstinszenierung” des Vortragenden, der zudem mit Blick auf seine Kommunikationsmuster differenziert werden kann. Erst wenn Vortragende denselben Sermon predigen und denselben Unfug in ihrer Selbstdarstellung aufstellen, erst dann ist wahre Gleichstellung erreicht, Gleichstellung in der Klapse.

Irgendwie müssen wir beim Lesen dieser angeblichen Forschung, an Joe Biden denken. Er hat zu einem Arbeiter in Minnesota gesagt: You are full of shit.

Scheint im Hinblick auf das, was ausgehend von Passau den Kongressband der Deutschen Gesellschaft für Geograpie inkubiert, das passende Zitat zu sein.
Vor allem angesichts der “überkommenen geschlechtsspezifischen Kommunikationsmuster”, die fortbestehen. Das ist Realsatire vom Feinsten. Leute, die nicht in der Lage sind, in zwei Worten keinen Widerspruch zu formulieren, denn entweder etwas ist überkommen oder es besteht fort, wollen andere über ihre “Kommunikationsmuster” belehren … Sachen gibt’s.

Autoren dieses eindrucksvollen Belegs dafür, dass an Hochschulen Steuermittel verschleudert werden, sind:
Malte Steinbrink, Philipp Aufenvenne, Christian Haase und Franziska Meixner von der Universität Passau. Die Universität Passau wird aus Steuermitteln finanziert.



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