Wenn man „alte Freunde“ aussperrt …: Die sogenannte Hygiene-Hypothese und die Effekte der Maßnahmen gegen Covid-19 auf das Immunsystem
Wie wir alle wissen (und erlitten haben) sind zur Bekämpfung von Covid-19 eine Reihe von Maßnahmen getroffen worden, die die Weitergabe von SARS-CoV-2, dem Virus, das für Covid-19 verantwortlich ist, verhindern bzw. einschränken sollen. Vor allem häufiges Hände-Waschen, Gesichtsmasken-Tragen, soziale Isolierung und das Einhalten von physischem Abstand von anderen Menschen, wenn man sich in der Öffentlichkeit bewegt, waren die Maßnahmen der Wahl.
Angesichts der Entwicklung der Anzahl der positiven Tests in westlichen Ländern während der vergangenen zwei Jahre sind große Zweifel daran angebracht, dass diese Maßnahmen wirksam gegen die Verbreitung von SARS-CoV-2 gewesen sind.
Aber es ist nicht diese Frage, die uns hier beschäftigen soll. Vielmehr soll es um die Frage gehen, welche negativen Folgen die oben genannten Restriktionsmaßnahmen – abgesehen von der Impfung gegen Covid-19 – auf die physische Gesundheit der ihnen unterworfenen Menschen, genau: auf ihr Immunsystem gehabt haben können oder wahrscheinlich haben werden; „können“ und „werden“, weil Virologen, klinische Mikrobiologen, Biochemiker und andere, deren Fach zur Beantwortung dieser Frage beitragen kann (und muss), gerade erst damit begonnen haben, sich dieser Frage zu widmen (Finlay, Amato, Azad et al. 2021; Shahrbaf, Hassan & Vosough 2021).

Vereinfacht lässt sich die Frage wie folgt stellen: Haben all die Maßnahmen gegen die Ausbreitung von SARS-CoV-2 dazu geführt, dass unsere normale Mikroben-Belastung nennenswert verringert wurde und in der Folge die Darmflora bzw. das gastrointestinale Immunsystem gestört wurde und sich Dysbiose eingestellt hat (zum Zusammenhang zwischen Dysbiose und Immunsystem siehe Levy, Kolodziejczyk, Thaiss & Elinav 2017), so dass der Körper nicht mehr adäquat auf Krankheitserreger reagieren kann?
Sind wir oder bestimmte Gruppen von Menschen durch die Maßnahmen gegen die Ausbreitung von SARS-CoV-2 also anfälliger für Krankheitserrger oder allergische Reaktionen geworden?
Was ist z.B. mit Kindern? Haben die Maßnahmen gegen die Ausbreitung von SARS-CoV-2 dazu geführt, dass sich das Immunsystem von Kindern aufgrund mangelnder Konfrontation mit Mikroben nicht adäquat entwickeln konnte?
(Wer sich näher für die grundlegend wichtige Bedeutung der Darmflora für das Immunsystem interessiert und Texte in englischer Sprache lesen und verstehen kann, liest mit Gewinn den Text von Belkaid und Hand (2014) mit dem Titel „Role of the Microbiota in Immunity and Inflammation“. Für diejenigen, die nicht Englisch lesen können oder wollen, sei ein Text von Hans-Peter Friedrichsen mit dem Titel „Das intestinale Immunsystem – ein komplexes System“ empfohlen, der im Jahr 2007 in der Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin erschienen ist. Die vollständigen bibliographischen Informationen zu beiden Texten sind in der unten stehenden Literaturliste angegeben.)
Einige Leser werden in diesen Formulierungen die sogenannte Hygiene-Hypothese erkennen. Diese Hypothese ist mit dem Namen von David P. Strachan verbunden, der im Jahr 1989 in einem kurzen Bericht die Ergebnisse seiner Forschung zur Frage danach, welche Faktoren dafür verantwortlich sind, dass die Zahl der allergischen Reaktionen in den Jahrzehnten seit 1950 stetig angestiegen ist, vorgestellt hat. Auf der Basis von Daten von 17.414 britischen Kindern, die im März 1958 geboren wurden, hat Strachan festgestellt, dass es unter den 16 möglichen erklärenden Faktoren, die er berücksichtigt hat, die Familiengröße und die Stellung eines Kindes in der Geburtenfolge waren, die das Risiko des Kindes, mit 11 Jahren und mit 23 Jahren Heuschnupfen zu haben, am besten erklärten: Kinder in größeren Haushalten und Kinder mit älteren Geschwistern hatten seltener Heuschnupfen. Hautausschläge während des ersten Lebensjahres eines Kindes wurden ebenfalls durch die Anzahl älterer Geschwister im Haushalt erklärt. Strachan hat vor dem Hintergrund dieser Beobachtungen die folgende Vermutung geäußert:
„Over the past century declining family size, improvements in household amenities, and higher standards of personal cleanliness have reduced the opportunity for cross infection in young families. This may have resulted in more widespread clinical expression of atopic disease [d.h. Allergien], emerging earlier in wealthier people, as seems to have occurred for hay fever” (Stachan 1989: 1260).
Die sogenannte Hygiene-Hypothese besagt also, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen (steigendem) Allergie-Risiko und (sinkender) Mikroben-Belastung.
Im Anschluss an die Arbeit von Strachan hat eine ganze Reihe von Autoren eigene Forschung betrieben, um den Zusammenhang zu testen, und dabei hat sich gezeigt, dass Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen und Kinder, die mit Haustieren, speziell mit Hunden oder mit Katzen oder beiden, aufwachsen, eine geringere Wahrscheinlichkeit haben, Allergien oder Autoimmun-Erkrankungen zu entwickeln, als Kinder, die nicht in einer entsprechenden Umwelt aufwachsen (s. z.B. Bedolla-Barajas et al. 2018; Gao et al. 2020; Steiman et al. 2020; Stokholm et al. 2018).
Obwohl die Hygiene-Hypothese (bei teilweise widersprüchlichen Ergebnissen in speziellen Merkmalen des jeweils untersuchten Zusammenhangs) relativ gute empirische Bestätigung vorweisen kann, möchten einige Autoren am liebsten nicht mehr von ihr sprechen. Der Grund dafür ist, dass sie meinen, diese Hypothese erwecke den Eindruck, dass wir insgesamt „too clean“ (Bloomfield 2016: 214), d.h. „zu sauber“ geworden seien, Hygiene also übertrieben würde oder übertrieben werden könnte und daraus der (Fehl-/)Schluss gezogen werden könnte, dass Hygiene für die Gesundheit schädlich sei (s. z.B. Parker 2014). Dann würden Sauberkeitsstandards heruntergeschraubt und die Idee würde um sich greifen, dass es gut für uns sei, wenn wir uns allen möglichen Mikroorganismen oder speziell möglichst vielen verschiedenen Krankheitserregern aussetzen würden. Dies sei eine gefährliche, weil falsche Vorstellung. Seit Langem lägen (und liegen tatsächlich) hinreichend Belege dafür vor, dass z.B. das Hände-Waschen und die Reinigung von Oberflächen dazu beitragen, Infektionen der Atemwege zu reduzieren (s. z.B. Little et al. 2015).
Zu diesem Einwand ist zu sagen:
Erstens bleibt die Befürchtung gewöhnlich ohne empirischen Beleg. D.h. m.W. hat bislang niemand gezeigt, dass eine nennenswert große Menge von Menschen ihre Sauberkeitsstandards aufgrund der Idee, man könne zu sauber sein, bewusst heruntergeschraubt hätten, also z.B. das Haare-Waschen oder das regelmäßige Bettzeug-Waschen auf ein Minimum reduziert oder gänzlich aufgegeben hätten.
Zweitens gibt es durchaus Mediziner und Mikrobiologen, die der Auffassung sind, dass man Hygiene überteiben kann mit der Folge, dass sich Dysbiosis einstellt, wie z.B. Shahrbaf, Hassan und Vosough (2022), die auf Seite 2 ihres Textes in diesem Zusammenhang von einem „hyper hygiene status“ sprechen, und Al-Ghalith und Knights, die ebenfalls in diesem Zusammenhang von „supersanitization“ sprechen (2015: 360).
Drittens richtet sich der Einwand nicht gegen die Hypothese selbst, sondern gegen ihre vielleicht mißverständliche Bezeichnung als „Hygiene“-Hypothese, mit der manche Menschen falsche Verallgemeinerungen assoziieren könnten. Mir scheint, dass diejenigen, die diesen Einwand vorbringen, zu denjenigen gehören, die eine falsche Vorstellung mit ihr verbinden, wenn sie meinen, die Hypothese besage, dass man sich möglichst vielen Krankheitserregern aussetzen sollte, obwohl Strachan der „opportunity for cross infection“ geschrieben hat. Das Wort „infection“ oder „Infektion“ bezeichnet nicht notwendigerweise die Infektion mit Krankheitserregern; man kann sich auch mit harmlosen oder sogar nützlichen Mikroorganismen infizieren – und tatsächlich tun wir das täglich. Wir werden unten sehen, dass ein anderer Autor, Graham Rook, diesbezüglich für terminologische Klarheit gesorgt hat.
Die Autoren, die diesen Einwand vorbringen, bestreiten jedenfalls nicht, dass eine gesunde Entwicklung des Immunsystems oder seine Instandhaltung voraussetzt, dass Menschen einer breiten Palette von Mikroben ausgesetzt sind. Und sie bestreiten nicht, dass es während des letzten Jahrhunderts zu einem „microbial diversity loss“ (Finlay, Amato, Azad et al. 2021: 3), d.h. einem Verlust der Diversität von Mikroben, denen wir auf einer täglichen Basis ausgesetzt sind, gekommen ist, und zwar durch
„… increased urbanization; overuse of antibiotics and other medication; birth and infant feeding practices [genau: eine Verringerung vaginaler Geburten und der Fütterung von Säuglingen durch Muttermilch]; intensified hygienic practices that disinfect bodies, homes, and workplaces; reduced diversity in global diets (especially declining intake of dietary fiber and increased consumption of processed foods); and widespread use of tobacco, alcohol, and other drugs” (Finlay, Amato, Azad et al. 2021: 2).
Festgehalten werden kann, dass es nicht zutreffend ist, wenn behauptet wird, dass die sogenannte Hygiene-Hypothese „out of date“, also veraltet, oder „busted“, also zerstört, hier im Sinn von “widerlegt”, sei, wie in den Medien oder von interessierten Parteien manchmal behauptet wird. Was dort als nicht zutreffend behauptet wird, ist eine zumindest teilweise falsche Vorstellung davon, was die Hygiene-Hypothese besagt. Es handelt sich hier um eine Variante des häufig anzutreffenden „Strohmann-(Fehl-/)Argumentes“ („straw man fallacy“)
Wie oben schon angedeutet, ist die Hygiene-Hypothese aber seit der Formulierung durch Strachan weiterentwickelt und spezifiziert worden, vor allem durch Graham Rook, der (inzwischen) Professor emeritus für medizinische Mikrobiology am University College London ist. Aus einer evolutionären Perspektive heraus nimmt Graham Rook eine klare Unterscheidung zwischen Krankheitserregern und der Mikroben-Palette, die für die Entwicklung und Erhaltung eines gesunden Immunsystems notwendig oder nützlich ist, vor. Basierend auf der Idee der adaptiven Anpassung hat er die Hygiene-Hypothese in eine Hypothese überführt, die er die „old friends hypothesis“, die Hypothese von den alten Freunden, nennt:
„The suggestion is that the environmental saprophytes (including mycobacteria and lactobacilli) needed to be tolerated by the immune system [of hunters and gatherers] because they were harmless but always present in large numbers in food and water … Similarly, the helminthic parasites [parasitische Würmer] needed to be tolerated because, although not always harmless, once they were established in the host any effort by the immune system to eliminate them was likely to cause tissue damage (Rook 2008: 5).
Rook argumentiert also, dass die Mikroorganismen, die Menschen brauchen, um ein gesundes Immunsystem zu entwickeln und zu erhalten, diejenigen sind, die die Evolution des Menschen begleitet haben. Sie waren in der Umwelt der Menschen überall vorhanden – im Wasser, das sie tranken, Schlamm und im Holz, aus dem Menschen Unterkünfte oder Umfriedungen bauten, im Dung ihrer tierischen Zeitgenossen –, so dass eine Anpassung des menschlichen Organismus an sie bzw. in Auseinandersetzung mit ihnen erfolgte und sie tolieriert werden konnten. Die Darmflora des Menschen ähnelt deshalb den Mikroorganismen, die in der natürlichen Umwelt vorkommen. Sie sind seine „alten Freunde“.
An Mikroorganismen, die in einer (relativ) modernen, menschengemachten Umwelt vorkommen, wie z.B. der Schimmelpilz, der sich an feuchten Wänden im Haus entwickeln kann, sind Menschen (noch) nicht angepasst, und deshalb wirken solche Mikroorganismen als Pathogene auf Menschen oder können – wie der Schimmelpilz – Allergien hervorrufen. Diese Mikroorganismen sind es, deren Ausbreitung wir durch hygienische Maßnahmen entgegenwirken sollten, aber möglichst ohne gleichzeitig diejenigen Mikroorganismen zu zerstören, die für die Entwicklung und Erhaltung eines gesunden Immunsystems notwendig sind.
Es geht also darum,
„… [to] maximise protection against infection while at the same time sustaining exposure to essential microbes …“ (Bloomfield, Rook, Scott et al. 2016: 218; Hervorhebung d.d.A.).
Dann ist es falsch, z.B. pauschal vom Hände-Waschen, z.B. vor dem Essen und nach dem Katze-Streicheln abzuraten, ebenso wie es falsch ist, pauschal dazu zu raten. Die Frage kann nicht sein: „Hände-Waschen oder nicht?“, sondern muss lauten: „Wann sollte ich mir unbedingt die Hände-Waschen, wann muss es nicht unbedingt sein, wann kann oder sollte ich es bleiben lassen?” Es bedarf also einer differenzierten Betrachtungsweise und einer ihr entsprechenden Hygiene-Praxis, die als „targeted hygiene“ bezeichnet wird oder als „bidirectional hygiene“ oder „bygiene“ (Al-Ghalith & Knights 2015).
Was genau das in der Praxis bedeutet, ist bislang noch einigermaßen unklar. Festhalten lässt sich aber, dass es wichtig ist, dort hygienische Maßnahmen systematisch vorzunehmen, wo ein hohes Risiko besteht, Krankheitserreger zu verbreiten, also z.B. auf Unterlagen, auf denen Lebensmittel kleingeschnitten werden, oder auf Oberflächen, auf denen Teig geknetet wird. Sie sollten vor und nach Gebrauch mit Spülmittel und sauberem Wasser abgewaschen oder mit einem Breitband-Desinfektionsmittel behandelt werden. Dagegen ist es nicht sinnvoll, Böden zu desinfizieren (außer vielleicht, wenn Kleinkinder auf Böden herumkrabbeln, auf denen sich zuvor der Hund geputzt hat). Vor allem das Besprühen von Straßen oder Treppengeländern o.ä. in offenen Räumen oder von Treppen o.ä. in U-Bahn-Stationen mit Desinfektionsmitteln ist kontraproduktiv, weil sich Menschen vor allem im eigenen persönlichen Umfeld mit Krankheitserregern infizieren und deshalb hiervon wenig Nutzen haben. Gleichzeitig verursachen solche Hygienemaßnahmen an öffentlichen Orten eine großflächige Zerstörung nützlicher Mikroorganismen – neben der Zerstörung von Pathogenen. So argumentieren jedenfalls Rook und Bloomfield (2021: 36-38), Scott, Bruning, Nims et al. (2020) und das International Scientific Forum on Home Hygiene, wie man auf dessen Internetseiten, insbesondere unter der Rubrik „Facts & Advice – Hygiene Products / Procedures“ nachlesen kann.
Was hat dies alles mit den Maßnahmen zur Einschränkung von SARS-CoV-2 zu tun?
Die Befürchtung ist die, dass diese Maßnahmen die nützlichen Mikroorganismen, die uns in unserer natürlichen Umwelt umgeben, weiter verringert haben und damit zu häufigeren Dysbiosen geführt haben.
So ist empirisch belegt, dass ein Zusammenhang besteht zwischen Dysbiose und Covid-19 Erkrankung bzw. Dysbiose und dem Verlauf einer Erkrankung an Covid-19. Und weil gilt, dass SARS-CoV-2 vor allem die Atemwege infiziert, eine Erkrankung an Covid-19 einer anormalen Immunreaktion auf das Virus in den Atemwegen zugrechnet werden kann und die Immun-Antwort auf Pathogene umso besser ist, je mehr nützliche Mirkoorganismen die Darmflora bevölkern, ist es plausibel zu vermuten, dass die Hygiene-Maßnahmen, die den Kontakt der Menschen (auch) mit diesen nützlichen Mikroorganismen verringern, die Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu erkranken oder vergleichsweise ernsthaft zu erkranken, befördert statt verringert haben (Yeoh, Zuo, Lui et al. 2021 sowie Zuo, Zhang, Lui et al. 2020; zur Bedeutung des gastrointestinalen Immunsystems für eine Infektion mit SARS-CoV-2 siehe auch den m.E. wichtigen Text von Russell, Moldoveanu, Ogra & Mestecky 2020).
Ein Mangel an nützlichen Mikroorganismen im Darm wurde bei Covid-Erkrankten auch noch nach dem Verschwinden des SARS-CoV-2-Virus aus dem Körper der Erkrankten festgestellt (Yeoh, Zuo, Lui et al. 2021; Zuo, Zhang, Lui et al. 2020), so dass man als einen Aspekt von „long Covid“ eine steigende Anzahl von Infektionen aufgrund häufigerer bzw. anhaltender Dysbiose – bislang weiß niemand, wie lange anhaltender Dysbiose – bei ehemals Covid-Erkrankten befürchten muss.
Eine erfolgversprechende Strategie zur Bekämpfung von SARS-CoV-2 wäre also die bestmögliche Stärkung des Immunsystems gewesen, z.B. durch die Gabe von Probiotika, die sich bereits als wirksam gegen andere Infektionen der Atemwege wie z.B. der Grippe erwiesen haben:
„Two metaanalyses reported modest efficacy of probiotics in reducing the incidence and duration of respiratory tract infections of viral origin. During the COVID-19 pandemic, 2–47% of infected patients required invasive mechanical ventilation. Two randomised controlled trials showed that critically ill patients on mechanical ventilation who were given probiotics (Lactobacillus rhamnosus GG, live Bacillus subtilis, and Enterococcus faecalis) developed substantially less ventilator-associated pneumonia compared with placebo” (Mak, Chan & Ng 2020: 644).
Und obwohl sich die zitierten Autoren gegen den „blind use of conventional probiotics for COVID-19“ aussprechen,
„… until we have further understanding of the pathogenesis of SARS-CoV-2 and its effect on gut microbiota … (Mak, Chan & Ng 2020: 644)
sehen sie die Möglichkeit eines
„… novel and more targeted approach to modulation of gut microbiota as one of the therapeutic approaches of COVID-19 and its comorbidities …” (Mak, Chan & Ng 2020: 644).
Zumindest ware es während der vergangenen zwei Jahre angezeigt gewesen, sich darum zu bemühen, die Häufigkeit und Schwere von Dysbiose bzw. Schwächung der Immunsysteme der Menschen nicht noch zu befördern. Die hygienischen Maßnahmen im Kampf gegen den Krankheitserreger SARS-CoV-2 haben jedoch Krankheitserreger und notwendige oder nützliche Mikroorganismen gleichermaßen bekämpft.Basierend auf der Erkenntnis, dass gegenseitige Berührungen eine wichtige Funktion für das Immunsystem – und nicht nur für die mentale Gesundheit – von Menschen eine große Rolle spielen (s. hierzu z.B. Chuang 2021), weil sie u.a. für eine
„… reinoculation of missing microbes from younger to older generations“ (Finlay, Amato, Azad et al. 2021: 7)
sorgen, argumentieren Finlay, Amato, Azad et al., dass es möglich ist, dass die hohe Anzahl von Covid-19-Erkrankungen unter alten Menschen in Altenheimen und die hohe Anzahl von schweren Covid-19-Erkrankungen unter ihnen nicht nur eine Folge der Konfrontation dieser Menschen mit dem SARS-CoV-2-Virus ist, sondern auch eine Folge eines sozusagen verarmten Immunsystems:
„Are relatively high rates of COVID-19 disease and severity among people living in institutionalized settings due primarily to viral exposure, or could there be a microbiome-mediated risk? Such investigation should explore whether the elderly living in institutionalized settings have a more impoverished microbiome compared to those living at home with extended families. A host of factors shape aging people’s microbiome: dietary differences; institutional use of sanitizing products; different social exchange of microbiome with similarly aged people in institutions compared to younger people (e.g., grandchildren at home); and multiple medicine use, including antibiotics and other antimicrobials to manage pre-existing chronic illness. The microbiomes of aging people are also influenced by communal interactions, leading us to wonder whether the sequestering of care for the elderly and chronically ill have created conditions that facilitate viral transmission. Residing in variously sized built environments, the elderly interact with coresidents suffering from comorbidities and engaging in high medication use, as well as care providers. Does this form of community dysbiosis contribute to high rates of mortality in care home, especially if there is little exposure to healthy family members, the outdoors, and a healthy diet?” (Finlay, Amato, Azad et al. 2021: 7; Hervorhebung d.d.A.),
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Wenn dies zutreffen sollte, dann war die Isolation alter Menschen in Altenheimen, u.a. in Form von Besuchsverboten, kontraproduktiv. Ihre Gesundheit hätte von Kontakten mit der Außenwelt, sei es durch Besuche von Familienmitgliedern, sei es durch Spaziergänge in Gärten o.ä. profitiert, d.h. ihre Immunsysteme wären mit dem SARS-CoV-2-Virus besser zurechtgekommen als sie es sind.
Jedoch dürften die Maßnahmen gegen die Ausbreitung von SARS-CoV-2 besonders bedenklich sein mit Bezug auf Kinder, besonders Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder. Das Neugeborene wird durch die vaginale Geburt (so sie denn stattfindet), die Muttermilch (so es sie denn erhält) und den Hautkontakt mit der Mutter mit Mikroorganismen kolonisiert. Damit werden die Grundlagen für die Entwicklung des gesunden Immunsystems gelegt, wobei zu beachten ist:
„Because the newborns and young children have an underdeveloped and immature immune system they have to, at least partially, rely on the immune factors supplied by the mother“ (Kloc, Ghobrial, Kuchar et al. 2020: 2).
Wenn das Immunsystem der Mutter aufgrund mangelnden Kontaktes mit der Außenwelt im Zuge der Maßnahmen zur Bekämpfung von SARS-CoV-2 dysbiotisch sein sollte, dann wirkt sich dies also auch negativ auf das Kind aus.
Außerdem gilt, dass
„[a]ltered hospital, healthcare, and home care practices for infants and children [hier: im Zuge der Bekämpfung der Ausbreitung von SARS-CoV-2] can interrupt the ‚seeding and feeding‘ of their microbiomes“ (Finlay Amato, Azad et al. 2021: 6).
Dies ist z.B. dann der Fall, wenn in Krankenhäusern im Zuge der Vorbeugung gegen Infektionen allgemein oder speziell gegen Infektion mit SARS-CoV-2 die Brustfütterung von Säuglingen systematisch entmutigt oder gar verboten wird. Wenn Mutter und Kind nach Haus entlassen werden, die Mutter aber wegen Covid-19 zur Einhaltung besonderer Hygiene aufgefordert wird und Besuche von außerhalb des Haushaltes entmutigt, wenn nicht verboten, werden, dann ist der Kontakt des Neugeborenen mit Mikroorganismen aus der normalen natürlichen Umwelt weiter erheblich reduziert.
„Thus, it is expected for children born and raised in the Covid-19 era to have improper immune system development” (Shahrbaf, Hassan & Vosough 2022: 2).
Die zitierten Autoren erwarten deshalb insbesondere eine Zunahme von entzündlichen Darmerkrankungen “in [the] next generation” (Shahrbaf, Hassan & Vosough 2022: 1), aber die zu erwartende mangelhafte Entwicklung des Immunsystems kann sich auch in Allergien und in erhöhter Anfälligkeit für weitverbreitete und für die meisten Menschen (bislang) ungefährliche Krankheitserreger äußern, wie u.a. Dr. Catherine Moore vermutet, die in beratender Tätigkeit für Public Health Wales tätig ist.
Auch für ältere Kinder dürfte die Reduktion von Kontakten mit Personen oder mit der natürlichen Umwelt außerhalb des Haushaltes, die die Restiktionsmaßnahmen im Zuge der Bekämpfung von SARS-CoV-2 bedeutet haben, nachteilig sein, denn
“… the immune system of the newborns is underdeveloped and subdued, fully maturing during the first 7–8 years of life” (Kloc, Ghobrial, Kuchar et al. 2020: 1; Hervorhebung d.d.A.).
Vor diesem Hintergrund vermuten Kloc, Ghobrial und Kuchar, dass
“… frequent exposure of children to respiratory viruses in daycare, kindergarten, and school may lead to the development of partial protection against the SARS-CoV-2 virus” (Kloc, Ghobrial, Kuchar et al. 2020: 2).
Wenn dies zutrifft, war die Schließung von Kindergärten und Schulen nicht nur überflüssig, sondern eine verpasste Chance.
Jedenfalls wäre es möglich gewesen, Maßnahmen gegen die Weitergabe von SARS-CoV-2 so zu gestalten, dass nicht gleichzeitig „alte Freunde“ des Immunsystems „ausgesperrt“ werden. So nennen Finlay, Amato, Azad et al. unter anderem die Möglichkeit, öffentliche Parks für Besucher unter Einhaltung sozialer Distanz offenzuhalten, und die Möglichkeit, Menschen dazu zu ermuntern, sich möglichst oft draußen aufzuhalten, statt ihnen zu empfehlen, sich zuhause zu isolieren, sie dazu zu ermuntern, im häuslichen Umfeld uneingeschränkt mit den Haustieren umzugehen (statt Angst davor zu schüren, dass man sich Covid-19 auch von Haustieren „holen“ könnte), mit dem Hund spazierenzugehen, sich, wenn möglich, an der frischen Luft gärtnerisch zu betätigen, körperlichen Kontakt mit den Haushaltsmitgliedern zu pflegen,
„… all of which have been shown to facilitate retention and transmission of beneficial microbes“ (Finlay, Amato, Azad et al. 2021: 7).
Während bereits klar sein dürfte, dass die Maßnahmen, die von Regierungen getroffen wurden, um die Weitergabe von SARS-CoV-2 zu verhindern oder einzuschränken, kaum einen oder gar keinen nennenswerten Nutzen im Kampf gegen Covid-19 erbracht haben, ist die Frage nach den längerfristigen gesundheitlichen Schäden, die sie angerichtet haben, noch weitgehend unbeantwortet. Die Forschung hierüber hat gerade erst begonnen, und wir werden, so vermute ich, in den kommenden Jahren noch einiges darüber zu hören bekommen, welche Folgen es hat, wenn man – figürlich gesprochen – alten Freunden den Einlass verwehrt.
Es ist durchaus möglich, dass sich „long Covid“ als weit weniger relevant erweisen wird als „long intervention“.
Literatur:
Al-Galith, Gabriel A., & Knights, Dan, 2015: Bygiene: The New Paradigm of Bidirectional Hygiene. Yale Journal of Biology and Medicine 88: 359-365.
Bedolla-Barajas, Martín, Morales-Romero, Jaime, Bedolla-Pulido, Tonatiuh I., et al., 2018: Exposure to Dogs But Not Cats is Associated to a Decrease in Prevalence in Atopic Dermatitis amongst School-children. Allergologia et Immunopathologia 46(5): 431-437.
Belkaid, Yasmine, & Hand, Timothy, 2014: Role of Microbiota in Immunity 365.and Inflammation. Cell 157(1): 121-141.
Bloomfield, Sally F., Rook, Graham A.W., Scott, Elizabeth A., et al. 2016: Time to Abandon the Hygiene Hypothesis: New Perspectives on Allergic Disease, the Human Microbiome, Infectious Disease Prevention and the Role of Targeted Hygiene. Perspectives in Public Health 136(4): 213-224.
Chuang, Jie-Yu, 2021: Romantic Relationship Dissolution, Microbiota, and Fibers. Frontiers in Nutrition 8. 655038. https://doi.org/10.3389/fnut.2021.655038
Finlay, B. Brett, Amato, Katherine R., Azad, Meghan, et al., 2021: The Hygiene Hypothesis, the COVID Pandemic, and Consequences for the Human Microbiome. Proceedings of the National Academy of Sciences USA (PNAS) 118(6): e2010217118. doi: 10.1073/pnas.2010217118. Erratum in: PNAS 118(11): PMID: 33472859; PMCID: PMC8017729. (Das Erratum betrifft lediglich einen Literatureintrag, wird hier aber der Korrektheit halber mit angegeben.)
Friedrichsen, Hans-Peter, 2007: Das intestinale Immunsystem – ein komplexes System. Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin 5(2): 6-9.
Gao, Xiaoping, Yin, Mei, Yang, Pei, et al., 2020: Effect of Exposure to Cats and Dogs on the Risk of Asthma and Allergic Rhinitis: A Systematic Review and Meta-analysis. American Journal of Rhinology & Allergy 34(5): 703-714.
Kloc, Małgorzata, Ghobrial, Rafik M., Kuchar, Ernest, & Lewicki, Sławomir, 2020: Development of Child Immunity in the Context of COVID-19 Pandemic. Clinical Immunology 217: 108510. https://doi.org/10.1016/j.clim.2020.108510.
Levy, Maayan, Kolodziejczyk, Aleksandra A., Thaiss, Christoph A., & Elinav, Eran, 2017: Dysbiosis and the Immune System. Nature Reviews Immunology 17(4): 219-232.
Little, Paul, Stuart, Beth, Hobbs, F.D.R., et al., 2015: An Internet-delivered Handwashing Intervention to Modify Influenza-like Illness and Respiratory Infection Transmission (PRIMIT): A Primary Care Randomised Trial. Lancet 386(10004): 1631-1639.
Mak, Joyce, Chan, Francis, & Ng, Siew C., 2020: Probiotics and COVID-19: One Size Does Not Fit All. The Lancet. Gastroenterology & Hepatology 5(7): 644-645.
Parker, William, 2014: The “Hygiene Hypothesis” for Allergic Disease is a Misnomer. British Medical Journal ‘(BMJ) 349: g5267; doi: 10.1136/bmj.g5267.
Rook, Graham A.W., 2008: Review Series on Helminths, Immune Modulation and the Hygiene Hypothesis: The Broader Implications of the Hygiene Hypothesis. Immunology 126(1): 3-11.
Rook, Graham A. W., & Bloomfield, Sally F., 2021: Microbial Exposures that Establish Immunoregulation are Compatible with Targeted Hygiene. The Journal of Allergy and Clinical Immunology 148(1): 33-39.
Russell, Michael W., Moldoveanu, Zina, Ogra, Pearay L., & Mestecky, Jiri, 2020: Mucosal Immunity in COVID-19: A Neglected but Critical Aspect of SARS-CoV-2 Infection. Frontiers in Immunolgy 11: 611337. doi: 10.3389/fimmu.2020.611337.
Scott, Elizabeth A., Bruning, Elizabeth, Nims, Raymond W., et al.. 2020: A 21st Century View of Infection Control in Everyday Settings: Moving from the Germ Theory of Disease to the Microbial Theory of Health. American Journal of Infection Control 48(11): 1387.1392.
Shahrbaf, Mohammad Amin, Hassan, Moustapha, & Vosough, Massound, 2022: COVID-19 and Hygiene Hypothesis: Increment of the Inflammatory Bowel Diseases in Next Generation? Expert Review of Gastroenterology & Hepatology 16(1): 1-3.
Steiman, Cheryl A., Evans, Michael D., Lee, Kristine E., et al., 2020: Patterns of Farm Exposure are Associated with Reduced Incidence of Atopic Dermatitis in Early Life. Journal of Allergy and Clinical Immunology 146(6): 1379-1386.
Stokholm, Jakob, Chawes, Bo L., Vissing, Nadja, et al., 2018: Cat Exposure in Early Life Decreases Asthma Risk from the 17q21 High-risk Variant. Journal of Allergy and Clinical Immunology 141(5): 1598-1606.
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Yeoh, Yun Kit, Zuo, Tao, Lui, Grace Chung-Yan, et al., 2021: Gut Microbiota Composition Reflects Disease Severity and Dysfunctional Immune Responses in Patients with COVID-19. Gut 70(4): 698-706.
Zuo, Tao, Zhang, Fen, Lui, Grace Chung-Yan, et al. 2020: Alterations in Gut Microbiota of Patients with COVID-19 during Time of Hospitalization. Gastroenterology 159(3): 944-955.
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Das klingt einleuchtend. Mir fallen zusätzlich noch die Belastung durch Desinfektionsmittel und Mikroplastik (Masken) ein. Sicherlich auch auf Dauer krankheits- und allergiefördernd.
Was die Altersheime betrifft, wurde doch gesagt, dass die Sterberaten im Anschluss an Feiertage immer ansteigen. Der Grund seien die Verwandtschaftsbesuche, die zu diesen Zeiten dann häufiger als sonst stattfänden. Der erste Oster-Lockdown habe diesen Effekt dann verhindert. Der Preis dürfte dann an anderer Stelle gezahlt worden sein. Solch eine Isolation dürfte sich zumindest bei denjenigen, die nicht völlig dement waren, ziemlich negativ auf die Psyche ausgewirkt haben und dass diese Art von Stress auch das Immunsystem beeinflussen dürfte, ist sehr wahrscheinlich. Vor die Wahl gestellt, ob ich meine Kinder sehen darf, aber dem höheren Risiko ausgesetzt bin zu erkranken, oder meine Kinder nicht zu sehen und ein niedrigeres Erkrankungsrisiko zu haben, fiele meine Wahl eindeutig für die erste Option aus. Es ist schon eine sehr technokratische Sicht, das Leben von Menschen um den Preis der Aufgabe jeder Lebensqualität schützen zu wollen.
Und nicht nur das, die sogenannten „Maßnahmen“ haben dazu beigetragen das Ganze zu verschlimmern:
Dr. med. Knut Wittkowski (20 Jahre Leiter der Abteilung Epidemiologie, Biostatistik, Forschungsdesign an der Rockefeller Universität in New York):
„Wenn die Politiker das Virus alleine gelassen hätten, wenn sich das Virus so ausgebreitet hätte, wie Viren das tun, wäre die ganze Epidemie im Juni 2020 vorbei gewesen – im Norden der Erdkugel. Im Süden hätten sie sich wahrscheinlich noch etwas später ausgebreitet.
Und in den USA wären etwa 50.000 Menschen gestorben – das ist im oberen Bereich dessen, was jedes Jahr passiert.
Das wäre also eine schlimme Grippe gewesen, aber nichts wäre dramatisch anders.
Die dramatischen Entwicklungen sind alleine auf die Aktionen der Politiker zurückzuführen. Jetzt möchte ich einmal als Epidemiologe sprechen, denn die Epidemiologen, wurden ja solange nicht gehört, bis jeder ein Epidemiologe war – und das macht’s auch nicht besser.
Eine Epidemie endet mit der Entwicklung von Herdenimmunität. Es gibt kein anderes Ende einer respiratory virus desease epidemy.
Wenn man impft, und man hat einen Impfstoff, der gegen das gerade wirkende Virus wirkt, kann man die Entwicklung bis zur Entwicklung der Herdenimmunität verkürzen. Und das ist gut – WENN man so einen Impfstoff hat.
Wenn man dagegen irgendeine Form der Medikation macht – flattening the curve – die Ausbreitung verlängert, und das sind Lockdowns, Masken etc., all das hat den Effekt die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.
Das hat 2 verschiedene Auswirkungen und beide sind schlecht.
Wir stimmen darin überein – nehme ich an – das die Alten und Vulnerablen, die Möglichkeiten haben sich zu isolieren, während sich das Virus in der übrigen Bevölkerung ausbreitet und sich Herdenimmunität entwickelt.
Wenn jetzt alle Anderen genau das Selbe tun, dann breitet sich das Virus genau so langsam aus, wie unter den Vulnerablen. D.h., sehr viel mehr von den Vulnerablen infizieren sich und da gibt es dann die Todesfälle.
D.h alle diese Mitigationen, was immer das ist, hat einen wesentlichen Effekt: und das ist die Zahl der Todesfälle unter den Vulnerablen zu erhöhen. Es verhindert keinen einzigen Tod. Und den Mechanismus habe ich gerade erläutert.
Es gibt noch ein 2. Problem mit Mitigation: wenn man dem Virus genug Zeit gibt, dann kann das Virus nacheinander mehrere Escape Mutations entwickeln, gegen all die verschiedenen Epitope und Antikörper, die die natürliche Immunität entwickelt hat.
Ergebnisse haben gezeigt, dass das nach 3 Monaten der Fall ist. D.h., normalerweise würde eine Epidemie nur ca. 1 Monat bis 6 Wochen in einer Bevölkerung bleiben und dann verschwinden, wegen der Herdenimmunität. Wenn man jedoch die Kurve abflacht, gibt man dem Virus genug Zeit und wie wir gesehen haben, wo auch immer, wenn das Virus genug Zeit hat, entwickelt es resistente neue Varianten, welche sich wieder ausbreiten, genau so wie sich ein Virus ausbreiten würde, das man vorher noch nie gesehen hat. D.h., alles was wir an Todesfällen haben, nach dem Juni/Juli 2020 ist eine direkte Konsequenz der Maßnahmen, die die Politiker ergriffen haben. In den USA hätte es ohne Maßnahmen der Politiker etwas 50.000 Todesfälle gegeben – jetzt sind wir bei fast 600.000. Aber die 550.000 die wir zusätzlich haben sind dort wegen der von den Politikern inszenierten Maßnahmen. Diese Viren mutieren ständig. Die meisten Mutationen führen zu einem milderen Verlauf.
Das ist das, was dem Virus nutzt, denn ein Virus, das den Wirt umbringt, wird nicht mehr ausgebreitet.
Selbst ein Virus, das Symptome verursacht, die dazu führen das der Infizierte zu Hause bleibt, hat eine geringere Chance sich auszubreiten. D.h., Viren entwickeln sich in einer Form, dass sie nach und nach immer milder werden und zum Schluss breitet es sich so schnell aus, dass wir alle ständig infiziert sind und keiner merkt’s.
Die Impfstoffe erfüllen offensichtlich den eigentlichen Zweck, für den sie entwickelt sind, nämlich eine schnelle Reaktion des Immunsystems hervorzurufen, gegen die Viren, für die sie entwickelt wurden. Das Problem ist, dass wegen der Lockdowns sich dann Varianten entwickeln, die immun sind – immun gegen die Antikörper die der Mensch entwickelt hat in einer Infektion – und auch immun gegen die Antikörper, die von den Impfstoffen kommen. Die Impfstoffe und auch die natürliche Immunität hat dann keine Wirkung mehr. „
Quelle: Transkript aus https://wissenschaftstehtauf.de/#video
Jetzt müssen noch die entsprechenden Politdarsteller und Protagonisten wegen Hochverrat auf die Anklagebank. Das ist wirklich wichtig!
Wenn das nicht fruchtet, bleibt noch Den Haag.
Dem sollten sich jedoch die entsprechenden Juristennetzwerke annehmen.
Um ein gut funktionierendes (natürliches) Immunsystem zu haben, muss das Immunsystem trainiert werden. D. h. ohne Kontakt zu Krankheitskeimen und Viren kann der menschliche Organismus kein starkes Immunsystem aufbauen. Dazu gehört auch Kontakt zu anderen Menschen. Übertriebenes bzw. falsches Hygieneverhalten ist hier absolut kontraproduktiv.
Aus eigener Erfahrung mit drei KIndern, eins davon noch im KIndergarten, kann ich sagen, dass sich durch die Massnahmen wohl nicht viel geändert hat.
Die Kindergartenkinder waren in den letzten zwei Jahren genauso oft krank, wie sonst auch, also fast ständig – irgendwoher muss der Begriff “Rotznasen” ja kommen.
Die Kinder haben halt einen sehr nahen Kontakt untereinander. Am Eingang werden zwar brav die Hände desinfiziert, aber dann lutscht man gemeinsam am gleichen Legostein 😉
In letzter Zeit habe ich sogar die Erfahrung gemacht, dass die regelmäßigen Testungen eher kontraproduktiv sind.
Selbst wenn die KInder Symprome haben, also z.B. heftig Husten oder gar in der Nacht erbochen haben mit Durchfall haben, so ist es ja überhaupt kein Problem sie trotzdem in den KIndergarten zu bringen, der Schnelltest ist ja negativ….
“…dort hygienische Maßnahmen systematisch vorzunehmen, wo ein hohes Risiko besteht, Krankheitserreger zu verbreiten, also z.B. auf Unterlagen, auf denen Lebensmittel kleingeschnitten werden, oder auf Oberflächen, auf denen Teig geknetet wird. Sie sollten vor und nach Gebrauch mit Spülmittel und sauberem Wasser abgewaschen oder mit einem Breitband-Desinfektionsmittel behandelt werden…” ??? Aufgewachsen in einem Dorf, Jahrgang 1950 – mit Spülmittel? Mit Antibiotika? Solche Flächen wurden allerhöchstens mit heißem Wasser gewaschen. Allerdings wurden Holzbretter benutzt, nicht Plastikbretter. Ich kann mich jedoch an keinen einzigen Fall erinnern, wo eine über das übliche Maß hinausgehende Erkrankung (Schnupfen, Grippe etc.) aufgetreten ist, die man irgendwie mit dieser “mangelnden Hygiene” hätte in Verbindung bringen können. Besonders: Hefeteig wurde von alters her gerne in Holzgefäßen geknetet. Gerade hier wurde darauf geachtet, dass die Reinigung allerhöchstens mit warmen Wasser geschah,weil sich über die Zeit ein für die Teigentwicklung günstiges Milieu entwickelte – das offensichtlich Menschen nicht geschadet hat. Ausnahme: Peinliche Hygiene beim Melken und der Rohmilchverarbeitung. Aber Hände waschen nachdem man Katzen gestreichelt hat? Ein Holzbrett mit Seife traktieren nachdem Gemüse geschnitten wurde? Mir scheint, dass trotz aller Skepsis gegenüber zuviel Hygiene sich die Wahrnehmung von “dreckig” in Richtung “Natur= dreckig” verschoben hat – und zwar als Kulturphänomen, nicht aufgrund von wissenschaftlich begründbaren Erkenntnissen. Als leidenschaftlicher Anhänger von langen Ausflüchten in die letzten Wildnisgegenden kommt bei mir noch hinzu: Man kann prima auch 6 Wochen leben ohne sich mit irgendetwas anderem als kaltem Wasser die Hände u. gewisse Intimgegenden zu waschen. Und gewißlich ist man während dieser Zeit in ausgiebigem Kontakt mit allerlei dreckiger Natur gekommen. Wieso mir diese Wahrnehmungsverschiebung als potentiell gefährlich erscheint? Man begibt sich leicht auf eine schiebe Ebene, die von Natur=dreckig zu Körper=dreckig zu Körper=potentieller Krankheitsträger führt – womit man bei Covid und der asymptotischen Ansteckung angelangt ist, in der der Mensch in seiner Natur nur noch als Gefährder – und Gefährdeter – wahrgenommen wird. Vielleicht ist es ja meine Herkunft in diesem anderem Milieu geschuldet, dass ich von Anfang an der Covid-Hysterie nur mit dem Achselzucken von “jetzt spinnen sie wieder” begegnet bin.
Und vielleicht noch eine kleine Anmerkung zur mikrobiellen Umgebung und ihrer Veränderung: Im Dorf damals war es problemlos möglich, Rohmilch in die Speisekammer (nicht Kühlschrank) zu stellen und nach einigen Tagen auf diese Weise ohne Zusatz von irgendetwas stichfeste Sauermilch zu erzeugen. In der Stadt ist mir dies selbst mit Rohmilch von einem biodynamischen Bauernhof nicht mehr gelungen.
“… Die vulnerablen Gruppen… sich isolieren…” Wie kommt man eigentlich auf diese Idee? Haben nicht alle Isolations(haft)maßnahmen gezeigt, dass “das Virus” sich trotzdem ausbreitet? Und machte eine solche Haltung nicht nur dann Sinn, wenn man davon ausgehen könnte, dass a) eine Isolation gelingt und dass b) “das Virus” “danach” verschwunden ist? Was beides nicht der Fall ist. Im übrigen: Wer sagt denn, dass selbst dann, wenn im Alter das Immunsystem nicht mehr so gut funktioniert, ein sog. “Training” – also der ständige Kontakt mit der Umwelt – nicht trotzdem Sinn macht? Beim altersbedingten Muskelabbau ist es ja doch z.B. auch unstrittig, dass hier Training diesen Abbau verlangsamen kann. Ist dieses “die Vulnerablen zu isolieren” vielleicht nichts anderes als die durch und durch verquere Vorstellung, man könne durch Isolation (!!!) dem Altern und dem Sterben entgehen?
P.S. “Vulnerable”. Was jedoch mit Sicherheit kontraproduktiv ist, ist die Herdenhaltung von Vulnerablen auf engem Raum. Weswegen die Wahrscheinlichkeit, sich anzustecken, in dieser Reihenfolge am Größten ist: Krankenhaus, Pflegeheim, Altenheim…