EU-Nanny plant das Leben – Heute: Verdorbene und weggeworfene Nahrungsmittel

Wer kennt ihn noch, den Satz: “Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt”?
Er stammt aus einer Zeit, zu der es noch keine Busy Bodies gab, die dachten, sie müssten sich in die private Lebensführung und vor allem die Art und Weise der Haushaltsführung einmischen.

Das ist heute anders.
Die EU-Kommission, eine Ansammlung von Überfluss-Existenzen auf der Suche nach den letzten Bereichen, die man noch regeln kann, will nun am Küchentisch Platz nehmen und das Essverhalten der dort Versammelten regulieren, im unermütlichen Einsatz für die Umwelt, die Wirtschaft und die Bürger:

“Wasting food has important social consequences. It leads to unnecessary spending of resources that could be otherwise allocated. The average share of food expenditure (agri-food and food services) in total household expenditure in the EU is around 19%. Discarding food that is fit for human consumption – rather than redistributing that food to those in need, including through food donation – also represents a missed opportunity in the light of growing challenges to food security. Although, in Europe, food availability is ensured, food affordability is a concern for a growing number of EU citizens: 32.6 million people cannot afford a meal with meat, fish, chicken or vegetarian equivalent every second day. Finally, for many consumers, wasting food has an important ethical dimension.”

Die Verschwendung von Nahrungsmitteln habe erhebliche soziale Konsequenzen, so steht in der “DIRECTIVE OF THE EUROPEAN PARLIAMENT AND OF THE COUNCIL amending Directive 2008/98/EC on waste” zu lesen, die wir der Kürze wegen “Abfalldirektive” nennen. 19% seines Einkommens gebe ein durchschnittlicher EU-Haushalt für Nahrungsmittel aus. Weniger wäre möglich, wenn das Weggeworfene erst gar nicht gekauft würde. Man sieht, dass die Mitglieder der EU-Kommission in einer ganz eigenen Kantinen-Welt leben, in der Nahrungsmittel nicht zubereitet, sondern bestellt und verdrückt werden, bis auf den letzten Krümel, wie zu hoffen ist, egal, ob das Zubereitete gut schmeckt, egal, ob es bekömmlich, versalzen oder verbrannt ist.

Die EU-Kommission tut etwas gegen Nahrungsmittelabfall und das fängt natürlich bei den Mitgliedern der Kommission an. Also keine Sektgelage an Canapé mehr auf Kosten europäischer Steuerzahler und wehe, der Catering-Service, der das letzte EU-interne Besäufnis mit den Kleinigkeiten, die man als EUler so erwartet, vom Kaviar über den Lachs bis zu unaussprechlichen Sachen in Französisch versorgt, er sorgt nicht dafür, dass die Kräten sauber abgenagt und die Sachen mit französischen Namen vollständig verzehrt sind.

Ja, die schöne Welt des großen EU-Fressens [La Grande Bouffe] sie ist noch heil und durchdaut, mit oder ohne Flatulenz. Dagegen sieht es in Haushalten und im “Essens-Retail” garstig aus. 58.5 Mt [Megatonnen] Nahrungsmittelabfall, so behaupt die EU, sei 2020 in der EU angefallen, 16% der Treibhausgase, die im Bereich der Herstellung, des Vertriebs und des Verbrauchs von Nahrungsmittel in der EU anfallen, entfallen auf Nahrungsmittelabfall. 16% weniger geretteter Planet, weil Haushalte einfach wegwerfen, gedankenlos und ohne schlechtes Gewissen, obschon die EU-Kommission oben “vielen Konsumenten attestiert, dass für sie das Wegwerfen von Nahrungsmitteln eine ethische Dimension habe”, was sicher richtig ist und deshalb jede Form von Regelung hinfällig macht.

Sie wird nicht gebraucht. Die EU-Bürger sind in der Lage, ihre ethischen Überzeugungen ganz ohne die Hilfe der Unterbeschäftigten aus Brüssel, die stets auf der Suche nach Gängelungsmaterial sind, umsetzen.

Aber das ist natürlich kein Argument für den wahren, den richtigen sozialistischen Planer und viele davon, viele der sozialistischen Planer, deren Lebensinahlt darin besteht, ZIELE vorzugeben, Planziele, die andere dann einhalten müssen, wie, das ist ihre Sache, sitzen in der EU-Kommission. Ein solcher Planer lebt für den Plan, atmet Plan, liebt Plan, indes, in der Regel hat er keinen Plan, im umgangssprachlichen Sinne dieses Mal.

Wie sonst sollte man dem Irrsinn anheim fallen, die Zahl 30% als Planziel für die Menge von Nahrungsmittelabfall vorzugeben, um die in Haushalten und im “Food-Retail”, also beim Döner um die Ecke, im vegetarischen Restaurant oder bei zweieinhalt Mischälän-Sterne-Koch, der Abfall reduziert werden soll?

Steht uns der EU-Müllschnüffler bevor, der Tagebuch über die Essensreste führt, die Familie Schulze in die Mülltonne wirft?

Nun, diese Frage ist natürlich eine, die an die Adresse der Mitgliedsstaaten der EU gerichtet ist. Wie in der DDR, so gibt die Kommission nur vor: 30%. Und die Leute vor Ort, die müssen sehen, wie sie zurande kommen, während die Mitglieder der EU-Kommission sicherstellen, dass keine Reste vom Kalten Buffet bleiben.

Sie sehen, die Sache lohnt sich für Sie. Sparen Sie Nahrungsmittel ein, und Sie tragen zum einen zur Nahrungsmittelsicherheit in Europa bei, nicht dass die gefährdet wäre, derzeit, aber bei den Tröten, die in Europa Politiker spielen, kann man ja nie wissen, zum anderen lohnt sich das Ganze: 439 Euro pro Jahr weniger Ausgaben haben Sie in der Regel weniger, 439 Euro, die man auf anderen Wegen wegsteuern kann.

Klasse Sache.
Und Gesetzestext:

Eine ganz neue Schmarotzerindustrie zieht hier auf, wie man schnell sieht, wenn man überlegt, was sich hinter den Punkten a) bis d) in Artikel 9a der Direktive verbirgt:

a) Sehen Sie die Kurse in Nahrungsmittelmanagement vor Ihrem geistigen Auge: “Essen ohne Abfall”, “Wie man einkauft, ohne wegzuwerfen”, “Auch Schimmel ist genießbar”, “Der Mythos des Verfallsdatums”, “Auch ein fauler Apfel is(s)t ein Apfel” – Die Titel für Bullshit-Seminare, die von Bildungsträgern angeboten und von Verbrechern gegen die Nahrungsmittelwegwerfsperre aufgesucht werden müssen, um Buße zu tun, wir sehen sie bereits vor unserem geistigen Auge. Oder der Nahrungsmittelberater, der im Supermarkt die eine der beiden Packungen Frischnudeln aus dem Einkaufskorb nimmt, seine Stirn in tiefe Falten legt und fragt: Auf einer Skala von 0 “ganz sicher” bis 299 “nicht sicher”, wie sicher sind Sie, dass sie beide Packungen benötigen?. Wehe, Sie geben einen Wert zwischen 1 und 299 an. Dann werden die Nudeln zurückgelegt. Und natürlich wird die Just in Time Delivery ganz neue Höhen erleben: “Alle, die frisches Brot bestellt haben, werden gebeten, sich zwischen 13.00 Uhr und 14.30 Uhr an der zentralen Ausgabestelle einzufinden und dort eine schöne Schlange zu bilden”. Es ist, wie in der schönen alten Zeit, als sich vor dem Konsum die Schlange gebildet hat und man mit den Leuten dort ins Gespräch kommen konnte. Mangel stärkt sozialen Zusammenhalt …

b) Einst hat Alfred Hitchcock einen Film gedreht, in dem zwei FBI Agenten eine mehr als depperte Ausrede suchen, um eine Familie aushören zu können. Sie seien da, um Informationen über eine typische amerikanische Familie zu sammeln, haben sie gelogen. Das wird bald Alltag. Um herauszufinden, wo in der Nahrungsmittelkette es hakt, müssen systematisch Mülltonnen durchsucht, muss systematisch die Haushaltslogistik, vom Supermarkt über den Kühlschrank bis in die Mikrowelle überwacht und analysiert werden, um herauszufinden, woran es gelegen hat, dass das Fertiggericht im Müll gelandet ist. Ganz neue Möglichkeiten für Systemsykophanten, sich anzubiedern.

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c) Der Garage-Sale, eine typisch angelsächsiche Sache, bei der Umziehende den Krempel, den sie nicht mitnehmen wollen, in der eigenen Garage feil bieten, er erhält einen neuen Anstrich: Familie Meier verkauft ihre überschüssigen Jogkurt-Becher, die angebrochenen gibt es zum halben Preis und, wer eine Scheibe vom Käse erwirbt, die über ihr Verfallsdatum ist, der bekommt eine zweite dazu, ganz umsonst. Aber vielleicht verstehen wir die Mitglieder der EU-Kommission ganz falsch, und sie wollen in Zukunft nur noch auf Basis der Nahrungsmittelspenden, die ihnen von Europäischen Bürgern zugeschickt werden, überleben… um Steuergeld zu sparen und die eigene CO2-Emission zu reduzieren.

d) Und natürlich müssen all die Supermarkt-Einkaufs-Supervisor, die Müllschnüffler, Nahrungsmittelabfallreduktionsberater und was es sonst noch alles an Schmarotzperten geben wird, ausgebildet und finanziert werden. Das erfolgt unter Punkt d) und kostet die Steuerzahler mindestens 439 Euro pro Jahr, abführbar per Steuer.

Haben Sie etwa gedacht, die Einsparung aus Nahrungsmittelabfall-Vermeidung, von der oben die Rede war, käme Ihnen zu gute?


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