Wahlprüfsteine und Stolpersteine: Das Rollenverständnis des Bundesforum Männer
Bald sind Wahlen, also die Ereignisse, bei denen Stimmzettel in Wahlurnen gesammelt, gezählt und als Legitimation für alles missbraucht werden, was später folgt – im Namen der Wähler versteht sich. Entsprechend ist die einzige Macht, die ein Wähler tatsächlich hat, die, der Wahl fern zu bleiben. Nur so kann er verhindern, dass nach der Wahl mit seiner (Zu)Stimm(ung)e Schindluder getrieben wird. Aber das nur vorweg.
Wahlen sind nicht nur nekrophile Handlungen an einem morbiden Regierungssystem, ihr Vorfeld ist auch der Anlass dafür, dass eine ganze Reihe von “pressure groups” oder von “single interest groups” versuchen, sich in Szene zu setzen. Eine dieser Gruppen ist das Bundesforum Männer, jene Interessenvertretung für Männer, die am Tropf des Ministeriums für alle außer Männer hängt. (In modernen Zeiten finanzieren die Regierungen Lobby-Gruppen gleich selbst, das hat den Vorteil, dass man nicht mit Ansprüchen konfrontiert wird, mit denen man nicht konfrontiert werden will bzw. nicht schon im Vorfeld gerechnet hat.). Das Bundesforum Männer hat die bevorstehende Bundestagswahl zum Anlass genommen, um Wahlprüfsteine zu veröffentlichen, Wahlprüfsteine, in denen wichtige Themen, die Männer bewegen oder betreffen, angesprochen sein sollen.
Wer sich mit “Männerthemen” beschäftigt, dem fallen eine Menge Themen ein, die Männer betreffen. Die Reihe reicht von der im Vergleich zu Frauen niedrigeren Lebenserwartung von Männern über die Nachteile von Jungen im Bildungssystem, das Abschieben von Jungen auf Sonderschulen bis zum Prostatakrebs. dessen Früherkennung immer noch brachialer Fingermethoden bedarf. Es gibt also eine Vielzahl von Themen, die Männer betreffen und von denen man erwarten würde, dass sie eine Organisation, die sich als Interessenvertretung von Männern sieht, aufgreift. Die wohl umfangreichste Zusammenstellung dieser Männerthemen findet sich immer noch in Arne Hoffmanns Buch “Sind Frauen die besseren Menschen?”
Beim Bundesform ist alles anders. Beim Bundesforum “Männer” interessiert man sich nicht um schnöde Fragen des Lebensalltags von Männern (von dem Monsterproblem “Beschneidung”, über das sogar steuerzahlerfinanzierte Tagungen abgehalten werden müssen, einmal abgesehen), beim Bundesforum Männer interessiert man sich für die Agenda des Staatsfeminismus, macht man sich zur fünften Kolonne des Staatsfeminismus. Dies war die Behauptung, der Beleg folgt auf dem Fuss, und zwar per Dokumentenanalyse.
Die Dokumentenanalyse ist eines der nützlicheren Instrumente qualitativer Sozialforschung, vornehmlich deshalb, weil man prüfen kann, ob eine Interpretation einem Dokument Gewalt antut. Eine ziemlich umfassende und bei umfangreichen Dokumenten unhandliche bis kaum nutzbare Methode, der Dokumentenanalyse wurde von Barney Glaser und Anselm Strauss entwickelt, um, wie man sagen könnte, der theoretischen Basis, dem unausgesprochenen Hintergrund, dem, was eine Gedankenfolge zusammenhält, auf die Spur zu kommen. Man kann die Methode entsprechend nutzen, um dem, was hinter vielen Worten steht, aber nie direkt ausgesprochen wird, auf die Spur zu kommen. Und genau in dieser Weise habe ich die Grounded Theory und im Hinblick auf die Wahlprüfsteine des Bundesforum Männer benutzt.
Methodischer Einschub: Grounded Theory ist eine umfangreiche und schnell ausufernde Methode, die Sätze und Aussagen in fünf Elemente zerlegt, nämlich Phänomene (das, was die Aussagen, Sätze verbindet), kausale Zustände (das, was vom Phänomen verursacht wird), den Kontext (das, in dessen Rahmen kausale Zustände nur Sinn machen), Handlungsstrategien (das, was gemacht werden soll, um ein Phänomen zu “bearbeiten”) und intervenierende Zustände (das, was die Bearbeitung des Phänomens erschwert oder vereinfacht). Die so zerlegten Sätze werden dann über stufenweise komplexerwerdende Kodierformen (offen, axial und selektiv) zu einer Geschichte verwoben, die eine Theorie darüber aufstellt, was die analysierte Gedankenwelt im Innersten zusammenhält.
Der Wahlprüfsteine des Bundesforums Männer sind nicht allzu viele, so dass die Grounded Theory angewendet werden kann, ohne dabei den Überblick zu verlieren. Entsprechend habe ich die Gedankenwelt, in der die Mannen des Bundesforums leben, wie folgt und durch axiales Kodieren auf drei Kategorien reduziert:
Traditionale Männerbilder sind schlecht und müssen verändert werden;
Männer wollen Kinder und haben ein Vereinbarkeitsproblem;
Umerziehung ist das Mittel um 1 und 2 umzusetzen, dazu braucht es hauptamtliche “Männerhelfer”;
Dieses “Männerbild” ist – wenig überraschend – dasselbe Männerbild, das vom Bundesministerium für FSFJ, allen Aktivisten der staatsfeministischen Bewegung und allen denjenigen geteilt wird, die sich bei feministischen Netzwerken (diejenigen, die über die öffentliche Finanzierung verfügen) andienen wollen. Das Bundesforum Männer wird hier seiner Stellung als Satellit in finanzieller Umlaufbahn zum BMFSFJ voll und ganz gerecht.
Doch zu den Fundstellen im Einzelnen:
“Jungen, Männer und Väter stehen vor großen Herausforderungen. Traditionelle Rollenmuster passen vielfach nicht mehr zu heutigen Anforderungen und Bedürfnissen [wessen?]. … Eine konsequente Gleichstellungspolitik sollte helfen, eineingende Geschlechterrollen zu überwinden. … setzt voraus, dass sie vielfältige Formen von Männlichkeit erleben können … Das Bundesforum Männer fordert entsprechend geschulte Fachkräfte, die Jungen und ihren Bezugspersonen die Möglichkeit bieten, sich mit tradierten Geschlechtervorstellungen auseinanderzusstzen …, um ihnen neue Perspektiven zu eröffnen. .. Gewalthandeln ist Teil traditioneller Männlichkeitsstrukturen. … Männern muss allgemein zugestanden werden, dass sie verletztbar sind. (…) Nur so können traditionelle Männlichkeitsrollen erweitert, kann erlerntes gewalttätiges Verhalten hin zu einer gewaltfreien Sozial- und Konfliktkompetenz verändert werden. … Väter haben Vereinbarkeitsproblem. Väter wollen mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen. … Dazu gehören verlässliche Betreuungsangebote für Kinder, Arbeitszeitmodelle, die an Phasen und Ereignisse des Lebens orientiert sind… “.
Die Belege für die drei oben genannten Kategorien zeigen nicht nur deutlich, dass es dem Bundesforum Männer nicht um Männer oder Jungen geht, denn dazu müsste man Männer und Jungen als solche Ernst nehmen, sie respektieren, was voraussetzt, dass man auch Männer mit traditionellem Rollenverständnis respektiert, sondern darum, die staatsfeministische Agenda, nach der Männer vom, wie man formulieren könnte, hegemonialen Mannskerl zum devoten Waschlappen, der die einengende Geschlechterrolle traditionaler Männlichkeit, mit der tief in Falten gelegten hohen Stirn und ansonsten angsterfüllter Untätigkeit getauscht hat, transformiert werden. Devote Waschlappen sind für Herrschaftssysteme von allergrößtem Wert, weil von ihnen kein Widerspruch zu erwarten ist, man kann sich ihrer etwa in der Weise sicher sein, wie sich das BMFSFJ sicher sein kann, dass vom Bundesforum Männer nichts kommt, was kritisch oder kontrovers oder der BMFSFJ-Vorgabe widersprechend ist. Soviel zum traditionalen Männerbild.
Obwohl der neue Mann des Bundesforums nicht traditional ist, hat er doch einen massiven “traditionalen Bias” wie man sagen könnte, denn er ist nur als Vater und trotz allem Ausprobierens von verschiedenen Formen der Männlichkeit denkbar. Aber da ein hegemonal männlicher Vater ein bread winner oder main income earner ist, kann der neue Mann, der mit der hohen Stirn und dem verlorengegangenen Lebenssinn, nur einer sein, der sich am Vereinbarkeitsproblem beteiligt, das Frauen seit Jahrzehnten angedichtet wird. Der neue Mann hat den Wunsch zu haben, nicht nur Kinder zu produzieren, sondern sich auch um sie zu kümmern, am besten als halbtagskraft in der “Kita”, damit “absurde” Träume an z.B. ein einsames Haus am See auch gar nicht erst aufkommen und das lebenslange Leben am Tropf der “Gemeinschaft”, als Transfer-Lebensentwurf gewährleistet ist.
Und wo wir gerade beim Tropf der Gemeinschaft sind: Natürlich braucht der neue Mann Unterstützung und Beratung und Hilfestellung und all das fordert das Bundesforum Männer für seinen “neuen Mann” und legt damit die Grundstruktur erfolgreichen Nutznießens frei: (1) Man erfinde ein Problem, z.B. eines mit hegemonialer Männlichkeit, (2) man mache das Problem bei Politikern populär (denn Politiker glauben bekanntlich jeden Unsinn) und (3) fordere die Einrichtung von Beratungs- oder Hilfestellen, um das gerade erst geschaffene Problem dauerhaft im öffentlichen Diskurs zu verankern und sich selbst eine weitere Einnahmequelle zu verschaffen. Dies Form des Nutznießens ist in “modernen Gesellschaften” endemisch. Das Bundesforum Männer ist nur eine Ausprägung davon.
P.S.
Das Bundesforum Männer behauptet in seinen “Wahlprüfsteinen”, dass traditionelle Männlichkeit mit Gewalt einhergeht: “Gewalthandeln ist Teil traditioneller Männlichkeitskonstruktionen”. Ich habe im Text darauf verzichtet, diesen staatsfeministischen Unsinn zu thematisieren, will aber an dieser Stelle nicht darauf verzichten, Frauen, die von sich nicht der Ansicht sind, dass sie zu keinerlei körperlicher Form von Gewalt oder Selbstverteidigung fähig und entsprechend friedfertige Dummchen sind, aufrufen, nach Berlin, zum Bundesforum zu fahren, und einem der Anwesenden “neuen Männer” eine Kostprobe weiblicher Gewalt zu geben, etwa in Form einer Ohrfeige. Keine Sorge, eine Anzeige wegen “einfacher Körperverletzung” wird es nicht geben, denn Gewalt ist Teil traditioneller Männlichkeit, und entsprechend kann eine Ohrfeige, von einer Frau an ein Mitglied des Bundesforum verteilt, nur eine Form der Liebkosung oder was auch immer, jedenfalls keine Gewalt sein.
P.P.S.
Dr. habil. Heike Diefenbach, Expertin u.a. in Fragen hegemonialer Männlichkeit, ist nach Lektüre des Textes zum Schluss gelangt, dass es an der Zeit wäre, Männer am Diskurs über Männer zu beteiligen, also nicht Männer, die sich als neue Männer inszenieren, sondern normale Männer (statistisch normal versteht sich), die männliche Lebensentwürfe, z.B. als Dachdecker, Bauarbeiter oder Leiter eines Unternehmens leben. Aber Sie sieht ja auch ein grundsätzliches Demokratiedefizit in der Verfasstheit der Republik.
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Och, ich finde die Einleitung der “Bundesmänner” gar nicht so schlecht, sie haben nur ein wenig die falsche Satzstellung – wenn man den Abschnitt “Männerpolitik verstetigen” ein bisschen umsortiert, erkennt man nämlich schnell das Problem:
Die staatliche Politik hat sich in internationalen Abkommen, europäischem Recht, nationaler Gesetzgebung – vom Grundgesetz bis zum Sozialgesetzbuch – und in Rechtsvorschriften der Bundesländer auf die Förderung von Gleichstellung von Frauen und Männern als durchgängiges Leitprinzip verpflichtet.
Entsprechend sind Strukturen zu schaffen, damit der Wandel der Geschlechterverhältnisse und damit der Gesellschaft als Ganzes positiv gestaltet werden kann – für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Traditionelle Rollenmuster passen vielfach nicht mehr zu heutigen Anforderungen und Bedürfnissen.
Jungen, Männer und Väter stehen vor großen Herausforderungen.
Neue Lösungen müssen gefunden werden.
Und in der Form wird schon klarer, dass die Herausforderungen, vor denen “Jungen, Männer und Väter” stehen, weitestgehend darin begründet sind, dass die staatliche Politik sie vor Herausforderungen stellt, weil ihre (traditionellen) Rollenmuster nicht mehr “passen”. Und da muss man natürlich was ändern – ich verstehe nur nicht, warum man an den Rollenmustern was ändern sollte und nicht an der staatlichen Politik.
Interessant ist auch, wie die “Bundesmänner” von der Angabe, dass 70% der GewaltOPFER Männer sind den Schluss ziehen, dass Gewalthandeln “Teil traditioneller Männlichkeitskonstruktionen” sei.
Ich kann leider jetzt nicht mehr schreiben, ich habe nämlich am Ende des Artikels einen neuen Grund gefunden, meine Frau dazu zu überreden, das hübsche Cabrio in Berlin doch mal zu besichtigen.
Bisher war ich der Meinung, wenigstens hier könnte man unzensiert schreiben, also hoffe ich mal das mein Kommentar nicht wieder gelöscht wird.
Für viele Väter in 08/15 Jobs oder auch in 70 Stundenwoche Jobs ist die Erzieher- und Betreuerrolle IHRER Kinder ein Privileg ist, wenn Frau sie denn läßt………
Solange der Vater sich frei für diese Rollen entscheidet, ist dies doch ok – warum muß man in Deutschland immer so ideologisch an solche Fragen herangehen. Mehr Pragmatismus wäre hier angesagt.
Wozu denn sonst macht die Quotenförderung vieler gut ausgebildeter Frauen Sinn, wenn nicht die, endlich auch einmal finanzielle Verantwortung für die Familie zu übernehmen, zu wissen was es bedeutet auf dem heutigen Arbeitsmarkt dauerhaft zu bestehen um den Vater und seine Kinder zu ernähren. Wenn denn Frauen laut feministischer Propaganda den meisten Männer so sehr an Leistungsfähigkeit, Bildung, Flexibilität, Stressresistenz usw. usw. überlegen sein sollten, muß der Familienvater dadurch entlastet werden. Als Oberhaupt der Familie muß er ja nicht zwangsläufig die Brötchen verdienen……… :-)))) und außerdem sicher Mann sich seine Vaterrechte und das ist in der heutigen Zeit auch ganz wichtig.
Somit haben Väter endlich mehr Zeit sich persönlich um ihre Kinder zu kümmern, statt sie in eine staatliche Aufbewahrungshierarchie abzugeben und indoktrinieren zu lassen.
Erziehende Väter sind historisch gesehen auch nichts Neues, denn das sogenannte “klassische Rollenbild” entstand erst mit der industriellen Revolution wie auch der Begründer der Väter und Männerrechtsbewegung Warren Farrell schreibt:
PS: Ein Blick in die USA um zu sehen was auch in diesem Fall hier herüber “schwappen” wird……..Männlichkeit und Berufsvater ist kein Widerspruch. Ob nun der ehemalige Marine oder Rechtsanwalt Hausmann wird spielt dabei keine Rolle.
@hans Alef (((“wie auch der Begründer der Väter und Männerrechtsbewegung Warren Farrell schreibt”)))
Warren Farrell ist ein Träumer. Man kann seinen Standpunkt in einem Satz zusammenfassen: “Männer sollten doch endlich anfangen Windeln zu wechseln, denn Frauen zeigen *GOTTSEIDANK* was sie für Powerfrauen sind, deshalb sollten Männer bitteschön anfangen, sich um die Babies zu kümmern”.
Damit präsentiert Warren Farrell die typische Krankheit aller “feministischen Männerrechtler”: Völlige Ignoranz der Realitäten und der Natur des Menschen.
Männer werden keine Windeln wechseln. Punkt.
Wenn die Politik Männern das Babypudern schmackhaft machen will, dann wird das Resultat nicht sein, dass immer mehr Männer zu Hause bei ihren Babys bleiben, sondern dass Männer in den Zeugungsstreik treten, den man ja mittlerweile in den westlichen Gesellschaften überall beobachten kann.
Im Übrigen gibt es auch keine Powerfrauen. Das ist ein weiterer grober Fehler in Farrells Analyse.
Das kommt immer auf die Alternativen an. Wer eine Berufung oder einen guten Job hat, wird das nicht machen – warum auch ? Aber sagen wir mal im Callcenter arbeiten oder mit Sohnemann im Park spielen ? Das ist die Entscheidung doch klar. In den USA regelt das Ganze der Markt. (Es gibt schlicht zu wenig Männer auf Augenhöhe) :-))für die sogenannten Karrierefrauen und so entstand der zynische Begriff Down Dating……. Die Hausmänner drüben haben alle Frauen mit einem hohen sozialen Status und entsprechendem Einkommen. In meiner Familie klappt das seit 15 Jahren.
“Nur so können traditionelle Männlichkeitsrollen erweitert, kann erlerntes gewalttätiges Verhalten hin zu einer gewaltfreien Sozial- und Konfliktkompetenz verändert werden.” Das ist der Kontext, der die anderen Aussagen des Bundesforums – auch wenn sie im Einzelnen diskutabel sein mögen – entwertet. Männer erscheinen als Halbidioten, die tradtitionellerweise keine “Sozial- und Konfliktkompetenz” haben, weil sich alle Konflikte ja mit einem gezielten Faustchlag lösen lassen.
Es wäre sonst ja beispielsweise durchaus richtig, auf die “Verletzbarkeit” von Männern hinzuweisen – die Ignoranz gegenüber der Fülle von Studien zur häuslichen Gewalt, die eben auch auf die Gealt von Frauen gegen Männer hinweisen, lässt sich ja nur durch die Vorstellung erklären, dass richtige Männer wegen sowas doch nicht ins Jammern gerieten. Nur besteht für das Bundesforum das Problem offenbar vor allem darum, dass verletzte Männer Gewalt erlernen und dadurch irgendwann einmal Frauen etwas tun könnten – es ist tatsächlich allein die Verletzbarkeit von Frauen, nicht die von Männern, die hier wichtig ist.
Auch der Hinweis auf die Situation von Vätern wäre vernünftig – wenn nicht der Eindruck entstünde, das Männer irgendwie nur als Väter, mehr noch, als selbstverständlich gute, moderne Väter einen Wert hätten – und wenn nicht ganz vergessen würde darauf hinzuweisen, dass nicht abstrakte “Vereinbarkeitsprobleme”, sondern die politischen Blockaden von Mütterideologinnen für die wesentlichen Schwierigkeiten von Vätern verantwortlich sind.
Satz 2 und 3 sind falsch. Es gilt: “Wer nicht wählt, stimmt zu.”. Zweitens gibt es eine Alternative in Form einer Partei, deren einziger Inhalt ist, immer mit Nein abzustimmen, außer wenn es um mehr Bürgerbeteiligung geht.
Unsinn, wer wählt stimmt dem Verfahren zu, egal, was er wählt und ob seine Stimme als gültig gezählt wird. Wer nicht wählt erkennt das Verfahren nicht an. Deshalb auch die Hetze gegen Nichtwähler.
Ja, bei den Nichtwählern kann man zwischen Faulheit und Ablehnung nicht unterscheiden. Das könnte man ändern, indem man einen extra Punkt einführt, “diese Wahl taugt nichts”.
Die Gesellschaft ist nicht in der Lage, Ziele zu formulieren; von Wegen dahin ganz zu schweigen.
Zuerst muß die Fähigkeit entwickelt werden, Ziele zu formulieren. Diese müssen zur Abstimmung gelangen. Parteien, Gesichter, Schlipse, Reden, Programme… zu wählen — alles nutzlos.
Die Unfähigkeit zu gesellschaftlicher Diskussion kann man in jeder Quasselrunde beobachten. Alles quatscht durcheinander oder stört andere Gedankengänge, und zum Schluß gibt es kein kein Ergebnis.
Meine Beobachtung ist, daß Runden mit bis zu drei Teilnehmern meist funktionieren, vier ist grenzwertig. Bei mehr als vier Teilnehmern geht es meist in die Hose, von Zusammenkünften, in denen jeder das gemeinsame Ziel erreichen will, mal abgesehen. Zuerst müßten Techniken entwickelt werden, die das Konzentrat der Diskussion bewahren und verifizieren. Ohne Aufschreiben geht da nichts. Damit meine ich nicht, daß jemand hinterher dazu verdonnert wird, ein Protokoll zu schreiben. Das ist sowieso meist für die Miez. Man müßte jeden Punkt, jedes Argument bewahren und in den nächsten Runden verifizieren, so wie Wissenschaftler vorgehen. Nur so kann das was werden. Das Ergebnis muß dann so publiziert werden, daß alle es verstehen können, und zur Wahl gestellt werden. Vertreterdemokratie funktioniert nicht, nicht im Sinne der Bürger.
Ich denke, Udo bezieht sich auf die “Nein-Idee”. Ich habe vor ein, zwei Jahren von der “None of the above”-Idee zum ersten mal gehört und finde sie zwar sinnvoll, aber kaum umsetzbar.
@jck5000 “Nein-Idee”
Genau das meine ich. Ich wußte nicht, daß es die Forderung in der Form schon gibt. Die (Handels-/Privat-) rechtliche Schlußfolgerung “wer schweigt stimmt zu” kann nicht gelten, solange nur zustimmende Handlungen erfolgen können. Für Informatiker: Das Protokoll ist nicht in Ordnung.
Nicht praktizierbar — im jetzigen Rahmen vielleicht. Ich schrieb ja, Der Entscheidungsprozeß muß anders werden. Dazu müssen erstmal brauchbare Entscheidungen ermittelt werden.
Parteien kann man so nicht wählen. Ihre Zahl ist endlich und die Ablehnung aller durch alle ist möglich. Programme, Lösungen… könnte man so wählen. So lange wählen, bis etwas nicht abgelehnt wird.
Das Problem, daß Wähler meinen, für Nichtwähler mitentscheiden zu dürfen, muß zuerst gelöst werden. Die Mehrheit folgt der Propaganda. Propaganda beherrscht das Land. Jeder vernünftige gesellschaftliche Prozeß beruht auf der Übereinkunft der Partner. Letztlich ist das die nichtsowjetische Variante des Bolschewismus.
Übrigens — Mehrheit unterdrückt Minderheit blockiert die Entwicklung.
Warum soll eine Partei nicht zwei Programme zur Wahl stellen können? Was so auf den Parteitagen stattfindet ist auch nicht koscher.
ich kann mich in dieser Frage nur voll und ganz Carsten Thumulla anschließen, möchte aber darauf hinweisen, dass man vor sich selbst und vor anderen bestimmte Erwartungshaltungen aufbaut, wenn man postuliert, Nichtbeteiligung bedeute Zustimmung. So würde ich z.B. erwarten, dass Sie sich als Unterstützer unseres Schreibens an die Antidiskriminierungsstelle beteiligen, das Sie unter der Adresse
finden, wenn Sie Ihre Interpretation von Nichtbeteiligung als Zustimmung ernst meinen. Wenn Sie den Brief nicht unterstützen, dann würde dies gemäß Ihrer eigenen Auffassung dafür sprechen, dass Sie der Diskriminierung von Männern zustimmen, oder? Wer weiß, vielleicht tun Sie das ja, und dann wäre die Nichtbeteiligung zumindest konsequent.
Aber in Sachen Wahl stellt sich doch wirklich die Frage: Warum sollte sich jemand verpflichtet fühlen, aus einem Angebot von überaus ähnlichen, um nicht zu sagen: nahezu identischen, (Pseudo-)Alternativen auszuwählen und damit von den Parteien geteilte Interessen, eben PARTEI-und Parteilmitglieder-Interessen, z.B. an möglichst vielen Listenplätzen, zu bedienen und schon vorab bestimmte absehbare politische Entscheidungen abzusegnen, indem er sie formal legitimiert, wenn das alles seine eigene Lebenssituation nicht verbessert oder negative Folgen für die Lebenssituation vieler Menschen in einer Gesellschaft hat.
Dass die Politik diese negative Folgen produzieren kann, wird ja erst dadurch möglich, dass Leute, die meinen, nicht zu wählen, würde bedeuteten zuzustimmen, wählen gehen, obwohl ihre eigene Auffassung durch keine der wählbaren Parteien vertreten wird. Den Parteien ist das völlig egal – sie sind am Ende gewählt, egal wie, und sie können sich auf der Basis der “Verpflichtungswähler” als demokratisch legitimiert betrachten und damit schalten und walten wie sie wollen, nicht nur unter Nichtbeachtung der tatsächlichen Wünsche realer Bürger, sondern sogar mit dem Anschein, sie würden die tatsächlichen Wünsche realer Bürger vertreten.
Das Wenigste, was man tun kann, ist aufzuhören, es durch Wahlbeteiligung zu legitimieren, dass die eigenen individuellen Bedürfnisse, Wünsche und Überzeugungen prinzipiell nichts gelten – es sei denn, man verspricht sich die Möglichkeit zum Nutznießen aus den Aktivitäten von Lobbyisten, die bestimmte gesellschaftliche Gruppen repräsentieren, die politische Parteien belieben, gerade vor ihre ideologischen Karren zu spannen – dazu gehören übrigens derzeit ganz klar die “neuen Männer”, und deshalb ist gegenüber der Propaganda für diesen Entwurf größte Skepsis angebracht.
Wenn ein Mann tatsächlich mehr Zeit dafür haben will, mit seinem Kind zu spielen und bereit ist, dafür Opfer in anderen Lebensbereichen zu bringen, z.B. auf Erfolgsgefühle im Job zu verzichten, auf Weiterbildungsmöglichkeiten, auf Gehalt …, dann ist das gut und schön und kümmert niemanden, solange er nicht von der Politik zur Finanzierung dieses Lebensentwurfes per Transferleistung gezwungen wird. Als INDIVIDUELLE Entscheidung ist gegen das Leben als “neuer Mann” nichts einzuwenden, genauso wenig wie gegen ein reines Hausfrauenleben aus INDIVIDUELLER Entscheidung heraus – wer’s mag, soll das tun, aber bitte nicht auf Kosten anderer Lebensentwürfe und nicht auf Kosten anderer Leute, und das heißt: nicht als von der Politik propagierter und bevorteilter Lebensstil.
Das bedeutet z.B. auch: ersatzlose Streichung von Kindergeld, und zwar mindestens, denn man könnte in Übereinstimmung mit den Fakten sehr gut argumentieren, dass Kinderlose steuerlich begünstigt werden müssen, weil sie die Sozialsysteme so unglaublich stark weniger belasten, öffentliche Gelder zu ihren Gunsten kaum ins Gewicht fallen und sie einen deutlich kleineren ökologischen Fußabdruck hinterlassen.
Ach ja, und für den Kommentator hans alef sei angemerkt:
… bitte auch keine Demonstrationen des “Neuer-Mann-Seins” im Park, denn ein Park ist ein öffentliches Gut, an dem viele verschiedene Menschen partizipieren wollen und können müssen (schließlich warden Parks aus der öffentlichen Hand finanziert, und nicht von Elternvereinigungen), weshalb sich Papas, die mit Kindern spielen wollen, samt ihrer Kinder ruhig und unauffällig verhalten sollten, wenn sie sich in einem öffentlichen Raum bewegen – dann lernen die Kinder auch gleich, an öffentlichen Plätzen Rücksicht auf andere Menschen mit anderen Bedürfnissen, z.B. dem nach Ruhe (beim Lesen z.B.), zu nehmen, sagen wir z.B.: auf alte Menschen, die bereits auf einiges an Lebensleistung zurückschauen, oder auf Frauen, die sich während ihres Spaziergangs im Park darüber grämen, dass sie biologisch bedingt keine eigenen Kinder werden haben können – das soll es ja geben, und aus diesen Gründen ist es gefühl- und geschmacklos, jedem überall den eigenen Lebensentwurf und die zwanghafte Demonstration von zwanghaft eingebildetem oder vielleicht sogar manchmal tatsächlich gefühltem Glück zuzumuten. Auf diese Weise vermittelt man das Gegenteil von Respekt vor anderen Menschen, und sicherlich wollen Eltern ihre Kinder doch zum Respekt vor anderen Menschen erziehen, oder?! Und selbst Respekt vor Mitgeschöpfen wie z.B. Enten könnte man Kindern im Park beibringen, indem man ihnen verbietet, sie zu jagen. Aber damit sind wir schon bei anderen, sehr tristen Gegebenheiten des “normalen” Lebens in Westeuropa angekommen ….
Noch ein Link zum Thema Wahl: http://www.radio-utopie.de/2013/05/28/s-p-d-grune-linke-f-d-p-kundigen-erwarteten-angriff-auf-das-grundgesetz-an/
Auch beim jahrelangen Kampf oder Theater um Volksabstimmungen geht es nur um den Machterhalt etablierter Strukturen. Scheinabstimmung ja, Machtübertragung nein, so könnte man das zusammenfassen. Es wird also vom etablierten System eine Abstimmungsmöglichkeit gesucht, die keinen “Schaden” anrichtet. Gleichzeitig möchte man sich den Orden ankleben, man hätte Volksabstimmungen erst ermöglicht.
Was soll überhaupt eine Wahl? Was ist der Sinn?
Möglicherweise haben Gruppen ihre Mitglieder gezählt, um zu ermitteln, welche Gruppe stärker ist, wenn es zu einem Kampf kommt. Das wäre dann eine Ritualisierung. Zuerst erfolgt der Schritt in die Virtualität, die Abschätzung der eigenen Stärke und der Stärke des Gegners und der Vergleich. Bei erfolgreich vermiedenem Kampf folgt dann die Ritualisierung: “Wir machen das immer so, das war erfolgreich.” Wie bei jeder guten Ritualisierung gerät der Ursprung in Vergessenheit: “Das gehört hier so!” bleibt übrig. Nachdenker sind unerwünscht.
Beim Zählen der Krieger zählten Frauen und Kinder selbstverständlich nicht, die bildeten den Troß und kämpften nicht, plünderten höchstens mit.
Daran zeigt sich auch, daß eine Wahlentscheidung 51:49 nicht aussagekräftig ist und eigentlich verworfen werden muß. Denn ein Kampf könnte durchaus für die 49 ausgehen.
Ob es sich so herausgebildet hat?
Fervlixt! Nochn Link, der schon wieder: http://blog.adrianlang.de/?p=884 / November 2011
“Mich beschäfigt schon seit einigen Wochen die Idee (pro-)feministischer Männergruppen.”(sic)
Wieder aufgetaucht, aufgrund einer Macke im RSS. Ich ahne dumpf, daß das zum Thema gehört, obwohl ich mangels pyschologischer Bildung nicht weiß, was cis-Männer sind.
Ich breche meine Kommentierung hier besser ab, will ja kein Ärger mitm Scheff.
(hoffentlich ist Adrian Lang kein soziologisches Experiment von Michael Klein)
Carsten
—
“Pfaffe am Morgen,
bringt Kummer und Sorgen.”
Liselotte Pulver
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Och, ich finde die Einleitung der “Bundesmänner” gar nicht so schlecht, sie haben nur ein wenig die falsche Satzstellung – wenn man den Abschnitt “Männerpolitik verstetigen” ein bisschen umsortiert, erkennt man nämlich schnell das Problem:
Und in der Form wird schon klarer, dass die Herausforderungen, vor denen “Jungen, Männer und Väter” stehen, weitestgehend darin begründet sind, dass die staatliche Politik sie vor Herausforderungen stellt, weil ihre (traditionellen) Rollenmuster nicht mehr “passen”. Und da muss man natürlich was ändern – ich verstehe nur nicht, warum man an den Rollenmustern was ändern sollte und nicht an der staatlichen Politik.
Interessant ist auch, wie die “Bundesmänner” von der Angabe, dass 70% der GewaltOPFER Männer sind den Schluss ziehen, dass Gewalthandeln “Teil traditioneller Männlichkeitskonstruktionen” sei.
Ich kann leider jetzt nicht mehr schreiben, ich habe nämlich am Ende des Artikels einen neuen Grund gefunden, meine Frau dazu zu überreden, das hübsche Cabrio in Berlin doch mal zu besichtigen.
Bisher war ich der Meinung, wenigstens hier könnte man unzensiert schreiben, also hoffe ich mal das mein Kommentar nicht wieder gelöscht wird.
Für viele Väter in 08/15 Jobs oder auch in 70 Stundenwoche Jobs ist die Erzieher- und Betreuerrolle IHRER Kinder ein Privileg ist, wenn Frau sie denn läßt………
Solange der Vater sich frei für diese Rollen entscheidet, ist dies doch ok – warum muß man in Deutschland immer so ideologisch an solche Fragen herangehen. Mehr Pragmatismus wäre hier angesagt.
Wozu denn sonst macht die Quotenförderung vieler gut ausgebildeter Frauen Sinn, wenn nicht die, endlich auch einmal finanzielle Verantwortung für die Familie zu übernehmen, zu wissen was es bedeutet auf dem heutigen Arbeitsmarkt dauerhaft zu bestehen um den Vater und seine Kinder zu ernähren. Wenn denn Frauen laut feministischer Propaganda den meisten Männer so sehr an Leistungsfähigkeit, Bildung, Flexibilität, Stressresistenz usw. usw. überlegen sein sollten, muß der Familienvater dadurch entlastet werden. Als Oberhaupt der Familie muß er ja nicht zwangsläufig die Brötchen verdienen……… :-)))) und außerdem sicher Mann sich seine Vaterrechte und das ist in der heutigen Zeit auch ganz wichtig.
Somit haben Väter endlich mehr Zeit sich persönlich um ihre Kinder zu kümmern, statt sie in eine staatliche Aufbewahrungshierarchie abzugeben und indoktrinieren zu lassen.
Erziehende Väter sind historisch gesehen auch nichts Neues, denn das sogenannte “klassische Rollenbild” entstand erst mit der industriellen Revolution wie auch der Begründer der Väter und Männerrechtsbewegung Warren Farrell schreibt:
http://malemattersusa.wordpress.com/2012/10/08/warren-farrell-what-prevents-dads-from-being-involved/
PS: Ein Blick in die USA um zu sehen was auch in diesem Fall hier herüber “schwappen” wird……..Männlichkeit und Berufsvater ist kein Widerspruch. Ob nun der ehemalige Marine oder Rechtsanwalt Hausmann wird spielt dabei keine Rolle.
Men who change diapers, change the world
http://happysahd.com/Trailer.html
@hans Alef (((“wie auch der Begründer der Väter und Männerrechtsbewegung Warren Farrell schreibt”)))
Warren Farrell ist ein Träumer. Man kann seinen Standpunkt in einem Satz zusammenfassen: “Männer sollten doch endlich anfangen Windeln zu wechseln, denn Frauen zeigen *GOTTSEIDANK* was sie für Powerfrauen sind, deshalb sollten Männer bitteschön anfangen, sich um die Babies zu kümmern”.
Damit präsentiert Warren Farrell die typische Krankheit aller “feministischen Männerrechtler”: Völlige Ignoranz der Realitäten und der Natur des Menschen.
Männer werden keine Windeln wechseln. Punkt.
Wenn die Politik Männern das Babypudern schmackhaft machen will, dann wird das Resultat nicht sein, dass immer mehr Männer zu Hause bei ihren Babys bleiben, sondern dass Männer in den Zeugungsstreik treten, den man ja mittlerweile in den westlichen Gesellschaften überall beobachten kann.
Im Übrigen gibt es auch keine Powerfrauen. Das ist ein weiterer grober Fehler in Farrells Analyse.
Das kommt immer auf die Alternativen an. Wer eine Berufung oder einen guten Job hat, wird das nicht machen – warum auch ? Aber sagen wir mal im Callcenter arbeiten oder mit Sohnemann im Park spielen ? Das ist die Entscheidung doch klar. In den USA regelt das Ganze der Markt. (Es gibt schlicht zu wenig Männer auf Augenhöhe) :-))für die sogenannten Karrierefrauen und so entstand der zynische Begriff Down Dating……. Die Hausmänner drüben haben alle Frauen mit einem hohen sozialen Status und entsprechendem Einkommen. In meiner Familie klappt das seit 15 Jahren.
“Nur so können traditionelle Männlichkeitsrollen erweitert, kann erlerntes gewalttätiges Verhalten hin zu einer gewaltfreien Sozial- und Konfliktkompetenz verändert werden.” Das ist der Kontext, der die anderen Aussagen des Bundesforums – auch wenn sie im Einzelnen diskutabel sein mögen – entwertet. Männer erscheinen als Halbidioten, die tradtitionellerweise keine “Sozial- und Konfliktkompetenz” haben, weil sich alle Konflikte ja mit einem gezielten Faustchlag lösen lassen.
Es wäre sonst ja beispielsweise durchaus richtig, auf die “Verletzbarkeit” von Männern hinzuweisen – die Ignoranz gegenüber der Fülle von Studien zur häuslichen Gewalt, die eben auch auf die Gealt von Frauen gegen Männer hinweisen, lässt sich ja nur durch die Vorstellung erklären, dass richtige Männer wegen sowas doch nicht ins Jammern gerieten. Nur besteht für das Bundesforum das Problem offenbar vor allem darum, dass verletzte Männer Gewalt erlernen und dadurch irgendwann einmal Frauen etwas tun könnten – es ist tatsächlich allein die Verletzbarkeit von Frauen, nicht die von Männern, die hier wichtig ist.
Auch der Hinweis auf die Situation von Vätern wäre vernünftig – wenn nicht der Eindruck entstünde, das Männer irgendwie nur als Väter, mehr noch, als selbstverständlich gute, moderne Väter einen Wert hätten – und wenn nicht ganz vergessen würde darauf hinzuweisen, dass nicht abstrakte “Vereinbarkeitsprobleme”, sondern die politischen Blockaden von Mütterideologinnen für die wesentlichen Schwierigkeiten von Vätern verantwortlich sind.
Satz 2 und 3 sind falsch. Es gilt: “Wer nicht wählt, stimmt zu.”. Zweitens gibt es eine Alternative in Form einer Partei, deren einziger Inhalt ist, immer mit Nein abzustimmen, außer wenn es um mehr Bürgerbeteiligung geht.
Unsinn, wer wählt stimmt dem Verfahren zu, egal, was er wählt und ob seine Stimme als gültig gezählt wird. Wer nicht wählt erkennt das Verfahren nicht an. Deshalb auch die Hetze gegen Nichtwähler.
Ja, bei den Nichtwählern kann man zwischen Faulheit und Ablehnung nicht unterscheiden. Das könnte man ändern, indem man einen extra Punkt einführt, “diese Wahl taugt nichts”.
Die Gesellschaft ist nicht in der Lage, Ziele zu formulieren; von Wegen dahin ganz zu schweigen.
Zuerst muß die Fähigkeit entwickelt werden, Ziele zu formulieren. Diese müssen zur Abstimmung gelangen. Parteien, Gesichter, Schlipse, Reden, Programme… zu wählen — alles nutzlos.
Die Unfähigkeit zu gesellschaftlicher Diskussion kann man in jeder Quasselrunde beobachten. Alles quatscht durcheinander oder stört andere Gedankengänge, und zum Schluß gibt es kein kein Ergebnis.
Meine Beobachtung ist, daß Runden mit bis zu drei Teilnehmern meist funktionieren, vier ist grenzwertig. Bei mehr als vier Teilnehmern geht es meist in die Hose, von Zusammenkünften, in denen jeder das gemeinsame Ziel erreichen will, mal abgesehen. Zuerst müßten Techniken entwickelt werden, die das Konzentrat der Diskussion bewahren und verifizieren. Ohne Aufschreiben geht da nichts. Damit meine ich nicht, daß jemand hinterher dazu verdonnert wird, ein Protokoll zu schreiben. Das ist sowieso meist für die Miez. Man müßte jeden Punkt, jedes Argument bewahren und in den nächsten Runden verifizieren, so wie Wissenschaftler vorgehen. Nur so kann das was werden. Das Ergebnis muß dann so publiziert werden, daß alle es verstehen können, und zur Wahl gestellt werden. Vertreterdemokratie funktioniert nicht, nicht im Sinne der Bürger.
Carsten
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Terroristen schaffen Arbeitsplätze
Ich denke, Udo bezieht sich auf die “Nein-Idee”. Ich habe vor ein, zwei Jahren von der “None of the above”-Idee zum ersten mal gehört und finde sie zwar sinnvoll, aber kaum umsetzbar.
@jck5000 “Nein-Idee”
Genau das meine ich. Ich wußte nicht, daß es die Forderung in der Form schon gibt. Die (Handels-/Privat-) rechtliche Schlußfolgerung “wer schweigt stimmt zu” kann nicht gelten, solange nur zustimmende Handlungen erfolgen können. Für Informatiker: Das Protokoll ist nicht in Ordnung.
Nicht praktizierbar — im jetzigen Rahmen vielleicht. Ich schrieb ja, Der Entscheidungsprozeß muß anders werden. Dazu müssen erstmal brauchbare Entscheidungen ermittelt werden.
Parteien kann man so nicht wählen. Ihre Zahl ist endlich und die Ablehnung aller durch alle ist möglich. Programme, Lösungen… könnte man so wählen. So lange wählen, bis etwas nicht abgelehnt wird.
Das Problem, daß Wähler meinen, für Nichtwähler mitentscheiden zu dürfen, muß zuerst gelöst werden. Die Mehrheit folgt der Propaganda. Propaganda beherrscht das Land. Jeder vernünftige gesellschaftliche Prozeß beruht auf der Übereinkunft der Partner. Letztlich ist das die nichtsowjetische Variante des Bolschewismus.
Übrigens — Mehrheit unterdrückt Minderheit blockiert die Entwicklung.
Warum soll eine Partei nicht zwei Programme zur Wahl stellen können? Was so auf den Parteitagen stattfindet ist auch nicht koscher.
Carsten
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Tugendterrorist
@Udo,
ich kann mich in dieser Frage nur voll und ganz Carsten Thumulla anschließen, möchte aber darauf hinweisen, dass man vor sich selbst und vor anderen bestimmte Erwartungshaltungen aufbaut, wenn man postuliert, Nichtbeteiligung bedeute Zustimmung. So würde ich z.B. erwarten, dass Sie sich als Unterstützer unseres Schreibens an die Antidiskriminierungsstelle beteiligen, das Sie unter der Adresse
http://sciencefiles.org/2013/05/22/was-macht-eigentlich-die-antidiskriminierungsstelle/
finden, wenn Sie Ihre Interpretation von Nichtbeteiligung als Zustimmung ernst meinen. Wenn Sie den Brief nicht unterstützen, dann würde dies gemäß Ihrer eigenen Auffassung dafür sprechen, dass Sie der Diskriminierung von Männern zustimmen, oder? Wer weiß, vielleicht tun Sie das ja, und dann wäre die Nichtbeteiligung zumindest konsequent.
Aber in Sachen Wahl stellt sich doch wirklich die Frage: Warum sollte sich jemand verpflichtet fühlen, aus einem Angebot von überaus ähnlichen, um nicht zu sagen: nahezu identischen, (Pseudo-)Alternativen auszuwählen und damit von den Parteien geteilte Interessen, eben PARTEI-und Parteilmitglieder-Interessen, z.B. an möglichst vielen Listenplätzen, zu bedienen und schon vorab bestimmte absehbare politische Entscheidungen abzusegnen, indem er sie formal legitimiert, wenn das alles seine eigene Lebenssituation nicht verbessert oder negative Folgen für die Lebenssituation vieler Menschen in einer Gesellschaft hat.
Dass die Politik diese negative Folgen produzieren kann, wird ja erst dadurch möglich, dass Leute, die meinen, nicht zu wählen, würde bedeuteten zuzustimmen, wählen gehen, obwohl ihre eigene Auffassung durch keine der wählbaren Parteien vertreten wird. Den Parteien ist das völlig egal – sie sind am Ende gewählt, egal wie, und sie können sich auf der Basis der “Verpflichtungswähler” als demokratisch legitimiert betrachten und damit schalten und walten wie sie wollen, nicht nur unter Nichtbeachtung der tatsächlichen Wünsche realer Bürger, sondern sogar mit dem Anschein, sie würden die tatsächlichen Wünsche realer Bürger vertreten.
Das Wenigste, was man tun kann, ist aufzuhören, es durch Wahlbeteiligung zu legitimieren, dass die eigenen individuellen Bedürfnisse, Wünsche und Überzeugungen prinzipiell nichts gelten – es sei denn, man verspricht sich die Möglichkeit zum Nutznießen aus den Aktivitäten von Lobbyisten, die bestimmte gesellschaftliche Gruppen repräsentieren, die politische Parteien belieben, gerade vor ihre ideologischen Karren zu spannen – dazu gehören übrigens derzeit ganz klar die “neuen Männer”, und deshalb ist gegenüber der Propaganda für diesen Entwurf größte Skepsis angebracht.
Wenn ein Mann tatsächlich mehr Zeit dafür haben will, mit seinem Kind zu spielen und bereit ist, dafür Opfer in anderen Lebensbereichen zu bringen, z.B. auf Erfolgsgefühle im Job zu verzichten, auf Weiterbildungsmöglichkeiten, auf Gehalt …, dann ist das gut und schön und kümmert niemanden, solange er nicht von der Politik zur Finanzierung dieses Lebensentwurfes per Transferleistung gezwungen wird. Als INDIVIDUELLE Entscheidung ist gegen das Leben als “neuer Mann” nichts einzuwenden, genauso wenig wie gegen ein reines Hausfrauenleben aus INDIVIDUELLER Entscheidung heraus – wer’s mag, soll das tun, aber bitte nicht auf Kosten anderer Lebensentwürfe und nicht auf Kosten anderer Leute, und das heißt: nicht als von der Politik propagierter und bevorteilter Lebensstil.
Das bedeutet z.B. auch: ersatzlose Streichung von Kindergeld, und zwar mindestens, denn man könnte in Übereinstimmung mit den Fakten sehr gut argumentieren, dass Kinderlose steuerlich begünstigt werden müssen, weil sie die Sozialsysteme so unglaublich stark weniger belasten, öffentliche Gelder zu ihren Gunsten kaum ins Gewicht fallen und sie einen deutlich kleineren ökologischen Fußabdruck hinterlassen.
Ach ja, und für den Kommentator hans alef sei angemerkt:
… bitte auch keine Demonstrationen des “Neuer-Mann-Seins” im Park, denn ein Park ist ein öffentliches Gut, an dem viele verschiedene Menschen partizipieren wollen und können müssen (schließlich warden Parks aus der öffentlichen Hand finanziert, und nicht von Elternvereinigungen), weshalb sich Papas, die mit Kindern spielen wollen, samt ihrer Kinder ruhig und unauffällig verhalten sollten, wenn sie sich in einem öffentlichen Raum bewegen – dann lernen die Kinder auch gleich, an öffentlichen Plätzen Rücksicht auf andere Menschen mit anderen Bedürfnissen, z.B. dem nach Ruhe (beim Lesen z.B.), zu nehmen, sagen wir z.B.: auf alte Menschen, die bereits auf einiges an Lebensleistung zurückschauen, oder auf Frauen, die sich während ihres Spaziergangs im Park darüber grämen, dass sie biologisch bedingt keine eigenen Kinder werden haben können – das soll es ja geben, und aus diesen Gründen ist es gefühl- und geschmacklos, jedem überall den eigenen Lebensentwurf und die zwanghafte Demonstration von zwanghaft eingebildetem oder vielleicht sogar manchmal tatsächlich gefühltem Glück zuzumuten. Auf diese Weise vermittelt man das Gegenteil von Respekt vor anderen Menschen, und sicherlich wollen Eltern ihre Kinder doch zum Respekt vor anderen Menschen erziehen, oder?! Und selbst Respekt vor Mitgeschöpfen wie z.B. Enten könnte man Kindern im Park beibringen, indem man ihnen verbietet, sie zu jagen. Aber damit sind wir schon bei anderen, sehr tristen Gegebenheiten des “normalen” Lebens in Westeuropa angekommen ….
Noch ein Link zum Thema Wahl:
http://www.radio-utopie.de/2013/05/28/s-p-d-grune-linke-f-d-p-kundigen-erwarteten-angriff-auf-das-grundgesetz-an/
Auch beim jahrelangen Kampf oder Theater um Volksabstimmungen geht es nur um den Machterhalt etablierter Strukturen. Scheinabstimmung ja, Machtübertragung nein, so könnte man das zusammenfassen. Es wird also vom etablierten System eine Abstimmungsmöglichkeit gesucht, die keinen “Schaden” anrichtet. Gleichzeitig möchte man sich den Orden ankleben, man hätte Volksabstimmungen erst ermöglicht.
Was soll überhaupt eine Wahl? Was ist der Sinn?
Möglicherweise haben Gruppen ihre Mitglieder gezählt, um zu ermitteln, welche Gruppe stärker ist, wenn es zu einem Kampf kommt. Das wäre dann eine Ritualisierung. Zuerst erfolgt der Schritt in die Virtualität, die Abschätzung der eigenen Stärke und der Stärke des Gegners und der Vergleich. Bei erfolgreich vermiedenem Kampf folgt dann die Ritualisierung: “Wir machen das immer so, das war erfolgreich.” Wie bei jeder guten Ritualisierung gerät der Ursprung in Vergessenheit: “Das gehört hier so!” bleibt übrig. Nachdenker sind unerwünscht.
Beim Zählen der Krieger zählten Frauen und Kinder selbstverständlich nicht, die bildeten den Troß und kämpften nicht, plünderten höchstens mit.
Daran zeigt sich auch, daß eine Wahlentscheidung 51:49 nicht aussagekräftig ist und eigentlich verworfen werden muß. Denn ein Kampf könnte durchaus für die 49 ausgehen.
Ob es sich so herausgebildet hat?
Carsten
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Auszubildender im Zollamt: Filzstift
Fervlixt! Nochn Link, der schon wieder:
http://blog.adrianlang.de/?p=884 / November 2011
“Mich beschäfigt schon seit einigen Wochen die Idee (pro-)feministischer Männergruppen.”(sic)
Wieder aufgetaucht, aufgrund einer Macke im RSS. Ich ahne dumpf, daß das zum Thema gehört, obwohl ich mangels pyschologischer Bildung nicht weiß, was cis-Männer sind.
Ich breche meine Kommentierung hier besser ab, will ja kein Ärger mitm Scheff.
(hoffentlich ist Adrian Lang kein soziologisches Experiment von Michael Klein)
Carsten
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“Pfaffe am Morgen,
bringt Kummer und Sorgen.”
Liselotte Pulver