Kennen Sie den Maskulismus? Der Maskulismus ist ein neues Gespenst, das in Deutschland umgeht. Der Maskulismus steht im Bündnis mit dem Patriarchat, er ist wahlweise rechtsradikal, rechtsextrem, manchmal kommt er rassistisch oder migrantisch daher, zuweilen sammelt er Frauenhasser auf und in jedem Fall ist der Maskulismus ein einträgliches Zubrot für all diejenigen, die ihn erfinden, um über ihn schreiben zu können, angebliche Expertisen zum Beispiel.
Ismen kommen nur in der Welt der Worte und Gedanken vor, sie bilden einen ideologischen oder weltanschaulichen Background, vor dem gehandelt wird. Und erst jetzt wird es interessant. Rechtsextremismus ist so harmlos wie Feminismus, so lange nicht auf Grundlage beider Externalitäten für Dritte produziert werden. Was den Rechtsextremismus gefährlich macht, ist – wenn jemand, der sich für rechtsextrem hält, weil er eine ihm vorgegebene Definition übernimmt, einen Menschen anderer Hautfarbe nur deshalb verletzt, weil er anderer Hautfarbe ist. Das ist dann wie im Feminismus, in dem Menschen nur deshalb diskriminiert und in ihren Berufschancen verletzt werden, weil sie das falsche Geschlecht haben, weil sie männlich sind. In ihren menschenverachtenden Auswirkungen geben sich Feminismus und Rechtsextremismus nichts. Wie alle Ideologien sind sie genau dann gefährlich, wenn sie gegen Dritte durchgesetzt werden sollen, die die Ideologie nicht teilen.
Deshalb ist der Liberalismus die einzige humane Ideologie, denn Liberale wollen Dritten nichts aufzwingen, sie achten und bewahren die Räume, in denen freie Entscheidung stattfindet, ganz im Gegensatz zu anderen Ideologien und ganz im Gegensatz zu denen, die sich liberale Paternalisten nennen und doch nur Sozialisten in Maske sind.
Im Grunde gibt es nur Menschen mit Interessen. Der Einfachheit halber kann man – wie wir vorschlagen – sie in offensive und defensive Interessen unterscheiden. Offensive Interessen richten sich auf den eigenen Vorteil, defensive Interessen haben den Versuch zum Gegenstand, Nachteile zu vermeiden. Interessen in institutionalisierter Form werden häufig zu „Ismen“, zu einem ideologischen Dachverband, in dem sich Vertreter bestimmter Interessen treffen. Zumeist handelt es sich dabei um offensive Interessen, deren Durchsetzung man im Verband mit anderen sucht. Der Versuch, seine Interessen durchzusetzen oder an gesellschaftliche Ressourcen zu gelangen, ist um einen ideologischen harten Kern angereichert, einer geteilten Mythe, die instrumentalisiert wird, um Vorteile zu erzielen. Feminismus ist entsprechend der Versuch, sich mit der Behauptung, Frauen seien Opfer oder benachteiligt, Vorteile zu verschaffen. Sozialismus ist der Versuch, mit der Behauptung, man kümmere sich um Arme und Deprivierte, Vorteile zu erlangen. Konservatismus ist um die Bewahrung nicht definierter, aber dennoch als bewahrenswert eingestufter überlieferter Werte angeordnet. Einzig Liberalismus schert wieder aus, denn Liberalismus hat einen formalen Kern. Liberale teilen die Überzeugung, dass es individuelle Freiheit zu verteidigen gilt.
Dass ausgerechent aus Steuermitteln finanzierte eingetragene Vereine, die sich aus Zwecken der Täuschung politische Stiftung nennen und als Anhängsel der Parteien dazu umfunktioniert wurden, nicht nur Steuergelder, die das Bundesverfassungsgericht den Parteien untersagt hat, an sich selbst zu zahlen, neu zu kanalisieren, sondern auch dazu, alte Recken, die sich im ideologischen Kampf bewährt haben, mit Pöstchen zu versorgen und junge Nachwuchs-Ideologen zur Erstellung vermeintlicher Expertisen, die im politischen Kampf um die eigenen Vorteile genutzt werden sollen, zu finanzieren, ist eine der Ironien der Geschichte, eine andere ist die, dass sich die SPD immer noch als Arbeiterpartei bezeichnet.
Und damit sind wir beim neuesten Versuch angelangt, legitime Interessen zu diskreditieren und aus dem politischen Diskurs auszuschließen. Man kann es auch als den neusten Versuch bezeichnen, antidemokratisches Denken in Deutschland noch salonfähiger zu machen, als es sowieso schon ist und die eigene Vorteilsnahme durch pre-emptive strikes, die alle treffen, die man als potentiell gefährlich für die eigene Nutznießung ansieht, auch in Zukunft zu sichern.
Die Friedrich-Ebert-Stiftung, der Friedrich-Ebert, würde er noch leben, vermutlich den Namen entziehen würde, hat sich dieses Mal damit hervorgetan, einen furchtbaren Ismus zu schaffen, den es zu bekämpfen gilt: Maskulismus, der zwischen Antifeminismus und Frauenhass angesiedelt sein soll, ist der Feind, den die FESler auf Kosten der Steuerzahler erst aufbauen, um ihn dann zu bekämpfen. Handlanger dieses neuesten Anschlags auf die Fundamente einer demokratischen Ordnung ist ein gewisser Robert Claus, von dem man vorher nichts gehört hat und von dem man nach der Expertise mit Sicherheit nichts mehr hören wird. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan und vielleicht wird ihm, wie dem letzten Naiven, der die Schmutzarbeit antidemokratischer Agitation übernommen hat, Hinrich Rosenbrock war sein Name, ein Unterschlupf bei Dissens gewährt, vielleicht.
Nebenbei bemerkt, der Titel „Maskulismus, Antifeminismus zwischen vermeintlicher Salonfähigkeit und unverhohlenem Frauenhass“ ist natürlich völliger Unsinn und hat ungefähr die Aussagekraft von: Feminismus: Massenmord zwischen vermeintlicher Salonfähigkeit und offenem Kaffeekränzchen. Vermutlich ist der Sinn des Titels im Rahmen einer Diskursanalyse verloren gegangen.
Wir wollen uns gar nicht mit den Inhalten der falschen Expertise beschäftigen. Das wäre ermüdend. Es ist auch gar nicht notwendig, denn der Anspruch an eine Expertise beginnt bei der Methode, beginnt beim wissenschaftlichen Vorgehen. Ist es nicht vorhanden, ist die Exerptise keine Expertise, sondern belangloses Gewäsch. Und im Fall von Robert Claus, der nicht nur den Maskulismus, sondern auch den maskulistischen Diskurs erfunden hat, ist es prätentiöses und leeres Gewäsch, wie man leicht zeigen kann, wenn man das nachgeschobene Kapitel 9.3 das eine „methodische Annäherung“ zum Gegenstand hat, betrachtet.
Bereits die Überschrift macht die methodische Kenntnislosigkeit des Herrn Claus deutlich, denn wer wissenschaftliche Methoden beherrscht, der muss sich ihnen nicht annähern. Wer weiss, wie er ein Interview führt, einen Leitfaden entwickelt, einen Fragebogen erstellt, der muss sich den entsprechenden Tätigkeiten nicht annähern, er geht hin, führt ein Interview, entwickelt einen Leitfaden oder erstellt einen Fragebogen. Annähern müssen sich in der Regel die Schwaller, die trunken von der eigenen Wortonanie regelmäßig Gefahr laufen, den Überblick über das eigene Gefasel zu verlieren.
Wortonanie ist die beste Beschreibung dessen, was der „Methodischen Annäherung“ folgt, von der man wünschte, es hätte sie nie gegeben, werden doch hierarchische Strukturen im Denken des Herrn Claus deutlich, für die er sich schämen würde, wäre er mit einem Schamgefühl und der Fähigkeit, zu erkennen, was er schreibt, ausgestattet. So gibt es in seinem methodischen Zugang, von dem an keiner Stelle deutlich wird, worin er eigentlich besteht, die Unterscheidung von „diskursiven Eliten“ und „nachrangigen Diskursteilnehmern“. Diskursive Eliten sind „Hauptakteure diskursiver Auseinandersetzungen“, was eine Definition hart an der Grenze zur Tautologie ist, „nachrangige Diskursteilnehmer“ sind „Teilnehmer, … die über geringes soziales, politisches und kulturelles Kapital“ verfügen. In Deutsch: Im Weltbild von Herrn Claus gibt es Führer und Verführte, ein ganz einfaches Weltbild, das man eigentlich mit dem Ende des Großdeutschen Reiches überwunden zu haben glaubte. Nicht so der anti-maskulistische Claus, für den die Welt in Deppen, die geführt werden müssen, und fiese Führer, die die Deppen führen, wohin sie gerade wollen (Missbrauch eingeschlossen), zerfällt. Das ist starker Tobak und ein klares Indiz dafür, dass Herr Claus mit faschistischen Lehren sympathisiert.
Ansonsten enthält die methodische Annäherung nichts, was man als Methode bezeichnet, nichts, was Wissenschaftler unter Methode verstehen, was auch nicht verwunderlich ist, denn bereits auf Seite 102 hat Claus verkündet, dass er nicht nach dem „Wahrheitsstatus eines Wissensbestands“ sucht, sondern nach „Effekt und Form von Macht“. Abermals ins Deutsche übersetzt bedeutet dies: Claus versucht erst gar nicht eine Interpretation der Realität zu finden, die gültig ist. Es geht im darum, eine Interpretation der Welt zu finden, mit der er zufrieden ist, die seiner ideologischen Ausrichtung entspricht, und das ist eben keine Wissenschaft und es ist nicht Expertise, es ist ideologische Scharlatanerie.
Ein wissenschaftliches und methodisches Vorgehen erfordert, seine Forschung mit einer Fragestellung zu beginnen. Hat Herr Claus eine Fragestellung? Nein, denn eine Fragestellung ist eine Hypothese über die Wirklichkeit, die an der Wirklichkeit scheitern kann. Die Wirklichkeit wirkt hier als Korrektiv, was das Ende jeder Ideologie und der Grund dafür ist, dass Claus keine Fragestellung hat.
Der Einordnung der eigenen Forschung in die bereits vorhandene Forschung folgt die Operationalisierung der Forschungsfrage, d.h. die theoretischen Konzepte müssen in messbare Variablen übersetzt werden. Hat Herr Claus eine Operationalisierung. Nein. Er hat keine theoretischen Konzepte und keine Operationalisierung. Forschung findet bei ihm nicht statt.
Die Operationalsierung wird vorgenommen, um empirisch zu messen, ob Behauptungen, die man in Form von Hypothesen aufgestellt hat, zutreffen. Je nach Erkenntnisinteresse wählt man dann die Stichprobe von Befragten oder Dokumenten aus, auf deren Grundlage man die eigene Forschungsfrage beantworten will. Dazu ist es notwendig, die Auswahl von Stichprobe oder Dokumenten zu begründen, schon um Willkür in der Auswahl von Befragten oder Dokumenten auszuschließen und zu vermeiden, dass man etwas misst, was man selbst an seine Forschung herangetragen hat. Herr Claus sammelt einfach in Foren und bei Manndat und Agens Informationen. Welcher Auswahlprozess, Zufall oder gezielte Suche auf Basis einer Forschungsfrage, hinter dem Datensammeln steht, das verrät er nicht. Wieso er ausgerechnet die Daten sammelt, die er sammelt, dürfte er dagegen ganz genau wissen: Um seine Vorurteile zu belegen, die er an seinen Forschungsgegenstand heranträgt, schließlich war dies sein Auftrag
Es wäre langsam an der Zeit zu fordern, dass die politischen Vereine der Parteien, die vortäuschen, eine Stiftung zu sein, also die FES, die HBS, die KAS, die RLS und die HSS auf eigenen Beinen stehen und nicht mehr von Steuerzahlern finanziert werden. Es ist die dritte Ironie dieser Geschichte, dass Männer Steuern zahlen, um die FES und ihre bezahlten Vasallen zu finanzieren, damit sie eben diese Männer beschimpfen, diskreditiert und ihre Interessen als illegitim bezeichnet. Und was muss man wohl von einer Stiftung halten, die von denen Geld nimmt, die sie anschließend beschimpfen lässt?
Mit Robert Claus und dem Nachweis seiner nicht vorhandenen Expertise haben sich auch eine Reihe anderer Blogs beschäftigt:
Arne Hoffmann hat sich wie wir doch mit Robert Claus beschäftigt.
Lucas Schoppe schreibt von „Versteinerungen und der Angst, zu tanzen„, was ja nahe liegt.
Martin Domig bring Weinbergschnecken in Misskredit
Offene Flanke präsentiert hoffentlich keine solche.
Mein Senf gibt seinen Senf zum Claus-Werk
Die evolutionäre Perspektive auf stiftungsfinanzierten Unsinn kommt von Christian Schmidt
Elitemedium ist herabgestiegen in die Niederungen der Ideologie um Claussches zu berichten
Nichtfeminist bespricht eine „Hetzschrift“ und lässt dem Clausschen Unsinn damit zuviel Ehre zukommen.
Andreas Krauser hat seine Stellungnahme als Vorsitzender von Manndat in das entsprechende Forum gestellt.
Und Hadmut Danisch sieht die SPD auf Männer losgehen.