Headbanging II: Soziologen und Akif Pirincci
Headbanging I: enge Kulturen
Headbanging III: Motörhead und Headbanging
Headbanging II
Die deutsche Gesellschaft für Soziologie unterhält ein eigenes Blog, in dem unterschiedliche Soziologen für einen langen Monat sich Themen aus den Fingern saugen müssen. Derzeit gibt es dort einen Appell von Heinz-Jürgen Voss, einen Appell zur Solidarität, zur Solidarität mit einer von ihm “sehr geschätzte[n] Kolleg_in”, die “Professor_in Tuider”. “Professor_in Elisabeth Tuider forscht für eine zeitgemäße und demokratische soziale Arbeit”, so heißt es in dem Aufruf, und davon abgesehen hat sich Elisabeth Tuider einen Namen damit gemacht, dass sie den Sexualkundunterricht in der Schule in einer Weise revolutionieren will, der die Porno-Filter in Web-Browsern in Zukunft unnötig macht, da die entsprechenden Seiten hinter dem zurückbleiben, was Kindern und Jugendlichen in Schulen gelehrt wird.
Nicht nur offenbart Frau Professor_in Tuider in ihren Vorschlägen eine intime Sachkenntnis, die auf rege Frequentierung einschlägiger Angebote schließen lässt, auch ist sie mit ihren “70 praktischen Vorschlägen” auf massiven Widerstand gestoßen, Widerstand in Form von massiven und zum Teil auch sehr deutlichen Protestkommentaren auf den Seiten der Hannoverschen Allgemeinen (die Kommentare wurden zwischenzeitlich entfernt).
Und es geht weiter in den Worten von Heinz-Jürgen Voss:
“Ein Shitstorm, der am 3. Juli 2014 auf Facebook losgetreten wurde und nun bis hin zu Vergewaltigungs- und Mordaufrufen reicht, … geht von Akif Pirinçci aus, dem Autor des Buches „Deutschland von Sinnen: Der irre Kult um Frauen, Homosexuelle und Zuwanderer“. Pirinçci schreibt in der Art eines Thilo Sarrazin, nur vulgärer.”
Das ist eine strafrechtliche relevante Behauptung, bei der wir hoffen, Herr Voss kann sie auch belegen, sollte es notwendig werden. Der Solidaritätsaufruf geht in der Weise, wie er hier dargestellt ist, weiter und endet mit den folgenden salbungsvollen Worten:
“Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung schätzt ihre Expertise, die für konkrete sozial- und sexualwissenschaftliche Forschungsprojekte eingeholt wird. Professorin Tuider gehört zu den großen Wissenschaftler_innen, die man in einer demokratischen Gesellschaft schätzt. Dass sie damit Hetzern vom rechten Rand ein Dorn im Auge ist, ist klar. Genau deshalb ist Solidarität wichtig, damit rechte, ausgrenzende Positionen nicht die Oberhand gewinnen.”
Wir haben es also mit einem Kampf der Guten gegen die Bösen zu tun und damit in diesem Kampf von weiß und unbefleckt, gegen schwarz und dreckig nicht eine Graustufe eingeführt wird, hat man einen Kommentar, den Akif Pirincci im Soziologenblog veröffentilch hat, zwischenzeitlich gelöscht. Wenn es darum geht, solidarisch zu sein, sich gegen Rechts zu wenden und vor allem, sich seine Vorurteile nicht durch Realität und am Ende noch Wahrnehmung von oder gar Diskussion mit zum Feind erklärten Personen zerstören zu lassen, dann kennen selbst die offensten unter den offenen und progressiven Soziologen nur das Mittel der Zensur: Denn schon seit der Kontakthypothese ist bekannt, dass Vorurteile geringer werden, ja verschwinden, wenn man mit dem Subjekt, gegen das sich die Vorurteile richten, konfrontiert ist, selbst Soldaten im Krieg haben Probleme, Feinde zu erschießen, wenn sie sie kennen. Soweit lassen es Soziologen nicht kommen: Deshalb Zensur.
Aprospos Zensur – Hier der zensierte Kommentar:
Wenn man diese Aufgaben, die Frau Tuider Kindern und Jugendlichen stellen will, durchliest, fragt man sich zum einen was Tuider in ihren Arbeitszeiten macht, zum anderen muss man feststellen, dass die Zensur im Soziologenblog gar nicht Akif Pirincci trifft, sondern Elizabeth Tuider. Da der Kommentar von Pirincci ausschließlich aus Beispielen besteht, die auf Tuider zurückgehen und die abschließende Frage nicht als Beleidigung oder sonstiger Verstoß gegen die Netikette angesehen werden kann, bleibt nur der Schluss, dass der Einbruch der Realität in die heile Welt der soziologischen Solidarität die dortigen Leser schamrot und mit der Gewissheit zurück gelassen hat, dass Tuider im O-Ton den Lesern des Blogs nicht zumutbar sei.
Und als Soziologen sind wir auch dieser Meinung oder im O-Ton: “Wir sind Soziologen, wir sind nicht pervers!”
Noch ein guter Rat zum Schluss: Da das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Expertise von Frau Tuider schätzt, wie Herr Voss weiß, schlagen wir vor, die 70 praktischen Vorschläge an den Bediensteten des BMBF inklusive der Ministerin zu erproben. Wenn die Vorschläge so normal sind, wie Herr Voss glaubt, dann werden die Bediensteten beim Ministerium sicherlich kein Problem damit haben, beim nächsten Gruppentreffen, Analverkehr zu üben.
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Wo ist die von der Leyen wenn man Sie mal braucht? “Denkt denn niemand an die Kinder?”
Hier wäre ein Stoppschild vor dem Büro der Frau Tuiden, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und evtl. dem Soziologenblog durchaus angebracht!
Man stelle sich den Lehrer vor, der die Geschichten der Altersstufe ab 13 vor der Klasse vortragen läßt, bezw. diese zur Bewertung einsammelt!
Die Beschreibung eines ersten Kusses ist dabei harmlos. Mit Darstellungen sexueller Akte (seien sie auch Fantasie) sieht’s anders aus! Da wäre der Lehrer (es wird sicher nur Lehrer treffen) a) im Besitz von Kinderpornographie, b) würde er (Vorlesen!) auch solche verbreiten, bzw. der Verbreitung Vorschub leisten!
Es gibt sicher genug Juristen die daraus mit Vergnügen auch noch den Verdacht des Mißbrauchs Minderjähriger konstruieren!
Lehrer die sich auf solche “Handreichungen” einliessen, könnten sich auch gleich ‘nen Strick nehmen!
Manchmal hat man den Eindruck, die haben (und tun es noch) zuviel Klebstoff geschnüffelt, zu lange zu tief ins Glas geschaut, zuviel gehascht und gekokst und zuviele LSD-Trips eingeworfen! Anders kann man sich diese intellektuellen Niedrigleistungen kaum noch erklären. (Oder vielleicht schon früher (bei z.B. Auftritten und Abspielen von Status Quo, Deep Purple u.a. hat es solches schon gegeben) zuviel Headbanging?)
Fantastisch
13-Jährige sollen wahlweise pahntomimisch bzw. als Theaterstück oder auch lyrisch in Form eines Gedichtes den Analverkehr beschreiben.
Wenn dies keine Professor_in geschrieben hätte, sondern wäre beim turnusmäßigen Elternabend zBsp. von einem männlichen Elternteil als Vorschlag zwecks pädagogischer Bereicherung der Sexualerziehung in den Raum gestellt worde ( ..wäre doch nett, unter Anleitung von Lehrer Müller simuliert die 13jährige Kerstin mit der 13jährigen Sabine lecken wie Lassie, anschließend zwei Jungs, wie mans von hinten macht..) – die anschließende Inhaftierung ist nur noch Formsache.
“Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung schätzt ihre Expertise, die für konkrete sozial- und sexualwissenschaftliche Forschungsprojekte eingeholt wird. Professorin Tuider gehört zu den großen Wissenschaftler_innen, die man in einer demokratischen Gesellschaft schätzt.”
So aber, weil es eine doch eine Professorin vorgeschlagen hat, wird dieser Mist nicht nur staatlich gedeckt, sondern auch öffentlich gefördert. Und es gibt natürlich auch die üblichen Wadenbeißer, die es sich nicht nehmen lassen, Ihresgleichen in den Ausführungen zu schützen.
Und immer wieder mit der Nazikeule, denn es sind potentiell gestörte, rechtsideologische Eltern, die einfach nicht wahrhaben wollen, wer die Deutungshoheit und das Fachwissen über Sexualerziehung hat, die (die Eltern) der – sehr gesunden – Auffassung sind, ob nicht generell alle staatlichen Erziehungs und Lehranstalten unter Generalverdacht der Entwürdigung und Entpersonifizierung zu stellen sind.
Ich habe mich lange gefragt, was bewegt den Durchschnittsmensch dazu, über eine “Expertise” und sei das, was darin geschrieben wird, noch so hanebüchen – in salzsäulenerstarrender Ehrfurcht hinzunehmen anstatt, wäre es keine Expertise sondern ein Vorschlag eines anderen Elternteils, präventiv die Behörden zu informieren. Jugendamt etc..
http://de.wikipedia.org/wiki/Milgram-Experiment
Vor vielen Jahren habe ich mich etwas genauer mit dem Milgram Experiment beschäftigt, speziell unter Soziologen ein umstrittenes aber auch höchst interessantes Experiment.
Die Kernaussage..
“Soziologisch ist das Experiment daher als Beleg für die Wirksamkeit der Norm des Gehorsams gesehen worden. Über die Sozialisation erlerne das Individuum Gehorsamkeit und Unterordnung. Zunächst im familiären System, später in der Institution Schule. In beiden gesellschaftlichen Kontexten, die für die Prägung des Individuums entscheidend seien, werde Folgsamkeit und Unterordnung positiv sanktioniert. Die Gehorsamkeitsnorm ist an Institutionen und Individuen gebunden, die über einen hohen sozialen Status und/oder Autorität verfügen. Denn wie sich in den Variationen des Versuches andeutete, sinkt mit dem sozialen Status des Versuchsleiters die Bereitschaft zur Gehorsamsleistung. Insbesondere wenn die Autorität in einen bürokratischen Prozess eingebunden ist, der die Delegation der Verantwortung auf eine Institution ermöglicht, steigt die Chance auf Gehorsam selbst bei Befehlen, die als unmoralisch empfunden werden.”
Und noch einmal der entscheidende Satz..
“Insbesondere wenn die Autorität in einen bürokratischen Prozess eingebunden ist, der die Delegation der Verantwortung auf eine Institution ermöglicht, steigt die Chance auf Gehorsam selbst bei Befehlen, die als unmoralisch empfunden werden.”
Wenn ich mir die Situation vorstelle, das ein Lehrkörper vorschlagen würde, was Frau Tuider sich ausgedacht hat, dann würde ich sofort an Pedophilie tippen.
Das würde nicht nur bei mir, sondern auch bei meiner Frau und bei unseren Bekannten, heftige Reaktionen auslösen.
Steuergeld, unser Steuergeld …
Wirbrauchen wirklich ein “Reset” und Vorkehrungen, das sich sowas nicht wieder entfaltet … Dekadenz … Indoktrination … aber schön das hier zu anderen “rituellen” Handlungen von gewissen “Gemeinschaften” geschwiegen wird.
Sei es, der zuständige Redakteur ist selbst pädophil oder es findet sich ein (erdachter) Psychologe, welcher mutmassliche Opfer, psychologisiert (alles Einbildung). Das jetzt Frauen, diesen Cliquen hilfreich sind, ist ein cleverer Zug.Fragt mal, was alles vertuscht wird: Sachsen-Sumpf, Dutroux, Saville (BBC+engl.Parlamentarier) usw.
Ach, sind wir frei, ach, sind wir tolerant!
Kahlschlag! unser Steuergeld!
“Erklärung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) zu aktuellen Kampagnen der Diskreditierung und Diffamierung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern:
“Mit großer Sorge beobachten wir, dass Soziologinnen und Soziologen, die sich wissenschaftlich mit Themen der Geschlechter- oder Sexualitätsforschung beschäftigen, sich immer öfter mit sogenannten Hasskampagnen konfrontiert sehen. Derzeit werden einzelne Kollegen und Kolleginnen in sozialen Medien wie Facebook, in Blogs und mit E-Mails persönlich attackiert, verunglimpft und z.T. sogar bedroht.
Die Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS) verurteilt solche Angriffe. Die Autorinnen und Autoren derselben verlassen mit ihren auf Personen zielenden, teilweise gewaltverherrlichenden Tiraden das gesellschaftliche Feld einer respektvoll und friedlich diskutierenden Öffentlichkeit. Hier werden einzelne Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in einer Weise attackiert, die völlig unsachgemäß ist und in ihrem mehr als fragwürdigen Stil letztlich auf die Urheber selbst zurückfällt.
Die DGS erklärt den angegriffenen Kolleginnen und Kollegen ihre ausdrückliche Solidarität, ebenso wie allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich derzeit rassistischen, homophoben und sexistischen Angriffen ausgesetzt sehen. Hasskampagnen stellen nicht nur eine schwerwiegende Zumutung für die einzelnen Kollegen und Kolleginnen dar. Sie verunmöglichen zudem eine zivilisierte, öffentliche Debatte über gesellschaftlich relevante Themen.”
Hier gefunden und an Sie zur Verkosteung weitergereicht. Beste Grüße an Sie beide.
Danke für den Beitrag, Michael, ich wußte gar nicht, was das für eine kranke Frau ist, hatte nur so meine Vermutungen, als ich gender und queer hörte.
Ich dachte “Berufsperverse” sei ja etwas übertrieben von Pirincci. Jetzt sehe ich es als angemessene Polemik an.
Was diese Pirincci-Phobiker in der Männerbewegung anbelangt, werde ich auch nicht schlau.
Die sollten wieder zurück in den Kindergarten und sich mit eididei oder so artikulieren.
Warum nicht den Gutmenschen-Terror ironisieren und diese Leute als pirincciphob bezeichnen? 🙂
Oh, Hilfe, ich habe als Linker das Wort Gutmensch gebraucht. Das haben ja Konservative erfunden! In böswilliger Absicht!
Auf den sozialen Netzwerken, wie Google+ und Facebook hat das GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften eine Stellungnahme der DGS verlinkt und dabei diesen Blogbeitrag in Zusammengang mit Diffamierung und gar einen Mordaufruf erwähnt:
Stellungnahme der DGS zu aktuellen Kampagnen der Diskreditierung und Diffamierung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
Die DGS sieht sich in einer jüngst veröffentlichten Stellungnahme genötigt, im Netz diffamierten Kolleginnen und Kollegen ihre Solidarität zu bekunden. Was war passiert?
Prof. Dr. Elisabeth Tuider stieß mit ihren Ansichten zu einer zeitgemäßen Sexualpädagogik auf Unverständnis (Infos zu Prof. Tuider: http://www.uni-kassel.de/fb05/fachgruppen/soziologie/soziologie-der-diversitaet/prof-dr-elisabeth-tuider.html; Interview zum Thema in der HNA: http://www.hna.de/lokales/kassel/prof-elisabeth-tuider-ueber-zeitgemaesse-sexualpaedagogik-3665092.html). Diese Unverständnis steigerte sich zu einem Shitstorm, der u.a. von Akif Pirinçci, dem Autor des Buches „Deutschland von Sinnen: Der irre Kult um Frauen, Homosexuelle und Zuwanderer“, befeuert wurde und sich zu übelster Diffamierung bis hin zum Mordaufruf steigerte (nachzulesen hier: http://dasendedessex.de/gegen-rechten-hass-fuer-eine-engagierte-wissenschaftler_in/; und hier: http://sciencefiles.org/2014/07/19/headbanging-ii-soziologen-und-akif-pirincci/). Nun also im Gegenzug die Stellungnahme der DGS…
Wir möchten die Ereignisse mit dieser Zusammenfassung lediglich kurz zum Nachlesen bündeln. Daher sei auch der Hinweis gestattet, dass wir die Links ausschließlich aus Informationszwecken aufführen, und die Inhalte der Seiten nicht die Position von GESIS widerspiegeln. Dem Aufruf der DGS zu einer sachlichen Auseinandersetzung jenseits von Diffamierung und persönlicher Hetzjagd können wir aber uneingeschränkt zustimmen!
Hat dies auf psychosputnik rebloggt.