Die Wahl zum Wissenschaftsblog des Jahres findet dieses Jahr in zwei Abteilungen statt – Mainstream und nicht-Mainstream oder wie auch immer, denn nachvollziehbar ist die Vorauswahl, die Reiner Korbmann getroffen hat, nicht. Aber durch die Trennung wissen wir doch zumindest eines: Es gibt Wissenschaftsblogs und es gibt kritische Wissenschaftsblogs, und da wir zu letzteren gezählt werden, zu den
“populärsten, besten, interessantesten Blogs der „Wissenschaftskritik“, also Blogs, die als Thema die kritische Auseinandersetzung mit dem Wissenschaftssystem gewählt haben, die sich nicht um Schulwissenschaft drehen, die sich ideologisch oder sachlich mit dem auseinandersetzen, was wir normalerweise als Wissenschaft bezeichnen, oder aber, die sich aus Sicht der Wissenschaft wiederum mit dieser Kritik befassen.”
haben wir daran nichts auszusetzen.
Wenngleich die Verniedlichung ärgerlich ist und die Benennung eher wenig intellektuell dafür ziemlich bescheuert wirkt. Aber: geschenkten Gäulen schaut man nicht in die Mäuler, und schließlich spricht es für unser Konzept, dass wir uns vom Mainstream so deutlich unterscheiden, dass man es nicht übersehen kann (und natürlich haben wir im letzten Jahr so zugelegt, dass die Gefahr besteht, wir werden Wissenschaftsblog des Jahres, und was bedeutet das dann für all die institutionalisierten Blogs?).
Nun, damit wir die Wahl gewinnen und eine Badge für die Widget-Leiste haben; Damit wir in Diskussionen ein nettes ad auctoritatem einwerfen können etwa: “Was willst Du eigentlich? Wir sind Wissenschaftskritik-Blog Nr. 1 und was bist DU? Eben!” Damit wir unseren für 2025 geplanten Börsengang entsprechend vorbereiten können, und natürlich und altruistisch wie wir sind: Damit bei “Wissenschaft-Kommuniziert” endlich einmal etwas los ist und die Zugriffs-Statistik ungeahnte Höhen erreicht.
Also, Liebe ScienceFiles-Leser: Sie sind gefordert.
Wir hätten aber gerne ein anderes Bild, nicht so ein mickriges Teufelchen, mehr etwas in der Art:
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Nachtragen würde ich zum Artikel gerne noch, dass mich die Unterscheidung in Wissenschaft und Wissenschaftskritik doch ziemlich erschüttert:
Wie, bitte, kann Wissenschaft Wissenschaft sein, ohne sich selbst und wissenschaftliche Ideen (und Studien etc.) ebenso wie andere Institutionen und Ideen zu kritisieren und damit kritisch zu sein!?!????
Wer Wissenschaftskritik vornimmt, praktiziert deutlich stärker Wissenschaft als Leute und Institutionen, die sich zwar wissenschaftlich geben, aber das Mittel der Kritik nicht verwenden. Wissenschaft IST Kritik. Ohne Kritik gibt es keine neuen Fragestellungen, keinen Erkenntnisfortschritt, ja, nicht einmal ein Kriterium, das Wissenschaft von Nicht-Wissenschaft unterscheidet.
Mir scheint, dass hier eine Unterteilung vorgenommen werden soll in die Rubriken “Institutionen der etablierten, formalen Wissenschaft bzw. Pseudo-Wissenschaft und deren Erzeugnisse” – das sind dann die “Wissenschaftsblogs” – und praktizierte Wissenschaft, die mit einem Teufelchen gebrandmarkt wird, damit auch jeder weiß, dass Wissenschaft, die tatsächlich getan, gelebt, praktiziert wird, potentiell bedrohlich für die etablierte “Wissenschaft” ist.
Wer eine solche Unterscheidung vornimmt, hat entweder nicht die leiseste Ahnung von der wissenschaftlichen Methode oder er hat seine höchstpersönlichen Motive, Sympathien und Antipathien auf diese Weise auszudrücken.
Naja, das sagt einiges darüber, mit welchem Wissenschaftsbegriff in deutschen Medien gewerkelt wird: Wissenschaft ist Legitimationswissenschaft, kritische Wissenschaft ist richtige Wissenschaft. Solange das jedem klar ist, soll’s mir Recht sein, aber ich fürchte, es ist nicht jedem klar….
Und bei der Auswahl der wissenschaftlichen Blogs stößt mir sehr sauer auf, dass nicht ein einziger Klimawandel – oder Energiewendekritischer Blog dabei ist, obwohl gerade in diesem Bereich derzeit das meiste Geld der Steuerzahler völlig sinnlos verbrannt und an wenige Nutznießer umverteilt wird, die trotzdem Pleite gehen (Prokon et all). Schellnhuber und Genossen hingegen sind mehrfach dabei.
Mithin also eher eine Mainstreamveranstaltung in der 1. Kategorie.
Das “Badge” finde ich im Übrigen eher Augenkrebsverursachend.
Mir scheint die Unterscheidung eher aus den von den Poststrukturalisten angeführten Begründungszusammenhängen zu stammen.
‘Echte’ oder ‘gute’ Wissenschaft (‘good science’) beinhaltet naturnotwendigerweise immer Kritik an bisherigen Forschungsergebnissen oder eingesetzter Methodik. Diese wird von Menschen ausgeübt, die selbst Wissenschaftler sind (sein müssen?), da sie ja sonst den Gegenstand ihrer Kritik nicht verstehen könnten.
Es gibt aber in der ‘scientific community’ einen Konsens über die ‘wissenschaftliche Methodik’ an sich. Diese jedoch maßen sich einige französische Literaturkritiker und deren Epigonen an zu kritisieren, üblicherweise ohne die Methodik oder Forschungsgegenstände oft auch nur ansatzweise verstanden zu haben (deswegen benutze ich den Begriff ‘Anmaßung’). Wir lesen von ‘postmoderner Wissenschaftskritik’, ‘feministischer Wissenschaftskritik’ und ähnlichen ‘Forschungsgebieten’, die sich klarerweise und auch in ihrem eigenen Selbstverständnis außerhalb von Wissenschaft befinden, da sie das, was man als wissenschaftliche Methodik bezeichnen würde, ja ‘hinterfragen’ (=ablehnen) wollen.
Die Unterscheidung zwischen Wissenschaftsblogs und wissenschaftskritischen Blogs scheint mir dem postmodernen Narrativ entnommen.
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Nachtragen würde ich zum Artikel gerne noch, dass mich die Unterscheidung in Wissenschaft und Wissenschaftskritik doch ziemlich erschüttert:
Wie, bitte, kann Wissenschaft Wissenschaft sein, ohne sich selbst und wissenschaftliche Ideen (und Studien etc.) ebenso wie andere Institutionen und Ideen zu kritisieren und damit kritisch zu sein!?!????
Wer Wissenschaftskritik vornimmt, praktiziert deutlich stärker Wissenschaft als Leute und Institutionen, die sich zwar wissenschaftlich geben, aber das Mittel der Kritik nicht verwenden. Wissenschaft IST Kritik. Ohne Kritik gibt es keine neuen Fragestellungen, keinen Erkenntnisfortschritt, ja, nicht einmal ein Kriterium, das Wissenschaft von Nicht-Wissenschaft unterscheidet.
Mir scheint, dass hier eine Unterteilung vorgenommen werden soll in die Rubriken “Institutionen der etablierten, formalen Wissenschaft bzw. Pseudo-Wissenschaft und deren Erzeugnisse” – das sind dann die “Wissenschaftsblogs” – und praktizierte Wissenschaft, die mit einem Teufelchen gebrandmarkt wird, damit auch jeder weiß, dass Wissenschaft, die tatsächlich getan, gelebt, praktiziert wird, potentiell bedrohlich für die etablierte “Wissenschaft” ist.
Wer eine solche Unterscheidung vornimmt, hat entweder nicht die leiseste Ahnung von der wissenschaftlichen Methode oder er hat seine höchstpersönlichen Motive, Sympathien und Antipathien auf diese Weise auszudrücken.
Naja, das sagt einiges darüber, mit welchem Wissenschaftsbegriff in deutschen Medien gewerkelt wird: Wissenschaft ist Legitimationswissenschaft, kritische Wissenschaft ist richtige Wissenschaft. Solange das jedem klar ist, soll’s mir Recht sein, aber ich fürchte, es ist nicht jedem klar….
Sehe ich auch so.
Und bei der Auswahl der wissenschaftlichen Blogs stößt mir sehr sauer auf, dass nicht ein einziger Klimawandel – oder Energiewendekritischer Blog dabei ist, obwohl gerade in diesem Bereich derzeit das meiste Geld der Steuerzahler völlig sinnlos verbrannt und an wenige Nutznießer umverteilt wird, die trotzdem Pleite gehen (Prokon et all). Schellnhuber und Genossen hingegen sind mehrfach dabei.
Mithin also eher eine Mainstreamveranstaltung in der 1. Kategorie.
Das “Badge” finde ich im Übrigen eher Augenkrebsverursachend.
Mir scheint die Unterscheidung eher aus den von den Poststrukturalisten angeführten Begründungszusammenhängen zu stammen.
‘Echte’ oder ‘gute’ Wissenschaft (‘good science’) beinhaltet naturnotwendigerweise immer Kritik an bisherigen Forschungsergebnissen oder eingesetzter Methodik. Diese wird von Menschen ausgeübt, die selbst Wissenschaftler sind (sein müssen?), da sie ja sonst den Gegenstand ihrer Kritik nicht verstehen könnten.
Es gibt aber in der ‘scientific community’ einen Konsens über die ‘wissenschaftliche Methodik’ an sich. Diese jedoch maßen sich einige französische Literaturkritiker und deren Epigonen an zu kritisieren, üblicherweise ohne die Methodik oder Forschungsgegenstände oft auch nur ansatzweise verstanden zu haben (deswegen benutze ich den Begriff ‘Anmaßung’). Wir lesen von ‘postmoderner Wissenschaftskritik’, ‘feministischer Wissenschaftskritik’ und ähnlichen ‘Forschungsgebieten’, die sich klarerweise und auch in ihrem eigenen Selbstverständnis außerhalb von Wissenschaft befinden, da sie das, was man als wissenschaftliche Methodik bezeichnen würde, ja ‘hinterfragen’ (=ablehnen) wollen.
Die Unterscheidung zwischen Wissenschaftsblogs und wissenschaftskritischen Blogs scheint mir dem postmodernen Narrativ entnommen.