Intuitive Mathematik: Die Lösung aller (MINT-)Probleme
Der Beitrag, den wir vor einigen Tagen über die Reichen-Methode geschrieben haben, hat uns inspiriert. Für alle, die den Beitrag verpasst haben: Die Reichen-Methode besteht darin, dass Kindern in der Grundschule nicht mehr Rechtschreibung beigebracht wird. Vielmehr bringen sich die Kinder selbst eine Laut-Falschschreibung bei, die irgendwie in eine richtige Rechtschreibung überführt werden soll, wobei Korrekturen nicht erfolgen.
Das dürfte erklären, warum korrekte Rechtschreibung zu einer seltenen Spezies geworden ist.
Da die Reichen-Methode so überaus erfolgreich damit ist, Konventionen der richtigen Schreibung von Worten zu zerstören und durch eine Schreib-Kreativität ungeahnten Ausmaßes zu ersetzen, haben wir uns gefragt, ob es nicht eine entsprechende Methode geben kann, um all die Probleme, die sich mit Mathematik verbinden, auf dieselbe kreative Art zu potenzieren.
Und: Es gibt die entsprechende Methode.
Wir nennen sie die intuitive Mathematik.
Von intuitiver Mathematik versprechen wir uns das, was Jahrzehnte von Girls-Day, MINT-Indoktrination, Sonderbehandlung an Universitäten und all die anderen Maßnahmen, von denen man sich einen Sturm auf die MINT-Fächer versprochen hat, nicht geleistet haben: steigende Studentenzahlen in MINT-Fächern.
Wir siedeln unsere Methode der intuitiven Mathematik ebenfalls im Bereich der Reformpädagogik an. Das bedeutet: Ziel ist es, die Kinder von den Fesseln des Drills und der Disziplin in Schulen zu befreien und ihr wahres Ich, ihre volle innere Kreativität zum Durchbruch zu bringen. Kindern soll in der Schule und vor allem im Fach Mathematik die Chance geboten werden, nicht nur ihr volles Potential auszuschöpfen, sondern sich frei vom Zwang zu korrekten Antworten zu entfalten. So wie in der Reichen-Methode der Zwang zur richtigen Rechtschreibung entfallen ist, so wird in der intuitiven Mathematik der Zwang zur korrekten Addition, Subtraktion, Division oder Multiplikation gestrichen.
Ziel ist es nicht mehr, Kinder in das Korsett mathematischer Beweise, logischer Ableitung und richtiger Berechung zu zwängen, sondern sie Mathematik fühlen und erleben zu lassen. Deshalb sprechen wir auch von der intuitiven Mathematik. Intuitive Mathematik stellt das Erleben von z.B. Addition gegen den Zwang, Zahlereihen zu lernen. Intuitive Mathematik stellt das Erfüllen eines Ergebnisses an die Stelle der kalten rationalen Berechnung. Und: Intuitive Mathematik macht Mathematik zu einem wahrlich emotionalen Erlebnis, kaltes Kalkül gehört der Vergangenheit an.
In der Grundschule werden den Kindern daher Zahlen am Beispiel beigebracht.
Die Eins als Symbol des Einswerdens mit der Gesellschaft.
Die Zwei als Beispiel für die heterosexuelle oder homosexuelle Gemeinschaft.
Drei, vier und fünf als der Wunsch eines um Fortpflanzung besorgten Staates.
Sechs, sieben, acht, neun und zehn als tägliche Arbeitsstunden besonders erfolgreicher Arbeitshelden des Volkes.
Um die Kinder nicht zu überfordern, wird eine detaillierte Zählung nur bis 10 durchgeführt. Alles, was über 10 hinausgeht, ist viel oder sehr viel. Das hat den Vorteil, dass die gesellschaftlichen Unterschiede, wie sie zwischen jemandem bestehen, der ein Einkommen jenseits von 5000 Euro hat und jemandem, der ein Einkommen unterhalb von 2000 Euro hat, aufgelöst werden. Beide haben für die Kinder viel Einkommen. Entsprechender Konfliktstoff im Hinblick auf soziale Ungleichheit wird durch intuitive Mathematik beseitigt.
Wie intuitive Mathematik im Verlauf der Grundschule gelehrt werden soll, machen wir nun am Beispiel einiger Aufgaben deutlich.
Mathematik-Aufgabe für die zweite Klasse
Anna Lena erhält von ihren Eltern viel Taschengeld. Ihren Eltern geht es gut. Kevin erhält nur wenig Taschengeld, weil es seinen Eltern nicht so gut geht. Du darfst für fünf Wochen das Taschengeld zwischen Anna Lena und Kevin aufteilen. Wieviel Taschengeld kannst Du beiden geben und wie viel willst Du Ihnen geben? Richtig sind alle Antworten, die das Taschengeld so verteilen, dass beide Kinder gleich viel Taschengeld haben.
Mathematik-Aufgabe für die dritte Klasse
Fünf Arbeiter können die Ladung eines LKWs in zwei Stunden ausräumen. Wie viele LKWs sollen die fünf Arbeiter an einem Tag ausräumen, wenn zwei von ihnen halbtags arbeiten, weil sie sich nachmittags um ihre Kinder kümmern, während einer von Ihnen nur zwei Stunden arbeitet, weil er als Funktionär der Gewerkschaft von mehr als zwei Stunden Arbeit freigestellt ist und die verbleibenden Arbeiter drei Stunden am Tag für Mitarbeiter, die im Elternurlaub sind, Arbeit miterledigen müssen? Diskutiere eine familienfreundliche Lösung. Die richtige Antwort lautet, nicht mehr als zwei.
Mathematik-Aufgabe für die vierte Klasse
Ein Banker erhält eine Bonuszahlung von sehr viel Euro am Jahresende. Dem Bankangestellten werden pro Monat viele Euros seines Gehalts als Lohnsteuer abgezogen. Für wie viele Bankangestellte kann der Banker aus seinem Bonus die Lohnsteuer und für wie lange tragen? Kreuze die richtige Antwort an! Sehr viele Mitarbeiter einen Monat lang, viele Mitarbeiter zwei Monate lang, einige Mitarbeiter vier Monate lang. Richtig sind alle Antworten. Wer die erste Alternative nennt, erhält einen Bonuspunkt, weil von seinem Ergebnis die meisten Mitarbeiter profitieren.
Intuitive Mathematik erleichtert nicht nur das Erlernen von Mathematik und wird entsprechend dafür sorgen, dass die Nachfrage nach MINT-Fächern an Universitäten steigt, Intuitive Mathematik eignet sich auch, um Kinder im richten Geist zu erziehen und in die Gesellschaft einzugliedern.
Die Methode intuitiver Mathematik, die wir hier entwickelt haben, wird bislang an deutschen Grundschulen nicht gelehrt, eben deshalb, weil wir sie gerade erst entwickelt haben. Aber hat jemand einen Zweifel, dass es nicht lange dauern wird, bis irgend ein besonders engagierter Reformpädagoge mit einer ähnlich unsinnigen Idee kommt?
©ScienceFiles, 2015
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Wenn man bedenkt, daß Mythen zB. aus dem Genderbereich vor 15-20 Jahren auch von „Progressiven“ noch als wirr verlacht worden wären, muß man befürchten, daß eine ausreichend gründliche Propaganda in der Bürgerschicht auch diese Reform-Mathematik bei einigen Spez´n salonfähig machen würde.
Gibt ja jetzt schon zB. Genderforscher bei Ingenieuren (aber keine Ingenieure bei den Gendersens): https://www.tuhh.de/agentec/team/
Würde mich wirklich wundern, wenn nicht bald auch Germanisten, Soziologen und andere Orchideenfächler mit korrekter Gesinnung Jobs in den MINT-Fächern zugeschanzt bekämen.
Noch was: Junk Science scheint sich zu verbreiten.
Mittlerweile selbst in bislang unverdächtigen „harten“ Magazinen wie CELL:
http://www.cell.com/cell-stem-cell/abstract/S1934-5909%2815%2900068-5
Wahrscheinlich sind sich erwähnte „Reformpädeologen“ noch nicht einig, mit welchen Emoticons künftig Mengenwerte dargestellt werden sollen.
Wundern würde mich das nicht, wenn es so käme. Ab diesem Zeitpunkt gibt es dann ein echtes zweiklassiges Bildungssystem. Eines für die Eliten, die richtig Schreiben und Rechnen können und die restlichen Kinder, denen man ein X für ein U vormachen kann.
Ich denke, zuzutrauen wäre es den Verantwortlichen, sowas einzuführen. Die Unterschicht darf sich doch nicht überanstrengen, sondern soll konsumieren und gehorchen.
klingt viel-versprechend
@Philocodes: Guck einfach mal bei http://www.danisch.de vorbei. Da findest Du einiges über Professoren in der Informatik die zwar keine Ahnung von der Materie haben aber z.B. feststellen dass (sinngemäss wiedergegeben) die Turing-Maschine frauenefeindlich ist da sie ohne Interrupts arbeitet, welche Frauene aber unbedingt benötigen.
Wenn der EntwicklerIn dieser wunderbaren Lehrmethode nicht umgehen den Wohlfühlnobelpreis erhält, wandere ich aus.
Übrigens fühle ich gerade: 1 + 1 = 3 (Familienplanung)
Das ist kein pädagogisch wertvolles Unterrichtskonzept! Da fehlen die Fingerfarben. Ohne Fingerfarben ist Mathematik doch gar nicht möglich!