Es ist seit einiger Zeit bekannt, dass Kaffee sich vorteilhaft auf die Gesundheit auswirkt und z.B. dazu beiträgt, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen, die Gefahr eines Schlaganfalls zu reduzieren oder Diabetes zu verhindern. Fast wichtiger noch: Kaffee enthält Koffein und somit ein Alkaloid, das anregend auf das zentrale Nervensystem wirkt. Das weiß jeder, der nachts arbeitet oder morgens wach zu werden versucht.
Die positive Wirkung von Kaffee, die oben beschrieben wurde, geht im Wesentlichen auf Polyphenole zurück, genauer auf Flavonide, Chlorogensäuren oder Resveratrol. Für diese leckeren und gesunden Bestandteile des Kaffees gilt somit: Je mehr davon, umso besser.
Also haben sich eine Reihe von Forschern zu Kaffeeforschern weiterentwickelt und in einem ersten Anlauf untersucht, welche Braumethode die beste ist, um die guten und leckeren Stoffe auch in großer Zahl im dampfenden Gebräu zu finden. Das Ergebnis der Arbeit, die sich Mónica Perez-Martinez, Bettina Caemmerer, Maria Paz de Pena, Concepción Cid und Lothar W. KrothJimena Bravo, Isabel Juániz, Carmen Monente, Bettina Caemmerer, Lothar W. Kroh, Maria Paz de Pena und Concepción Cid gemacht haben, ist eindeutig:
Die Espressomaschine ist Tabellenführer.
Es folgt die Cafetiere.
Und der gute alte Filterkaffee ist abgeschlagen.
Wer also seiner Gesundheit einen Polyphenol-Boost verpassen will, dem sei die Espressomaschine empfohlen.
Im zweiten Anlauf haben nun Jimena Bravo, Isabel Juániz, Carmen Monente, Bettina Caemmerer, Lothar W. Kroth, Maria Paz de Pena und Concepción Cif nicht das Gebräu, sondern den Kaffeesatz untersucht.
Welch Gutes mag im Kaffeesatz, im ausgebrüten Kaffeepulver sich verstecken?
Viel Gutes, so das Ergebnis.
Die Menge der Polyphenole, die es vorzieht, im Kaffeepulver zu verbleiben und sich nicht verbrühen zu lassen, ist beträchtlich: Mehr verbleibt im Kaffeesatz als in den Kaffee gelangt. Das gesundheitliche Potential des Kaffeesatzes, es ist höher als das gesundheitliche Potential des Kaffees.
Also: Kaffeepulver mittrinken!
Nein: Kaffeepulver recyclen, mehrfach benutzen, so lange ausbrühen, bis alle Polyphenole den Weg in die Tasse gefunden haben!
Der Gesundheit zuliebe.
Man kann den Kaffeesatz natürlich auch trocknen und als Nahrungszusatz verwenden: Über das Müsli streuen, über die Pasta, in die Suppe, den Möglichkeiten sind keine Grenze gesetzt.
Die Autoren selbst verzichten auf entsprechende Hinweise und regen an, Kaffeesatz als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln zu nutzen.
Wenn demnächst die Kommune, in der sie leben, den Kaffeesatz separat zum Hausmüll sammelt: Sie wissen warum!
Jimena Bravo, Isabel Juániz, Carmen Monente, Bettina Caemmerer, Lothar W. Kroth, Maria Paz de Pena und Concepción Cif (2012). Evaluation of Spent Coffee Obtained from the Most Common Coffeemakers as a Source of Hydrophilic Bioactive Compounds. Journal of Agricultural and Food Chemistry 60(51): 12565-12573.
Mónica Perez-Martinez, Bettina Caemmerer, Maria Paz de Pena, Concepción Cid und Lothar W. Kroth (2010). Influence of Brewing Method and Acidity Regulators on the Antioxidant Capacity of Coffee Brews. Journal of Agricultural and Food Chemistry 58(5): 2958-2965.
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Espresso und Lecker? Also wenn ich meinen Geschmack zugrunde lege (geht ja auch um “leckere Stoffe”) steht der Filterkaffe ganz oben. Espresso würde ich ohne Umweg gleich ins Klo schütten.
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Verachtet mir die Chemiker nicht! 🙂 Hier wird nun mal richtig geforscht. Und an den Ergebnissen dürften einige sehr interessiert sein.
Wieder aufgebrühter Kaffee erinnert aber stark an alte Zeiten, als die Kanne den ganzen Tag warm gehalten wurde.
Kaffeepulver mittrinken: wurde immer in den alten Western gezeigt.
Besser ist, das gebrauchte Kaffeepulver als Dünger zu verwenden. Dann freuen sich auch die Blumen.
Vorher sollte man aber noch die Zukunft draus lesen…..
Zum kompostieren ist Kafeesatz sehr gut!!
Instant Kaffee fände ich da sehr interessant, wie der sich verhält.
Espresso und Lecker? Also wenn ich meinen Geschmack zugrunde lege (geht ja auch um “leckere Stoffe”) steht der Filterkaffe ganz oben. Espresso würde ich ohne Umweg gleich ins Klo schütten.
Hat dies auf psychosputnik rebloggt.
Vergesst das alles! Es gibt nur eine wirklich gute Methode: Perkolatoren.
Meine Zimmerpflanzen bekommen ab und zu mal einen Schluck kalten Kaffe, der Filter und der Kaffeesatz landen direkt aufs Feld. Kartoffeln und Tomaten freuen sich.