Angeblicher Mainzer Politikwissenschaftler über “ostdeutsches Pack”
Akademisierte Beleidigung – diesen Begriff haben wir geprägt, um Denunziation, Beleidigung, zuweilen auch Diffamierung, die von angeblichen Wissenschaftlern vorgetragen und im Zusammenhang mit einer angeblich wissenschaftlichen Argumentation vorgebracht werden, zu bezeichnen.
Gerd Mielke, von dem der SWR behauptet, er sei Politikwissenschaftler, ist einer derjenigen, der sich in akademisierter Beleidigung übt. Er scheint die neue Forschungsrichtung der “Packologie – angewandte akademisierte Beleidigung” begründen zu wollen. Jedenfalls drängt sich dieser Eindruck auf, wenn man sein Interview mit dem SWR liest.
Wie fast immer kommt die akademisierte Beleidigung auf Basis einer doch sehr einfachen und insofern (nur?) primitiv zu nennenden Weltsicht daher.
Die Weltsicht von Gerd Mielke, sie ist wie folgt:
- Es gibt in Deutschland ein Schmuddel- und Packlager, also Existenzen, die keinerlei Berechtigung haben, in Deutschland überhaupt zu existieren, wie man formulieren könnte.
- Dieses Schmuddel- und Packlager, es besteht aus Rechten.
- Die Rechten aus dem Schmuddel- und Packlager, sie haben in der Vergangenheit DVU und Republikaner gewählt.
- Die AfD ist eine honorige und eine schmuddelige Partei. Honorig sind Professoren wie Bernd Lucke, schmuddelig sind fast alle, die nach Austritt der Lucke-Garde noch in der AfD verblieben sind.
- Pegida, das ist “Pack”, ganz großes und vor allem “ostdeutsche Pack”. Man kann davon ausgehen, dass der angebliche Politikwissenschaftler Mielke, die Formulierung “Pack” mit Bedacht gleich mehrfach gewählt hat, und auch dazu steht, was die generelle Bezeichung aller Pegida-Teilnehmer als “ostdeutsches Pack” justiziabel macht, sofern jemand den Packologen aus Mainz vor Gericht herausfordern will.
- Die AfD überlappt zu sehr mit der Pegida, deshalb ist auch die AfD Pack.
Nun, da wir das Feindbild dieses “Mainzer Politikwissenschaftlers” zusammengetragen haben, stellt sich die Frage, wie man mit dem ostdeutschen Pack und der zugehörigen Packpartei umgehen soll. Auch hier weiß der Mielke Rat:
“Im Gegenteil, man sollte auf eine konsequente Einschüchterung des “Packs” durch eine konsequente Kriminalisierung setzen, eine Strategie, die zumindest die AfD und die Pegida von ihren autoritären Mitläufermassen trennen würde. These: Wenn sich die Mengen von rechtsaffinen Kleinbürgern in Dresden in einem dreistündigen Polizeikessel erst alle mal in die Hose gepinkelt haben und abschließend mit Wasserwerfern traktiert wurden, dann haben sie für eine geraume Weile genug vom Demonstrieren.”
Nun ihr rechtsaffinen Kleinbürger aus Dresden, ihr ostdeutsches Pack, wie fühlt ihr Euch nach dieser Analyse eines angeblichen Politikwissenschaftlers, der an der Universität Mainz Honorarprofessor spielen darf?
Eingeschüchert?
Verärgert?
Entrüstet?
Voller Mitleid?
Geschockt?
Wir haben die Passage mehrmals gelesen, um sicherzustellen, dass Gerd Mielke auch gesagt hat, was wir glauben, dass er gesagt hat: Gerd Mielke schlägt also vor, dass man das Grundrecht auf Demonstrationsfreiheit dann, wenn es von denen genutzt wird, die er als Rechte ansieht, aussetzt und durch das ersetzt, was man Polizeirecht nennen kann, Polizeirecht, wie es z.B. aus dem Chile des General Pinochet, aus China unter Mao, dem Russland Stalins oder dem Kuba von Fidel Castro bekannt ist: Wer dem System nicht genehm ist, der wird vom System gedemütigt, einkassiert und so traktiert, dass er sich nicht mehr traut, seine vermeintlichen Grundrechte wahrzunehmen – sofern er mit dem Leben davongekommen ist.
Man kann nur hoffen, dass Gerd Mielke dann, wenn er auf diese Passage angesprochen wird, mildernde Umstände für sich geltend machen kann, z.B. wegen zeitweise kompletter Vernebelung des Geistes (zum Beispiel als Folge von zu viel Alkohol).
Was jedoch nicht geht, ist jemanden, der sich so offensichtlich als Feind der offenen Gesellschaft erweist, jemanden, der nicht in der Lage ist zu begreifen, dass die Freiheit, die er anderen gerade aberkennen will, die Freiheit ist, von der er erwartet, dass man sie ihm zugesteht, dass ein solcher anti-liberaler und anti-demokratischer Geist als Politikwissenschaftler bezeichnet wird.
Gerd Mielke ist kein Politikwissenschaftler. Er hat Geschichte und Anglistik studiert. Er hat über zwölf Jahre seines Lebens als politischer Beamter in der Staatskanzlei in Mainz gewirkt, wie, das kann man sich nach diesen Ausführungen lebhaft vorstellen. Als er 2004, im Alter von nunmehr 57 Jahren aufs Altenteil geschickt wurde, wurde er postwendend zum Honorarprofessor an der Universität Mainz ernannt.
Zufälle gibt es.
Ein Honorarprofessor, das ist kein ordentlicher, sondern ein ernannter Professor. Wie es der Zufall so will, kann der Dienstherr von Gerd Mielke, der Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz, Honorarprofessoren bestellen.
Zufälle gibt es:
Paragraph 62 des Hochschulgesetzes des Landes Rheinland-Pfalz lautet:
(1) … der Ministerpräsident kann Personen, die an der Hochschule lehren, ohne dort in der Lehre hauptberuflich tätig zu sein, und aufgrund ihrer wissenschaftlichen oder künstlerischen Leistungen die Voraussetzungen für die Einstellung … Professoren erfüllen (§ 49), auf Vorschlag der Hochschule zu … Honorarprofessoren bestellen. § 61 Abs. 1 gilt entsprechend.
Das also ist der Werdegang des “Politikwissenschaftlers” Mielke, der nach seiner politischen Karriere das Altenteil an der Universität Mainz bezogen hat. Und von dort aus predigt er nun seine neue Lehre, seine Packologie, eine neue Form des antidemokratischen Denkens, die in einer verbalen Gewalttätigkeit daherkommt, die es allemal mit den Rechten, die Mielke angeblich bekämpfen will, aufnehmen kann.
Es ist sehr traurig zu sehen, wer heute alles als Politikwissenschaftler bezeichnet wird. Der Niedergang einer Profession in der öffentlichen Wahrnehmung, ausgelöst durch Personen wie Mielke, ist bedrückend, vor allem wenn man weiß, dass die deutsche Politikwissenschaft auf dem Weg zu einer empirischen Wissenschaft war, in der u.a. aus Theorien des politischen Handelns, Hypothesen abgeleitet und geprüft wurden.
Die Zeiten der Klingemanns, Kaases und Niedermayers, der Mintzels, von Beymes und Gabriels, sie scheinen vorbei zu sein. Die heutige Politikwissenschaft wird in der Außenwahrnehmung von Personen bestimmt, die auf Grundlage von keinerlei Erkenntnis wilde Behauptungen aufstellen und akademisierte Beleidigungen, die der eigentliche Inhalt sind, den sie transportieren wollen, in pseudo-wissenschaftliches Geschwätz verpacken. So wie dies auch Gerd Mielke tut, der die Forschung von Wilhelm Heitmeyer dazu missbraucht, seine wilden und falschen Thesen darüber, wie Stress dazu führt, dass deprivierte Menschen zu ostdeutschem Pack werden, zu verbreiten.
Dass Pegida gerade und überwiegend aus wohlsituierten und fern jeder ökonomischen Deprivation lebenden Personen besteht, interessiert ihn dabei nicht. Er will das “ostdeutsche Pack” beleidigen, das Pegida ist und die AfD damit verbandeln. Das hindert ihn indes nicht daran, gerade dieses “ostdeutsche Pack” für seine politische Agenda zu benutzen, wenn er wohlfahrtsstaatliche “Stress-Milderung” und einen Ausbau des “zurückgebauten Staates” fordert, um die Deprivierten, die es nach seiner Ansicht bei Pegida gibt, zu entstressen und daran zu hindern, als “ostdeutsches Pack” durch die Straßen Dresdens zu ziehen.
Wer solche angeblichen Politikwissenschaftler auf Studenten loslässt, der muss sich nicht wundern, wenn ganze Fachbereiche vor die Hunde gehen.
In der Stasi-Mediathek findet sich ein interessantes Schreiben eines anderen Mielkes, eines Erich Mielkes, dem Mielke, der das Ministerium für Staatssicherheit in der DDR geführt hat. Darin begrüßt Erich Mielke das entschlossene Eingreifen der chinesischen Sicherheitskräfte gegen die Studenten auf dem Tiananmen Platz in Peking. Vermutlich ist es diese Art des Vorgehens ist, die Gerd Mielke vorschwebt, wenn er dafür plädiert, das ostdeutsche Pack dazu zu bringen, sich in die Hosen zu machen.
Werner Patzelt hat sich mit der “eher verkürzten Sicht auf Pegida” des “Mainzer Kollegen Mielke” beschäftigt.
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Manchmal ist Nomen Omen. Hier allerdings zu 100%. Erstaunlich, was sich heute alles Wissenschaftler nennt. Die Gesinnungsgestapo befindet sich im flotten Aufbau.
Es mag reiner Zufall sein, daß im obigen Text als möglicher Grund, mildernde Umstände wegen zeitweiser kompletter Vernebelung des Geistes infolge von zuviel Alkohol geltend machen zu können, als Beispiel angeführt ist und meinem ersten Gedanken beim Betrachten des Konterfeis des Honorarprofessors Mielke. Die rote Nase und vor allem der rote vordere Bereich der Wangen löste bei mir sofort den Gedanken an zu reichlichen dauerhaften Alkoholgenuß aus. Selbstverständlich darf er so viel Alkohol trinken, wie er will, der Honorarprofessor Mielke. Die Leute, die beim SWR für das Aussuchen der zu veröffentlichenden Bilder verantwortlich sind, scheinen mir aber keine besonders großen Leuchten zu sein. Dann doch besser kein Foto, als ein solches, es sei denn, der für die Auswahl des Fotos Verantwortliche wollte absichtlich diesen Eindruck entstehen lassen.
Es gibt eben die seltsamsten Zufälle :))
Natürlich bin ich mir nicht sicher, warum Herr Mielke eine rote Nase und rote Wangen hat. Ich möchte aber der Fairness halber auch auf folgende Möglichkeit hinweisen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rosazea
Denn eigentlich ist doch aufgrund seiner verurteilungswürdigen verbalen Rundumschläge ein Angriff ad personam nicht nötig.
Nun sehe ich mich veranlaßt darauf hinzuweisen, daß ich die Person Gerd Mielke nicht angegriffen habe. Kritisiert hatte ich vielmehr den oder die Verantwortlichen des SWF für das Einstellen eines Fotos, in dem der Besagte recht unvorteilhaft dargestellt ist.
Es ist aber gut, daß Sie auf die Möglichkeit einer Hauterkrankung aufmerksam machen. Deshalb kritisiere ich den oder die Bildverantwortlichen des SWF um so heftiger, weil sie ein Foto von Gerd Mielke eingestellt haben, das zu möglichen Fehlinterpretationen geradezu herausfordert. Der SWF sollte über eine Maskenbildnerin verfügen, mit deren Hilfe ein ansehnliches Foto hätte zustande kommen können.
Nachdem das Interview, vor allem die Wortwahl deutlich macht, dass man beim SWR an einer unverblümten Darstellung dessen interessiert ist, was sich an Beleidigungen so im Umlauf befindet, ist das Bild vielleicht ebenfalls der Ausdruck einer, wie soll man sagen: Neuen Faktisch-keit?
Eine rote Nase kann man auch bekommen, wenn man den Gürtel zu eng stellt.
Übrigens:
In der gestrigen Phoenix-Sendung “Unter den Linden” hat Jakob Augstein die Charakterisierung der sogenannten Hassbürger durch den Soziologeprofessor Heinz Bude (der hier schon einmal Gegenstand Eures Interesses war) lobend ! erwähnt. Bemerkenswert, welche Leute da gleichen Geistes sind.
MIELKE heißt dieser Mensch auch noch ? Wenn das Ganze kein schlechter, verfrühter Faschingsscherz ist, dann MÜSSEN die verwandt sein!
Am Ende werden sie die chinesischen Soldaten bitter nötig haben.
Ist doch an sich ganz offensichtlich:
Der Mielke ist Parteisoldat. Der Leif ist Parteisoldat. Beides sind “Genossen” und verbreiten Parteipropaganda gegen den politischen Kontrahenten.
Über den Gesundheitszustand dieses Herrn wurde ja schon einiges gesagt. Der Mann braucht Hilfe.
Aber es hat auch immer was Gutes Wenn die Systemmedien meinen, mit Publikumsbeschimpfung ihr Problem in den Griff zu bekommen, haben sie sich gewaltig geirrt. Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht und wer dann noch die Angelogenen beschimpft arbeitet selbst am Niedergang seiner Reputation.
Also, bitte noch mehr solche Experten und Professoren. Der Lehrer Lämpel lässt grüßen.
Klar hat der Mann eine Rosacea, aber bei Männern diesen Alters ist Alkoholismus dafür die häufigste Ursache. Diese Annahme wird gestützt durch das typische ungepflegte Äußere, einschließlich der fettigen Haare. Der Mann kann einem Leid tun, aber das entschuldigt nicht seine ungeheuerlichen Aussagen.
Ach, der Mielke..
Als er 1969 als frischgebackener Fähnrich d. Reserve aus der Panzeraufklärertruppe ausschied, um sein Studium zu beginnen, hatte er alle Chancen sich zu einem anständigen Menschen zu entwickeln – er aber entschloß sich, Sozialdemokrat zu werden.
Als Assistent unter Hennis (damals noch SPD) hielt er sterbenslangweilige Proseminare und Übungen für Erstsemester ab, die trotz allem wegen seiner liberalen Scheinvergabepraxis beliebt waren.
Nachdem seine akademische Karriere in der A13-Sackasse zu enden drohte (viele der Akademischen Räte und Oberräte an der Freiburger Phil. Fak. IV ergaben sich dem Trunke oder den Grünen oder beidem), empfahl ihn seine Tätigkeit in der damals noch biederen Bobbele-SPD Freiburgs für Höheres und so wechselte er vom badischen Gutedel zum Pfälzer Riesling.
Mit Ende Fünfzig hat man die Knackigkeitsgrenze für Grundsatzfragenstabsstellenleiter in Staatskanzleien natürlich überschritten; und da es vermutlich gerade an einer freien rheinland-pfälzischen Lottannahmestellenleiterstelle mangelte, wurde er kurzerhand zum Honorarprofessor geweiht, als der er nun wieder …siehe oben…
Nun macht er im fortgeschrittenen Alter den Mielke (Erich) und ist plötzlich berühmt. Es sei ihm gegönnt.
In einem freien Markt und Land wären solche “Profs” schon längst verhungert 😀
Der Honorarprofessor Gerd Mielke ist ein Systemling und verhält sich einfach nur Systemkonform und profitiert davon. Er hat zunächst nichts Negatives zu befürchten – das System wird in schützen.
Wie die politische Welt nach dem Bürgerkrieg aussehen wird, macht sich der Professor heute, wie auch Politiker, Verwaltung und Medien, keine Gedanken.
Möglicherweise sitzt dann das „Pack“ bei den Volkstribunalen auf den Richterstühlen!
Gerd Mielke wird einmal, wie jeder Mensch, bedingungslose Liebe erfahren. Wir, in unserer menschlichen Begrenztheit, sollten ihm bereits jetzt unsere Liebe nicht verwehren, sondern vielmehr für Gerd beten. Inniglich, voll guten Willens und mit Hingabe.