Anschlag auf den Intellekt: Wird an der Universität Duisburg-Essen Unsinn gelehrt?
Nachdem wir gestern von der Ludwig-Maximilians-Universität die Kunde verdauen mussten, dass eine wissenschaftliche Angestellte denkt, Freiheit sei gefährlich und uns kaum von diesem intellektuellen Tiefschlag erholt haben, hat uns heute ein Beitrag aus der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie (KfZSS) getroffen.
Gut, dass René König schon vor Jahren verstorben ist. Wenn er mitbekäme, was aus seiner Kölner Zeitschrift geworden ist, dass sie zum Organ der Junk Science zu degenerieren scheint, es triebe ihn dahin, wo er jetzt ist.
Führungspositionen im Ehrenamt – ein weiterer Bereich der Benachteiligung von Frauen?, so ist das Corpus Delikti überschrieben, in dem versucht wird, die soziologische Forschung unter Anwendung statistischer Methoden und auch nach „Heckman-Korrektur“ noch statistisch signifikant in die Zeit zu versetzen, als die Erde noch von den grunzenden Lauten erfüllt wurde, die man heute in schriftlicher Form über sich ergehen lassen muss. Aneinanderreihungen von Worten, die vorgeben Sätze zu sein und dennoch nichts anderes als schriftliches Grunzen darstellen.
Marcel Erlinghagen, Belit Saka und Ina Steffentorweihen, alle von der Universität Duisburg-Essen, von der wir langsam eine bedenklich Häufung intellektueller Tiefschläge ausgehen sehen, statistisch signifikant auch nach Heckman-Korrektur, sie sind die Täter, die sich an Soziologie und statistischer Datenanalyse vergangen haben, in Probit-Regressionen, für die sie eigens eine „zentrale abhängige Variable“ konstruiert haben, “die den Wert ‚1‘ annimmt, wenn die Frage [ob der Befragte im Rahmen seines ehrenamtlichen Engagements eine Leitungs- oder Vorstandsposition“ innehat] mit Ja beantwortet wurde (ansonsten 0)“.
Die so konstruierte „zentrale abhängige Variable“ [ob es eine dezentrale abhängige Variable gibt und wenn ja, wie sie aussieht, das wissen wir leider nicht, weil es aus dem Text nicht hervorgeht…] dient dazu, die Frage zu beantworten, „ob es auch im Bereich unbezahlter, ehrenamtlicher Arbeit Hinweise auf eine Benachteiligung von Frauen gibt“.
Haben Sie bemerkt, wie Ihnen hier ein „auch“ untergeschoben wurde, durch die Autoren. Wir haben es bemerkt und hätten eigentlich an dieser Stelle die Lektüre schon beenden können, denn offensichtlich gehören die Autoren zu den Gläubigen, die denken, wenn sie eine Benachteiligung von Frauen in der Gesellschaft behaupten, dann würde ihnen dies die Tür zu öffentlicher Förderung öffnen. Das hat nun mit Wissenschaft nichts zu tun und wir sind ein Wissenschaftsblog.
Aber: Die drei aus Duisburg-Essen haben ihren Text in der KfZSS veröffentlicht und die hatte einmal etwas mit Wissenschaft zu tun. Also lesen wir weiter und klären zunächst einmal ein Missverständnis, auf das Dr. habil. Heike Diefenbach, wir denken, es war 1995, kann aber auch 1990 gewesen sein, erstmals in einem Text darauf hingewiesen hat, dass nämlich die deutsche Sprache zwischen Nachteil und Benachteiligung unterscheidet.
Einen Nachteil kann man haben, z.B. weil man als Kind von Eltern aus der Mittelschicht geboren wurde und deshalb ständig deren Vorstellungen einer erfolgreichen Bildungskarriere gerecht werden muss. Einen Nachteil kann man auch haben, wenn man als kleiner Mensch versucht mit großen Menschen im Basketball zu konkurrieren. Ein Nachteil hat aber nichts mit einer Benachteiligung zu tun, denn eine Benachteiligung wird einem Menschen aktiv von anderen Menschen zugefügt, um ihm eine schlechtere Ausgangsposition zu verschaffen. Wenn Jungen in deutschen Schulen nachweislich eine bessere Leistung erbringen müssen als Mädchen, um dieselbe Bewertung zu erhalten (Diefenbach, 2007), dann ist dies eine Benachteiligung. Wenn sich Autoren, die sinnvolle wissenschaftliche Beiträge an die KfZSS einreichen, in einem Band mit Erlinghagen, Saka und Steffentorweihen wiederfinden, dann ist dies eine besonders ärgerliche Form der Benachteiligung.
Auf eine verständliche Formel gebracht: Nachteile hat man, eine Benachteiligung wird einem zugefügt.
Diese einfache Formel ist für Erlinghagen, Saka und Steffentorweihen offensichtlich noch zu kompliziert, denn sie denken, wenn sie zeigen, dass Frauen seltener „eine Leitungsposition im Ehrenamt“ innehaben, dann zeige dies Benachteiligung. Das tut es nicht. Es zeigt, dass Frauen seltener „eine Leitungsposition im Ehrenamt“ innehaben.
Damit kommen wir zur nächsten intellektuellen Unfähigkeit der Autoren, die offensichtlich nicht in der Lage sind, deskriptive Daten als deskriptive Daten zu erkennen. Dass Ideologie sie an dieser einfachen Erkenntnis hindert, zeigt ihre Interpretation von Tabelle 1. Dort interpretieren sie den geringeren Anteil von Frauen „in Leitungspositionen im Ehrenamt“ als Benachteiligung, während sie den geringeren Anteil von Männern an Befragten, die in ihrer Stichprobe vorhanden sind, nicht als Benachteiligung der Männer im Zugang zur Stichprobe [Man kann es auch als Verzerrung ansehen] interpretieren.
Derartige ideologische Dummheit in einem wissenschaftlichen Artikel, die den Intellekt der Leser verärgern muss, ist höchst unerfreulich und der Grund, warum wir uns entschlossen haben, die KfZSS jetzt endgültig als der Verbreitung und in Verkehrbringung von Junk Science, also dem schlechten Fälschen oder Nachmachen wissenschaftlicher Erzeugnisse für schuldig zu erklären.
Die Stichprobe der drei Dusiburg-Essener umfasst übrigens 19.955 Personen, 57% davon sind weiblich – was die Frage aufwirft, wo diese massiv verzerrte Stichprobe gezogen wurde. Die Antwort: Die Daten stammen aus der dritten Welle des Freiwilligensurvey aus dem Jahre 2009, dessen Daten im Auftrag der Bundesregierung gesammelt wurden (für wen sonst?). Wir haben es hier also mit ideologisch motivierten und vermutlich auch verzerrten Daten zu tun, die von den drei aus Duisburg-Essen auch noch ideologisch interpretiert werden. Und die KfZSS druckt das.
Die Probit-Regressionen, wegen derer die „zentrale abhängige Variable“ konstruiert wurde, sie beinhalten eine Unmenge Variablen und erklären irgendwo um die 9% der Varianz, d.h. 81% der Varianz werden nicht erklärt [Die Autoren haben ein Pseudo R-Quadrat berechnet, was in manchen Kreisen als Garant dafür gilt, dass man seinen Wert nicht als erklärte Varianz interpretieren kann. Diese Ansicht ist falsch. Man kann es. Wer also bislang versucht hat, die Armseligkeit seiner Analysen hinter einem Pseudo R-Quadrat zu verstecken: Es funktioniert nicht.]. Ein schneller Blick über die Tabelle 2 des Textes, zeigt, dass die meisten unabhängigen Variablen keinen Erklärungsbeitrag zur Frage, „Leitungsposition: Ja oder nein?“ leisten.
Kürzen wir den ermüdenden Beitrag, der so zu Fuß ist, dass man bereits vom Lesen Muskelkater in den Füßen bekommt, ab und wenden uns der Diskussion der Ergebnisse zu.
Die Autoren haben gezeigt, dass Frauen in ihrer Stichprobe anteilig seltener in „Leitungspositionen im Ehrenamt“ zu finden sind und dass die Variable Geschlecht mit ihrer „zentralen abhängigen Variablen“ einen statistischen Zusammenhang von -0,091 aufweist. In der Probit Regression zeigt sich demnach, was wir schon wissen: Frauen sind seltener in „Leitungspositionen im Ehrenamt“ zu finden. Das ist beruhigend. Arbeitslose, Rentner, 25 bis 34jährige und 35 bis 44jährige haben wie Frauen eine geringere Wahrscheinlichkeit, eine „Leitungsposition im Ehrenamt“ inne zu haben.
Was man, wenn man in ideologischer Verblendung schwelgt, in der man vollständig vergessen kann (oder es erst gar nicht weiß), dass man, um eine Leitungsposition in einem Verein oder einer Partei oder in einer Kirche einzunehmen (das sind weitgehend die ehrenamtlichen Tätigkeiten, die berücksichtigt sind), sich erstens bereiterklären muss, diese Position mit ihrer Verantwortung zu übernehmen und zweitens in der Regel auch in diese Position gewählt werden muss, was man aus diesem deskriptiven Befunden machen kann, dass zeigen die Autoren unter der Überschrift „Zusammenfassung und Diskussion“.
Ihre Analyse, so behaupten sie steif und fest, habe „eine Benachteiligung von Frauen hinsichtlich der Übernahme ehrenamtlicher Leitungsfunktionen“ gezeigt. Sie behaupten das unter völliger Ignoranz ihrer Daten und Ergebnisse. Wir fragen uns deshalb, ob es an deutschen Hochschulen eine Art Verdummungsvirus gibt, der dazu führt, dass man deskriptive Zusammenhänge ausschließlich normativ wahrnehmen kann. Unseren Verdacht, dass dieser Gehirnzellen zersetzende und neuronale Prozesse störende oder hemmende Virus in einem Zusammenhang zum Genderismus steht, konnten wir bislang nicht prüfen – aber es erscheint uns als plausible Arbeitshypothese.
Und nun zum besten Teil des Beitrags der zeigt, wie man seiner Phantasie freien Lauf lassen kann und die Frage aufwirft, warum die Autoren nicht nur ihre Zusammenfassung und Diskussion veröffentlicht haben, denn was sie hier erzählen hat mit den Daten und ihren Ergebnissen sowieso nichts zu tun.
“Denkbar wäre nämlich darüber hinaus, dass Führungspositionen in Ehrenämtern von jenen Personen übernommen werden, die auch im Erwerbsleben solche herausgehobenen Positionen bekleiden (Spill-over-Effekt). Hier scheinen Männer durch ihre Überrepräsentanz in den Führungsetagen in Unternehmen bevorteilt zu sein, weil sie ihre schon geübte und vertraute Rolle aus dem Erwerbsleben in den Bereich des Ehrenamts übertragen können. Nicht zuletzt deutet die nur für Frauen nachweisbare verringerte Wahrscheinlichkeit, beim Einstieg in die ehrenamtliche Tätigkeit sofort eine Führungsaufgabe zu übernehmen, auf mögliche strukturelle und ideologische Barrieren hin. Frauen müssen sich insofern auch im Ehrenamt erst einmal „beweisen“ oder „bewähren“, während Männern eine Führungsaufgabe sofort zugetraut wird.“
Haben die Autoren geprüft, ob männliche Ehrenamtliche in Leitungsposition auch eine Leitungsfunktion in einem Unternehmen oder einer Verwaltung bekleiden? Nein. Haben Sie geprüft, ob es überhaupt – außer ihnen – in Vereinen oder bei Kirchen jemanden gibt, der die Frage, mit wem eine Leitungsposition besetzt werden soll, mit einem Blick zwischen die Beine beantwortet? Nein. Was die Autoren hier verlautbaren, ist vermutlich das Ergebnis ihrer Tagträume. Wissenschaft ist es nicht. Was es in der KfZSS zu suchen hat? Wir wissen es nicht.
Und weiter geht es:
“Jedoch ist als weitere Begründung durchaus denkbar, dass die seltenere Übernahme von ehrenamtlichen Leitungsfunktionen durch Frauen nicht (allein) auf strukturelle Diskriminierung „von außen“ zurückzuführen ist, sondern zu einem mehr oder weniger großen Teil auch durch einen freiwilligen Verzicht von Frauen auf Führungspositionen erklärt werden könnte; hierbei wäre dann auch die Problematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf einerseits und leitendem Ehrenamt andererseits zu berücksichtigen“
Selbstverständlich teilt jeder den Fetisch der Autoren, der offensichtlich in der Bekleidung einer Leitungsfunktion Status und Wichtigkeit erblickt. Nun, manche Menschen sind auf das stolz, was sie geleistet haben und benötigen keine Position, um aus der Position das abzuleiten, was sie selbst nicht leisten konnten. Aber natürlich ist das bei Frauen ausgeschlossen. Wie irre diese Annahme der Autoren ist, zeigt sich daran, dass in ihren probit-Modellen auch nach Heckman-Korrektur keinerlei Zusammenhang zwischen Kinderbesitz und Leitungsposition vorhanden ist, vor allem kein negativer, d.h. es ist für die Frage der Leitungsposition vollkommen unerheblich, ob Kinder vorhanden sind oder nicht.
Aber Daten müssen eben da zurückstehen, wo die Ideologie einbricht.
Wir wissen jetzt nicht, ob Junk Science, wie der Beitrag von Erlinghagen, Saka und Steffentorweihen, das ist, was man aus Dusiburg-Essen generell zu erwarten hat, ob es der Ausdruck dessen ist, was man in Duisburg-Essen lernt oder einfach nur ein Zeichen dafür, dass die KfZSS mittlerweile Illiteraten beschäftigt, um eine Peer-Review durchzuführen, in jedem Fall würden wir, wären wir in der misslichen Lage, Soziologie an der Universität Duisburg-Essen zu studieren zu müssen, ernsthaft über einen Wechsel des Studienortes nachdenken.
Duisburg-Essen tut dem Intellekt nämlich offensichtlich nicht gut.
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Ich habe 4 Jahre lang eine ehrenamtliche Leitungsposition in einem Sportverein inne gehabt, nachdem ich vorher schon Beisitzer war.
Trotz einer Vereinsgröße von ca. 450 Mitgliedern ist es jedes Mal aufs Neue ein Kampf, überhaupt einen handlungsfähigen Vorstand zusammen zu bekommen, da jeder, der mal länger diesem Kindergarten (eigentlich tue ich damit den Kindern Unrecht) angehört hat, irgendwann die Schnauze gestrichen voll hat. Und es sind meistens Männer, die sich aus der Not heraus dazu überreden lassen, Verantwortung zu übernehmen, Frauen kandidieren allenfalls als Beisitzer.
Als sportlicher Leiter, eine Position, die bei Vereinen mit Spielbetrieb vorgeschrieben ist, war ich auch regelmäßiger Gast bei Verbandstagungen. Von ca. 70 am Spielbetrieb teilnehmenden Vereinen hatten gerade einmal 5-8 eine Frau in dieser Position, bei den restlichen Vorstandsposten sieht es ähnlich mau aus, die meisten Frauen finden sich in der Position Jugendwart, da schätze ich den Anteil auf 30%.
Mein Fazit aus der Praxis: die meisten Frauen haben keine Lust, sich so einen Mist ans Bein zu binden, während die Männer irgendwie noch die Einstellung “Es ist ein Sch…job, aber irgendjemand muß ihn ja machen” hinbekommen.
Mit derselben Logik ließe sich behaupten, Gehbehinderte seien gegenüber denen benachteiligt (oder werden von ihnen diskriminiert), die gehen können.
Es bedarf sicher einer grösseren empirischen Studie damit die Behauptung der Benachteiligung (und zwar grundsätzlich, nicht nur auf Frauen bezogen) in führenden Ehrenämtern bewiesen oder widerlegt werden kann.
Mein Beitrag dazu: In meinem Verein (e.V.) gibt es 7 Mitglieder des Vorstands. Davon: Frauen: 0%; (bekennende) LSBGTIbla: 0%; Kinderlose: 14%; in Führungspositionen (Selbstständige, leitend Angestellte, Uni-Professoren): 86%; Personen mit Migrationshintergrund: 0%; ehemalige DDR-Bürger: 100%; legal Schusswaffen besitzende: 100%!
Gut, Letzteres ist in einem Schützenverein nicht so ungewöhnlich. Es lässt aber den Schluss zu dass Waffenbesitzende ehemalige DDR-Bürger oben genannte Gruppen klar ausgrenzen. Hier bedarf es eindeutig zum einen weiterer Studien (erstell ich gern gegen ein angemessenes Honorar) über die “Diskriminierung von Minderheiten im Schützenwesen im nordöstlichen Gebiet der BRD”, des Weiteren mehr Mittel im Kampf gegen Rechts aus dem “Ministerium für alles ausser Männer”.
Kontonummer reiche ich nach.
Ich stelle mal ganz unwissenschaftlich eine als Wahrheit propagiere Behauptung auf. Hätte die Damen herausgefunden, dass mehr Frauen in ehrenamtlichen Führungspositionen sind, sie hätten nicht auf Diskriminierung von Männern geschlossen. Statt dessen wären die ehrenamtlich arbeitenden Frauen diskriminiert, weil sie wichtige Arbeit ohne Lohn verrichten und die Männer sie dabei im Stich lassen würden und überhaupt würde gerade in den Sportvereinen mal wieder den Frauen die Kinder- und Jugendförderung überlassen usw.
Wie ich darauf komme? Die Erfahrung lehrt mich, dass aus entsprechender Ecke immer nur Frauendiskriminierung gefunden werden kann. Zumindest kennen ich keinen Fall, wo die Gefängnisinsassenzahlen mal als strukturelle Benachteiligung von Männern gewertet wurden.
A.S.
Volle Zustimmung!
Genauso sehe ich das auch, und schon allein deshalb, weil es hier darum geht, eine ideologiekonforme Interpretation von Daten und Verteilungen abzuliefern, und nicht darum, irgendein soziales Phänomen, das für Menschen außerhalb der Uni (oder spezifischer Nutznießer-Netzwerke) relevant ist, zu erklären, ist es eigentlich geschmeichelt, diese Veröffentlichung der angeblichen Nachwuchswissenschaftler als junk science zu bezeichnen; das ist GAR KEINE science, sondern reine Ideologie.
Ideologie ist das Stichwort. Man müsste mal einen Test machen. Man müsste eine nach Geschlechtern geordnete Notenverteilung einer Schule an ein Genderinstitut schicken und sich eine “Expertise” über Geschlechtergerechtigkeit einholen. Und nach einigen Monaten holt man sich nochmal eine “Expertise” (unter anderem Schulnamen), allerdings mit exakt umgekehrt verteilten Noten. Wetten dass in beiden Fällen Mädchen angeblich benachteiligt wären?
Was würde ich drum geben so etwas mal durchführen zu können……
In der BRD, seit 1990 BRDDR, werden seit 1968 außerhalb naturwissenschaftlicher und techn ischer Fachbereiche fast nur noch Schwachmaten gezüchtet.
Von Schwachmaten.
Wer sich auch nur EIN semester in Marburg oder Frankfurt in den “Geisteswissenschaften” zugemutet hat, der weiß das schon seit 25 Jahren.
Und an anderen Unis ist es auch nicht anders!
@Florian Geyer
Naja, ich denke, das ist einigen Leuten gegenüber etwas ungerecht.
In jedem Fall hoffe ich, dass Sie Michael Klein und mich und die Sciencefiles-Redaktion als die in der “fast nur”-Formulierung implizierten Ausnahmen betrachten.
@Dr D.
;-)) Ich halte von der Zunft gar nichts (mehr), aber das schließt ja die persönliche Vernunft, Intelligenz und Integrität einzelner Gildemitglieder nicht aus! ;-))
Die Masse am Fachbereich waren jedenfalls Scharlatane, auf allen Ebenen.
Vor 200 Jahren hätten die noch verucht, sich mit “Gold machen” über Wasser zu halten.
Die Diskussion empfinde ich grundsätzlich als interessant. Eben weil es immer wieder zeigt, ob jemand ein Thema objektiv bearbeiten und interpretieren kann. Das findet sich jedoch auch in anderen Forschungsbereichen. Genderismus ist eben Mode, also freuen wir uns über jede Menge Schlagzeilen.
Wie auch immer, leider hat es bis heute noch keine Studie zu Tage gebracht, zumindest ist mir keine bekannt, dass wenn ein Geschlecht (und heute sprechen wir ja nicht mehr “nur” über Mann und Frau, denn alleine dieser Aspekt wäre schon diskriminierend) eine Benachteiligung geben würde, von wem diese ausgehen soll. Ist es also auch eine Benachteiligung in der Genderdiskussion wenn Frauen andere Frauen benachteiligen (gilt für andere Geschlechter analog)?
Oder ist eine Benachteiligung im Feld des Genderismus zwingend Cross-Sexual (das Wort habe ich eben erfunden) möglich?