Der neue Messias: Die ZEIT macht auf Faschismus

Generationen von Wissenschaftlern haben sich gefragt und fragen sich bis heute, wie „das“ passieren konnte. „Das“ ist einer der größten Betriebsunfälle der rationalen Weltgeschichte, der sich in den Jahren 1933 bis 1945 in Deutschland ereignet hat. Die Antworten darauf, wie „das“ geschehen konnte, variieren und haben alle eines gemeinsam: Sie sind weniger oder mehr aber nicht voll befriedigend.

Auf der Suche nach Antworten darauf, wie „das“ geschehen konnte, sind wir auf den Hinweis eines Lesers und einen Beitrag bei Danisch gestoßen. Und langsam wird klar, wie „das“ geschehen konnte.

Es beginnt damit, dass einer des Weges kommt und sich gibt, wie ein erleuchteter Messias, der die Wahrheit schon mit dem Kaffee in sich aufnimmt. Er, der erleuchtete Messias, nennen wir ihn doch der Einfachheit halber Christian SeidelBruder Seidel oder Gott Seidel, je nach Geschmack, dieser erleuchtete Messias, er ist kein egoistischer Messias. Er will seine Wahrheit, sein Wissen darum, was die Welt im Innersten zusammenhält, mit denen Teilen, die nicht das Glück seiner Erleuchtung, seiner Erwählung haben.

Deshalb lässt er sie – kostenpflichtig zwar, aber man muss ja von etwas leben, auch als Messias Seidel – an seiner wahren Erkenntnis teilhaben, durch Lesen, durch Lesen seines Buches „Gender Key. Wie sich Frauen in der Männerwelt durchsetzen“. Die ZEIT, immer willig, wenn es darum geht, Faschismus, nein: Wahrheit unter das dumme Volk zu bringen, hat sich in Person von Sabine Hockling bereit gefunden, das Marketing für die göttliche Wahrheit des Seidel zu übernehmen, und ein Interview verbreitet, das den Mitgliedern des dummen Volkes zeigt, wie der Hase läuft.

Erkennet die Wahrheit, Ihr männlichen Deppen: Höret die Worte des Messias. Lauscht dem, was Seidel in seiner stillen Kammer von Azathot zugeflüstert wird:

„Seit mehr als 2000 Jahren herrschen Männer über Frauen“, so die Neuauflage der feuchten Träume, die schon Engels vor Seidel geträumt hat. [Dr. habil. Heike Diefenbach ist bereits an dieser Stelle, angesichts der Peinlichkeit dieses Ladenhüters von einer falschen Behauptung der Kopf auf die Tischplatte gefallen…] Offensichtlich hatten beide denselben Gott, der ihnen die Wahrheit eingeflüstert hat. „Solange die Frauen davon nicht loslassen [von ihrem Männerbild, das sie “anhimmeln”] und „die Männer nicht erkennen, was sie für Probleme haben, hat die Gleichstellungsuhr nicht sehr viel mehr als ein paar Sekunden getickt.“

Nun, ihr Männer, erkennt Ihr Eure Probleme? Erkennt Ihr die Probleme, die ihr mit Messiasen wie Seidel habt? Messiasen, die Geld damit verdienen wollen, sich auf dem Rücken von Männern als Frauenversteher zu produzieren, Messiase die von ihnen verkündete Wahrheit, wenn es sein muss, mit dem Schwert durchsetzen werden?

Oder in der feigen Sprache verklausulierter Gewaltandrohung, wie sie unter Messiasen gepflegt zu werden scheint: „ZEIT ONLINE: Brauchen nicht vielmehr Männer eine Anleitung? Seidel: Ja, eine ganz klare: die kollektive Verordnung einer Therapie. Weil sie alle glauben, dass bei Ihnen alles in Ordnung sei.“

Dieser letzte Selbstwiderspruch der Seidelschen „ravings“, er ist indikativ dafür, wo Faschismus herkommt, er erklärt, wie „das“ passieren konnte.

Die Erklärung in Stufen:

1. Es kommt einer des Weges, der von sich behauptet, er habe die Wahrheit mit Löffeln gefressen.

2. Der, der des Weges kommt, und sich als neuer Messias ausbauen will, er ist voller Verachtung und und hat keinerlei Respekt für seine Mitmenschen, denn seine Mitmenschen leben nicht so, wie er es für richtig hält.

3. Deshalb will er seinen Mitmenschen das Heil, das er zu besitzen glaubt, aufzwingen, sie sich gefügig machen, wahlweise mit Therapie oder mit Gewalt.

4. Der Messias findet Verbündete, die es als opportun ansehen, gerade dieses Heil zu nutzen, um die eigenen Zwecke zu verfolgen.

5. Gemeinsam propagieren sie nun, den Weg zum Heil, der sich dadurch auszeichnet, dass er gegen den Willen von Menschen diesen aufgezwungen wird.

6. Jetzt braucht es nur noch willige Opportunisten in öffentlichen Positionen, die das neue Heil in Gesetze verpacken und (mit Gewalt) durchsetzen, und der Faschismus ist geschaffen.

So geht Faschismus und entsprechend muss man feststellen, dass zwischen dem völkischen Beobachter und der ZEIT nur ein schmaler Grat, wenn überhaupt, verläuft.

lebensborn-svgBleibt noch der Selbstwiderspruch aufzulösen: Wenn Seidel sagt, dass „die Männer nicht erkennen, was sie für Probleme haben“ und dass die Männer eine „kollektive Verordnung einer Therapie“ brauchen, weil „sie alle glauben, dass bei Ihnen alles in Ordnung sei“, dann heißt das, unter der Annahme, dass Christian Seidel männlich ist (zugegeben eine starke Annahme), dass Seidel nicht erkennt, was für Probleme er hat, weil er glaubt, dass bei ihm alles in Ordnung ist. Er braucht entsprechend eine Therapie und dieser logische Schluss, der sich zwingend aus Seidels Behauptungen ergibt, ist dann auch das einzige, was wir von dem teilen, was er von sich gibt. Die Sache wäre natürlich anders, wenn Seidel weiblich wäre, dann wäre er nach eigener Aussage in „Geschlechterklischees“ gefangen, würde ein Männerbild „anhimmeln“, das „keine Weiblichkeit in sich verträgt“ und wäre ansonsten zur Fertilität verpflichtet, zum Austragen des Nachwuchses, der hoffentlich intelligenter ist als der Austräger …, der Projekt Lebensborn wohl zu sehr verinnerlicht hat, … Faschismus eben.


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