Fanatische Lieferwagenfahrer: Das I-Wort und die deutsche Debiligentia

Alle Kommentare aus der ScienceFiles-Redaktion zum Text, den Vanessa Vu in der ZEIT veröffentlicht hat, mussten an dieser Stelle zensiert werden.

Die Antwort ist Europa“, so der Titel des Textes von Vanessa Vu.
Was war noch einmal die Frage?
Die europäische Antwort steht in der ZEIT-Kategorie: „Terrorismus in Europa“.
Für uns steht der Text von Vu unter den Kategorien „Deutsche Debiligentia“ und „I-Wort“.

Zunächst zur deutschen Debiligentia:

„Nizza, London, Berlin – und jetzt auch Barcelona: die Zahl der europäischen Länder, die zum Angriffsziel fanatischer Lieferwagenfahrer geworden sind, wird immer größer. Glaubt man der Propaganda, die die ideologischen Hintermänner der Attentäter verbreiten, dann galt der Angriff Europa – und zwar nicht dem Europa der Banken- und Währungsunion, dem Europa der vielen Nationalstaaten oder dem Brexit-Europa. Sie griffen das Europa an, das demokratisch, pluralistisch, offen und tolerant sein will. Das Europa, das gerade in seinen großen Städten diese Werte offensiv lebt. Das Fundament Europas.”

1)
Fanatische Lieferwagenfahrer sind Fahrer von Lieferwagen, die nichts lieber tun als Lieferwagen zu fahren. Zeitweise fahren sie dann, vor lauter Begeisterung, in Menschenmengen. So Vu.

2)
Wenn das Angriffsziel, wie es Vu von den „ideologischen Hintermännern der fanatischen Lieferwagenfahrer“ erfahren haben will, NICHT das Europa „der Banken- und Währungsunion … der vielen Nationalstaaten oder das „Brexit-Europa“ ist, sondern …, dann folgt daraus:
2a) Richtete es sich gegen das Europa der Bankenunion, das Brexit-Europa usw., dann wäre das für Vu in Ordnung.
2b) Die Hintermänner wären keine Hintermänner, denn Vu kennt sie angeblich.
2c) Wir müssen ein Europa der Bankenunion bilden, denn bislang gibt es noch kein Europa der Bankenunion, nur eine Bankenunion in der EU.
2d) Wir müssen ein Europa der Währungsunion gründen, denn bislang gibt es nur die kleine Eurozone.

Die DDR hatte Deutschland etwas voraus: Dort gab es angeblich eine „Intelligentia“. In Deutschland gibt es scheinbar nur noch eine Debiligentia.

Diese Debiligentia hat ein Problem mit dem I-Wort, nein, nicht mit Idiot, mit Islamismus.

Weil man in der Debiligentia nicht schreiben darf, dass es Muslime gibt, die sich in Lieferwagen oder Lkws setzen und Menschen, die sie nicht kennen, niedermähen, deshalb kommen so idiotische Aussagen zustande wie: „fanatische Lieferwagenfahrer“. Deshalb werden „ideologische Hintermänner“ ins Spiel gebracht, ohne deren „Ideologie“ beim Namen zu nennen. Deshalb kommen Islamisten nur ein einziges Mal, und zwar als „nicht gewaltbereite Islamisten“ in einem Text vor, in dem es um einen islamistischen Terroranschlag geht.

Die deutsche Debiligentia hat ein Problem mit der Wirklichkeit. In der Wirklichkeit gibt es Muslime, die den Islam dafür missbrauchen, eine Legitimation für ihre eigene Mordlust zu schaffen. Ja tatsächlich: Es gibt schlechte Muslime. Schlimmer noch: Etliche dieser mordlustigen Muslime sind als Flüchtlinge in Europa verteilt worden. Es gibt nicht nur schlechte Muslime, gefährliche Muslime, es gibt sie auch unter Flüchtlingen. 

Ganze linke Lebenslügen stürzen zusammen, wenn sie gezwungen sind, diese Realität anzuerkennen. Dabei waren sie gerade so sehr im Geiste des Orientalismus und der Verherrlichung des edlen Wilden unterwegs. Nun, edle Wilde setzen sich nicht in Lieferwagen und fahren ihnen unbekannte Menschen über den Haufen. Das machen nur Kriminelle, das machen Mörder. Es gibt auch, selbst unter Muslimen Mörder – und unter Flüchtlingen.

Islamismus ist die Ideologie, unter deren Dach diese Mörder ihre Legitimation finden. Da hilft es nichts, wenn man wie Vu versucht, das I-Wort zu vermeiden und so zu tun als würden urplötzlich Menschen radikalisiert, von irgendeiner Ideologie und in Lieferwägen steigen, um von „ideologischen Hintermännern“ gesteuert, Menschen nieder zu mähen.

Der Kollateralschaden dieser linken Lebenslüge, die tatsächlich glaubt, man könne mit Integration und „Anti-Radikalisierungsprogrammen“ „fanatische Lieferwagenfahrer“ verhindern, ist beträchtlich.

Weil die Debiligentia sich dagegen sperrt, die Diskussion über die relevanten Dinge zu führen, nämlich darüber, dass man „fanatische islamistische Lieferwagenfahrer“ als Flüchtlinge nach Europa gekommen sind und nun darauf warten, einen Lieferwagen mieten zu können, ausfindig machen und daran hindern muss, fanatisch Lieferwagen zu fahren, deshalb fahren weiterhin “fanatische Lieferwagenfahrer” Lieferwagen und berufen sich dabei auf den Islam.

Weil die deutsche Debiligentia diese Diskussion verweigert, ist es Muslimen, die nichts mit „fanatischen Lieferwagenfahrern“ gemeinsam haben, unmöglich sich voN Gewalt und Mord angeblich im Namen von Allah zu distanzieren, eine Grenze zwischen sich und denen zu ziehen, die den Islam für ihre Zwecke missbrauchen.

Weil die deutsche Debiligentia diese Diskussion verweigert, bleiben die Opfer der fanatischen Lieferwagenfahrer anonym, wird ihnen jede Empathie verweigert, werden sie zu den Objekten die im Kampf “fanatischer Lieferwagenfahrer” gegen das freie Europa auf der Strecke, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, auf der Strecke geblieben sind.

Von Leuten wie Vu haben diese Kollateralschäden am Rande der Fahrstrecke “fanatischer Lieferwagenfahrer” sicher kein Mitgefühl zu erwarten. Leute wie Vu sorgen vielmehr dafür, dass man ein Deja Vu hat, denn Zeiten, in denen die Realität nicht als solche benannt werden durfte, in denen man sich öffentlich gescheut hat, Dinge beim Namen zu nennen und es eine Debiligentia gab, die sich darin gefallen hat, alles Mögliche ideologisch auszuschlachten, um nur nicht über die Realität sprechen zu müssen, sind in Deutschland nicht neu.

Dass Vu glaubt, ausgerechnet Hannah Arendt in ihrem Artikel missbrauchen zu können, ist dann wohl auch nur eine Wiederkehr der Banalität des Bösen.

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