Kommt doch bitte heim! Akademisches Betteln

Was versteckt sich wohl hinter dieser Beschreibung?

„GAIN organisiert jährlich eine Tagung mit über 400 Teilnehmenden, auf der sich … Wissenschaftler aus Deutschland mit zahlreichen … Vertretern aus der deutschen Wissenschaftslandschaft, Politik und Industrie austauschen. Die Tagung besteht aus Paneldiskussionen, Workshops und Vorträgen zur internationalen Wissenschaftslandschaft und Karrieremöglichkeiten in Deutschland. Auf der umfangreichen Talent Fair können Sie sich zusätzlich über konkrete Förder- und Arbeitsmöglichkeiten in Deutschland informieren sowie mit Forschungsinstituten, Wissenschaftsorganisationen und Hochschulen Kontakte knüpfen.”

Ideen?
Wo findet diese Tagung mit Talent Fair statt?
An wen richtet sich diese Tagung/Talent Fair?
Welcher Zweck verbindet sich mit dieser Tagung?

Sie denken, Sie wissen das?
Wetten, Sie liegen daneben?

GAIN steht für German Academic International Network.
Hinter GAIN stehen der DAAD, also der Deutsche Akademische Austauschdienst und folglich die DFG, die Deutsche Forschungsgemeinschaft. GAIN und die Tagungen von GAIN richtet sich nicht an deutsche Wissenschaftler im Allgemeinen, sondern an deutsche Wissenschaftler im Besonderen:

„Die Teilnehmer der GAIN-Jahrestagung kommen aus allen wissenschaftlichen Fachgebieten, insbesondere Biologie, Medizin, Chemie, Physik, Informatik, Ingenieur- und Geisteswissenschaften. Sie arbeiten an den führenden Universitäten und Forschungseinrichtungen in den USA und Kanada.“

Die Tagung ist nichts anderes als der Versuch, deutsche Wissenschaftler, die in den USA oder in Kanada arbeiten, wieder nach Deutschland zu locken, sie zu ködern und vermutlich mit Versprechungen dazu zu bewegen, nach Deutschland zurück zu kommen. Wenn die Versuche in etwa so hintenrum sind, wie der zitierte Text, dann wird nicht viel dabei herauskommen. In jedem Fall kann man aufgrund der Zielgruppe, an die sich die Tagung vor allem richtet, MINT vor allem, wohl davon ausgehen, dass die mit vielen Steuermillionen unternommenen Versuche, weibliche Abiturienten durch allerlei Mentorenprogramme und Sonderbehandlungen der unterschiedlichsten Art MINT-Fächer zu wählen, nicht dazu geführt hat, dass MINT-Studienfächer in Deutschland einen Ansturm weiblicher Studenten erleben. Vielleicht erklärt dies, warum der Versuch, bei Wissenschaftlern deutscher Abstammung, die in den USA oder Kannada arbeiten, darum zu betteln, dass sie zurückkommen, hinter wolkigen Begriffen wie „GAIN-Jahrestagung“ versteckt wird.

Academic hat im englischen übrigens die Konnotation von müßig, vergeblich. Deshalb der Titel dieses Posts.

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