GenderMythos futsch: Viele Mütter wollen Familie und Beruf gar nicht vereinbaren

Schauen Sie sich die folgende Tabelle bitte ganz genau an, vor allem mit Blick auf die Sternchen. Die Sternchen zeigen, was es in statistischer Sprache: an signifikanten Ergebnissen und in Umgangssprache an relevanten Ergebnissen gibt.

Busse & Gathmann (2018)

Nicht viel.

Das ist misslich.

Busse & Gathmann (2018)

Seit Jahren versuchen uns die Genderisten einzuhämmern, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen so wichtig ist, dass man viel Geld in Kindergärten und Kindertagesstätten und in öffentliche Einrichtungen stecken muss, die die Kinder betreuen, während die Väter (sowieso) und die Mütter (auch) bei der Arbeit sind. Die Steuereuros, die für den Mythos der Vereinbarkeit ausgegeben wurden, gehen in den doppelstelligen Milliardenbereich. Der letzte Narrenstreich aus dem Arsenal der Genderisten besteht in der Abschaffung der Gebühren für Kindertagesstätten, wobei zwischen den Bundesländern Unterschiede im Ausmaß der Gebührenabschaffung bestehen (dazu die Tabelle links).

Wenn die Betreuung von Kindern im Kindergarten bzw. in der Kindertagesstätte nichts kostet, so das Kalkül, dann bringen mehr Eltern ihre Kinder in die Kindertagesstätte und die Erwerbstätigkeit der Mütter steigt.

Auf welcher Grundlage man derartigen Unsinn theoretisieren kann, ist uns nicht wirklich klar. Menschen werden von Präferenzen gesteuert. Wenn Mütter die Präferenz „Kind“ der Präferenz „Arbeit“ vorziehen, dann wird die Frage, ob die Kindertagesstätte ab dem ersten, dem zweiten oder erst im vierten und fünften Lebensjahr umsonst ist, keinen Unterschied an dieser Ordnung der Präferenzen machen, so dass man dann, wenn die Gebühren abgeschafft werden, Mitnahmeeffekte erwarten kann, die darin bestehen, dass mehr Kinder frühzeitig in die Kindertagesstätte gepackt werden, deren Mütter aber mitnichten zur Arbeit eilen. Im Gegenteil: Familien nutzen den Wegfall der Kosten für Kindergarten und Kindertagesstätte, um das Arbeitsvolumen der Mütter, die arbeiten gehen, weiter zu reduzieren.

Und genau diese Vorhersage tritt auch ein, wie Anna Busse und Christina Gathmann in ihrem gerade bei IZA veröffentlichten Beitrag „Free Daycare and Its Effects on Children and Their Families“ zeigen.

Our findings suggest that childcare attendance indeed increases for the youngest children (2-3 year olds) with few effects on older preschool children. An increase in daycare utilization for young children is mirrored by the decline in exclusive care at home. Informal care typically also increases suggesting that formal and informal daycare are complements in the German context. Despite the increase in daycare attendance among young children, we do not find evidence that more mothers work or work more hours in response to the policy. The lack of a labor supply response, despite low levels of participation of mothers with preschool children, suggests that free childcare might not be a key policy instrument to boost female labor supply
in Germany, at least not in the short-run. (31-32)

Sie finden keinerlei positiven Effekt einer kostenlosen Kinderbetreuung auf die Erwerbstätigkeit der Mütter, dafür einen negativen, d.h. eine Reduzierung der Erwerbstätigkeit durch die Mütter, einen Mitnahmeeffekt, wie man in der Ökonomie sagt. Da zudem die Anzahl der Kinder, die im Alter von Dreijahren in nunmehr kostenlose Betreuungseinrichtungen gebracht werden, um rund 8% steigt, muss man daraus schließen, dass die Kundschaft für Hausfrauenprogramme durch die kostenlose Bereitstellung von Betreuungseinrichtungen vergrößert worden ist.

Einmal mehr zeigt sich, dass die Phantasmen der Genderisten auf der einen Seite Steuergelder verschlingen ohne auf der anderen Seite einen gesellschaftlichen Nutzen zu schaffen. Sie schaffen einen privaten Nutzen, d.h. die Allgemeinheit bezahlt dafür, dass Mütter ihre Arbeitszeiten reduzieren und ihre Fernsehzeiten erhöhen können.

Busse, Anna & Gathmann, Christina (2018). Free Daycare and Its Effects on Children and Their Families. Bonn: IZA-Discussion-Paper Series #11269.

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