„Menschen nicht-akademischer Herkunft“: An der Uni Marburg sind kognitiv Gehandicapte los

Ein für alle Mal, wir Kinder aus Arbeiterfamilien wollen und benötigen keinerlei Patronage von gelangweilten Kindern aus Familien der unteren Mittelschicht, die kognitiv so deklassiert sind, dass sie meinen, es gäbe jemanden, dem ausgerechnet sie unter die Arme greifen könnten. Als wären sie dazu fähig.

Als Kind aus einer Familie der unteren Mittelschicht, das sehen wir ein, hat man es heutzutage schwer. Es an eine Hochschule zu schaffen ist nicht mehr die große Leistung. Fast jeder schafft es an eine Hochschule. Gender Studies, Queer Studies, Theaterwissenschaften oder sonstigen Unfug zu studieren, ist auch nicht mehr das, was bei anderen Status anzeigt, eher das, was bei anderen, die nicht studieren, Kopfschütteln ob der damit verbundenen Sinnlosigkeit hervorruft.

Wir verstehen, dass Kinder aus Familien der unteren Mittelschicht panisch auf der Suche nach einer Gruppe in der Bevölkerung sind, die sie paternalisieren, auf die sie heruntersehen können. Wir sehen auch, dass die Gruppen, die man paternalisieren kann, immer seltener werden: Frauen, Homosexuelle, Schwarze, Asiaten, Menschen mit Migrationshintergrund, Behinderte, sie alle sind schon besetzt von anderen Kindern aus der unteren Mittelschicht und deren Eltern, die ihren sozialen Status darauf gründen wollen, dass sie einer Bevölkerungsgruppe helfen, von der sie behaupten, dass sie ohne ihre Hilfe nicht vorankäme und auf die sie natürlich herunterschauen. Das ist der ganze Sinn, dieses Paternalismus. Die untere Mittelschicht lebt zunehmend in prekären Verhältnissen und benötigt eine Bevölkerungsgruppe, die sie noch unterhalb von sich selbst ansiedeln können, um den eigenen sozialen Status darüber einklagen zu können. Abstiegsängste hat Paul Nolte dies einmal im Hinblick auf das Unterschichtenfernsehen genannt.

Aber was genug ist, ist genug.

Wenn nun Studenten, die so deklassiert sind, dass sie aus sich heraus keinen sozialen Status reklamieren können, auf die Idee kommen, sich zum Anwalt von „Studierenden aus der Arbeiter*innenklasse“ machen zu wollen, dann ist Schluss mit lustig. Sucht Euch ein anderes Objekt, an dem ihr Euren „Klassismuswahn“ abfeiern könnt.

Klassismus, das ist die Variante von Diskriminierung, die die Marburger Studenten, die Anlass für diesen Post sind, entdeckt haben. Nun ist Klassismus nicht neu. Vielmehr ist Klassismus ein Ladenhüter, den sich z.B. Andreas Kemper schon seit Jahrzehnten an den Mann zu bringen abmüht. Ohne Erfolg. Vielleicht müsste man den Re-Launch dieses Ladenhüters an der Universität Marburg vor diesem Hintergrund sehen und milde belächeln, aber das können wir nicht, denn wenn wir, Arbeiterkinder, die wir nun einmal alle sind, die den Kern der ScienceFiles-Redaktion bilden, haben wir eine heilige Wut auf all die „condescending assh….“, die tatsächlich denken, ausgerechnet sie könnten den von ihnen auserwählten armen „Kindern aus der Arbeiter*innenschicht“ helfen. Angesichts der vielen Fehler und Irrtümer, denen die Marbugrer Gutstudenten aufsitzen, ist es eher so, dass sie der Hilfe der Arbeiterkinder von ScienceFiles bedürfen.

Nehmen wir die Definition der Marburger, was Klassismus für sie sein soll:

„Klassismus ist die Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft. Menschen sind von Klassismus betroffen, wenn sie bspw. aufgrund ihres Berufs, ihres Gehalts, ihres Stils, ihrer Hobbies oder etwa ihres Dialektes wegen benachteiligt werden. Diese Benachteiligung findet auf individueller, gesellschaftlicher und institutioneller Ebene statt. Hier von ist strukturell die Arbeiter*innenklasse (Menschen einer Nicht-Akademischen Herkunft) betroffen. […] In diesem Bildungskontext wirkt auch die Hochschule Marburg klassistisch.”

Offensichtlich haben die Studenten, die so gerne paternalisieren wollen, keinerlei Ahnung von der wissenschaftlichen Welt, die sie umgibt.
In dieser Welt gibt es seit rund 100 Jahren Forschung zum Thema „soziale Ungleichheit“. Das umfasst Unterschiede in Zugang zu Schulbildung, Berufskarrieren u.v.m. Und diese Forschung erbringt für Deutschland seit 1960 in schöner Regelmäßigkeit, dass Kinder aus der Arbeiterschicht im deutschen Bildungssystem Nachteile haben. Das Bildungssystem segregiert nach sozialen Kriterien. Das wissen wir bereits. Dazu brauchen wir keine Neunmalklugen, die einen absurden Begriff wie „Klassismus“ nutzen wollen, um sich zum Anwalt der armen Menschen aus der Arbeiterklasse zu machen. Diejenigen, die es aus der Arbeiterklasse an die Universität Marburg geschafft haben, stecken Euch dreimal in Tasche, falten Euch durch und ziehen Euch wieder heraus.

Schon weil die wenigsten von ihnen einen genetischen Fehlschluss begehen werden, wie er nur halbgebildeten der unteren Mittelschicht unterlaufen kann: „nicht-akademischer Herkunft“! Akademiker ja oder nein ist also bereits ein Geburtsmerkmal, das sich in die Persönlichkeit des Geborenen überträgt, dort einen genetischen Niederschlag findet und dazu führt, dass der Träger des akademischen Gens andere Hobbies hat, einen anderen Stil pflegt und eine andere Sprache spricht, als diejenigen, die nicht-akademischen Geblüts sind.

Man weiß gar nicht ob man lachen oder weinen soll, wenn man derartigen Unsinn zu lesen bekommt, wie ihn angebliche Studenten von der Universität Marburg absondern.

Aber was soll man erwarten, von Studenten die Sternchen in harmlose Worte streuen und „Innen“ anhängen, was, außer einem kognitiven Handicap, das sie einerseits dazu bringt, ihr Anliegen unter sozialistischer Symbolik zu verfolgen (siehe Abbildung), andererseits dazu führen muss, dass sich in Marburg eine AK-sozial Deklassierte bildet, die diesen traurigen Gestalten von der Klassismus-Front dabei hilft, die Behinderungen, die sie mit sich herumtragen, in Psyche und Geist zu überwinden, einmal durch regelmäßige Sitzungen beim Psychiater, einmal durch Nachhilfe.

Wir bedanken uns bei unserem Mann in Marburg für den Hinweis und hoffen, seine Uni-Mailbox wird in Zukunft weniger mit derartigem Unsinn zugemüllt.

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