Random Mouse: Die Angst vor dem Islamismus – der Atombomben auf Holland werfen will

Normativ-ontologisch und kritisch-dialektisch, so lauten die Bezeichnungen für zwei vermeintlich wissenschaftliche Methoden, die mehr Unheil anrichten als sie Nutzen erbringen. Beide versuchen, auf normativer Basis die Welt zu betrachten, was man dahingehend abkürzen kann, dass sie sehen, was sie sehen wollen und ignorieren, was ihnen nicht in den Kram passt.

Nicht in den Kram derer, die so naiv und infantil sind, dass sie nicht anerkennen wollen, dass auch Muslime normale Menschen sind, gute und schlechte, kriminelle und nicht-kriminelle, feige und mutige, dass in Ländern mit muslimischen Mehrheiten andere kulturelle Normalitäten herrschen als in Deutschland, passt z.B. eine Diskussion über die Folgen dessen, was manche eine Islamisierung Deutschlands nennen.

Ob es eine solche Islamisierung gibt, ob sie gar eine „feindliche Übernahme“ darstellt, wie Thilo Sarrazin in seinem neuen Buch belegen will, darüber muss man offen diskutieren. Aber davor haben die Gutmenschen Angst. Sie verweigern den Diskurs, und sie verweigern die Empirie, die nicht zu dem passt, was sie sich normativ-ontologisch von der Wirklichkeit einbilden oder dem, was sie kritisch-dialektisch herbeischwatzen wollen, als solche zur Kenntnis zu nehmen.

Deshalb fangen Linke an zu schreien, wenn man darauf hinweist, dass Flüchtlinge nicht durchweg arme Menschen sind, die vor einem Krieg flüchten, dass Muslime wie die meisten Glaubenskongregationen in Gemäßigte und in Extremisten unterschieden werden müssen und dass es Probleme geben könnte, Wertvorstellungen, die aus verschiedener religiöser Einbildung abgeleitet werden, mit einander stimmig zu bekommen.

Der Druck, nichts Negatives über Muslime zu verbreiten oder gar nicht erst über Islamismus zu sprechen, scheint mittlerweile so groß zu sein, dass Random House zur Random Mouse wird, die Angst hat, das neue Buch von Thilo Sarrazin, mit dem Random House 2016 einen Vertrag geschlossen hat, auf den bereits Vorschüsse entrichtet wurden, zu veröffentlichen: Man hat in der Verlagsspitze Bedenken, das neue Buch von Sarrazin könne „islamkritische Stimmungen aufgreifen und verstärken“.

Keine Bedenken hat man in der Verlagsspitze von Random House, dass man sich lächerlich macht. Wenn es darum geht, sich im Einklang mit einer politischen Korrektheit vor der Realität zu verkriechen, dann bleiben manche auf glühenden Kohlen stehen und behaupten, sie würden sich dabei die Füße nicht verbrennen.

Das alles wäre kein Problem, wenn diese Realitätsverweigerer, die die normative Einbildung der Wirklichkeit vorziehen, Schaden nur für sich, nicht für andere anrichten würden. Aber das tun sie nicht. Sie blockieren einen bitter notwendigen Diskurs, der sich mit Entwicklungen im Islam beschäftigt, die die arabische Welt beunruhigen und sich z.B. in diesem Beitrag auf Al Jazeera niedergeschlagen haben.

Der Beitrag handelt von Tehreek-e-Labbaik, einer rechtsaußen Partei, die sich mit 550 Kandidaten an der Parlamentswahl in Pakistan beteiligt.

Rechtsaußen hat in Pakistan eine andere Bedeutung als in Deutschland. Während in Deutschland vor allem Hysterie mit Rechstexxtremismus verbunden ist, hat Pakistan handfeste Probleme damit.

Seit 1990 wurden in Pakistan 74 Menschen ermordet, weil sie angeblich der Blasphemie schuldig waren. Blasphemie und Korruption, das  sind die beiden Hauptthemen von Tehreek-e-Labbaik (TLP), der Partei, die Khadim Hussain Rivzi, der selbst bei Al Jazeera als Brandredner gilt (in Deutschland würde man Hassprediger sagen) ins Leben gerufen hat.

Die Partei hat erheblichen Zulauf. Parteiveranstaltungen bringen Tausende auf die Beine. Um eine kleine Veränderung im Wahleid zu verhindern, die Rivzi als „Blasphemie“ angesehen hat, haben tausende Anhänger der Partei über Wochen die Hauptzufahrtsstraße nach Islamabad blockiert und die Änderung letztlich verhindert.

Dies sind reale Entwicklungen im radikalen Islam, den es, ebenso wie den radikalen Katholizismus gibt. Die Vertreter des radikalen Islam predigen den Extremismus und feiern Attentäter wie Mumtaz Qadri, einen Polizeibeamten, der den Gouverneur des Punjab ermordet hat: Wegen angeblicher Blasphemie.

Man muss über derartige Entwicklungen im Islam sprechen, um eine Vorstellung davon zu erhalten, wer als Flüchtling nach Europa kommen kann. Um eine Vorstellung davon zu haben, welche Form von Extremismus sich hinter dem Parteinamen TLP verbirgt, reicht ein Zitat von Revzi, das zeigt, welche Form sein Kampf gegen Blasphemie, die für ihn schon bei der Darstellung des Propheten beginnt, annehmen würde, wenn er die Mittel dazu hätte:

„’If they give me the atom bomb, I’ll immediately bomb Holland, before they are able to hold any caricature competitions on the prophet,’ he told reporters”.

Wer den Kopf in den Sand steckt, und derartige Entwicklungen im Islam nicht zur Kenntnis nimmt, wer sich weigert, seine infantile Vorstellungswelt der Realität anzupassen, wer versucht, einen öffentlichen Diskurs über die Gefahren, die sich mit der Aufnahme von Flüchtlingen verbinden, eben weil Flüchtlinge nicht als Manna vom Himmel fallen, sondern aus einer spezifischen Kultur kommen und ihre spezifischen Erfahrungen mitbringen, der ist eine Gefahr für seine Mitmenschen, und er leistet Ländern wie Pakistan einen Bärendienst. Denn Sie müssen befürchten, von Aktivisten heimgesucht und vor die UN gezerrt zu werden, wenn sie mit Mitteln gegen Vereinigungen wie die TLP vorgehen, that are equal to the threat.

Weder können sich Wissenschaften normativ-ontologische oder kritisch-dialektische Realitätsverweigerer leisten noch die Gesellschaft als ganze. Es wird Zeit, die Realität wieder zur Kenntnis zu nehmen und die Kinder, die sich der Realität verweigern, aus der Öffentlichkeit zu entfernen.

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