Feminismus ist Teil linker Idiotie oder: was Bärte mit Antifeminismus zu tun haben
Von Alexander dem Großen wird berichtet, dass er seinen Soldaten das Tragen eines Bartes untersagt haben soll. Warum? Alexander war der Ansicht, ein Bart verschaffe einen Nachteil im Kampf, weil ein Gegner ihn in den Griff bekommen könne. Damit steht Alexander der Große alleine. Denn: er gibt einen rationalen Grund für seinen Spleen, sein Verbot des Bartbewuchses an.
Die christliche Anti-Bart-Tradition kommt ohne Grund aus. Egal, ob es um Haare im Gesicht oder auf dem Kopf geht: Paulus hat rundum erklärt, dass lange Haare eine Schande für jeden Mann darstellten. In seiner Folge haben Päpste und Missionare einen unerbittlichen Kampf gegen zu viel Haare bei Männern geführt. St. Wulstan, der Bischof der englischen Stadt Worcester, soll immer ein Messer bei sich getragen haben, um männliche Haarpracht, die ihm zu lang war, auf sein korrektes Maß zu stutzen. Lange Haare, so verkündete der heilige Mann, stünden für Kriminalität, Immoralität und Bestialität.
Viele sind St. Wulstan nachgefolgt und haben abwechselnd die Haare auf dem männlichen Kopf und die im männlichen Gesicht bekämpft, immer aus religiöser Überzeugung heraus, von der man leicht argumentieren kann, dass sie sich in nichts von Idiotie unterscheidet, denn sie bleibt immer ohne eine empirische Begründung. Immer wird ein Zusammenhang zwischen etwas, das den Eiferern nicht gefällt und willkürlich herbeigesponnenen, durchweg negativen Dingen hergestellt.
Kleine Notiz am Rande: Einer der letzten generellen Erlässe gegen eine bestimmte Haartracht, findet sich im Bayern des Jahres 1838. Ludwig der Erste fand wenig Gefallen an der belgischen und französischen Mode des „Moustache“ und verbot ihn kurzerhand. Warum? Weil es ihm so gefallen hat.
Doch zurück zur idiographischen religiösen Überzeugung, auf deren Grundlage ein Zusammenhang zwischen etwas, was dem Eiferer nicht gefällt, und etwas Ersponnenem hergestellt wird. Das beschreibt die Art und Weise, in der die Genderista mit Kritik umgeht. Auch die Genderista will ihren Kritikern wie man sagen könnte, an den Bart, was allein sie schon als mehr oder minder große religiöse Eiferer auszeichnet, die es nicht ertragen können, dass die Menschheit durch eine Diversität der Überzeugungen geprägt ist.
Damit nicht genug. Genderista, in ihrer Facette der Gender Studies, behaupten von sich, sie seien Wissenschaftler. Wissenschaftler, das nur zur Erinnerung, reagieren auf Kritik, indem sie die Kritik zur Kenntnis nehmen, sie abwägen, Argumente für und gegen das Zutreffen der Kritik sammeln, um dann AUF EMPIRISCHER BASIS zu entscheiden, ob z.B. die Kritik am Genderismus oder der Genderismus besser mit der Wirklichkeit in Einklang zu bringen ist.
Die Genderista tut dies nicht. Das allein reicht, um zu wissen, dass Genderisten keine Wissenschaftler sind und niemals sein werden. Anstatt sich mit der Kritik auseinanderzusetzen und zu respektieren, dass diverse Menschen diverse und in vielen Fällen gut begründete Meinungen haben und entsprechende Kritik am Genderismus vortragen, wird versucht die Kritiker zu diskreditieren. So wie religiöse Eiferer durch die Jahrhunderte Haartracht oder Bartwuchs von Männern nicht akzeptieren oder gar tolerieren wollten, so sind die Genderista außer Stande, Kritik an dem, was sie als ihr Fach betrachten, auch nur zu akzeptieren.
So wie der Langhaarträger St. Wustan als Krimineller galt, so gilt der Genderista der Kritiker als Rechter, als Vertreter rechter Ideologie. Argumente, Belege oder gar Gründe dafür, tragen Sie nicht vor. Beabsichtigt ist Denunziation, nicht wissenschaftlicher Diskurs.
Und so führt uns unser Weg einmal mehr, zu den – um im Bild zu bleiben: Bartfeinden in Marburg, zur dort versammelten Genderista, die vom BMBF finanziert wird, nicht, dass sie sich etwa mit den Kritikern der Genderista auseinandersetzen, sondern vielmehr versuchen, Kritiker in Bausch und Bogen zu diffamieren.
Stammleser von ScienceFiles werden wissen, dass wir vor nicht allzu langer Zeit, dem Versuch, Dr. Diefenbach zu diffamieren, ein Ende bereitet haben. Die juristische Aufarbeitung, die wir damals angekündigt haben, ist etwas umfangreicher als gedacht, aber in vollem Gange. Unsere – mittlerweile: Anwälte sind am Ball, um die entsprechenden Möglichkeiten auszuloten. Die Kosten des Rechtsweges müssen wir etlichen Spender sei Dank, bislang noch nicht vollständig selbst tragen.
Antifeminismus wird im Beitrag mit Kritik an den Gender Studies gleichgesetzt und auf Basis von keinerlei erkennbaren Daten mit „der neuen Rechten“, mit einer „kulturell rechtskonservativen Haltung“, mit „fundamentalistischen evangelischen Freikirchen“ und „Deutschen Katholiken“, der „radikalen Rechten“ usw. in Zusammenhang gebracht. Die Vorgehensweise ist identisch mit dem oben beschriebenen Kampf gegen Bärte und zu langes männliches Kopfhaar, schon weil es keinerlei Versuche gibt, den Kritikern gerecht zu werden. Birsl redet nicht mit Kritikern, sondern über Kritiker und sagt:
„Aber auch die eigentlich von Wissenschaftlern initiierte Plattform „Sciencefiles“, deren Betreiber sich als kritische Sozialwissenschaftler verstünden, würden von staatlich geförderter „Gender-Ideologie“ sprechen, die sie als unwissenschaftlich abqualifizierten. „Sie eint, dass sie sich nicht mit den Inhalten auseinandersetzen, sondern mit Behauptungen arbeiten und Forscherinnen persönlich angreifen“, so Birsl.“
Dass wir „von staatlich-geförderter Gender Ideologie“ sprechen – was uns von einer Mitarbeiterin in einem staatlich geförderten Gender-Projekt vorgeworfen wird, (und manche von uns einen mehr-Tage-Bart haben) und keinerlei Indiz dafür gefunden haben, dass Gender Studies auch nur in die Nähe von Wissenschaft gelangen, reicht, um uns zu Feinden zu erklären, über uns zu sprechen, nicht mit uns, sich schon gar nicht mit unseren Argumenten auseinanderzusetzen, und ansonsten zu behaupten, dass wir uns nicht mit den „Inhalten auseinandersetzen“ und „Forscherinnen persönlich angreifen“ würden. Das sind nicht die einzigen wilden Behauptungen ohne jegliches empirisches Fundament, die Birsl aufstellt. Zu den anderen kommen wir gleich noch.
Wäre Birsl auch nur entfernt zu wissenschaftlichem Denken fähig, sie würde natürlich begründen, was sie behauptet, belegen, was sie als Häresie an der Genderreligion ansieht. Nebenbei: Es ist in der Tat besser von Genderreligion, anstatt von Gender Ideologie zu sprechen, denn die Sektenmitglieder agieren, als wären sie alle von Charles Manson beeinflusst.
Nun, Fakten, die jeder auf ScienceFiles und in den Publikationen von Dr. habil. Heike Diefenbach, z.B. hier und hier nachprüfen kann, belegen, dass uns die Inhalte der Gender Studies sehr genau bekannt sind, so genau, dass wir begründet an mehreren Stellen gefragt haben, was Gender Studies mit Wissenschaft zu tun haben. Nicht nur haben wir uns gefragt, wir haben auch Vertreter der Gender Studies seit Jahren wiederholt aufgefordert, grundlegende Fragen zur wissenschaftlichen Fundierung der Gender Studies, Fragen, die jeder Wissenschaftler im Schlaf beantworten kann, zu beantworten. Wir haben bislang keine einzige Antwort erhalten.
Da Birsl die alte sozialistische Selbstverteidigung in ihrer Gendervariante anzuführen können glaubt, so wie Sozialisten jedes Mal, nachdem sie einen Staat ruiniert haben, behaupten, das sei kein richtiger Sozialismus gewesen, so behaupten Genderisten jedes Mal, wenn sie wieder kein Argument finden, um Kritik zu entkräften, der Kritiker habe sich nicht mit den „Inhalten auseinandergesetzt“, fordern wir sie hiermit öffentlich auf, die 30 einfachen Fragen zu den epistemologischen, methodischen und erkenntnistheoretischen Grundlagen der Gender Studies zu beantworten, die sich uns nachdem wir uns mit den vermeintlichen Inhalten dieses angeblichen Faches auseinandergesetzt haben, aufgedrängt haben.
Wir werden hier über die Antworten bzw. den Stand der Antwortbemühungen berichtet und die 30 Fragen natürlich per eMail an Birsl schicken.
Damit kommen wir zurück zu den anderen „wilden Behauptungen“ von Birsl, die wir oben angesprochen haben. Nicht nur, dass Sie versucht, Kritik an ihrer Religion als „Teil rechter Ideologie“ zu disqualifizieren, ein aussichtsloses Unterfangen, sie hat auch herausgefunden, wer im Zentrum der antifeministischen Bewegung steht. Es zeichnete die religiösen Eiferer der frühen Neuzeit und des Mittelalters aus, dass sie in vielen Männern, die einen Bart trugen, ein zentral gesteuertes Komplott auszumachen können glaubten. Und so wie damals die Bart-Verschwörung des Teufels gewittert wurde, so wittert Birsl eine „antifeministische Bewegung“, von der wir, noch nie etwas gehört haben. Aber vermutlich kommt Genderisten in ihrem Echozimmer die Welt außerhalb davon, wie eine koordinierte Gegenbewegung vor. Wir bevorzugen dafür den Begriff Normalität.
Aber wer steckt hinter der „antifeministischen Bewegung“? Wir zitieren:
„Im Zentrum der Bewegung geben laut Birsl in aller Regel Hochgebildete, oft auch mit Professorentitel, sowie Adlige den Ton an.“
Wer hat sich alles vor Lachen verschluckt?
Hey, Ihr Adeligen, Euer Stand wurde zwar bereits 1919 aufgehoben und seitdem gibt es Euch nicht mehr, aber unter den Bartfeinden in Marburg ist diese Meldung noch nicht angekommen, meldet Euch bei uns, auch wenn ihr Euch nur für Adel haltet: Wir leben in einer konstruktivistischen Welt. Wir sind alle gleichwertig, wie es heißt, alle sind alles. Der Adel lebt, und der Wahnsinn hat Hochkonjunktur.
Religiöser Eifer ist, wenn er sich zum Fundamentalismus verdichtet, mit einem Verlust der Realitätswahrnehmung verbunden. Wenn einer, der sich für einen Akademiker hält, mit der Tatsache konfrontiert ist, dass viele Menschen, die er für Adelige hält, dass Professoren, die Akademiker sind, Hochgebildete die Gender Studies und ihren ideologischen Arm, die Genderista, kritisieren, dann hält ein Akademiker, ja, ein der normalen Rationalität Fähiger kurz inne, überlegt sich, ob die Tatsache, dass er die Bevölkerung vor lauter Kritikern nicht mehr sieht, weniger mit einem Komplott als damit zu tun hat, dass er inadäquate Äußerungen, also Quatsch, von sich gibt und hinterfragt die eigene Position. Der Fundamentalist tut dies nicht. Er leitet aus der Menge der Kritik die Exklusivität der religiösen Sendung ab, in deren Dienst er sich gestellt hat. Solche Eiferer hat es immer gegeben. Neu ist, dass sie sich an Universitäten finden und von Ministerien mit Steuergeld gefüttert werden.
Bleibt noch die Aufforderung an Birsl nachzutragen, Beleg dafür beizubringen, dass wir „Forscherinnen persönlich angreifen“. Diese Behauptung ist eine Tatsachenbehauptung, keine Meinungsäußerung und als solche mit einer Unterlassungsklage angreifbar. Es sieht so aus, als würde Marburg unsere Anwälte weiterhin beschäftigen, denn so geht es nicht. Wir haben endgültig die Nase davon voll, dass Personen, die nichts von uns wissen, nichts von uns lesen, unsere Kritik offenkundig nicht kennen und schon gar nicht kennen wollen, meinen, sie könnten uns vorwerfen, was Ihnen gerade in den Kopf kommt.
Entweder Birsl bringt Belege für persönliche Angriffe auf Forscherinnen durch ScienceFiles, oder sie entschuldigt sich öffentlich bei uns oder wir gehen einmal mehr juristisch gegen eine Mitarbeiterin der Universität Marburg vor.
Wer sich an den Rechtskosten beteiligen will: Wir nehmen Spenden in jeder Höhe an…😊
Under Dossier zu REVERSE, den Diffamierungsprojekt, das vom BMBF finanziert wird:
Folgen Sie uns auf Telegram.
Anregungen, Hinweise, Kontakt? -> Redaktion @ Sciencefiles.org
Wenn Ihnen gefällt, was Sie bei uns lesen, dann bitten wir Sie, uns zu unterstützen.
ScienceFiles lebt weitgehend von Spenden.
Helfen Sie uns, ScienceFiles auf eine solide finanzielle Basis zu stellen.Wir haben drei sichere Spendenmöglichkeiten:
… immer wieder dasselbe Gelaber, dieselben Phantasien, dieselbe Paranoia, derselbe Hass von Genderisten!
Vielleicht will die Genderista ihre Kritiker zu Tode langweilen!? Vielleicht kann sie auch nicht(s) ander(e)s.
Fakt ist, dass wir mitansehen müssen, wie sich eine beim Staat angestellte Dame nach der anderen verzweifelt abmüht, Kritik am Genderismus abzuweren, statt ihr im positiven Sinn zu BEGEGNEN, und das heißt: die Kritik als solche aufzunehmen und auf sie in vernünftiger Weise, also ohne Fehlschlüsse, insbesondere der Art ad hominem, die für Genderisten typisch sind, zu antworten. Das nennt man auch: ein Gespräch führen. Und Gespräche sind besonders dann interessant und aufschlussreicht, wenn man mit Leuten spricht, die nicht ohnehin dasselbe denken wie man selbst. Solche Leute nennt man auch Kritiker der einen oder anderen Sache, für die man wirbt oder einsteht.
Aber was gibt Frau Birsl von sich?! Sie fabuliert irgendetwas von „Anti-Feminismus“, von neuen Rechten, alten Rechten, rechts, von konservativ usw. gemischt mit etwas Adel, aber was das alles warum miteinander zu tun haben soll, weiß man nicht – zumindest denkt Frau Birsl hinreichend komplex, um zu erkennen, dass ein „konservatives Weltbild“ nicht gleich „Antifeminismus“ ist¸das ist ja schon ein Fortschritt… Aber das war’s auch schon.
Das alles sind ja bloß irgendwelche Worte, Kampfbegriffe im schlimmsten Fall, abstrakte Konzepte bzw. latente Variablen im besten Fall, die keine direkte Entsprechung in der beobachtbaren Realität haben. Gerade deshalb muss man mit solchen Konzepten sehr sorgsam umgehen und sie nur und NUR da und dann verwenden, wo sie belegbar sinnvoll sind. Was Frau Birsl präsentiert, ist leeres Gerede, das nichts beschreibt, nichts erklärt, nicht irgendjemandem bei irgendetwas weiterhilft.
Naja, der Brötchengeber von Frau Birsl mag es ihr auferlegt haben, für die entsprechende politische Ideologie zu werben, oder sie tut es zwecks Selbsterhalt, denn vergessen wir nicht: mit Unabhängigkeit ist es nun mal nichts, wenn man beim Staat oder seinen An-Instituten, Stiftungen etc. angestellt ist und über keine Alternativen verfügt, also keine Möglichkeit hat, auf dem freien Arbeitsmarkt sein Geld zu verdienen.
Jedenfalls ist das einzige, was Frau Birsl NICHT tut, sich Kritik am Genderismus oder den sogenannten „Gender Studies“ zu stellen.
Selbst von jemandem, der sich beim Staat verdingt und per Beamtenrecht einen Teil seiner Freiheitsrechte abzugeben bereit ist, kann man doch verlangen, dass er irgendetwas zu sagen hat, was etwas BEDEUTET, z.B. dass er begründet, WARUM „Gender Studies“ keine Geldverschwendung sind. Frau Birsl weiß es anscheinend auch nicht, sondern versteckt sich hinter der Behauptung, dass es so genannte neue Rechte seien, die „Gender Studies“ für Geldverschwendung halten, so, als ob damit klar sei, dass sie es natürlich nicht sind, denn „neue Rechte“ können mit nichts und niemals mit irgendetwas Recht haben – sonst würde Frau Birsl sie wohl nicht als neue Rechte bezeichnen. Frau Birsl, die anscheinend andere Leute vor pauschalen Urteilen warnen will, ist die Erste, die sich hinstellt und öffenlicht solche dummen, pauschalen Urteile spricht; wie peinlich können Auftritte von Leuten, die sich anscheinend als Wissenschaftler verstehen und entsprechend präsentieren möchten, denn eigentlich werden?!
Es macht betroffen, wenn man mitansehen muss, wie einige ältere Damen, die vom 70er-Jahre-Feminismus geprägt worden zu sein scheinen, mit der Informations-, Wissens- und Diskussionsgesellschaft, wie sie in den letzten zehn, fünfzehn Jahren und in enger Verbindung mit Neuen Medien entstanden ist, kämpfen, wie sie an ihr leiden, wie sie vermutlich aufgrund psychologischer oder praktischer Unflexibilität auf völlig überlebte Formeln zurückgreifen und völlig überkommene Feindbilder; ich sage nur „Adel“!
Meine Güte, es ist doch vielmehr so, dass mit der Inflationierung von Bildungstiteln und der Bevorteilung von Frauen eine ganze Menge von Leuten in irgendwelche white-collar-jobs gehievt wurden, die dazu nicht geeignet bzw. qualifiziert sind. Mit der Entstehung der Informationsgesellschaft, mit den Neuen Medien, mit der Demokratisierung von Meinungsaustausch und Argumentation, ist dies für jeden deutlich erkennbar geworden, und für diejenigen, die an staatlichen Einrichtungen „Wissenschaft“ spielen wollen, ist es natürlich nicht angenehm, dass ihre relative Unfähigkeit zum wissenschaftlichen Arbeiten, zum logischen Argumentieren, zum Urteilen aufgrund emprischer Belege (statt Behauptungen) nun von jedem und überall identifiziert werden kann.
Es macht auch nur vor diesem Hintergrund Sinn, dass diese Ewig-Gestrigen trotzig darauf beharren wollen, dass Titel und das, was sie „Bildung“ nennen, also der Besitz eines wie auch immer ergatterten Bildungszertifikates, irgendeine Relevanz haben sollen, wenn kontrovers diskutiert wird. Übrigens gibt es keinen „Professorentitel“, denn „Professor“ ist kein akademischer Titel (es gibt nur den „Doktor“ und den „habil.“ als akademische Titel), sondern bezeichnet bloß ein Anstellungsverhältnis als Hochschullehrer. Mit Titeln und angemaßtem Status kommt man in der Informations- und Diskussiongesellschaft aber nicht weiter, sondern nur mit Argumenten – und genau da liegt das Problem der Genderisten. Also versuchen sie, Argumentationsforderungen als Zumutung an sie zu diskreditieren.
Und das, so meinen sie, kann nur funktionieren, wenn sie so tun können, als wären Argumentationsforderungen an sie eine dunkle Strategie von irgendwie „Bösen“, also „Rechten“ oder was immer gerade Schimpf-Konjunktur hat, als ginge es nicht um die Sache, hier: Genderismus oder „Gender Studies“, sondern um ich weiß nicht, was – etwas Monströses, die Götter selbst, die Zukunft des Universums, ewiges Leben oder ewiger Tod von Seelen, der ewige Kampf zwischen Gut und Böse – oder irgend so ein Krampf.
Aber es geht um begründete Kritik am Genderismus bzw. den „Gender Studies“. Und ich halte fest: Auf sie wird auch von Birsl nicht geantwortet. Frau Birsl geht es anscheinend eben nicht um diese Kritik; es scheint um ein Weltbild von vorgestern zu gehen, bei dem Leute kraft Ideologie und kraft Staatsanstellung von der Kanzel, übertragen im Einheits-/“Volkserziehungs“-Medium, predigen, auf dass andere Menschen ohne Kritik oder Widerspruch der Heilsbotschaft lauschen und sie bejubeln mögen.
Nun – das ist nicht (mehr) die Welt, in der wir leben. Das war vorgestern. Vielleicht war das aber auch vorgestern schon absolut realitätsfern.
Es war ja klar, daß die Männerrechtsbewegung als rechts definiert werden würde.
Es wachen immer mehr weiße Männer auf Dank des Internets. Die alten werden in Rente gehen und die jungen Männer werden sich nicht mehr so vor den feministischen Karren sperren. Ich kann nur jedem Mann dringend raten, sich in Evolutionsbiologie fit zu machen.
So langsam ist die Nazikeule auch stumpf, deswegen schwappt gerade aus den USA der neue Narrativ „Toxic masculinity“ rüber. Die pauschale Abwertung alles Männlichen.
Die Männer wurden jahrelang im Rahmen der „Gleichberechtigung“ (=Übervorteilung der Frauen) rumheschubst und jetzt kommt langsam Sand ins Getriebe, die ersten fangen sich an zu wehren.
Einfach mal therationalmale googeln und sich seine Bücher besorgen. Es werden einem die Augen geöffnet. Für ein paar ernsthafte Statistiken zu den Geschlechtern gerne bei dem linken Männerrechtsaktivisten Arne Hoffmann vorbeischauen.
Beim Barte des Propheten…
Sciencefiles, Adlige, Rechte…
Frau Birsl versucht zu sagen, dass ein Mitglied der Sciencefiles Redaktion , welches in direkter Linie mit Wilhelm II. verwandt ist, nach dem Sieg über die Genderisten die Monarchie(=rechts) in Deutschland wieder einführt! Das wird es sein. Die Verschwörung hinter den Antifeministen wurde aufgedeckt. Bekomme ich jetzt auch Steuergelder für diese bahnbrechende Erkenntnis?
Für mich scheint sich der Genderista-Wahn immer mehr der Scientology-(= steuerfrei) “Kirche” anzunähern. Bloß daß die ersteren die Knete von der Schafsherde über den verbündeten Parteien-Staat abziehen und die anderen (noch?) von einzelnen Belämmerten, die sich blutig zahlen und am Ende nicht selten bei der Sozialhilfe landen – also wiederum beim Steuerdeppen.
Vielleicht sollten sie fusionieren oder die eine show-Truppe die andere aufkaufen und dann die Basis für einen neuen Lebensborn an ganz besonderen uni(versi)tären Wesen bilden, also sowas wie eine Thetan-Schnepfen-Kreuzigung. Und wenn man ihnen gerade nicht zuschaut, dann nutzen Sie Hornhauthobel, Hakle-weich und was Hautstraffendes und mit Essessstäbchen können sie genauso wenig umgehen wie mit Wissenschaft.
Oder muß ich jedesmal diese Universalgeleerten ernst nehmen?
Es bleibt den Genderasten offenbar nix anders mehr übrig, als selbst den dümmsten Unfug als rettenden Strohhalm wahrzunehmen und sich verzweifelt daran zu festklammern.
Die … ähm … “These” der adeligen Antifeministen stammt ja – soweit mir bekannt – vom – sich selbst als “Arbeiterkind” empfindenden und vermutlich demnächst, ohne je gearbeitet zu haben, in den Ruhestand überwechselnden – Dauerstudenten Andreas Kemper, welcher sich nicht entblödet, auch Väterrechtler, Kinderrechtler, Elternrechtler, Familienrechtler etc. zu Verwandten von Massenmörder Anders Breivik zu erklären und Mathematik zu rein patriarchaler Unterdrückung.
Daß jetzt auch eine angebl. Frau Prof. Dr. dermaßen neidisch auf den gesunden Menschenverstand aka Gemeinsinn ( common sense ) ist, daß sie mittels solcher hirnfreien Pöbeleien wild drauflos rabuliert, gibt mir – als einfachem Angehörigen sog. “bildungsferner Schichten” – dann aber doch zu denken. Zumindest über Marburger Verhältnisse.
Kopfschüttelnd …
Fiete “ohne von” M. ( alter norddeutscher Arbeiter-“Hochadel” und vermutlich eben drum mit etwas soliderer sozialer Grundbildung ausgestattet, als Frau Prof. Dr. Birsl )
… ach ja, und dann sind da noch die Leute, die meinen, Texte der Öffentlichkeit zumuten zu können, die sinnlosen Neusprech enthalten wie “abqualifizieren”.
Wenn z.B. ich etwas als nicht-wissenschaftlich einstufe, d.h. entsprechend “qualifiziere”, dann tue ich das. Man könnte vermuten, dass hinter der von mir vorgenommenen Qualifizierung eine Kritik steht.
Aber was, bitte, soll denn “abqualifizieren” bedeuten? Falls es etwas bedeutet, muss auch “aufqualifizieren” etwas bedeuten, oder?
Ich für meinen Teil bin aber beim besten Willen unfähig, “Gender Studies” zur Wissenschaft aufzuqualifizieren.
Lieber Herr Klein,
das mit der Bart- und Haartracht in Mittelalter/Frühe Neuzeit könnte durchaus auch etwas mit der Abgrenzung Christentum/Islam/Judentum zu tun haben. Der Islam schreibt nämlich Männern vor, einen Bart zu tragen, das orthodoxe Judentum, dass eines Mannes “Haupt kein Schermesser gekannt hat.” Ich bin kein Keratologe, würde diese Erklärung aber nicht von vornherein von der Hand weisen.
Also ich habe mich in der Szene mal umgehört und die Dame hat im Prinzip recht, nur hat sie die Sache nicht vollständig ausgeführt. Es ist nämlich wie folgt: Der ADEL steht im Zentrum dieser Bewegung, konnte aber den HOCHADEL noch nicht überreden mitzumachen. Innerhalb der Bewegung gibt es auch viele Strömungen: Während die HOHENZOLLERN die Bewegung leiten, ist sich das Haus HABSBURG unsicher, ob es sich beteiligen soll, will aber unter allen Umständen die gegensätzliche Position des Hauses BOURBON einnehmen. Die GROßHERZÖGE beraten sich gerade über mögliche zukünftige Stoßrichtungen der Bewegung und wollen die sieben KURFÜRSTEN dann über die Alternativen abstimmen lassen. Die LAND-, MARK-, PFALZ- und BURGGRAFEN sind über die Bewegung bereits informiert und aufgefordert worden sich ebenfalls anzuschließen, wollen aber die Entscheidung abwarten, bis sich auch KÖNIG und nicht zu vergessen der KAISER geäußert haben. Die freie REICHSSTADT Frankfurt will von all dem nichts wissen, während den PATRIZIERN (Welser und Fugger), also den adligen Handelsgeschlechtern, vor allem daran gelegen ist, dass durch die Bewegung nicht auch noch ein Handelskrieg mit China entsteht. Ein Großteil des Adels ist sich deshalb noch unschlüssig, ob er sich der Bewegung anschließen soll oder nicht, weil sich die Bewegung ja gegen die Gleichsstellung der Frau richtet, man es sich aber mit den Kaiser, Königs- und Fürstentöchtern zwecks lukrativer potenzieller Heirat nicht verderben möchte. Die Bewegung ist deshalb derzeit in einem Hold-up-Problem gefangen: Jedes Adelsgeschlecht wartet die Reaktion des anderen ab. Die Herzöge der Lombardai und Toskana wollen ihre Entscheidung bis Freitag mitteilen, man rechnet aber damit, dass sie sich anschließen werden, da das Orakel von Delphi den Italiener eine führende Rolle in Anti-Bewegungen vorhergesagt hat.
Auch Peter der Große befahl “seinem” männlichen Volk vor ca. 300 Jahren, die Bärte abzuschneiden; diesmal aber nicht aus Jux & Dollerei oder des persönlichen Geschmacks wegen…
… sondern aus dem selben Grund wie es das Sprichwort mit den “Alte Zöpfe abschneiden” meint (im damals recht rückständigen Russland waren’s eben die damals dort üblichen Bärte: es war schon immer so. Es wird sich nix ändern).
Er wollte Russland aus dem miefigen Mittelalter rausholen und das sollte sich auch äußerlich zeigen. Sein Bärteabschneiden war begründet.
Ich bin immer wieder verblüfft, wer an deutschen Universitäten lehrt und forscht. Meine Studienzeit fällt in die 70er/80er Jahre und war mit einer Kombination aus naturwissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Fach eher ungewöhnlich. Jüngst mit den Studienarbeiten eines Patenkindes konfrontiert und durchaus willens, mit Wohlwollen einen Wandel im Diskurs zu akzeptieren, bleibt mir nur noch die Flucht in die (unakademische) Polemik. Es reicht nicht nur zu sagen, dass weite Teile der universitären Intelligenz ein Rad abhaben – ich frage mich auch, was für psychische Deformationen in einer Generation Einzug gehalten haben, die zur Flucht in geradezu autistische Sprachattrappen geführt haben. Fällt denn den Betreiber unserer Lehranstalten nicht auf, dass die Genderistas analog der NS-Rassenlehre verfahren: geforscht wird nicht, es werden gegebene Wissensbestände im Lichte einer esoterisch-zirkulären Ideologie uminterpretiert (wenn wir mal zugestehen, dass die NS-Forscher wenigstens noch Schädel vermessen haben) – wer zum Teufel kontrolliert denn diesen Unfug, dessen einziger Sinn offensichtlich in der Rekrutierung staatlicher Sinekuren besteht. Bin ich der einzige, der angesichts dieser Entwicklung täglich brüllen möchte?
“… ich frage mich auch, was für psychische Deformationen in einer Generation Einzug gehalten haben, die zur Flucht in geradezu autistische Sprachattrappen geführt haben.”
Das ist eine Frage, die auch mich umtreibt. Einen wichtigen Teil der Antwort hat, glaube ich, Howard S. Schwartz schon im Jahr 1997 in seinem Text “Psychodynamics of Political Correctness”, der in der Zeitschrift “Journal of Applied Behavioral Science” (Vol. 33, issue 2) erschienen ist, gegeben.
Er argumentiert, dass politische Korrektheit und Jammer-Veranstaltungen und -Studiengänge von Menschen favorisiert und von ihnen institutionalisiert wurden und Menschen anzieht, die eine narzisstische Störung haben bzw. einen narzisstischen Regress erleiden, der vor allem dadurch charakterisiert ist, dass alles abgelehnt wird, was irgendetwas mit Standards, Regeln, Grenzsetzungen, Unterschieden oder Hierarchien und per Implikaton mit Arbeit und Leistung etc. (dem “Väterlichen” oder dem “Über-Ich” in der Psychoanalyse) zu tun hat, während man sich in Spontanität, Willkür, Subjektiv, Emotionalität und Phantasien über bedingungsloses Angenommen- und Geliebt-Werden (das “Mütterliche” oder “Es” in der Psychoanalyse) flüchtet.
Dass jemand die extremen Formen von Konstruktivismus und Idealismus ernst nehmen oder sie psychologisch ansprechend finden kann, dass jemand seine personale durch eine soziale Identität ersetzt, dass jemand das Bestreben hat, in einer Gruppe von “Gleichen” sozusagen aufzugehen, und alles abzulehnen, ja, regelrecht zu hassen, was anders erscheint (z.B. weiße Männer), weil es eine Bedrohung, eine Infragestellung darstellt, eine Zumutung, die mit Grenzsetzungen und Maßstäben verbunden wird, für die das eigene, schlichte, primordiale Einfach-Sein nicht genügt, sondern für das man sich zu einer Person emanzipieren muss, die die Welt als solche annimmt und den Anspruch hat, sich in ihr zurechtzufinden, sich in ihr zu behaupten, ihre Mißstände immer auch als Chance oder Herausforderung zu sehen, dies alles erklärt Schwartz vor diesem Hintergrund, also letztlich daraus, dass bestimmte grundlegende Entwicklungsleistungen nicht erbracht wurden (aus welchen Gründen auch immer).
Auch, wenn man von der Psychoanalyse nicht viel hält (wie ich), so macht der Text von Schwartz Sinn, wenn man die psychoanalytischen Begrifflichkeiten als Metaphern für grundsätzliche psychologische Befindlichkeiten auffasst, deren Existenz, glaube ich, niemand ernsthaft bestreitet.
Und ich glaube, dass Erziehungspraktiken und Ansprüche oder Nicht-Ansprüche an Kinder wichtige Bedingungen dafür sind, ob und wann Kinder bestimmte Entwicklungsleistungen erbringen (können), und insofern ist es für mich durchaus nicht absurd, zu vermuten, dass es Gesellschaften geben kann, die tendenziell als regressiv bezeichnet werden können (oder müssen), z.B. deshalb, weil sie bestimmte Werte (wie Subjektivität, Emotionalität) gegen bestimmte andere Werte (z.B. Rationalität und Abstand von sich selbst) setzen, was natürlich nicht bedeutet, dass es in solchen Gesellschaften nicht Menschen gibt, die in ihrer psychologischen Entwicklung deutlich weiter gekommen sind. Einen ähnlichen Gedanken hatte Fritz Perls mit Bezug auf neurotische Gesellschaften …
Naja, in jedem Fall wollte ich Ihnen den Text von Schwartz zur Lektüre empfehlen, weil er eine Antwort auf die Frage liefert, die uns beschäftigt.
ich würde nicht zu tief bohren … versuchen Sie das erweiterte Konzept der narzisstischen Kränkung zum Verständnis. Narzissmus ist ein früher immanenter, mittlerweile offen treibender Wirkmechanismus unserer Gesellschaft der eine starke Infantilisierung zur Folge hat. Das propagierte höchste Gut ist Individualität, der Nährboden, “die göttliche Stufe E7”, hier eine Sichtweise der Ich-Forschung mal MSM mäßig aufbereitet: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/zukunftsanalyse-nach-jane-loevinger-weg-vom-leistungsideal-a-1248816.html
Leider wird eine Individualität verbreitet, von wem auch immer (na den Medienschranzen und so…auch ala Facebook), die hauptsächlich visuell-materiell gestaltet ist und unser Menschsein nur am Rande berührt und eigentlich pervertiert.
Viele der sogenannten Berufsempörten befinden sich in einer permanenten Schleife narzisstischer Kränkung und müsten eigentlich zum Arzt (die heulende Rolex-Chebli fällt mir grad ein, das Reaktionsmuster der Grünen, also quasi die ganze Partei, von den SPD-Leuten will ich garnicht erst anfangen, hoffnungslos).
Ein schönes Beispiel für den von Ihnen beschriebenen Wertekonflikt (Subjektivität, Emotionalität versus z.B. Rationalität und Abstand von sich selbst, schön wenn man beides hat und unterscheiden kann) verbunden mit der narzisstischen Kränkung einer Soziologie-Dozentin (meine Diagnose), aufbereitet von Hadmut Danisch (lesen Sie den Brief des Studenten) http://www.danisch.de/blog/2019/02/19/wider-das-sprachdiktat-der-soziologen/ https://www.hoecker.eu/assets/pdf/Stellungnahme15.12.2018.pdf
erhellend?
Vielen Dank für den bibliographischen Hinweis, dem ich gerne nachgehen werde. Auch wenn man den Erkenntnisansprüchen der Psychoanalytiker kritisch gegenübersteht, ist es wichtig, sich einiger Themata der Psychoanalyse zu vergegenwärtigen, die zunehmend aus dem Bewusstsein verschwunden sind, aber undogmatisch interpretiert, einen Erkenntnisgewinn darstellen können. Bei weiten Teilen des akademischen Personals liegt offenbar eine Art „Reifeverweigerung“ vor – wahrscheinlich dürften Vorstellungen von den zu erbringenden Leistungen für einen gelingenden „Lebenszyklus“ – von Erik Erikson schon vor Jahrzehnten thematisiert – völlig unbekannt und wahrscheinlich auch mittlerweile unverständlich sein. Die aggressive Sprache des akademischen Mainstreams ist für mich ein Indiz, dass die polemischen Selbstdarstellungen ein gutes Stück uneingestandener Unsicherheit darstellen. Die Konfrontation mit der nichtkonstruierten Realität wird weitere Formen von Haß, vor allem auch Selbsthaß freisetzen. Ich befürchte, dass wir häufiger einen Blick auf tiefenpsychologisch vermittelte Erfahrungen werfen müssen.
Vielen Dank, dass Sie ScienceFiles unterstützen! Ausblenden
Wir sehen, dass du dich in Vereinigtes Königreich befindest. Wir haben unsere Preise entsprechend auf Pfund Sterling aktualisiert, um dir ein besseres Einkaufserlebnis zu bieten. Stattdessen Euro verwenden.Ausblenden
Habe gerade einen kleinen Betrag für Ihren Rechtsstreit überwiesen.
Wie der Amerikaner sagt: Go and sue the Holy Bejeesus outta them!
Vielen Dank. Als british subjects sind wir natürlich gewählter in unserem Ausdruck, mehr “oxfordish”, like: We’ll sue the crap out of them … 🙂
Als Berliner sagt man “haut’se auf die Schnautze !”
… immer wieder dasselbe Gelaber, dieselben Phantasien, dieselbe Paranoia, derselbe Hass von Genderisten!
Vielleicht will die Genderista ihre Kritiker zu Tode langweilen!? Vielleicht kann sie auch nicht(s) ander(e)s.
Fakt ist, dass wir mitansehen müssen, wie sich eine beim Staat angestellte Dame nach der anderen verzweifelt abmüht, Kritik am Genderismus abzuweren, statt ihr im positiven Sinn zu BEGEGNEN, und das heißt: die Kritik als solche aufzunehmen und auf sie in vernünftiger Weise, also ohne Fehlschlüsse, insbesondere der Art ad hominem, die für Genderisten typisch sind, zu antworten. Das nennt man auch: ein Gespräch führen. Und Gespräche sind besonders dann interessant und aufschlussreicht, wenn man mit Leuten spricht, die nicht ohnehin dasselbe denken wie man selbst. Solche Leute nennt man auch Kritiker der einen oder anderen Sache, für die man wirbt oder einsteht.
Aber was gibt Frau Birsl von sich?! Sie fabuliert irgendetwas von „Anti-Feminismus“, von neuen Rechten, alten Rechten, rechts, von konservativ usw. gemischt mit etwas Adel, aber was das alles warum miteinander zu tun haben soll, weiß man nicht – zumindest denkt Frau Birsl hinreichend komplex, um zu erkennen, dass ein „konservatives Weltbild“ nicht gleich „Antifeminismus“ ist¸das ist ja schon ein Fortschritt… Aber das war’s auch schon.
Das alles sind ja bloß irgendwelche Worte, Kampfbegriffe im schlimmsten Fall, abstrakte Konzepte bzw. latente Variablen im besten Fall, die keine direkte Entsprechung in der beobachtbaren Realität haben. Gerade deshalb muss man mit solchen Konzepten sehr sorgsam umgehen und sie nur und NUR da und dann verwenden, wo sie belegbar sinnvoll sind. Was Frau Birsl präsentiert, ist leeres Gerede, das nichts beschreibt, nichts erklärt, nicht irgendjemandem bei irgendetwas weiterhilft.
Naja, der Brötchengeber von Frau Birsl mag es ihr auferlegt haben, für die entsprechende politische Ideologie zu werben, oder sie tut es zwecks Selbsterhalt, denn vergessen wir nicht: mit Unabhängigkeit ist es nun mal nichts, wenn man beim Staat oder seinen An-Instituten, Stiftungen etc. angestellt ist und über keine Alternativen verfügt, also keine Möglichkeit hat, auf dem freien Arbeitsmarkt sein Geld zu verdienen.
Jedenfalls ist das einzige, was Frau Birsl NICHT tut, sich Kritik am Genderismus oder den sogenannten „Gender Studies“ zu stellen.
Selbst von jemandem, der sich beim Staat verdingt und per Beamtenrecht einen Teil seiner Freiheitsrechte abzugeben bereit ist, kann man doch verlangen, dass er irgendetwas zu sagen hat, was etwas BEDEUTET, z.B. dass er begründet, WARUM „Gender Studies“ keine Geldverschwendung sind. Frau Birsl weiß es anscheinend auch nicht, sondern versteckt sich hinter der Behauptung, dass es so genannte neue Rechte seien, die „Gender Studies“ für Geldverschwendung halten, so, als ob damit klar sei, dass sie es natürlich nicht sind, denn „neue Rechte“ können mit nichts und niemals mit irgendetwas Recht haben – sonst würde Frau Birsl sie wohl nicht als neue Rechte bezeichnen. Frau Birsl, die anscheinend andere Leute vor pauschalen Urteilen warnen will, ist die Erste, die sich hinstellt und öffenlicht solche dummen, pauschalen Urteile spricht; wie peinlich können Auftritte von Leuten, die sich anscheinend als Wissenschaftler verstehen und entsprechend präsentieren möchten, denn eigentlich werden?!
Es macht betroffen, wenn man mitansehen muss, wie einige ältere Damen, die vom 70er-Jahre-Feminismus geprägt worden zu sein scheinen, mit der Informations-, Wissens- und Diskussionsgesellschaft, wie sie in den letzten zehn, fünfzehn Jahren und in enger Verbindung mit Neuen Medien entstanden ist, kämpfen, wie sie an ihr leiden, wie sie vermutlich aufgrund psychologischer oder praktischer Unflexibilität auf völlig überlebte Formeln zurückgreifen und völlig überkommene Feindbilder; ich sage nur „Adel“!
Meine Güte, es ist doch vielmehr so, dass mit der Inflationierung von Bildungstiteln und der Bevorteilung von Frauen eine ganze Menge von Leuten in irgendwelche white-collar-jobs gehievt wurden, die dazu nicht geeignet bzw. qualifiziert sind. Mit der Entstehung der Informationsgesellschaft, mit den Neuen Medien, mit der Demokratisierung von Meinungsaustausch und Argumentation, ist dies für jeden deutlich erkennbar geworden, und für diejenigen, die an staatlichen Einrichtungen „Wissenschaft“ spielen wollen, ist es natürlich nicht angenehm, dass ihre relative Unfähigkeit zum wissenschaftlichen Arbeiten, zum logischen Argumentieren, zum Urteilen aufgrund emprischer Belege (statt Behauptungen) nun von jedem und überall identifiziert werden kann.
Es macht auch nur vor diesem Hintergrund Sinn, dass diese Ewig-Gestrigen trotzig darauf beharren wollen, dass Titel und das, was sie „Bildung“ nennen, also der Besitz eines wie auch immer ergatterten Bildungszertifikates, irgendeine Relevanz haben sollen, wenn kontrovers diskutiert wird. Übrigens gibt es keinen „Professorentitel“, denn „Professor“ ist kein akademischer Titel (es gibt nur den „Doktor“ und den „habil.“ als akademische Titel), sondern bezeichnet bloß ein Anstellungsverhältnis als Hochschullehrer. Mit Titeln und angemaßtem Status kommt man in der Informations- und Diskussiongesellschaft aber nicht weiter, sondern nur mit Argumenten – und genau da liegt das Problem der Genderisten. Also versuchen sie, Argumentationsforderungen als Zumutung an sie zu diskreditieren.
Und das, so meinen sie, kann nur funktionieren, wenn sie so tun können, als wären Argumentationsforderungen an sie eine dunkle Strategie von irgendwie „Bösen“, also „Rechten“ oder was immer gerade Schimpf-Konjunktur hat, als ginge es nicht um die Sache, hier: Genderismus oder „Gender Studies“, sondern um ich weiß nicht, was – etwas Monströses, die Götter selbst, die Zukunft des Universums, ewiges Leben oder ewiger Tod von Seelen, der ewige Kampf zwischen Gut und Böse – oder irgend so ein Krampf.
Aber es geht um begründete Kritik am Genderismus bzw. den „Gender Studies“. Und ich halte fest: Auf sie wird auch von Birsl nicht geantwortet. Frau Birsl geht es anscheinend eben nicht um diese Kritik; es scheint um ein Weltbild von vorgestern zu gehen, bei dem Leute kraft Ideologie und kraft Staatsanstellung von der Kanzel, übertragen im Einheits-/“Volkserziehungs“-Medium, predigen, auf dass andere Menschen ohne Kritik oder Widerspruch der Heilsbotschaft lauschen und sie bejubeln mögen.
Nun – das ist nicht (mehr) die Welt, in der wir leben. Das war vorgestern. Vielleicht war das aber auch vorgestern schon absolut realitätsfern.
Es war ja klar, daß die Männerrechtsbewegung als rechts definiert werden würde.
Es wachen immer mehr weiße Männer auf Dank des Internets. Die alten werden in Rente gehen und die jungen Männer werden sich nicht mehr so vor den feministischen Karren sperren. Ich kann nur jedem Mann dringend raten, sich in Evolutionsbiologie fit zu machen.
So langsam ist die Nazikeule auch stumpf, deswegen schwappt gerade aus den USA der neue Narrativ „Toxic masculinity“ rüber. Die pauschale Abwertung alles Männlichen.
Die Männer wurden jahrelang im Rahmen der „Gleichberechtigung“ (=Übervorteilung der Frauen) rumheschubst und jetzt kommt langsam Sand ins Getriebe, die ersten fangen sich an zu wehren.
Einfach mal therationalmale googeln und sich seine Bücher besorgen. Es werden einem die Augen geöffnet. Für ein paar ernsthafte Statistiken zu den Geschlechtern gerne bei dem linken Männerrechtsaktivisten Arne Hoffmann vorbeischauen.
Beim Barte des Propheten…
Sciencefiles, Adlige, Rechte…
Frau Birsl versucht zu sagen, dass ein Mitglied der Sciencefiles Redaktion , welches in direkter Linie mit Wilhelm II. verwandt ist, nach dem Sieg über die Genderisten die Monarchie(=rechts) in Deutschland wieder einführt! Das wird es sein. Die Verschwörung hinter den Antifeministen wurde aufgedeckt. Bekomme ich jetzt auch Steuergelder für diese bahnbrechende Erkenntnis?
Für mich scheint sich der Genderista-Wahn immer mehr der Scientology-(= steuerfrei) “Kirche” anzunähern. Bloß daß die ersteren die Knete von der Schafsherde über den verbündeten Parteien-Staat abziehen und die anderen (noch?) von einzelnen Belämmerten, die sich blutig zahlen und am Ende nicht selten bei der Sozialhilfe landen – also wiederum beim Steuerdeppen.
Vielleicht sollten sie fusionieren oder die eine show-Truppe die andere aufkaufen und dann die Basis für einen neuen Lebensborn an ganz besonderen uni(versi)tären Wesen bilden, also sowas wie eine Thetan-Schnepfen-Kreuzigung. Und wenn man ihnen gerade nicht zuschaut, dann nutzen Sie Hornhauthobel, Hakle-weich und was Hautstraffendes und mit Essessstäbchen können sie genauso wenig umgehen wie mit Wissenschaft.
Oder muß ich jedesmal diese Universalgeleerten ernst nehmen?
Es bleibt den Genderasten offenbar nix anders mehr übrig, als selbst den dümmsten Unfug als rettenden Strohhalm wahrzunehmen und sich verzweifelt daran zu festklammern.
Die … ähm … “These” der adeligen Antifeministen stammt ja – soweit mir bekannt – vom – sich selbst als “Arbeiterkind” empfindenden und vermutlich demnächst, ohne je gearbeitet zu haben, in den Ruhestand überwechselnden – Dauerstudenten Andreas Kemper, welcher sich nicht entblödet, auch Väterrechtler, Kinderrechtler, Elternrechtler, Familienrechtler etc. zu Verwandten von Massenmörder Anders Breivik zu erklären und Mathematik zu rein patriarchaler Unterdrückung.
Daß jetzt auch eine angebl. Frau Prof. Dr. dermaßen neidisch auf den gesunden Menschenverstand aka Gemeinsinn ( common sense ) ist, daß sie mittels solcher hirnfreien Pöbeleien wild drauflos rabuliert, gibt mir – als einfachem Angehörigen sog. “bildungsferner Schichten” – dann aber doch zu denken. Zumindest über Marburger Verhältnisse.
Kopfschüttelnd …
Fiete “ohne von” M. ( alter norddeutscher Arbeiter-“Hochadel” und vermutlich eben drum mit etwas soliderer sozialer Grundbildung ausgestattet, als Frau Prof. Dr. Birsl )
Da ich nicht so hochwertige Bildung wie xxprof. Birsl besitze, kann ich sie zu einer spezifischen Tätigkeit auffordern…..
Ach so, ich vergaß: Schuldig bin ich natürlich, da ich einen Bart trage ….
… ach ja, und dann sind da noch die Leute, die meinen, Texte der Öffentlichkeit zumuten zu können, die sinnlosen Neusprech enthalten wie “abqualifizieren”.
Wenn z.B. ich etwas als nicht-wissenschaftlich einstufe, d.h. entsprechend “qualifiziere”, dann tue ich das. Man könnte vermuten, dass hinter der von mir vorgenommenen Qualifizierung eine Kritik steht.
Aber was, bitte, soll denn “abqualifizieren” bedeuten? Falls es etwas bedeutet, muss auch “aufqualifizieren” etwas bedeuten, oder?
Ich für meinen Teil bin aber beim besten Willen unfähig, “Gender Studies” zur Wissenschaft aufzuqualifizieren.
Lieber Herr Klein,
das mit der Bart- und Haartracht in Mittelalter/Frühe Neuzeit könnte durchaus auch etwas mit der Abgrenzung Christentum/Islam/Judentum zu tun haben. Der Islam schreibt nämlich Männern vor, einen Bart zu tragen, das orthodoxe Judentum, dass eines Mannes “Haupt kein Schermesser gekannt hat.” Ich bin kein Keratologe, würde diese Erklärung aber nicht von vornherein von der Hand weisen.
Also ich habe mich in der Szene mal umgehört und die Dame hat im Prinzip recht, nur hat sie die Sache nicht vollständig ausgeführt. Es ist nämlich wie folgt: Der ADEL steht im Zentrum dieser Bewegung, konnte aber den HOCHADEL noch nicht überreden mitzumachen. Innerhalb der Bewegung gibt es auch viele Strömungen: Während die HOHENZOLLERN die Bewegung leiten, ist sich das Haus HABSBURG unsicher, ob es sich beteiligen soll, will aber unter allen Umständen die gegensätzliche Position des Hauses BOURBON einnehmen. Die GROßHERZÖGE beraten sich gerade über mögliche zukünftige Stoßrichtungen der Bewegung und wollen die sieben KURFÜRSTEN dann über die Alternativen abstimmen lassen. Die LAND-, MARK-, PFALZ- und BURGGRAFEN sind über die Bewegung bereits informiert und aufgefordert worden sich ebenfalls anzuschließen, wollen aber die Entscheidung abwarten, bis sich auch KÖNIG und nicht zu vergessen der KAISER geäußert haben. Die freie REICHSSTADT Frankfurt will von all dem nichts wissen, während den PATRIZIERN (Welser und Fugger), also den adligen Handelsgeschlechtern, vor allem daran gelegen ist, dass durch die Bewegung nicht auch noch ein Handelskrieg mit China entsteht. Ein Großteil des Adels ist sich deshalb noch unschlüssig, ob er sich der Bewegung anschließen soll oder nicht, weil sich die Bewegung ja gegen die Gleichsstellung der Frau richtet, man es sich aber mit den Kaiser, Königs- und Fürstentöchtern zwecks lukrativer potenzieller Heirat nicht verderben möchte. Die Bewegung ist deshalb derzeit in einem Hold-up-Problem gefangen: Jedes Adelsgeschlecht wartet die Reaktion des anderen ab. Die Herzöge der Lombardai und Toskana wollen ihre Entscheidung bis Freitag mitteilen, man rechnet aber damit, dass sie sich anschließen werden, da das Orakel von Delphi den Italiener eine führende Rolle in Anti-Bewegungen vorhergesagt hat.
Super! You made my day!
….es gäbe ja so viele nützliche Verwendungs- bzw. Verwertungsmöglichkeiten für Genderistas, Arzneimittelforschung, Bundeswehr und und ……
Auch Peter der Große befahl “seinem” männlichen Volk vor ca. 300 Jahren, die Bärte abzuschneiden; diesmal aber nicht aus Jux & Dollerei oder des persönlichen Geschmacks wegen…
… sondern aus dem selben Grund wie es das Sprichwort mit den “Alte Zöpfe abschneiden” meint (im damals recht rückständigen Russland waren’s eben die damals dort üblichen Bärte: es war schon immer so. Es wird sich nix ändern).
Er wollte Russland aus dem miefigen Mittelalter rausholen und das sollte sich auch äußerlich zeigen. Sein Bärteabschneiden war begründet.
Ich bin immer wieder verblüfft, wer an deutschen Universitäten lehrt und forscht. Meine Studienzeit fällt in die 70er/80er Jahre und war mit einer Kombination aus naturwissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Fach eher ungewöhnlich. Jüngst mit den Studienarbeiten eines Patenkindes konfrontiert und durchaus willens, mit Wohlwollen einen Wandel im Diskurs zu akzeptieren, bleibt mir nur noch die Flucht in die (unakademische) Polemik. Es reicht nicht nur zu sagen, dass weite Teile der universitären Intelligenz ein Rad abhaben – ich frage mich auch, was für psychische Deformationen in einer Generation Einzug gehalten haben, die zur Flucht in geradezu autistische Sprachattrappen geführt haben. Fällt denn den Betreiber unserer Lehranstalten nicht auf, dass die Genderistas analog der NS-Rassenlehre verfahren: geforscht wird nicht, es werden gegebene Wissensbestände im Lichte einer esoterisch-zirkulären Ideologie uminterpretiert (wenn wir mal zugestehen, dass die NS-Forscher wenigstens noch Schädel vermessen haben) – wer zum Teufel kontrolliert denn diesen Unfug, dessen einziger Sinn offensichtlich in der Rekrutierung staatlicher Sinekuren besteht. Bin ich der einzige, der angesichts dieser Entwicklung täglich brüllen möchte?
Nein, der einzige der darüber brüllen möchte, sind Sie mit Sicherheit nicht. 🙂
authistische Sprachattrappen 🙂 der Cut-and-Paste Generation!
@Skeptiker
“… ich frage mich auch, was für psychische Deformationen in einer Generation Einzug gehalten haben, die zur Flucht in geradezu autistische Sprachattrappen geführt haben.”
Das ist eine Frage, die auch mich umtreibt. Einen wichtigen Teil der Antwort hat, glaube ich, Howard S. Schwartz schon im Jahr 1997 in seinem Text “Psychodynamics of Political Correctness”, der in der Zeitschrift “Journal of Applied Behavioral Science” (Vol. 33, issue 2) erschienen ist, gegeben.
Er argumentiert, dass politische Korrektheit und Jammer-Veranstaltungen und -Studiengänge von Menschen favorisiert und von ihnen institutionalisiert wurden und Menschen anzieht, die eine narzisstische Störung haben bzw. einen narzisstischen Regress erleiden, der vor allem dadurch charakterisiert ist, dass alles abgelehnt wird, was irgendetwas mit Standards, Regeln, Grenzsetzungen, Unterschieden oder Hierarchien und per Implikaton mit Arbeit und Leistung etc. (dem “Väterlichen” oder dem “Über-Ich” in der Psychoanalyse) zu tun hat, während man sich in Spontanität, Willkür, Subjektiv, Emotionalität und Phantasien über bedingungsloses Angenommen- und Geliebt-Werden (das “Mütterliche” oder “Es” in der Psychoanalyse) flüchtet.
Dass jemand die extremen Formen von Konstruktivismus und Idealismus ernst nehmen oder sie psychologisch ansprechend finden kann, dass jemand seine personale durch eine soziale Identität ersetzt, dass jemand das Bestreben hat, in einer Gruppe von “Gleichen” sozusagen aufzugehen, und alles abzulehnen, ja, regelrecht zu hassen, was anders erscheint (z.B. weiße Männer), weil es eine Bedrohung, eine Infragestellung darstellt, eine Zumutung, die mit Grenzsetzungen und Maßstäben verbunden wird, für die das eigene, schlichte, primordiale Einfach-Sein nicht genügt, sondern für das man sich zu einer Person emanzipieren muss, die die Welt als solche annimmt und den Anspruch hat, sich in ihr zurechtzufinden, sich in ihr zu behaupten, ihre Mißstände immer auch als Chance oder Herausforderung zu sehen, dies alles erklärt Schwartz vor diesem Hintergrund, also letztlich daraus, dass bestimmte grundlegende Entwicklungsleistungen nicht erbracht wurden (aus welchen Gründen auch immer).
Auch, wenn man von der Psychoanalyse nicht viel hält (wie ich), so macht der Text von Schwartz Sinn, wenn man die psychoanalytischen Begrifflichkeiten als Metaphern für grundsätzliche psychologische Befindlichkeiten auffasst, deren Existenz, glaube ich, niemand ernsthaft bestreitet.
Und ich glaube, dass Erziehungspraktiken und Ansprüche oder Nicht-Ansprüche an Kinder wichtige Bedingungen dafür sind, ob und wann Kinder bestimmte Entwicklungsleistungen erbringen (können), und insofern ist es für mich durchaus nicht absurd, zu vermuten, dass es Gesellschaften geben kann, die tendenziell als regressiv bezeichnet werden können (oder müssen), z.B. deshalb, weil sie bestimmte Werte (wie Subjektivität, Emotionalität) gegen bestimmte andere Werte (z.B. Rationalität und Abstand von sich selbst) setzen, was natürlich nicht bedeutet, dass es in solchen Gesellschaften nicht Menschen gibt, die in ihrer psychologischen Entwicklung deutlich weiter gekommen sind. Einen ähnlichen Gedanken hatte Fritz Perls mit Bezug auf neurotische Gesellschaften …
Naja, in jedem Fall wollte ich Ihnen den Text von Schwartz zur Lektüre empfehlen, weil er eine Antwort auf die Frage liefert, die uns beschäftigt.
ich würde nicht zu tief bohren … versuchen Sie das erweiterte Konzept der narzisstischen Kränkung zum Verständnis. Narzissmus ist ein früher immanenter, mittlerweile offen treibender Wirkmechanismus unserer Gesellschaft der eine starke Infantilisierung zur Folge hat. Das propagierte höchste Gut ist Individualität, der Nährboden, “die göttliche Stufe E7”, hier eine Sichtweise der Ich-Forschung mal MSM mäßig aufbereitet:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/zukunftsanalyse-nach-jane-loevinger-weg-vom-leistungsideal-a-1248816.html
Leider wird eine Individualität verbreitet, von wem auch immer (na den Medienschranzen und so…auch ala Facebook), die hauptsächlich visuell-materiell gestaltet ist und unser Menschsein nur am Rande berührt und eigentlich pervertiert.
Viele der sogenannten Berufsempörten befinden sich in einer permanenten Schleife narzisstischer Kränkung und müsten eigentlich zum Arzt (die heulende Rolex-Chebli fällt mir grad ein, das Reaktionsmuster der Grünen, also quasi die ganze Partei, von den SPD-Leuten will ich garnicht erst anfangen, hoffnungslos).
Ein schönes Beispiel für den von Ihnen beschriebenen Wertekonflikt (Subjektivität, Emotionalität versus z.B. Rationalität und Abstand von sich selbst, schön wenn man beides hat und unterscheiden kann) verbunden mit der narzisstischen Kränkung einer Soziologie-Dozentin (meine Diagnose), aufbereitet von Hadmut Danisch (lesen Sie den Brief des Studenten)
http://www.danisch.de/blog/2019/02/19/wider-das-sprachdiktat-der-soziologen/
https://www.hoecker.eu/assets/pdf/Stellungnahme15.12.2018.pdf
erhellend?
Vielen Dank für den bibliographischen Hinweis, dem ich gerne nachgehen werde. Auch wenn man den Erkenntnisansprüchen der Psychoanalytiker kritisch gegenübersteht, ist es wichtig, sich einiger Themata der Psychoanalyse zu vergegenwärtigen, die zunehmend aus dem Bewusstsein verschwunden sind, aber undogmatisch interpretiert, einen Erkenntnisgewinn darstellen können. Bei weiten Teilen des akademischen Personals liegt offenbar eine Art „Reifeverweigerung“ vor – wahrscheinlich dürften Vorstellungen von den zu erbringenden Leistungen für einen gelingenden „Lebenszyklus“ – von Erik Erikson schon vor Jahrzehnten thematisiert – völlig unbekannt und wahrscheinlich auch mittlerweile unverständlich sein. Die aggressive Sprache des akademischen Mainstreams ist für mich ein Indiz, dass die polemischen Selbstdarstellungen ein gutes Stück uneingestandener Unsicherheit darstellen. Die Konfrontation mit der nichtkonstruierten Realität wird weitere Formen von Haß, vor allem auch Selbsthaß freisetzen. Ich befürchte, dass wir häufiger einen Blick auf tiefenpsychologisch vermittelte Erfahrungen werfen müssen.