Landtagswahl Hessen: Grüne Milieus werden zum sozialen Problem
Abitur, zumeist Hochschulabschluss, Angestellter, Job in der Verwaltung, Fahrrad, nein Bike und Joggingschuhe, Intellektuellenbrille, Waldorfschule, Bioladen, Birkenstock und Feminismus, mehrheitlich weiblich, beschäftigt beim Staat oder abhängig vom Transfer des Staates (Bafög), Student, links, gegen Kapitalismus, gegen Billigimporte und Kinderarbeit, mehrheitlich evangelisch, ungeklärte Sexualität, ungeklärte Variante des Zusammenlebens, versiert in allem, was staatliche Alimentierung verspricht und engagiert, vor allem engagiert: gegen Rechte, gegen alles, was im für sich beanspruchten, ganz und gar nicht diversen Lebensraum nichts verloren hat, ….
Typische Wähler der Grünen.
Wir haben die typischen Grünwähler anlässlich der Landtagswahl in Bayern schon einmal beschrieben, damals im München-Mitte-Ghetto. Aber es gibt die typischen Grünwähler nicht nur in Bayern. Wir finden sie auch in Hessen, vornehmlich in der Umgebung von Hochschulstandorten und im Taunus. Grüne, wie wir sie beschrieben haben, tendieren dazu, ein eigenes, abgeschlossenes Milieu zu bilden, sich zu separieren, ihr Viertel von denen abzugrenzen, die anders sind, die falsch sind, mit denen Grüne nichts zu tun haben wollen, symbolisiert im Konservativen und typologisiert im Rechten, dem, den man zwar nicht kennt, von dem man aber weiß, dass er die AfD wählt (was für Grüne an sich schon schlimm ist).
Wir haben für die Landtagswahl in Hessen eine kleine Analyse gerechnet, um auf Basis von Aggregatdaten etwas mehr über die grünen Milieus zu erfahren, und zwar mit dem Mittel des Extremgruppenvergleichs. Dazu haben wir die Wahlkreise in solche gruppiert, in denen die AfD unterdurchschnittlich abgeschnitten hat und in solche, in denen die Grünen unterdurchschnittlich abgeschnitten haben, wobei wir in beiden Fällen bei weniger als 10% der Stimmen eine Grenze gezogen haben. Schon dabei zeigt sich ein deutlicher Unterschied: Obwohl die AfD mit 13,2% der Stimmen landesweit hinter den Grünen (19,8%) geblieben ist, ist die Verteilungsbreite der Stimmanteile bei den Grünen viel extremer als bei der AfD. Sie reicht für die Grünen von 5,46% in Schwarzenborn bis 30,4% in Darmstadt, während sie für die AfD von 7,51% in Marburg bis 24,32% in Neuhof reicht.
Die Abbildung (oben) zeigt für Wahlkreise in Hessen, in denen die AfD stark unterdurchschnittlich abgeschnitten hat (d.h. in denen die AfD unter 10% geblieben ist – AfD-Diaspora), den Anteil, den die Grünen erreichen konnten. Ein Blick auf diese Abbildung zeigt, dass ein schlechtes Abschneiden der AfD nicht unbedingt ein gutes Abschneiden der Grünen nach sich zieht. Tatsächlich besteht zwischen beidem überhaupt kein Zusammenhang.
Anders sieht dies aus, wenn man die Grüne Diaspora betrachtet (Abbildung unten), jene Wahlkreise, in denen die Grünen sehr schlecht abgeschnitten haben (Grüne unter 10%). Hier gilt: Je geringer der Stimmenanteil der Grünen, desto höher der Stimmenanteil der AfD. Der Zusammenhang ist mit -.40 (Pearson’s r) recht hoch.
Wahlkreise, in denen die Grünen schlecht abschneiden, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Wahlkreise, in denen die AfD überdurchschnittlich gut abschneidet, aber Wahlkreise, in denen die AfD schlecht abschneidet, sind nicht unbedingt Wahlkreise, in denen die Grünen gut abschneiden. Damit ein schlechtes Ergebnis der AfD mit einem überdurchschnittlich guten Ergebnis der Grünen einhergeht, bedarf es einer Massierung des oben beschriebenen Grünen-Milieus und in einer solchen Massierung, als soziales Ghetto, findet es sich in Universitätsstädten.
Wir haben die Analyse absichtlich nicht auf die fünf Universitätsstandorte in Hessen, Frankfurt, Darmstadt, Marburg, Gießen und Kassel beschränkt, sondern mit Dieburg, Friedberg, Fulda, Offenbach, Wetzlar und Wiesbaden auch die Standorte von Hochschulen mit einbezogen. Dennoch ist das Ergebnis eindeutig: Ein Zusammenhang von -.86 (Pearson’s r) zeigt: Je besser die Grünen abgeschnitten haben, desto schlechter hat die AfD abgeschnitten.
Die Analysen machen deutlich, dass das Grünen-Milieu, wie wir es oben beschrieben haben, vornehmlich in Universitätsstätten in abgeschlossener Form und in Abgrenzung von der AfD zu finden ist. Besonders Universitätsstätte und ihr Einzugsbereich entwickeln sich zu sozialen Ghettos und somit zu einem sozialen Problem, denn das Grüne Milieu ist, wie wir am Beispiel von München gezeigt haben, ein hegemoniales Milieu, das keinerlei Abweichung duldet, ganz im Widerspruch zur Diversität, die immer im Mund geführt wird. Wer zum Beispiel nach „Universität Marburg“ auf ScienceFiles sucht, der findet viele Beispiele dafür, wie an der Universität Marburg Diversität bekämpft wird.
Die Verbreitung eines hegemonialen Milieus, das sozialer Gleichschaltung anstrebt, ist über kurz oder lang ein soziales Problem und wird zum politischen Problem, wenn die soziale Gleichschaltung mit dem Anspruch einer politischen Gleichschaltung z.B. unter dem Banner einer angeblichen Diversität betrieben wird.
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Ganz zutreffende Bemerkungen!! Allerdings sticht mich persönlich doch die offensichtlich auf wenig Kenntnis beruhende Einschätzung der Waldorfschulen und der dieser pädagogischen Sonderveranstaltung zugrundeliegende Gedankenwelt Rudolf Steiners. Werter Herr Klein – in der Annahme, daß wir Ihnen wieder einmal diesen properen Beitrag zu verdanken haben – Seien Sie doch so fair gegenüber (einigen) anderen, wie Sie es für sich selbst von diesen – möglicherweise unausgesprochen – erwarten. Die Weisheit mit Löffeln haben bislang auf diesem Planeten nur ganz wenige gefressen, und die sind schon lange unter der Erde. Sie würden bei den Waldorfern zumindest mehr finden, als bei den endlos “reformdurchdrungenen” Pädagogen und -innen finden, denen wahrscheinlich auch Sie in Ihrer Schulzeit ausgeliefert waren.
Die Ansicht, dass Waldorfschulen durch eine Verbindung zu Grünen abgewertet werden, ist Ihre nicht meine. Aber die entsprechende Empfindlichkeit ist sehr interessant.
… das ist ein wichtiger Punkt. Die in zutreffenden Beschreibungen genannten Charakteristika mögen einem sympathisch sein oder unsympathisch, aber das ändert nichts an den Charakteristika als (zutreffend) beschreibenden Faktoren, die man als solche akzeptieren muss.
Dort zeigt sich übrigens auch die Fähigkeit, über sich selbst lachen zu können – ich z.B. als jemand mit Hochschulabschluss, der seine Joggingschuhe mag und kein Fleisch ißt und darauf achtet, dass Produkte nicht an Tieren ausprobiert wurden; macht mich das zum grünen Extremisten? Bekannterweise zweifellos nicht! Das ändert aber nchts daran, dass sich die grüne Szene durch eben solche Charakteristika auszeichnet. Na, und? Ich teile außer den genannten Merkmalen m.W. nichts mit dieser Szene.
Wie immer gilt: Beschreiben und Bewerten ist nicht dasselbe, oder: eine Beschreibung lässt als solche nicht auf eine Bewertung schließen.
Ich las gerade, die Grünen wären die Partei der Besserverdienenden. Schaut man sich die Prozente im Taunus an, Königstein, Oberursel, Kronberg. 20-25 %. Wer sich auch nur ein wenig auskennt, weiß, dass dort nicht einfach nur Reiche leben. Dort lebt seit Generationen schwerreicher Geldadel. Absolut schwerreich.Bad Homburg gilt als die reichste Stadt Deutsch-Buntlands. Wenn die grünen “Weltverbesserer” gerade dort solche Prozentzahlen an Wählerstimmen, lässt das tief blicken. Brackwasser predigen, teuren, erlesenen Wein saufen. Im Prinzip nichts neues,trotzdem sehr interessant.
Nun ja, eine Statistik mit (natürlich nicht ideologisch, achwo, nicht doch!) ausgesuchten Wahlkreisen/Städten, sieht nett aus, aber… ein großes ABER.
(sorry)
Die Grünen Wähler von heute sind nicht die Grünen Wähler von gestern. Petra Kelly würde sich im Grabe umdrehen, eine Katharina Schulze auch nur reden zu hören. Wahrscheinlich wäre sie schon von der grinsenden Visage bedient.
Gut zu wissen, wo das Grüne Milieu sich zusammenrottet.
Genau dort gehören Moscheen, Asylantenquartiere, Sozialwohnungen für Rumänen und Abschiebelager installiert.
Dann ginge der Balken in diesen Vierteln für die AfD ziemlich schnell nach oben.
Geisterwissen schaffende Hochburgen vermutlich.
Na, jetzt fallen Sie wohl auch unter die “immer wieder organisierte(n) rechte(n) Hasskampagnen gegen die Grünen”, die der faktenfinder der ARD soeben anprangert, unterstützt vom Londoner Institute for Strategic Dialogue, das seinerseits mit der Amadeu Antonio Stiftung kooperiert.
Die Grünen seien zum Hauptfeind geworden, da sie all das verkörpern, “wogegen rechtsextreme Akteure kämpfen: Diversität, Multi-Kulturalismus, Feminismus und gesellschaftlicher Liberalismus“. Ab jetzt sind anscheinend nicht nur diverse Minderheiten, sondern auch recht große, kräftige Parteien Ziel von Hate Speech „von Rechtsaußen“/rechten Kommentatoren/Rechtsextremen und müssen beschützt werden. Bald kommt als Teil der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit die „Grünenfeindlichkeit“, die mit Projekten zu bekämpfen ist. Im Ernst: Man wäre doch froh, wenn Wissenschaftler, Journalisten und Politiker nicht überall „organisierte Hasskampagnen“ erblicken würden. Vielleicht geht’s auch mal ‘ne Nummer kleiner.
Bez. Waldorfschulen:
Mein Kind geht zu einer. Wir kriegen regelmäßig eine Zeitschrift: “Erziehungskunst”.
Was dort drin steht schlägt jedem halbvernunfstbetankten Fass den Boden aus. Main-Stream-Media-Propaganda nachgeplappert ohne auch einen Hauch an (Denk-)Eigenleistung. Ich sammle sie wie ich den Spiegel von nach dem 11. Sept. 2001 gesammelt habe, um der Nachwelt zu zeigen welche Idiotie-Abgründe sich öffnen, wenn Menschen nicht denken.
die Info3 ist auch so Drecksblatt.
Nicht vergessen, selbst manche Waldorfschulen sind unterlaufen. Dornach ebenso. Es gibt nur noch wenige richtige Anthoposophen. Gerade deswegen muss auch von denen Kritik kommen. Suchen sie im Netz nach Axel Burkart. Er hält wunderbare Vorträge. Meine 3 Kinder waren auch in der Waldorfschule und wir haben selbst eine mitgegründet. Es gibt zum Glück auch noch gute Waldorflehrer und Erzieher.
Bei “Pelagius-Seminar” finden sie sehr gut Artikel. Herr Keuler bietet auch ein Abo seines Heftes an. Ich beziehe das schon lange.
Desweiteren gibt es gutes Lesematerial bei “Der Europäer.”
Wenn Sie das alles einscannen könnten, könnten sie das leicht über’s Net verteilen.
•Von Bernhard Schubert am 01.06.2018 zum Artikel Weimers zu Schwarz-Grün in Bayern nach der LTW 2018:
Wie habe ich gerade gelesen: “Die Grünen sind ein Luxusproblem, das sich das Land zunehmend nicht mehr leisten kann.”
Gilt aktuell auch für Hessen, eigentlich für die gesamte Bunte Republik.