Wissenschaftler-Missionare: Alkohol muss teurer werden

Die Moderne hat einen besonderen Menschentypus hervorgebracht: den Wissenschaftler-Missionar. Der Wissenschaftler-Missionar ist ein Mensch, der meint, er habe eine größere Einsicht als andere und deshalb müsse er diese größere Einsicht, zu der ihn sein Studium geführt hat, den ahnungslosen Anderen mitteilen, sie zum vom ihm gefundenen Heil eines besseren Lebens führen.

Problematisch wird dieser gute Vorsatz, wenn der Andere nicht geführt werden will, wenn ihm sein Leben, so wie es ist, auch dann gefällt, wenn es aus Sicht des Wissenschaftler-Missionars mit vermeidbaren Risiken behaftet ist. Diese Situation forderte früher die praktische Ethik heraus. Fragen, wie: Darf man Menschen zu Handlungen zwingen, von denen Andere annehmen, dass sie gut für sie sind? Darf man Menschen überhaupt zu etwas zwingen? – standen im Vordergrund

Heute stört es die Mission des Wissenschaftler-Missionars, wenn er sich mit derartigen Kinkerlitzchen, wie Fragen danach, ob man Menschen zu dem zwingen darf, was man für ihr Glück hält, befassen soll.

Heute wird missioniert, zum vermeintlichen Glück gezwungen, individuelle Freiheit auf dem Altar der eigenen Selbstbeweihräucherung und dem Bemühen, sich als besonders staatstauglicher Guter anzudienen, geopfert, was das Zeug hält.

DANK.

DANK, so das Akronym, das schon nichts Gutes ahnen lässt, hinter dem sich Gutmenschen verstecken, die einmal mehr die Menschheit vor dem Teufel Alkohol retten wollen.

DANK steht für Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten, ein Zusammenschluss aus 21 Fachverbänden, die nicht genannt werden, der sich über Mitgliedsbeiträge der 21 ungenannten Fachverbände finanziert, aber kein Geld von Pharmaunternehmen annimmt.

DANK weiß, was für Deutsche gut ist, denn der ideale Deutsche er steht bei DANK im Schrank.

Ein paar Kostproben der apodiktischen Sätze, die eine DANK-Pressemitteilung geworden sind:

„Alkohol ist in Deutschland zu billig und zu leicht für Jugendliche erhältlich.“

„Jeder fünfte Deutsche trinkt regelmäßig so viel, dass er sein Risiko für schwere Krankheiten erhöht.“ (Wohlgemerkt hier ist von Risiko, nicht von Erkrankung die Rede).

„DANK fordert zudem höhere Steuern [auf Alkohol] und ein Verkaufsverbot [von Alkohol] an Jugendliche unter 18. Jahren.“

„wir brauchen daher Anreize, möglichst wenig davon zu konsumieren“, sagt Dr. med. Christian Trautwein von der RWTH-Aachen, ganz so, als ginge es ihn etwas an, wie viel Alkohol ein Deutscher trinkt.

„Höhere Preise und Abgabenregulierungen sind wirksame Mittel, den Alkoholkonsum zu begrenzen … So hätten Konsumenten einen Anreiz, Gentränke mit weniger Alkohol zu wählen“, sagt DANK-Sprecherin Barbara Bitzer“, vermutlich in der Hoffnung, dass die Konsumenten dann zuckerhaltige Soft-Drinks wählen, damit man die nächste Kampagne, dieses Mal gegen Zucker und nicht gegen Alkohol lostreten kann.

Ist es nicht schön, wie sich die Herrschaften von DANK um ihre Gesundheit bemühen, selbst gegen ihren Willen? Wie Sie dafür sorgen wollen, dass Sie weniger Alkohol trinken und wenn Sie nicht aufhören wollen, weniger Alkohol zu trinken, eben finanziell zur Ader gelassen werden? Ist es nicht schön, dass sich die Herrschaften von DANK Gedanken darüber machen, wie man die Steuerschatulle des Bundesfinanzministeriums füllen kann, jetzt, da ein Sozialdemokrat Finanzminister ist, ein probates Mittel, um sich anzudienen? Aber natürlich sind die DANK-Missionare nur an ihrem Besten interessiert.

Dass man den Gedanken haben kann, das Beste bestünde darin, sich zu betrinken, weil man von diesen DANK-Menschen, diesen Wissenschafts-Missionaren dermaßen die Nase voll hat, dass man deren Geschwätz nur noch ab einer Promille Blutalkohol ertragen kann, das kommt ihnen nicht in den Sinn.

Aber selbst mit einer Promille wird man angesichts von Brachialmanipulationen wie der folgenden ärgerlich:

„So haben Männer, die viel trinken, ein 50 Prozent höheres Risiko für Darmkrebs als diejenigen, die weniger trinken“.

Das ist Schwachsinn im Quadrat, formuliert, um Menschen zu beeinflussen. Männer die eine Menge Alkohol trinken, die man nicht genau angeben kann, die aber als „viel“ bezeichnet wird, also zum Beispiel 10 Liter Bier pro Tag, haben ein genau auf 50 Prozent angebbar höheres Risiko, an Darmkrebs zu erkranken als z.B. Männer, „die weniger trinken“, also zum Beispiel 9 Liter Bier pro Tag oder als Frauen, die weniger trinken oder als Teetotaler. Angesichts von solchem Blödsinn kann man sich nur betrinken und den Göttern dafür danken, dass sie die Zeit, die man in Gesellschaft von Wissenschafts-Missionaren und anderen Anbetern totalitärer Lehren verbringen muss, auf durchschnittlich 78 Jahre begrenzt haben.

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