Correctiv ohne Menschenverstand: Der Flüchtling als verantwortungsloses Kleinkind

Wer u.a. von George Soros, der Schöpflin und der Brost Stiftung und von der Bundeszentrale für Politische Bildung finanziert wird, muss sich nicht unbedingt durch gesunden Menschenverstand auszeichnen.

Doch beginnen wir heute einmal mit der Traumwelt, in der manche in Deutschland tanzen.

Diese Welt wird bevölkert von rein guten und rein schlechten Menschen. Zu den rein guten Menschen, die modelliert werden, als seien sie Kinder, gehören Flüchtlinge, die versuchen, das Mittelmeer zu überqueren. In der Vorstellung der angesprochenen Traumtänzer kommen diese Flüchtlinge nach Libyen, um dort ruchlosen und gewissenlosen Menschenschmugglern in die Hände zu fallen. Dennoch bezahlen die kleinen Flüchtlinge meist mehrere 1000 Euro um sich eine Passage nach Europa, in der Regel Italien zu sichern. Sodann werden die handlungsunfähigen, wenngleich zahlungskräftigen Flüchtlinge in viel zu kleine Boote gepackt und meist ohne Nahrung und ohne Schwimmweste dem Element „Wasser“ anheim gegeben, aus dessen Klauen sie dann von engagierten und guten und vor allem menschenfreundlichen Menschen mit Schiff gerettet werden müssen.





Diese Gutmenschengeschichte, die Flüchtlinge als zu Entscheidungen und Urteilen unfähige Kleinkinder portraitiert, ist die Grundlage all derer, die versuchen, sich als deren Freunde zu inszenieren und ihre Zustimmung zur Seenotrettung zu einer sie moralisch erhöhenden Angelegenheit zu erklären, eine, die sie indes nur erhöht, wenn sie die Flüchtlinge zu irrationalen und urteilsunfähigen Deppen erklären. Und wie menschenfreundlich ist das wohl?

Das gesagt, hat Frontex vor einiger Zeit ein Video gepostet, das eine Drohne aufgenommen hat. Es zeigt ein Libysches Fischerboot, das ein kleines Holzboot im Schlepptau hat und sich von Libyen auf Lampedusa, also italienische Hoheitsgewässer zubewegt. Bevor die italienischen Hoheitsgewässer erreicht werden, stoppt das Boot und aus seinem Rumpf tauchen rund 80 Flüchtlinge auf, die sich in das Holzboot stapeln. Anschließend trennen sich beider Wege. Die Schlepper auf ihrem Boot machen sich so schnell wie möglich nach Libyen davon. Die Flüchtlinge auf ihrem Holzkahn, versuchen, irgendwie nach Italien zu gelangen.

Dieses Video hat Malte Dahlgrün auf der Achse des Guten aufgegriffen und unter anderem geschrieben:

„Der Videoclip von Frontex hat einen einfachen Inhalt, und er dauert nur anderthalb Minuten. Er eignet sich also hervorragend als didaktische Einheit, um dem Typus des „Refugees welcome“-Grölers und der „Fridays for Future“-Mitläuferin die Realität näherzubringen. Frontex-eigene Luftaufnahmen dokumentieren in dem Video, wie Schlepper auf offener See ihre Klienten von einem Fischdampfer in ein eigens mitgeschlepptes leeres Holzboot umsteigen lassen. Dann machen sich die Schlepper davon. So wird künstlich „Seenot“ erzeugt. Und die Schlepperklienten, die sich auf das Boot zwängen, warten auf den entscheidenden Weitertransport nach Europa, den man hierzulande immer nur „Seenotrettung“ nennt.“

An der Formulierung „künstlich erzeugt“ haben sich die Gutmenschen von Correctiv.org gestört, die versuchen, den gesunden Menschenverstand ad absurdum zu führen. Davon, dass „sich die Menschen absichtlich in Seenot begeben hätten“ könne keine Rede sein. Flüchtlinge hätten im Hinblick auf die „Seetüchtigkeit der Boote ‚wenig mitzureden‘“, es gebe keine Belege dafür, „dass sich Flüchtlinge … selbst in Gefahr bringen“, so das Correctiv. Deshalb sei das Video von Frontex kein Beweis dafür, dass „Seenot künstlich erzeugt“ werde oder sich Flüchtlinge „absichtlich in Gefahr“ brächten.

Nun leben wir im Zeitalter des Konstruktivismus, der von vielen, die nichts davon verstehen, als eine Art „anything goes“ verstanden wird, dessen Hauptkennzeichen darin besteht, dass Willkür an die Stelle von Normalitäten gesetzt wird. Wenn also ein Versager eine Position innehat, der er nicht gewachsen ist, dann ist nicht etwa der Versager für die Position ungeeignet. Vielmehr steht ein ganzes Instrumentarium bereit, um sein Versagen umzudeuten und ihn vom Versager zum verhinderten Nobelpreisträger zu befördert. Er wird von seinen Kollegen nicht anerkannt, wegen seiner sexuellen Orientierung diskriminiert, ist weiblich oder (anders) behindert oder alles zusammen. Der Phantasie, mit der versucht wird, aus einem klar beurteilbaren Ereignis etwas anderes zu machen, sind in den seltsamen Gehirnwindungen mancher Zeitgenossen keine Grenzen gesetzt.

Und wenn keinerlei Grenzen vorhanden sind, dann qualifiziert dies offenkundig zur Mitarbeit bei Correctiv.org, dort scheinen fehlender Menschenverstand und die Fähigkeit, jede geteilte Rationalität unter Menschen aufzukündigen, geradezu Einstellungsvoraussetzung.

Wenn sich also ein Flüchtling in den Kopf gesetzt hat, nach Europa zu gelangen. Wenn er zu diesem Zweck Geld geliehen oder sonstwie beschafft hat, mindestens eine Wüste durchquert hat und in Libyen bei einem Schlepper eine Überfahrt kauft, wenn derselbe Flüchtling zum Hafen läuft, dort einen Holzkahn bewundert, in den er sich nur setzen wird, wenn er entweder wahnsinnig oder in dem Bewusstsein ist, rechtzeitig aus dem Kahn gerettet und nach Italien gebracht zu werden, wenn er nachdem er in einem richtigen Boot auf hohe See gebracht wurde, weit genug von italienischen Hoheitsgewässern entfernt, um das Risiko für die Schlepper zu minimieren, wenn er also den Unterschied zwischen einem seetüchtigen Boot und dem maroden Holzkahn, in den er nun umsteigt, kennengelernt hat, wenn er dennoch ohne Verpflegung, ohne Schwimmweste, wie Frontex mehrfach betont, und in zu großer Zahl in eine üble und nunmehr vollkommen überladene Schaluppe steigt, um mit dieser vor sich hinzudümpeln, und zwar in der Hoffnung, entweder bei vollständig ruhiger See irgendwie Italien zu erreichen oder, was wahrscheinlicher ist, zuvor aufgegriffen zu werden, von angeblichen Seenotrettern oder der Küstenwache, dann kann man aus diesem Verhalten nach Ansicht von Correctiv nicht schließen, dass sich unser Flüchtling absichtlich dem Risiko, in Seenot zu geraten, aussetzt, dieses Risiko geradezu maximiert, und man kann daraus auch nicht schließen, dass das Risiko für Flüchtlinge, in Seenot zu geraten, durch Schlepper geradezu maximiert wird, fast schon künstlich erzeugt wird, denn auch für Schlepper sind ertrunkene Flüchtlinge auf Dauer geschäftsschädigend.

Das wollen die Herrschaften, will eine „Alice Echtermann“ von Correctiv ihren Lesern weismachen. Dieser eklatante Verstoß gegen den gesunden Menschenverstand, dieses Feiern der Irrationalität hat natürlich einen Grund: Die Erzählung, nach der Flüchtlinge kleine Kinder sind, die keinerlei Verantwortung für das, was ihnen auf ihrer Flucht widerfährt tragen, die mental auf der Ebene kleiner Katzen sind, die auf Bäume klettern ohne zu wissen, wie sie wieder herunter kommen sollen, diese Erzählung ist zentral für die guten Menschen von der industriellen Seenotrettung, sie ist deshalb zentral, weil sie sich nur dann gut und moralisch höherstehend als andere ansehen können, wenn sichergestellt ist, dass Flüchtlinge nicht den Affen mit ihnen machen oder sichergestellt ist, dass sie nicht von Flüchtlingen und Schleppern manipuliert werden, oder dass Seenotrettung, gar keine Seenotrettung ist oder – was auch eine Möglichkeit darstellt, dass nicht herauskommt, dass sie mit Schleppern kooperieren.

Dass Verstöße gegen den gesunden Menschenverstand dann, wenn sie systematisch begangen werden, zu mentaler Degression führt, kann man einem Schmankerl entnehmen, das wir uns bis zum Schluss aufgehoben haben. Correctiv hat nachgefragt, bei Charlie Yaxley von UNHCR. Er kennt keine Belege dafür, dass sich „Flüchtlinge selbst in Gefahr bringen“, vermutlich weil er denkt, die Überfahrt von Libyen nach Italien finde auf einem Luxusliner mit ausreichender Anzahl Rettungsboote statt. Anders ist die Ansicht, es stelle kein sich absichtlich in Gefahr bringen dar, wenn ein Flüchtling ein bestenfalls kaum seetaugliches Boot besteigt, um eine Küste zu erreichen, von der er in der Regel nicht einmal weiß, wo sie sich befindet, nicht zu erklären. Aber, Yaxley legt noch eine Schippe Irrationalität zu: Weil alle Boote mit Flüchtlingen, von denen die Behörden erfahren würden, aufgegriffen werden, nicht nur die in Seenot, hätten „die Menschen keinen Grund, sich absichtlich in Gefahr zu bringen“.

Yaxley sagt das, Echtermann reicht es an die Leser von Correctiv weiter und man fragt sich, welcher Form von Wahnsinn man hier zugeschaut. Aber natürlich kann man in der Welt der Willkür-Konstruktivisten der Ansicht sein, ein überladener Holzkahn voller Flüchtlinge sei deshalb nicht absichtlich in Seenot gebracht worden, weil kein Flüchtling ein Loch in den Boden gehackt habe. Das ist durchaus möglich. Menschen können sich alle möglichen Dinge einreden und voller Selbstbewusstsein den größten Blödsinn verbreiten, so wie z.B. Echtermann und Yaxley, die, da muss man kein Hellseher sein, NIE UND NIMMER in ein überladenes Boot steigen würden, um eine Reise unbekannter Länge zu einer Küste unbekannter Lage zu unternehmen. Warum nicht? Wer bringt sich schon absichtlich in Gefahr, in Seenot?


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