„Merkel droht …“ Und wieder macht die ARD Stimmung
Natürlich droht nicht Merkel. Eine Schlagzeile, die mit „Merkel droht …“ beginnt, die ist bei der ARD-tagesschau undenkbar, der Habitus rektaler Kriechbewegung ist dem vor. Drohen, das tun ausschließlich Böse: Erdogan droht, Trump droht, Rechtsextremismus droht, und Johnson droht.
Johnson ist ein ganz Böser. Er droht sogar „eigenen Abgeordneten“. Stellen Sie sich das vor! Er droht EIGENEN Abgeordneten. Sowas kann es in Deutschland natürlich nicht geben. Denn im Gegensatz zur englischen Versuchsdemokratie, die nur ein paar Jahrhunderte auf dem Buckel hat, hat Deutschland eine hochentwickelte Demokratie von ein paar Jahrzehnten Alter, eine schriftliche Verfassung und Abgeordnete, die nur ihrem Gewissen verpflichtet sind und nicht ihren Wählern. Und weil die Abgeordneten so gewissenhaft sind, deshalb halten sie sich immer an die Parteidisziplin und den Fraktionszwang. Deshalb kommen sie gar nicht auf die Idee, abweichend von ihrer Regierung oder ihrer Partei zu stimmen. Wo kämen wir auch hin, wenn CDU-Abgeordnete den Haushalt, den Merkel mit der SPD ausgekungelt hat, ablehnen würden, wenn CSU-Abgeordnete den Migrationspakt, den Merkel mit der UN ausgekungelt hat, ablehnen würden? Wohin? Das wären britische Verhältnisse. Dort sind Abgeordnete nicht nur dem eigenen Gewissen, sofern sie eines haben, verantwortlich, sondern auch den Wählern, die sie repräsentieren, und es gibt keine Partei und keine Fraktion, deren Zwang und Disziplin sie unterlägen, und wenn ein Regierungschef deutlich macht, dass er bei der nächsten Abstimmung im Unterhaus keine Abgeordneten sehen will, die mit Corbyns Linksextremisten stimmen, dann schreibt die ARD, die immer ein Herz für Linksextremisten und Freunde des Iran hat, „Johnson droht seinen eigenen Abgeordneten“.
Merkel würde das nie tun. Schon weil Merkel nur mit domestizierten Dackeln und nicht mit widerspenstigen Abgeordneten in der eigenen Fraktion zu tun hat, die gar nicht auf die Idee kommen, auch nur einen Schritt von der Vorgabe abzuweichen.
Manchmal ist die Heuchelei und die lächerliche Großmannssucht der ARD nicht mehr auszuhalten und die verzerrte Berichterstattung, bei der AUSSCHLIESSLICH diejenigen zu Wort kommen, die wie Gauke oder Soubry, die Hoffnung der ARD teilen, macht es nicht besser. Eine Hinweis an die Redaktion der Tagesschau: Eine ausgewogene und um Objektivität zumindest bemühte Berichterstattung lässt beide Seite zu WORT kommen.
Und weil man die ARD Hoffnungen darauf, dass die Abgeordneten im Parament doch noch der EU zuhilfe kommen und den Brexit verhindern können, auch heute zerstören soll, eine kleine Lektion in dem, was in Britannien Verfassungswirklichkeit ist.
Das Parlament ist die Legislative. Es hat keine exekutive Gewalt, die es haben müsste, wollte es an der Regierung vorbei z.B. das Außenverhältnis zur EU bestimmen. Dass das in Britannien nicht geht, das hat Sir Stephen Laws schon im Januar diesen Jahres argumentiert, als Abgeordnete, die sich nicht an den Willen der Mehrheit der britischen Wähler gebunden sehen, erstmals versucht haben, das Staatsruder in die Hand zu nehmen.
Damals sind sie auf die schwache Theresa May getroffen, heute haben sie es mit einem anderen Kontrahenten zu tun, einem, der sich auch nicht zu schade ist, die Mittel anzuwenden, die Tony Blair in der Vergangenheit mehrfach angewendet hat.
Nehmen wir an, dass es den Abgeordneten im Unterhaus gelingt, wie die ARD immer noch hofft, ein Gesetz durch Unterhaus und House of Lords zu peitschen, das bestimmt, das Vereinigte Königreich kann die EU nicht per Hard Brexit verlassen. Das alleine ist schon unwahrscheinlich. Zu vielfältig sind die Möglichkeiten, ein solches Gesetz, selbst wenn es im Unterhaus eine Mehrheit erhalten würde, im House of Lords zu blocken.
Aber nehmen wir an, das Gesetz käme auch durch das House of Lords.
Damit ein Gesetz im Vereinigten Königreich in Kraft treten kann, benötigt es „Royal Assent“. Der Royal Assent wird von der Queen oder dem Prince of Wales auf Empfehlung von Ministern von Her Majesty‘s Regierung erteilt. Das ermöglicht es der Regierung, Gesetze, die sie partout nicht mag, zu blocken.
Tony Blair, der gerade wieder moralisierend unterwegs ist, hat vorgemacht, wie das geht: 1999 hat er ein Gesetz blockiert, mit dem sichergestellt werden sollte, dass ein Militärschlag gegen Sadam Hussein nicht ohne Zustimmung des House of Commons erfolgen kann. Wie es blockiert wurde?
Die Queen hat den Royal Assent auf Empfehlung des Prime Ministers verweigert.
Gab es damals einen Aufschrei in der deutschen Presse? Hat damals ein dahergelaufener Schreiber in öffentlich-rechtlicher Abhängigkeit gemeint, die ehrwürdige Demokratie des alten Britanniens als nicht mehr zeitgemäß qualifizieren zu müssen?
Nein.
Die Heuchelei der öffentlich-rechtlichen Schreiber wird nur noch durch ihre Unkenntnis und Unfähigkeit zur Recherche übertroffen.
Alle Parlaments-Scharaden der Antidemokraten, die ihre Loyalität eher bei der EU als bei der eigenen Bevölkerung (aus welchen (pekuniären?) Gründen auch immer sehen), die die EU und die sich deutsche Medien erhoffen, um den Brexit zu verhindern, will come to naught, wie es bei uns heißt.
Der 31. Oktober ist Brexit-Day.
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An das was in GB ablief kann ich mich nicht erinnern.
Aber gabs da nicht nen Besuch bei Bush? Irgendwie meine ich mich zu erinnern an die kriegerische Solidarität von Kohls Mädchen mit Bush.
Jedenfalls kann sie mit dem einzigen mir geläufigen US-Präsidenten, der auch nach längerer Amtszeit zumindest noch keinen neuen Krieg angefangen hat, eher nicht so.
OK, ist ja auch nimmer so lang.
Für Kohl´s Mädchen.
“… lässt beide Seite zu WORT kommen.”
.
Besser wäre:
“… lässt BEIDE Seiten zu Wort kommen.
Bitte, gern geschehen.
“Die Heuchelei der öffentlich-rechtlichen Schreiber wird nur noch durch ihre Unkenntnis und Unfähigkeit zur Recherche übertroffen”.
Das glaube ich nicht.
Viel mehr sind die öffentlich-rechtlichen Schreiber der Staats-Propaganda der Merkel&Co-Regierung verpflichtet.
Glaubt denn wirklich noch irgendjemand im Land, dass die öffentlich-rechtlichen neutral berichten und wirklich recherchieren um über die Wahrheiten und Realitäten zu berichten.
Wer das glaubt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann, Osterhasen und die Zahnfee.
Das ist wie beim Drehen einer Film-Serie. Die Merkel-Regierung schreibt das Drehbuch. Die Intendanten der Öffentlich-Rechtlichen spielen die Regisseure. Und die Nachrichtensprecher sind die Schauspieler. Zusätzlich gibt es noch bekannte Statisten aus dem öffentlichen Leben, die der Story Leben einhauchen. Und alle müssen sich haargenau an das framing manual halten. Karl-Eduard Richard Arthur von Schnitzler würde heute blass vor Neid werden, wie man Propaganda derart verbessern kann.
Die Polizei Stuttgart fahndet derzeit nach sechs Afrikanern, die sich in den vergangenen drei Tagen diverser Straftaten schuldig gemacht haben sollen. Es handelt sich um einen Raub samt versuchter Vergewaltigung, gemeinschaftlich begangener sexueller Belästigung und einen Fall von Exhibitionismus.
Ich stimme dem Unterton des Artikels nicht ganz zu.
Im Prinzip kann die Britische Regierung nach aktueller brit. Gesetzteslage das Parlament übergehen, wenn sie einen Angriffskrieg beginnen will. Das brit. Parlament (House of Commens, auch Unterhaus), wollte das ändern, die Queen hat den Royal Assent vermutlich in Abstimmung mit dem Privy Council (besetzt mit Parlamentariern und Regierungsministern) verweigert und damit sowohl eine weitere Lesung aka Diskussion über die Gesetzesvorlage wie auch das Durchbringen des Gesetzes verhindert.
Das heißt, die britische Monarchin kann Gesetze verhindern, muss aber keine Auskunft darüber geben, warum oder was ihr nicht passt. Sie hat einmal die Woche ein Gespräch mit dem Premierminister, der Inhalt bleibt geheim.
Das eine Regierung einen Krieg anfangen kann, ohne das Parlament zu fragen, gefällt mir nicht.
Die “REPRÄSENTATIVE” Demokratie der BRD ist keine!
Der Wähler gibt seine Stimme ab, und schon hat er keine mehr. Die Gewählten machen nämlich weiter, als gäbe es keine Wähler, keinen Souverän.
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J. FISCHER: “Nach einer Wahl können sich die Koalitionen ändern, die Politik bleibt die gleiche!”
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Das ist so, seit die Zerrform “REPR.” Demokratie erfunden wurde, denn die gab es nicht “schon immer”.
Erfunden wurde sie zum Erstaunen der Welt von den Gründungsvätern der USA. Als die brit. Kolonie sich selbständig machte, fürchteten die (wohlhabenden) Gründer, die Wähler könnten ihnen Reichtum, Ausbeutung und Privilegien per Demokratie fortnehmen.
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Also verfielen sie auf die REPRÄSENTATIVE Form.
ULBRICHT SAGTE ES SO:
“Es muß alles demokratisch aussehen, aber WIR müssen die volle Kontrolle haben!”