Mullahtokratie: Das politische System des Iran
Schon im Zusammenhang mit dem Brexit und den Scharaden, die die Remainer über die letzten Jahre und bis zur Wahl am 12. Dezember 2019 gespielt haben, haben wir uns darüber gewundert, wie wenig von der Arbeitsweise des UK Parliaments, der Rolle, die der Speaker spielt, oder den Funktionen, die das Parlament im demokratischen System Britanniens hat, von dem in Deutschland viele glauben, es sei ein Beispiel für Gewaltenteilung, in Deutschland bekannt ist.
Offenkundig gehen die meisten deutschen Beobachter davon aus, dass die britische Demokratie so etwas Ähnliches ist, wie die deutsche, ähnlich funktioniert, ähnliche Institutionen, Traditionen und Verfahren entwickelt hat – ein Missverständnis, das wir uns im letzten Jahr zu korrigieren bemüht haben.
Um entsprechenden Missverständnissen im Hinblick auf den Iran, dem vor allem Linke in Deutschland große Sympathie entgegenbringen, vorzubeugen, planen wir in den nächsten Wochen einige Beiträge, die Licht in das Alltagsdunkel, das die Gesellschaft, das Leben und dessen Organisation im Iran umgibt, bringen sollen. Als erste Näherung geht es uns heute darum, das politische System des Iran darzustellen, von dem, man kann es wohl als gesichertes Wissen ansehen, in den Redaktionen der verschiedensten Medien in Deutschland nichts bekannt ist.
Wir haben uns die letzten Tage intensiv mit einem außergewöhnlichen politischen System beschäftigt, von dem wir, bevor wir es betrachtet haben, dachten, es sei eine theokratische Variante konstitutioneller Monarchie. Nun, nachdem wir uns damit beschäftigt haben, sind wir der Ansicht, es handelt sich um eine modernisierte Form feudaler Herrschaft, in der Adel durch “religiösen Adel” ersetzt worden ist und in der ein paar demokratische Feigenblätter eingeführt worden sind, die Wählern im Iran den Eindruck vermitteln sollen, sie hätten tatsächlich etwas zu wählen. Wir nennen das iranische politische System eine Mullahtokratie.
Auf der Suche nach einer grafischen Repräsentation dessen, was im Iran politisches System ist, haben wir viel Krempel aussortiert und sind letztlich bei der folgenden Abbildung hängengeblieben, die einen recht guten Einstieg in die Mullahtokratie vermittelt.

Was hier dargestellt ist, ist ein “intricate web”, mit dem im Iran sichergestellt wird, dass die Macht im Staate trotz der Addition eines Parlaments, eines demokratischen Feigenblatts, wie man sagen könnte, in den Händen des “Supreme Leader”, also des “Ayatollah Khamenei” gebündelt ist. Als Revolutionsführer bestimmt Khamenei die politische Richtung. Er ist Oberbefehlshaber der Armee des Iran. Er erklärt Krieg. Er kontrolliert den Geheimdienst. Er bestimmt die Intendanten der Rundfunkanstalten, die Obersten Richter, ist Oberbefehlshaber der Revolutionsgarden. Er bestimmt letztlich alle 12 Mitglieder des Wächterrates, sechs direkt, sechs über den Umweg der Obersten Richter. Er ist auf Lebenszeit gewählt und überdauert somit alle anderen Amtsinhaber im politischen System des Iran, deren Amtszeit beschränkt ist. Kurz: Ayatollah Khamenei ist ein autokratischer Herrscher, dessen Handlungen weder kontrolliert noch in irgendeiner Weise eingeschränkt oder gar unterbunden werden können.
Ob der Expertenrat als Kontrollgremium des Revolutionsführers geplant war, ist eine Frage, die man lange diskutieren kann. Fakt ist, der Expertenrat hat in all den Jahrzehnten seines Bestehens keine einzige Entscheidung des Revolutionsführers kritisiert, geschweige denn kontrolliert, vom Gebrauch des Rechts, ihn abzusetzen, ganz zu schweigen. Der Expertenrat ist mehr oder weniger das Sprungbrett, über das die Nachfolge von Khamenei bestimmt wird, wenn dieser das Zeitliche segnen wird. Dass dies noch während der Amtszeit des derzeit amtierenden Expertenrates geschieht, damit rechneten 2016 viele, weshalb mit rund 800 Kandidaten für den Expertenrat der Ansturm recht groß war. Um indes Mitglied im Expertenrat werden zu können, muss man islamischer Gelehrter, also Imam sein.
Die 88 Imame, die im Expertenrat sitzen, werden von der Bevölkerung aus einer Kandidatenliste gewählt, die wiederum von den 12 Mitgliedern des Wächterrates erstellt wurde, sodass es letztlich niemand in den Expertenrat schaffen kann, der nicht vom Revolutionsführer, von Ayatollah Khamenei akzeptiert wird. Das mag eine Erklärung dafür sein, dass die Mitglieder des Expertenrates auf die Wahrnehmung ihrer Rechte bislang weitgehend verzichtet haben.
Der Wächterrat ist genau das, ein Wächterrat. Die 12 Mitglieder müssen islamische Rechtsgelehrte sein, und sie sind letztlich die Legislative. Kein Gesetz kann im Iran in Kraft treten, wenn es nicht durch den Wächterrat bestätigt wurde. Kein Kandidat kann sich zur Wahl des Parlaments oder des Expertenrates aufstellen lassen, wenn er nicht durch den Wächterrat bestätigt wurde.
Dieses Zusammenspiel der bislang beschriebenen Organe des politisches Systems des Iran gewährleistet, dass die Fäden von Exekutive, Legislative und Judikative beim Revolutionsführer, bei Ayatollah Khamenei zusammenlaufen. Ohne ihn gibt es im Iran keine Politik.
Unter diesem klerikalen Überbau gibt es noch einen mehr oder weniger demokratischen Unterbau, der aus dem Parlament und dem Präsidenten besteht. Der Präsident ist für Ökonomie und Soziales zuständig und repräsentiert den Iran nach außen. Er ernennt ein Kabinett von Ministern, die wiederum vom Parlament bestätigt werden müssen. Er wird direkt von der Bevölkerung gewählt, bedarf jedoch der Bestätigung durch den Revolutionsführer Ayatollah Khamenei, eine Regelung, die sicherstellt, dass keine Kandidaten zur Wahl antreten (oder bei Wahlen erfolgreich sein können), deren Bestätigung durch den Ayatollah in Frage steht.
Die Bevölkerung wählt in diesem System die Mitglieder des Parlaments und des Expertenrats, wobei nur Kandidaten wählbar sind, die vom Wächterrat bestätigt, die dem Klerus genehm sind. Die Bevölkerung wählt den Präsidenten in direkter Wahl, wobei nur ein Präsidentschaftskandidat aussichtsreicher Kandidat ist, der sich der Bestätigung durch Ayatollah Khamenei sicher sein kann. In seinen Funktionen wird das Parlament durch den Wächterrat und den Revolutionsführer Ayatollah Khamenei eingeschränkt und kontrolliert, so dass das, was ein demokratisches System ausmacht, quasi auf den Kopf gestellt ist. Das Parlament hat weder Souveränität wenn es darum geht, Gesetze zu erlassen noch kann es die Regierung effizient kontrollieren, da die Regierung in ihrer Zuständigkeit durch eine Arbeitsteilung mit dem Revolutionsführer beschränkt ist, und die Gesetze, auf Grundlage derer die Regierung überhaupt tätig werden kann, der Zustimmung durch den Wächterrat bedürfen, der wiederum direkt vom Revolutionsführer abhängig ist.
Offensichtlich ist dieses Regierungssystem kein demokratisches Regierungssystem. Es ist in seiner Struktur feudal. Aber es ist kein absolutistisches Regierungssystem, wenngleich es nahe an ein solches herankommt. Es ist auch keine Theokratie, die seltsame Mischung von Religion und Parlament verhindert das. Was also ist das iranische Regierungssystem? Der Begriff “Mullahtokratie” scheint uns am Besten zu beschreiben, welche Art “Regierungssystem” im Iran zu finden ist.
Einen kleinen Eindruck vom “Supreme Leader”, von Ayatollah Khamenei, vermittelt das folgende Video.
Informationen wie diese finden nurmehr in alternativen Medien.
Wir sind ein privates Blog, das u.a. auf Grundlage der Spenden unserer Leser betrieben wird.
Unterstützen Sie unseren Fortbestand als freies Medium.
Vielen Dank!
[wpedon id=66988]
- ScienceFiles-Spendenkonto (einfach klicken)
- Sponsern Sie ScienceFiles oder Artikel von ScienceFiles (einfach klicken)

Folgen Sie uns auf TELEGRAM
Bleiben Sie mit uns in Kontakt.
Wenn Sie ScienceFiles abonnieren, erhalten Sie bei jeder Veröffentlichung eine Benachrichtigung in die Mailbox.
20% RABATT im ScienceFiles-Shop auf ALLES

Wissenschaft und Information verständlich und in Klartext.
Unterstützen Sie ScienceFiles
Anregungen, Hinweise, Kontakt? -> Redaktion @ Sciencefiles.org
Wenn Ihnen gefällt, was Sie bei uns lesen, dann bitten wir Sie, uns zu unterstützen.
ScienceFiles lebt weitgehend von Spenden.
Helfen Sie uns, ScienceFiles auf eine solide finanzielle Basis zu stellen:
Entweder direkt über die ScienceFiles-Spendenfunktion spenden [das ist sicher und Sie haben die volle Kontrolle über ihre Daten]:

Oder über unser Spendenkonto bei Halifax:

HALIFAX (Konto-Inhaber: Michael Klein):
- IBAN: GB15 HLFX 1100 3311 0902 67
- BIC: HLFXG1B21B24
Wenn Sie ScienceFiles weiterhin lesen wollen, dann sind Sie jetzt gefordert.
Der linke Hass auf die USA und das Verlangen, alle so weit herunterzuziehen, dass sie Hilfe gewähren und Elite spielen können, wird nicht geringer werden, wenn sie mehr über das iranische System erfahren. Aber wen interessiert das, solange wir anderen davon profitieren.
Auch nach der Lektüre dieses Recherche- Artikels erschließt sich mir nicht, warum unsere Linken einen solchen Narren an diesem Staat/ System gefressen haben.
Linke stehen für Gleichheit, soziale Gerechtigkeit, ein laxes Strafrecht, Ergebnisgleichheit in der Bildung und Multikulturalismus. All dies sucht man im Iran vergebens.
Mag sein, dass die propalästinensische und antiisraelische Haltung der Linken eine Rolle spielt.
Sie haben an totalitären Systemen einen Narren gefressen, weil es ihrem Denken und auch ihrem Verhalten – wie man immer mehr tagtäglich sehen kann – entspricht.
Es sind halt ihre heimlichen Vorbilder und damit wird außer Landes genauso jeder Freiheitlich Denkende zum Feind wie “intra muros”.
Das – was Sie meinen, wofür Linke stehen – das ist ihr Vehikel und ihr Geschäftsmodell naive Gemüter einzufangen. Mehr nicht. Nur Worthülsen.
Die darin enthaltenen Projektile haben ein völlig anderes Kaliber und sehen auch anders aus.
Aber 85% merken das erst beim Einschlag und nicht bei der Bestellung.
Linke stehen für einen umfassenden Staat(ohne ihn funktioniert normalerweise die Umsetzung ihrer Ideen nicht… Extremversion:Demokratischer Sozialismus….*prust*) , Regulierungen, Verbote(Extremversion:als Freiheit oder zumindest unabdingbar für eben jene, verkauft) und stark gruppenbezogenes Denken, auch “soziale Gerechtigkeit” genannt… Das Ganze wird, in der Extremversion, mit einer Mischung aus “revolutionärem” Pathos, der Ermahnung an die Wichtigkeit des”höheren” Wohl und viel Gleichmacherei(z. Bsp. gleich arm oder gleich dumm oder gleich fanatisch…), wobei es IMMER die “Gleicheren unter den Gleichen” gibt.
Passt alles ganz wunderbar m. E. zu dieser “Mullahtokratie” (tm@ science files)
Da das alles, zugegeben, eher negativ klingt, versieht man es mit ein paar schönklingenden Labels und tarnt somit die Absichten dahinter… Ein Teil ist naiv genug das zu glauben, ein Teil will es unbedingt glauben, ein Teil profitiert mehr oder weniger davon und ein Teil denkt erst gar nicht.
Zitat:”Linke stehen für Gleichheit, soziale Gerechtigkeit, ein laxes Strafrecht, Ergebnisgleichheit in der Bildung und Multikulturalismus.”
Doch wohl nur theoretisch, oder war das als Scherz gemeint? Gleichheit, soziale Gerechtigkeit? Was die wirklich wollen, ist MACHT! Nichts anderes. Und dann gehts abwärts, lebendige Beispiele dafür gibts (leider) genug. Deshalb ist es rational nicht nachvollziehbar, warum so viele Leute von Sozialismus “träumen”. Sozialismus bedeutet so gut wie sicher Diktatur. Anders sind diese (Gewalt-) Regime nicht zu halten.
Klar wollen sie Macht! Was heißt denn soziale Gerechtigkeit anderes, als Leuten die Früchte ihrer Arbeit zu nehmen, um sie denen zu geben, die nicht arbeiten mögen? Gleichheit bedeutet doch, daß die, die begabt, talentiert, fleißig und erfolgreich sind, auf das Niveau derer herabgezogen werden, denen die Entwicklung solcher Eigenschaften egal ist, egal sein kann, weil sie ja im Sozialismus keinerlei Vorteile bringen dürfen. Ob einer muslimisch, afrikanisch, schwul, lesbisch, zwittrig oder unentschlossen in der sozialen Hängematte rumliegt, ist folglich egal, solange die Arbeitssklaven weitermachen und abliefern, was gebraucht wird.
“Death to America”
ich habe das Gefühl, D. Trump hat das letzte Woche irgendwie ziemlich verkehrt rum verstanden.
Aber dann noch ca. 50 Totgetrampelte und mehr als 170 Abgeschossene in eigener Regie ist nun auch nicht unbedingt eine gute Visitenkarte. Was für ein merkwürdiger Gegenschlag.
Aber egal, das Verhältnis war eh nicht das Beste.
Zum genannten Video bei min 2:34
“You must look at (the Europeans) from a pessimist´s point of view”
kann man aber nur sagen:
Wo er Recht hat, da hat er Recht.
Unsere Mullahtokratie,
Kandidaturen sind nur möglich und sinnvoll, wenn die Mitglieder unserer Parteien eine Vorauslese besonders parteidienlicher Kandidaten ausmauscheln.
Dabei wird sehr oft von der Parteinomenklatura ein Kandidat vorgegeben(z.B. Strauß-Tochter).
Mit Glück kann man dann einen Wahlkreis gewinnen.
Die andere Hälfte der Parlamentssitze wird direkt von der Parteispitze an besonders stromlinienförmige Gestalten über Listen vergeben.
Ein kläglicher Rest wird über Ausgleichsmandate versorgt.
Da bei diesen nicht unerheblichen Bezügen eine Wiederwahl sehr vorteilhaft ist, ist die gewünschte Abhängigkeit sicher gestellt.
Besonders gefügige Parteischleimer erhalten dann von der Nomenklature ausgemauschelt auch noch zusätzlich hochdotierte Regierungs- und Ausschußposten und nur diese dürfen kandidieren.
Besonders zuverlässig sind z.B. Edathy´s.
Und wer wird dann Bundeskanzler ?
Mit Sicherheit kann man feststellen, dass, wenn eine Merkel einen Merz ganz einfach beiseite schieben kann, dann ist diese Entscheidung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht im Inland gefallen.
Und nun die Frage aller Fragen, wer ist bei uns der Mullah ?
Merz ist dem Wähler mit seinem Blackrock- Hintergrund nicht vermittelbar. Außerdem ist er nicht interessiert, er ist bestens versorgt- er ist kein Patriot wie Trump, der für den Präsidentenjob seine Firma verläßt und sich zusätzliche Lasten auf die Schultern packt.
In der CDU gibt es solche Leute nicht, da ist keine Hoffnungsgestalt auf weiter Flur auszumachen. Wir werden von Trotteln regiert, und absehbar wird sich das auch nicht durch die nächste Wahl ändern, es werden dann nur andere Trottel sein.
Die besonders große Sympathie der deutschen Linken für die Mullahs ist doch naheliegend: Lauter alte weiße Männer.
.
Harhar.
Das herausragende Merkmal der deutschen postmodernen Pseudo-Linken ist, dass sie von fast nichts eine Ahnung haben. Anstatt politische Theorien und Strukturen zu studieren und zu analysieren entscheiden sie emotional, irrational und tribalistisch. Deswegen entgehen ihnen z.B. die Ähnlichkeiten zwischen Faschismus und dem Islam. Die meisten “Linken” und “Grünen” haben kein Konzept von der Politik, die sie angeblich vertreten. Hauptmotiv ist das wohlige, gutmenschelnde Dazu-gehörigkeits-gefühl. Der archaische Instinkt bestimmt ihre Politik, mein Stamm bekämpft den Nachbarstamm.
Wenn man es auf das Wesentliche runterbricht, so sind Faschismus, Sozialismus, Islam ein und dasselbe. Eine Clique, die sich zur Herrschaft berufen fühlt, sorgt mit Gewalt dafür, daß sich die, die die Werte schaffen, ihnen beugen und große Teile des Geschaffenen an sie und ihre schmarotzenden Günstlinge abtreten. Lediglich die Lügen, die sie auftischen, variieren. Alle haben gemein, daß sie in den Niedergang der Gesellschaft führen. Und alle haben ihre Schlägerbanden, die das Volk einschüchtern, und Richter, die ihnen zu Diensten sind, sowie einen riesigen Propagandaapparat und Meinungskontrolleure und Spitzel.
Wie bei uns.
Die deutsche Linke ist ein Wohlstandsparasit.