Impfstoff-Nationalismus oder Impfstoff-Wetten

In der ARD wird bereits darüber gejammert, dass die Beute ungerecht verteilt wird.
Welche Beute?
Na die Beute.

Es reicht doch zu wissen, dass Beute geteilt wird. Ob die Beute, die geteilt werden soll, auch vorhanden ist, das spielt in der Inszenierung öffentlicher Aufregung keine Rolle. Ob es um den nicht in relevantem Ausmaß existenten Rassismus geht, den ebenso spurenelementischen menschlichen Einfluss auf den Klimawandel, die Behauptung, dass Frauen benachteiligt seien oder um den neuen Impfstoff gegen COVID-19, immer wird über Dinge diskutiert, deren Existenz eingebildet ist, die schlicht und ergreifend (noch) nicht vorhanden sind.

Es ist wie mit dem Ökonomen und der Dose voller Nahrung, die er nicht öffnen kann. Nehmen wir doch einfach an, wir hätten einen Dosenöffner, das ist bekanntlich seine Antwort auf das Problem der Öffnung.



In der selben Manier ereifern sich bereits die Berufserregten darüber, dass der neue Impfstoff nicht fair verteilt wird, dass ihn die Länder, die ihn am nötigsten hätten, nicht in ausreichender Menge erhalten, wie es in diesem Beitrag der ARD heißt, der mit “Sorge vor Impfstoff-Nationalismus” überschrieben ist. Wer den internen Gutmenschen-Code immer noch nicht kennt: Nationalismus ist etwas Negatives, deshalb Sorge. Impfstoff-Nationalismus sieht auch unser Freund Tedros von der WHO. Nachdem er wochenlang nicht gesehen hat, was die Spatzen von allen Dächern gepfiffen haben, nämlich dass SARS-CoV-2 von Mensch zu Mensch übertragbar ist, hat er nun seine Strategie gewechselt und sieht Dinge, die gar nicht da sind: Verteilungsprobleme für einen Impfstoff, den es noch gar nicht gibt.

“Der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, warnt bereits vor einem “Impfstoff-Nationalismus”. “Kein Land wird sicher sein, bevor wir alle sicher sind”, sagte er auf einer Pressekonferenz Anfang August.”

Der alte Ladenhüter der global-orientierten Sozialisten, die ihre Solidaritätsvorstellungen transnational ausrichten, als Zeichen besonderer Tugend, und wegen dieser Ausrichtung von ihren Mitmenschen verlangen, auf ihre ureigenen Interessen zugunsten von anderen zu verzichten, wohlgemerkt, das verlangen die Anhänger des Gutmenschen-Sozialismus von anderen, in der Regel nicht von sich, er trägt hier neue Früchte: Impfstoff-Nationalismus.

Was man darunter zu verstehen hat, wird im Begleittext auf tagesschau.de, der die übliche Textlänge übersteigt, weshalb er zwei Autoren benötigt: Oda Lambrecht und Christian Baars, erklärt: Regierungen dieser Erde, die USA natürlich als erste genannt, sicherten sich bereits jetzt große Chargen von Impfstoffen, treffen direkte Absprachen mit Herstellern, wollen die eigenen Bürger zuerst versorgt sehen. Erschreckend: Regierungen, die sich zuerst um die eigenen Bürger sorgen. Eine Vorstellung, die in der Tagesschau-Redaktion offenkundig zu Äußerungen von Abscheu und Unverständnis führt.



Der Impfstoff-Nationalismus, so die Vorherseher Lambrecht und Baars lasse die Armen zurück und privilegiere die eigenen Bürger.

Schlimm.
Nein, nicht die Privilegierung, auch nicht der Nationalismus. Die Unkenntnis.

Derzeit gibt es nach der letzten Zählung der WHO 175 Projekte, die das Ziel gemeinsam haben, einen Impfstoff gegen COVID-19 entwickeln zu wollen. Die vielen Projekte sind keine nationalen Kopien voneinander, auch keine öffentlichen und privaten Konkurrenzveranstaltungen, sondern Ausdruck zum einen der Tatsache, dass niemand wirklich weiß, wie ein Impfstoff gegen COVID-19 beschaffen sein muss, zum anderen der Tatsache, dass man diese Unsicherheit auf vielen Wegen zu überwinden versuchen kann. Und so werden RNA-basierte Impfstoffe entwickelt, Totimpfstoffe mit gentechnisch hergestellten Nanopartikeln, die SARS-CoV-2 simulieren, Impfstoffe mit einer selbstvermehrenden RNA, mRNA-basierte Impfstoffe, Vektorvirenimpfstoffe, Impfstoffe mit inaktiven Viren, usw. usf.

Die Unsicherheit, die sich damit verbindet, dass man nicht weiß, was der effiziente Weg ist, um einen effektiven Impfstoff zu entwickeln, findet ihre Fortsetzung darin, dass (1) niemand weiß, ob auch nur einer der derzeit entwickelten Impfstoffe über Testphase III, den Test an einer großen Zahl von Menschen hinauskommt und (2) niemand weiß, ob ein Impfstoff, der Testphase III überwindet, einen effektiven Schutz bietet. Es steht zu befürchten, dass sich eine große Zahl der derzeitigen Versuche, einen Impfstoff zu entwickeln, als Schlag ins Wasser erweisen wird, und es steht zu befürchten, dass die (wenigen) Impfstoffe, die einen Erfolg aufweisen können, nicht sonderlich effektiv sind. Wir haben hier über das Problem, das sich mit der Effektivität von Impfstoffen verbindet, berichtet: Die Crux: In der Regel reduzieren vergleichbare Impfstoffe, die gegen Influenza entwickelt werden, das relative Risiko eines Geimpften, an Influenza zu erkranken, um irgendwo zwischen 40% und 50%. Dem korrespondiert eine Reduktion des absoluten Risikos, überhaupt an Grippe zu erkranken, von irgendwo zwischen 1,5% und 5%.

Die Regierungen, die derzeit bereits Steuergelder einsetzen, um sich Chargen eines noch nicht entwickelten Impfstoffes zu sichern, wetten auf die jeweiligen Impfstoffe, denn sie und die Hersteller wissen nicht, ob der Impfstoff, den die Regierungen gerade finanziert haben, jemals produziert werden wird. Wir sehen derzeit eines der größten, umfangreichsten und teuersten Glücksspiele, bei dem schon jetzt klar ist, dass Regierungen Millionen Euro, vielleicht auch Milliarden Euro an Steuergeldern in den Sand setzen werden, weil sie auf den falschen Impfstoff-Aspiranten gewettet haben. Die Unsicherheit, die sich mit der Entwicklung eines Impfstoffes verbindet, ist ein Grund dafür, dass die meisten Regierungen nicht nur auf einen Impfstoff wetten, sondern auf gleich mehrere. Das hat mit Nationalismus überhaupt nichts zu tun. Nur ein fixiertes Gehirn kann angesichts von Regierungen, die auf Impfstoffe wetten, in der Hoffnung, den Jackpot zu treffen, angesichts von Fragezeichen mit Bezug auf die Wirkung des vielleicht einmal entwickelten Impfstoffes von “Impfstoff-Nationalismus” sprechen.

Aber so sind sie eben, die linken Gehirne. Sie teilen Beute, bevor sie sie erbeutet haben. Sie stecken Milliarden in die Bekämpfung von Chimären des Rassismus, des menschlich verursachten Klimawandels usw. Sie leben davon, Wolkenkuckucksheime zu bauen und den Teufel an die Wand zu malen. Realität spielt dabei keine Rolle. Was ist schon die Tatsache, dass jedes der Länder, die sich bereits Impfstoffe gesichert haben, ohne einen solchen dastehen kann, im Vergleich dazu, dass man einmal mehr den furchtbaren Nationalismus geißeln kann?

Der furchtbare Nationalismus besteht für diese Träumer darin, dass Regierungen die Interessen der eigenen Bevölkerung vor die Interessen anderer stellen. Das ist eigentlich der Zweck einer Regierung. Deshalb wird sie gewählt. Sie soll den Nutzen ihrer Bevölkerung mehren, nicht reduzieren, um andere durchzufüttern.

Wir leben in seltsamen Zeiten.



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