Neues von Fliegen-Bill: Gesundheitsfiasko nach Freisetzung von Gates-Stechmücken

Erinnert sich noch jemand an die Stechmückenfabrik, die Bill Gates in Medellin, Kolumbien betreibt?

Stammleser werden sich erinnern, dass Bill Gates, der Mann, der so beseelt davon ist, Gutes zu tun, dass er sein Geld in jeden Mist steckt, von dem man an Aktienmärkten profitieren kann, Stechmücken ausbrütet, besser: ausbrüten lässt. Wir haben über seinen euphorischen Bericht aus der Stechmückenfabrik in Medellin, Kolumbien, in der pro Woche 30 Millionen Stechmücken ausgebrütet werden, berichtet und ihn eingeordnet. Das Besondere an den Gates-Moskitos ist, dass sie mit dem Wolbachia-Bakterium infiziert sind, was dann, wenn sie in millionenfacher Zahl in die “Freiheit” entlassen werden, dazu führen sollen, dass wilde Aedes aegypti Moskitos eine kürzere Lebenserwartung haben und sich nicht mehr fortpflanzen können, so dass langsam aber sicher die für die Übertragung von Dengue Fieber zuständigen Aedes aegypti Weibchen durch Wolbachia-Weibchen, die dazu nicht in der Lage sind, verdrängt werden.

Wenn Sie nachlesen wollen, wie das genau funktionieren soll, wir haben es hier beschrieben. Und obwohl man viel wissenschaftliche Literatur findet, deren Autoren ihre Begeisterung für den neuen Ansatz zur “Biokontrolle” von Moskitos nur schwer verbergen können, findet sich doch so gut wie kein Hinweis darauf, dass die Sache auch tatsächlich funktioniert.

Wie sich herausstellt, gibt es nicht nur erhebliche Zweifel daran, dass die Sache funktioniert, wir haben das im Einzelnen am Beispiel von Sri Lanka dargestellt, es gibt auch unterschiedliche Versionen von Moskitos, deren Freisetzung die Verbreitung von Dengue Fieber oder von Malaria reduzieren soll. So hat die britische Firma “Oxitec” viel Forschung in genetisch veränderte Moskitos gesteckt, die – der Theorie nach – sind sie erst in die “Freiheit” entlassen, über Fortpflanzung nicht nur dafür sorgen sollen, dass ein die Zellentwicklung schädigendes Protein im Nachwuchs gebildet wird, sie sollen auch selbst nach einer Lebensdauer von 10 Jahren sterben, ein Ende, das die Weibchen, mit denen sie sich fortgepflanzt haben, schon früher ereilen soll:

image-1Eine schöne Theorie, die, wie es heute mit “schönen Theorien” so ist, über die Köpfe der betroffenen Bevölkerung in die Tat umgesetzt wurde, Über 27 Wochen wurden 2013 in Jacobina und Bahia, Brasilien, jeweils 450.000 männliche Moskitos (Aedes aegypti) freigesetzt, in der Hoffnung, dass damit Dengue Fieber ausgerottet oder doch zumindest in seiner Verbreitung reduziert werden kann. Eine Hoffnung, die – schon weil Tatsachen geschaffen wurden und Wissenschaftler nicht gerne die Verantwortung für ihr Tun übernehmen, wenn etwas schief geht – in etlichen wissenschaftlichen Beiträgen beschworen und mit einer Erfolgsmeldung zweifelhafter wissenschaftlicher Qualität gefeiert wurde.

Ein Blick in die englischsprachige Wikipedia gibt einen Eindruck davon:

Erfolg, Erfolg, Erfolg: Reduktion der Population von Aedes aegypti um 95%, 80%, 79% … man fühlt sich fast an eine andere “medizinische Intervention” erinnert. Indes, im Jahr 2019 erschien eine Studie, die viel Salz in die bislang so gut verdauliche Erfolgs-Suppe des britischen Unternehmens geschüttet hat, das mittlerweile vom US-amerikanischen Unternehmen Intrexon erworben worden war:

Evans, Benjamin R., Panayiota Kotsakiozi, Andre Luis Costa-da-Silva, Rafaella Sayuri Ioshino, Luiza Garziera, Michele C. Pedrosa, Aldo Malavasi, Jair F. Virginio, Margareth L. Capurro, and Jeffrey R. Powell (2019). Transgenic Aedes aegypti mosquitoes transfer genes into a natural population. Scientific reports 9(1): 13047.

Erinnern Sie sich noch an die medizinische Intervention, die in Deltoid-Muskeln gespritzt, mit dem Versprechen gespritzt wurde, dort stationär zu bleiben, bei der sich herausgestellt hat, dass sich die Säfte überall im Körper verbreiten, nur eines nicht tun, stationär zu bleiben?

Nun, mit den genetisch veränderten Oxitec Aedes aegypti verhält es sich genauso. Zum einen stirbt der Nachwuchs nicht, wie erwartet. Zum anderen überleben die Weibchen nach der Forpflanzung mit den genetisch veränderten Männchen deutlich länger als erwartet und können sich mit anderen Männchen, die nicht genetisch verändert wurden, weiter fortpflanzen. Und all das führt dazu, dass die Forscher um Bejamin Evans eine neue Art von Mücke, von Aedes aegypti gefunden haben, eine Mischung aus kubanischer, mexikanischer und brasilianischer Stechmücke, die bis dato unbekannt. Denn: Oxitec hat seine gentechnisch veränderten Aedes aegypti auf Basis kubanischer aedes aegypti, die in Mexiko weiter gezüchtet wurden, entwickelt und in Brasilien ausgesetzt. Und: Diversität! Brasilien wurde so zum melting pot für Aedes aegypti mit kultureller Stechmücken-Diffusion, wenn man so will:
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“The three populations forming the tri-hybrid population now in Jacobina (Cuba/Mexico/Brazil) are genetically quite distinct, very likely resulting in a more robust population than the pre-release population due to hybrid vigor.”

Die Autoren schreiben weiter, ihre Forschung

“provides clear evidence that portions of the transgenic strain genome have been incorporated in the target population. Evidently, the viable hybrid offspring between the release strain and the Jacobinia population are sufficiently robust to be able to reproduce in nature.”

Das schreiben die Autoren um Evans und natürlich wurde dem von Unternehmensseite und von Seiten der Wissenschaftler, die so begeistert von der neuen Möglichkeit, Einfluss auf das Leben anderer zu nehmen, sind, dass sie ganz vergessen haben, die Methode der Wissenschaft, ausgehend von Zweifel anzuwenden, widersprochen.

Indes, mit der Wahrheit ist das so eine Sache: Sie trotzt dem Widerspruch.

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Und so meldet ProMed für dieses Jahr einen massiven Ausbruch von Dengue Fieber in Brasilien, der den der letzten beiden Jahre noch um einiges übersteigt. Um das Ganze richtig einzuordnen: Wir befinden uns im Jahr 10 nach der Freisetzung von Millionen Oxitec OX513A-Aedes aegypti, die eine Reduktion der Verbreitung von Dengue Fieber in Brasilien zur Folge haben sollte. Das Gegenteil ist der Fall:

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512.000 an Dengue-Fieber Erkrankte, 425 daran Verstorbene, ein wöchentliches Fall-Wachstum von 314%, und Brasilien hat den medizinischen Notstand ausgerufen. Wie dramtisch die Situation derzeit ist, zeigt die folgende Abbildung, die wir beim Gesundheitsministerium Brasiliens entliehen haben. Sie zeigt die Entwicklung der Dengue-Fälle für 2024 im Vergleich zum Vorjahr, das ebenfalls bereits ein Jahr war, in dem  Brasilianer von Dengue Fieber geplagt wurden.

Quelle: Ministério da Saúde

Erfolg, Erfolg, Erfolg.

Um den Erfolg richtig genießen zu können, bevor es dann vollständig unappetitlich wird, weil wir auf die Rolle, die Bill Gates in diesem Zusammenhang gespielt hat und weiterhin spielt, eingehen, ein paar Worte zu Dengue Fieber:

Quelle

Dengue Fieber wird von Tigermücken Aedes Aegypti Stechfliegen übertragen. Eine Tigermücke ist aber nur dann fähig, Dengue-Fieber zu übertragen, wenn sie selbst zum Träger des Mitglieds der Gruppe der Flaviviren geworden ist, die Dengue-Fieber auslöst.

Wie es genau zum Dengue Fieber kommt, ist bislang unklar. Ein Mittel oder einen ERPROBTEN Impfstoff gegen Dengue-Fieber gibt es entsprechend nicht. Dengue Fieber endet dann, wenn es sich zu einer schweren Infektion entwickeln kann, in rund 20% der Fällen mit dem Tod des Infizierten. Die Mortalitätsrate ist also hoch, wenngleich nur die wenigsten Fälle von Dengue-Fieber zum schweren Fieber werden.

In „normalen“ Fällen von Dengue-Fieber beträgt die Mortalität rund 1%. Um Dengue-Fieber übertragen zu können, muss eine Tigermücke das Virus in sich tragen. Dazu ist sie nur fähig, wenn sie einen infizierten Menschen gestochen/gebissen hat. Eine Tigermücke an sich ist, jenseits des Ärgernisses gestochen zu werden, also harmlos.

Und weiter geht es mit Bill Gates, einem derjenigen, die wo sie gehen und stehen, Unheil verbreiten.

Oxitec, das Unternehmen, dessen genetisch veränderte Stechmücken dazu beigetragen haben, dass es in Brasilien nun eine neue Mücke, Aedes aegypti ein Hybrid aus drei anderen Varianten von Aedes aegypti gibt, das robuster und wohl auch effizienter und damit gefährlicher im Übertragen von Dengue Fieber ist, es wurde von Bill Gates finanziert:

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Indes, das ist nur eine Quelle der Gates-Stechmücken. Eine andere Quelle nennt sich World Mosquito Program, eine Veranstaltung, die davon lebt, u.a. von der Bill und Melinda Gates Stiftung und dem US National Institute of Health finanziert zu werden, um weltweit Stechmücken, Aedes aegypti, die in diesem Fall mit dem Wolbachia-Bakterium, von dem wir oben berichtet haben, vorbehandelt wurden, freizusetzen.

Auch 2023 und 2024 in Brasilien:

image-1Wie es scheint, trägt die Freisetzung von Milliarden Aedes ägypti eher zur Verbreitung von Dengue Fieber als zu dessen Ausrottung bei.

Oder, die Verbreitung von Dengue Fieber durch Aedes aegypti ist Teil eines Geschäftsmodells, das Bill Gates mit MS-DOS, dann Windows entwickelt hat: Man verbreitet ein Betriebssystem, das eigentlich ein Virus ist und verkauft Schutz vor dem Virus als zusätzliches Programm bzw. stetigen Strom von Updates, die in regelmäßigen Abständen in neue Versionen desselben Virus münden.

Übertragen: Man sorgt mit genetisch oder sonstwie veränderten Aedes aegypti dafür, dass Dengue Fieber wieder weite Verbreitung findet, um dann mit … na mit was? Richtig, mit NEUENTWICKELTEN Impfstoffen dagegen vorzugehen. Wir stützen uns im weiteren Verlauf u.a. auf Recherchen eines unabhängigen Journalisten, der sich Star Boy Tarun nennt. Aber keine Sorge, wir haben geprüft, was er schreibt.

Quelle: Guardian

Eine Erkrankung, gegen die gestern noch kein Impfkraut gewachsen war, soll heute weggeimpft werden.
Erstaunlich.

image-1Der Impfstoff trägt den Namen “Odenga” und wird von dem japanischen Pharmaunternehmen Takeda hergestellt. Brasilien hat bereits angekündigt, 5,2 Millionen Dosen des Impfstoffs kaufen zu wollen. Eine interessante Wende im Kampf gegen eine Erkrankung, die mit den Gates-Mücken längst ausgerottet sein sollte, sich trotz oder wegen Gates-Mücken aber einer zunehmenden Verbreitung erfreut, genau in dem Moment, in dem der “Impfstoff” von Takeda seine Zulassung erhalten hat.

Ein Zufall.
Und nicht der letzte Zufall.

Bill Gates hat eine besondere Verbindung mit Takeda, wie Star Boy Tarun herausgearbeitet hat. Die Verbindung trägt den Namen Piper Trelstad, einst Vizepräsident für technische Entwicklung bei Takeda, heute “Head of Chemistry, Manufacturing and Controls” beim Bill&Melinda Gates Medical Research Institute.

Zweiter Zufall.
Nicht der letzte, denn Takeda ist natürlich, wie man sagen könnte, eines der Unternehmen, das mit rund 23 Millionen US-Dollar bereits in der Vergangenheit reichlich von Bill Gates’ Stiftung bedacht wurde, um einen “Polio-Impfstoff” zu entwickeln.

Dritter Zufall.
Ab drei Zufällen gibt es ein Muster.

Und natürlich ist das nicht der letzte Zufall, denn während Fliegen-Bill mit seinen Stechmücken u.a. Brasilien vor Dengue-Fieber retten will, ist der selbe Fliegen-Bill von seinen Mücken so wenig überzeugt, dass er Millionen in die Erforschung eines Impfstoffes gegen Dengue-Fieber steckt, einer davon, wird genau dann Marktreife erlangen, wenn Dengue Fieber einmal mehr und trotz oder wegen der Mücken von Fliegen-Bill weite Verbreitung gefunden hat:

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All das macht Bill Gates aus Altruismus und für “die Menschen”.

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Die Stechmücken-Saga von Fliegen-Bill ist mittlerweile eine Serie in mehreren Episoden, die sie hier nachlesen können:


tbc

 

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