Der Rückzug der Männer aus der Schule
Die Feminisierung der Schule ist ein Thema, das zumeist mit spitzen Fingern angefasst wird. Zwar sind manche Genderisten zwischenzeitlich (weil Sie einfach nicht mehr anders können) bereit zuzugestehen, dass die Anzahl weiblicher Lehrer an deutschen Schulen den Anteil männlicher Lehrer übersteigt, aber in welchem Ausmaß dies der Fall ist und was daraus folgt, ist bislang nur dann Gegenstand öffentlicher Diskussion , wenn es um die Frage geht, wer Schuld am schlechten Abschneiden von Jungen in der Schule ist. Um die Diskussion auf eine feste Datengrundlage zu stellen und das Ausmaß der Genderisten-Revolution, die derzeit in deutschen Schulen im Gange ist, deutlich zu machen, habe ich Daten des Statistischen Bundesamtes für die Schuljahre 1995/1996 und 2009/2010 für die Zusammensetzung der Lehrerschaft analysiert. Die Ergebnisse sind dramatisch.
So ist die Anzahl der voll- und teilzeitbeschäftigten Lehrer zwischen 1995/96 und 2009/10 von 726.319 auf 670.927 zurückgegangen. Dieser Rückgang ist ausschließlich auf männliche Lehrer zurückzuführen. Waren 1995/96 noch 264.492 männliche Lehrer im Schuldienst, so waren es 2009/10 nur noch 200.643, ein Rückgang von 24,14%, also um rund einem Viertel. Dagegen ist die Anzahl der Lehrerinnen gestiegen, und zwar von 461.827 im Schuljahr 1995/96 auf 470.284 im Schuljahr 2009/10 (und 1,83%). Mit den dargestellten Veränderungen geht eine markante Entprofessionalisierung des Lehrerberufes einher, die sich darin niederschlägt, dass vollbeschäftigte Lehrer immer seltener, teilzeitbeschäftigte oder auch nur stundenweise Beschäftigte dafür immer häufiger werden. Die folgende Abbildung stellt die Differenzen für die beiden Schuljahre und getrennt nach dem Geschlecht der Lehrer dar.
Wie man sieht, findet in deutschen Schulen nicht nur eine Umschichtung von männlichen auf weibliche Lehrer statt, die angestellten Lehrer sind auch seltener vollbeschäftigt. Wie die Abbildung darüber hinaus zeigt, scheiden vor allem vollbeschäftigte männliche Lehrer aus dem Schuldienst aus, was fast vollständig den höheren Anteil männlicher Lehrer an teilzeit und stundenweise beschäftigten Lehrern erklärt. Dass Männer auf dem Rückzug aus der Schule sind, zeigt die nächste Abbildung ganz deutlich, in der die Veränderungen zwischen den beiden betrachteten Schuljahren für vollzeitbeschäftigte männliche und weibliche Lehrer nach verschiedenen Schulformen dargestellt sind.
An Grund- und Hauptschulen ist der Anteil vollbeschäftigter männlicher Lehrer zwischen 1995/96 und 2009/10 um knapp 40% zurückgegangen. An anderen Schulformen sieht es kaum anders aus: Realschulen müssen heute mit 20.9%, Gymnasien mit 18.2%, integrierte Gesamtschulen mit 16.3% und Förderschulen mit 12.8% weniger vollbeschäftigten männlichen Lehrern auskommen. Dagegen hat sich der Anteil vollbeschäftigter weiblicher Lehrer an fast allen der betrachteten Schulformen erhöht.
Dem Rückzug vollbeschäftigter männlicher Lehrer entspricht ein Bedeutungszuwachs der teilzeitbeschäftigten Lehrer. Mit Ausnahme von Grund- und Haupschulen ist der Anteil teilzeitbeschäftigter Lehrer an allen Schulformen gestiegen und mit rund 116% and Gymnasien am stärksten ausgefallen.
Dass vollzeitbeschäftigte männliche Lehrer an deutschen Schulen bald seltenheitswert haben und dass mit diesem Rückzug eine Entprofessionalisierung einhergeht, zeigt die letzte Abbildung in der die prozentualen Unterschiede für stundenweise beschäftigte männliche und weibliche Lehrer dargestellt sind. Die zum Teil erheblichen prozentualen Zuwächse stundenweise beschäftigter Lehrer vor allem an Realschulen, Gymnasien und integrierten Gesamtschulen lassen für die Qualität der deutschen Schulausbildung nichts Gutes erwarten. An weiterführenden Schulen wird offensichtlich der Rückzug vollzeitbeschäftigter männlicher Lehrer verstärkt durch den Einsatz von studenweise beschäftigten und entsprechend motivierten (und qualifizierten?) Lehrern zu kompensieren versucht – das kommt dem Versuch gleich, den fehlenden Computerspezialisten bei der NASA durch den Einsatz von ABM-Kräften zu kompensieren – Fehlschlag vorprogrammiert!
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Hey, jeden zweiten Tag ein neuer Top-Artikel! Sogar mit Grafiken.
Da ich selbst blogge, weiß ich wie arbeitsintensiv das ist.
Respekt.
Lob und Dank auch von mir. Selbst meine feministisch angehauchte Frau, die meine “maskulistischen” Anwandlungen überaus kritisch verfolgt, ist beeindruckt von der Dramatik dieser Entwicklung zur männerfreien Schule.
Gerd L.
Ich habe irgendwo gelesen, dass einer der Gründe, warum es kaum männliche Lehrer gibt, die Angst vor falschen Vergewaltigungsanschuldigungen ist.
Also ein paar Mädels wollen bessere Noten und gehen zum Lehrer und sagen “Gute Noten oder Vergewaltigungsvorwurf!”
Gibt es dazu Studien/Statistiken?
Typischer Fall für eine Dunkelfeld-Studie. Immer mit Vorsicht zu betrachten. (Ironieschalter an) Auf sowas verstehen sich aber gestandene Genderforscherinnen sowieso besser.
Gerd L.
Tolle Arbeit,
beängstigende Aussichten.
Schlimme Gesamtzahl:
470.28400 / (470.28400 + 200.64300) = 70,1% Lehrerinnen
und nur noch 29,9% LehrER!!!
Im femizentrierten Unrechtsstaat wird der junge Mann im Unterricht schon früh an seine Unterlegenheit herangeführt, sprich unterdrückt.