EU-Regulation: Intelligenz an Hochschulen nicht mehr notwendig
Passend zum letzten Post, direkt von der Technischen Universität München:
„Mit der EU-Richtlinie 2016/2102 werden weitere Schritte in Richtung von mehr Barrierefreiheit in digitalen Medien vollzogen. Seit dem 23. September 2018 müssen alle öffentlichen Stellen ihre digitalen Angebote schrittweise barrierefrei, das heißt für alle Menschen – unabhängig von ihren körperlichen und geistigen Fähigkeiten – zugänglich machen. Dies betrifft insbesondere auch Hochschulen.”
Damit die TU-München ihrer Verantwortung, alle Angebot so zu gestalten, dass sie auch von geistigen Tieffliegern verstanden werden, gerecht wird, gibt es eine Informationsveranstaltung:
“Liebe Lehrende,
Liebe Moodle-Managerinnen und -Manager,seit dem 23.9.2018 müssen alle öffentlichen Stellen ihre digitalen Angebote schrittweise barrierefrei, das heißt für alle Menschen – unabhängig von ihren körperlichen und geistigen Fähigkeiten – zugänglich machen. Hintergrund hierfür ist die EU-Richtlinie 2016/2102.
Dies betrifft insbesondere auch die Lernmaterialien, für die Sie als Lehrende/r bzw. als Moodle-Managerin/-Manager Ihrer Einrichtung verantwortlich sind.
Am 11. April möchten wir Sie über diese Richtlinie informieren und Ihnen Hilfestellungen zur digitalen Barrierefreiheit beim Thema Lehre geben.
Wir empfehlen, dass mindestens eine Lehrende/ein Lehrender pro Lehrstuhl/Institut sowie alle Moodle-Managerinnen/Moodle-Manager an dieser Veranstaltung teilnehmen.
Weitere Informationen zum Programm der Veranstaltung und zur Anmeldung finden Sie unter
https://wiki.tum.de/display/barrierefreiheitGerne dürfen Sie diese Information an Ihrer Einrichtung streuen. Das Thema digitale Barrierefreiheit ist auch für Forschende und für die Außendarstellung relevant. Wir freuen uns, Sie im April im Audimax begrüßen zu dürfen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Moodle-Team”
Was ist Moodle:
Moodle ist eine Software, mit der eine Lernplattform errichtet und gestaltet werden kann. Universitäten benutzen Moodle, um Lehrangebote online zu stellen, Kursmaterialen online zu präsentieren, Literatur online zu publizieren und zu vielem mehr, kein Wunder also, dass ein Leser von ScienceFiles, der an der TU-München unterrichtet, in blanker Verzweiflung schreibt: “Lehrende” müssen nun also ihre Angebote für alle Menschen (unabhängig von ihren geistigen Fähigkeiten…) zugänglich machen“.
Es lebe die höhere Bildung!
In der verquasten Sprache der EU-Direktive liest dieser Unsinn übrigens und ganz ohne Barrierefreiheit, wie folgt
Artikel 1:
(1) Im Hinblick auf die Verbesserung des Funktionierens des Binnenmarkts ist der Zweck dieser Richtlinie die Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten zu den Barrierefreiheitsanforderungen für die Websites und mobilen Anwendungen öffentlicher Stellen, damit diese Websites und mobilen Anwendungen für die Nutzer, insbesondere für Menschen mit Behinderungen, besser zugänglich gestaltet werden.
Artikel 4:
Die Mitgliedstaaten stellen sicher, dass öffentliche Stellen die erforderlichen Maßnahmen treffen, um ihre Websites und mobilen Anwendungen besser zugänglich zu machen, indem sie sie wahrnehmbar, bedienbar, verständlich und robust gestalten.
Artikel 7:
(1) Die Mitgliedstaaten stellen sicher, dass öffentliche Stellen eine detaillierte, umfassende und klare Erklärung zur Barrierefreiheit über die Vereinbarkeit ihrer Websites und mobilen Anwendungen mit dieser Richtlinie bereitstellen und diese regelmäßig aktualisieren. Bei Websites wird die Erklärung zur Barrierefreiheit in einem zugänglichen Format unter Verwendung der in Absatz 2 genannten Mustererklärung zur Barrierefreiheit bereitgestellt und auf der entsprechenden Website veröffentlicht.
Nicht zu vergessen Artikel 8:
(2) Die Kommission erlässt Durchführungsrechtsakte zur Festlegung einer Methode für die Überwachung, ob Websites und mobile Anwendungen den Barrierefreiheitsanforderungen gemäß Artikel 4 genügen. Diese Methode muss transparent, übertragbar, vergleichbar, reproduzierbar und leicht zu handhaben sein. Diese Durchführungsrechtsakte werden gemäß dem Prüfverfahren nach Artikel 11 Absatz 3 erlassen. Die Kommission nimmt den ersten Durchführungsrechtsakt spätestens am 23. Dezember 2018 an.
Dummerweise sind Hochschulen zumeist „öffentliche Stellen“.
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Michael Klein
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“Wissenschaftliche Texte einfacher schreiben.” Na dann mal los. Als Diplom-Mathematiker (Saarbrücken 1961) freue ich mich auf derartige Texte im Gebiet der höheren Mathematik, die ” für alle Menschen – unabhängig von ihren körperlichen und geistigen Fähigkeiten – zugänglich gemacht” sind.
Vielleicht lässt sich ja damit der Anteil nicht-cis-hetero&weißer Männer in dem Fach erhöhen?
Die gibt es dann in Form von Comics.
Ich freu mich schon auf Vorlesungen in einfacher Sprache. Es gibt sicher Fächer, da würde das Niveau der student_innenX haben:
Alle großen Lebewesen kennen Männlein und Weiblein. Der Mensch ist auch ein solches Lebewesen. So wie Elefanten, Hunde, Katzen oder Affen.
Alle Männlein und Weiblein unterscheiden sich bei den großen Lebewesen.
Männlein und Weiblein können immer manches besser, manches schlechter. Das hat sich über Tausende von Jahren so ergeben, weil es vorteilhaft war.
Wenn sie nicht dumm sind, machen sie dann immer das, was sie halt besser können. Das nennt man “Rolle”. Damit sind übrigens Sachen gemeint, die es braucht. Um was zu essen zu besorgen, muss man essen besorgen. Auch wenn man m Beispiel der beste Nasenbohrer der Welt ist. Es braucht keine Nasenbohrer auf der Welt.
Männlein und Weiblein müssen auch zusammen kommen, damit sie nicht aussterben.
Wenn sie zusammen kommen, dann können sie sich prima ergänzen. Das ergibt einen Vorteil in der Partnerschaft. So stirbt man nicht aus.
Gleiches gilt für die Gesellschaft. Damit die gut funktioniert, braucht es viele Leute, die sich zusammen tun und wo jeder das macht, was er am besten kann – und was gebraucht wird. So entsteht Wohlstand.
Nur wer doof ist, macht Sachen, die er nicht besser kann als andere.
Nur wer doof ist, ist neidisch auf die, die andere Sachen besser kann, statt auf die Sachen stolz zu sein, die er selber besser kann.
Nur wer doof ist, macht Sachen, die die Gesellschaft nicht braucht.
Nur wer doof ist, sorgt dafür, dass nicht jeder das macht, was er am besten kann.
Wo viele solche doofe sind, dann stirbt man aus.
Wo viele solche doofe das Sagen haben, geht die Gesellschaft den Bach runter. Dann leiden am Ende alle Hunger und viele sterben. Das nennt man in der Regel Sozialismus.
Eine neue Art von Sozialismus ist Genderismus.
Da wird auch nicht geschaut, wer was am besten kann.
Da schaut man nur, welche Rolle jemand im Bett beim Liebemachen hat und sagt dann, das in jeder hochbezahlten Berufsgruppe all diese Bettrollen vorkommen müssen. Also bei Professoren und Politikern und Firmenchefs und sowas.
Weil Liebemachen aber nix mit Politik oder Wissenschaft oder Firmenchefsein zu tun hat, kommen dann lauter doofe in solche Berufe. Also doofe Leute, die machen wollen, was andere viel besser könnten. Klar, die,wollen halt das viele Geld haben.
Wo viele solche doofe das Sagen haben, geht die Gesellschaft den Bach runter. Dann leiden am Ende alle Hunger und viele sterben. Deswegen ist Genderismus so was wie Sozialismus.
Sozialismus für Leute, die im Kopf nur Liebemachen haben und das für wichtiger halten als zum Beispiel Brotbacken.
Der echte Sozialismus hat wenigstens Brotbacken noch für wichtig gehalten. Hat halt nur versagt, genug Mehl beizuschaffen.
Na bitte – geht doch !
Gut gemacht, aber viele Sätze sind noch zu kompliziert. Nie mehr als 6 Worte. Keine Nebensätze.
Verflixte iPad tipperei. Ich bitte für die Tippfehler um Entschuldigung…
Danke Hans, Dein Kommentar ist der Hammer!
Dadurch wird’s Endprodukt auch nicht mehr schlimmer.
Na, endlich. Wissen-Schaft in leichter Sprache. Damit das Niveau dem Bunt-Blödel-Tum angepasst wird.
http://www.leichte-sprache.de/dokumente/upload/21dba_regeln_fuer_leichte_sprache.pdf
Nun eröffnet sich mir endlich, was ich mir unter dem Wort schönen Wort der Nordlichter – ‘Kuddelmuddel’ vorstellen kann – Moodle. Oder eben auch umgekehrt.
Ich denke, der Knackpunkt liegt in der offensichtlich neuen Auslegung von “barrierefrei”. Ich habe vor Jahren noch selbst die sog. BITV gelesen und für Behörden umgesetzt. Da bedeutete ” Barrierefreiheit” zu einen die technische Interoperabilität durch Einhaltung / Anwendung technischer Standards sowie die Berücksichtigung Körper(!)behinderter Menschen wie vor allem Blinden / Sehgeschädigten (durch Einhaltung technischer Standards, die Interoperabilität mit Messgeräten / Braille Zeilen) u.ä.. Von der inhaltlichen Anpassung an geistig schwache Leser war da noch keine Rede.
Ja nee, ist klar: Nur in einem barrierefreien Flachmaatenland werfen Zwerge lange Schatten.
Man kann jedoch davon ausgehen, daß bei einer Bedrohung immer mehr spezielle Barrieren errichtet werden, und zwar um die Flucht von Intelligenten, Leistungsträgern und Fleißigen mittels einer repressiven Verabschiedungskultur zu verhindern. Denken wir an immer eingeschränkteren Vermögenstransfer, an jahrelang nachhaltige Verfolgungsbesteuerung, an jedwede Tansportbeschränkungen oder auch nur an die Begrenzung der individuellen Aktionsreichweite über die staatliche Aufladestation im klimaneutralen eisernen Vorhang und schon haben wir eine Erklärung, warum es gerade so intensiv läuft wie es läuft.
Denn wenn die Ämtler, Dampfplauderer und Kassierer in der Zentrale der EUnuchen eines wissen, dann das:
“Ohne einen robusten Wirt kann man nicht saugen”
Hiermit melde ich mich als Lehrtextgestalter an der TU München an!
Was ist Klima?
„Menschen pusten Kohle in die Luft. In Luftform, nicht fest, dass man nicht sehen kann. Das ist gemein! Weil sie noch viel Geld damit verdienen. Dann geht alles kaputt in zwölfmal Weihnachten – Giraffen sterben in Afrika und Pinguine in unterer Arktis. Wenn wir Auto fahren brechen Feuerberge in islamischen Ländern aus und viele Menschen müssen fliehen: das ist Klima. Sie müssen zu uns kommen, auch wenn sie nicht wollen, da sie hier von Nazis verfolgt werden. Darum ist heute Freitag: auch Oma geht mit auf Kundgebung gegen gemeine Luftkohle.“