Margaret Thatcher: a Working Class Hero

Am Mittwoch, den 17. April findet die Trauerfeier für die am 8. April verstorbene frühere Premierministerin des Vereinigten Königreichs, Margaret Thatcher, statt. Wir zollen mit diesem Beitrag einer Frau Respekt, die die Welt zu einem besseren Platz gemacht hat.

Kaum jemand hat mehr für Arbeiter getan als Margaret Thatcher. Kaum jemand gibt ein besseres Rollenmodell für Frauen in Führungspositionen ab als Margaret Thatcher. Dennoch ist Margaret Thatcher bei “Linken” und Feministen nicht beliebt. Warum?

margaret-revolutionary-ch4Gestern Abend hat Channel 4 eine Dokumentation über Margaret Thatcher ausgestrahlt, die von Martin Durkin erstellt wurde. Die Dokumentation zählt zum besten, was wir bislang an Dokumentation gesehen haben. Wir haben die Dokumentation verlinkt und empfehlen sie den Lesern von ScienceFiles, die sich für das interessieren, was Margaret Thatcher geleistet hat, was vermutlich in erheblichem Widerspruch zu dem steht, was in Deutschland über Thatcher kolportiert wird. [Leider gibt es vor der Dokumentation vier Werbespots, durch die man sich durchsitzen muss, aber das Warten lohnt sich!]

In der Ankündigung der Dokumentation hieß es, dass Martin Durkin seine “radikale” These präsentiere, dass nämlich Margaret Thatcher ein Revolutionär der Arbeiterklasse gewesen sei. Als zwei Akademiker, die der Arbeiterklasse entstammen, können wir dazu nur sagen, dass die These alles andere als radikal ist:

  • Margaret Thatcher hat die Macht der britischen Gewerkschaften gebrochen und dafür gesorgt, dass Arbeiter ihr Leben nicht entlang dem ausrichten müssen, was Gewerkschaftsführer in ihrer herablassenden Hochnäsigkeit als für sie richtig und angemessen deklariert haben. Sie hat Gewerkschaften demokratisiert, in dem sie z.B. die Befragung von Mitgliedern zur Voraussetzung für Streiks gemacht hat.
  • Margaret Thatcher hat die am Boden liegende britische Wirtschaft in weniger als 5 Jahren von einer ineffizienten Planwirtschaft in eine hocheffiziente und freie Marktwirtschaft transformiert, die dem Vereinigten Königreich vor und nach Thatcher nicht mehr erreichte Wachstumsraten beschert hat.
  • Margaret ThatcherMargaret Thatcher hat Menschen aus der Arbeiterklasse die Möglichkeit gegeben, Wohneigentum zu kaufen, eine Möglichkeit, die ihnen von ihren angeblichen Vertretern in Gewerkschaften und bei Labour durch die Nationalisierung von Hauszuteilung und Hausbau vorenthalten wurden. Heute wohnen zwei Drittel der Briten im eigenen Haus.
  • Durch die Privatisierung von British Gas, British Airways und einer Reihe weiterer Staatsunternehmen, die in der Zeit der Planwirtschaft unter Labour nichts anderes waren als Zuschussbetriebe in roten Zahlen, hat Margaret Thatcher dafür gesorgt, dass die entsprechenden Unternehmen eine ganz neue Erfahrung teilen konnten: Gewinn.
  • Gleichzeitig gab die Privatisierung Arbeitern die Gelegenheit, Anteile an Unternehmen zu erwerben, was dazu geführt hat, dass die Aktien der entsprechenden Unternehmen sich bis heute zu großen Teilen im Streubesitz über die gesamte englische Gesellschaft hinweg befinden.
  • Die mit der Öffnung der Finanzmärkte verbundenen Möglichkeiten haben es vielen Arbeitern erlaubt, ihr eigenes Unternehmen zu gründen und sozial aufzusteigen. Auch dies ist ein Verdienst von Margaret Thatcher.

Dies sind nur einige Beispiele für die Emanzipation der Arbeiterklasse unter Margaret Thatcher. Und weil Thatcher den Linken die Wähler genommen hat, die sie fest als ihre Stammwähler eingeplant haben, als Verfügungsmasse, auf die man fest setzen kann, ist Thatcher bis heute vielen Linken, Führern von Labour und Gewerkschaften oder Angehörigen der Mittelschicht, die sich aus unerfindlichen Gründen als “links” ansehen, verhasst. Sie haben es bis heute nicht verkraftet, dass Thatcher einfach Arbeiter in die Lage versetzt hat, Schmied ihres eigenen Glückes zu sein.

Diese Freiheit und Emanzipation von Arbeitern passt nicht in die ideologische Welt einer linken Mittelschicht, deren ganzes Bestreben darauf ausgerichtet ist, Arbeiter nur nicht aufsteigen zu lassen und sie vor allem unmündig im Hinblick auf ihre eigenes Leben, sei es in Arbeit, Ausbildung oder in der Rente zu halten. Insofern hat Thatcher die Mimikry linker Befreiung “der Arbeiterklasse” für alle sichtbar gemacht, die linken Funktionäre blosgestellt als das was sie sind, Oligarchen, die darüber wachen, dass die Arbeiterklasse unmündig gehalten wird. Nirgends wird dies so deutlich wie am Beispiel von Neil Kinnock, der von 1983 bis 1992 Labour geführt hat. Er ist bis heute nicht darüber hinweggekommen, dass ihn Margaret Thatcher links überholt hat und die Arbeiter, die er in ewiger Abhängigkeit von Labour gesehen hat, emanzipiert und zum Herrn ihres eigenen Lebens gemacht hat. Die Sequenzen des Interviews mit Neil Kinnock in der Dokumentation sind entsprechend sehr aufschlussreich.

Warum ist Margrat Thatcher eigentlich nicht zur Ikone des Feminismus avanciert? Ständig wird uns erzählt, wie wichtig z.B. eine Frauenquote ist, denn es würden Frauen z.B. in der Position eines CEO oder als Mitglieder im Aufsichtsrat benötigt, da von diesen Frauen eine Vorbildfunktion für andere Frauen ausginge: Sie seien “Role Model” für andere Frauen. Schon seltsam, dass bei allem Gerede über ein Role Model, das vorhandene Role Model “Thatcher” von Feministen nicht reklammiert wird. Dies mag an Zitaten wie dem folgenden liegen:

I don’t want to get into a position when we have women (in senior roles) because they’ve women, we want to have women because they are able and as well equipped as men and sometimes better (Margaret Thatcher).

Daran, dass Fähigkeit und Leistungsfähigkeit eine individuelle Eigenschaft sind, die nichts mit Geschlecht zu tun haben, hat Thatcher nie einen Zweifel gelassen, denn die Verleugnung von Leistungsunterschieden, das Ersticken von Individualität waren gerade die Merkmale des Sozialismus, die ihr am meisten abgelehnt hat und vermutlicht ist es diese Ablehnung Thatchers des Sozialismus und all seiner Auswüchse, die sie für Feministen nicht benutzbar macht.

youtube=http://www.youtube.com/watch?v=VSrEpMYYpUs

Anscheinend ist das Video in Deutschland nicht durch die Zensur gelangt. Der direkte Link zu YouTube für die Nutzer, die sich mit Proxis auskennen:

Margaret – Death of a Revolutionary

Die Dokumentation findet sich auch dirket bei Channel 4:

Margaret Death of a Revolutionary

Ein paar Informationen zur Dokumentation von Martin Durkin, dem Macher der Dokumentation

Mittlerweile hat wohl die Zensur zugeschlagen.
Ein Ort, an dem die Dokumentation von Martin Durkin noch zu finden ist:


 

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