Sykophanten für das Land: Muster-Ausschreibung für Universitäten

Eine Vielzahl von wissenschaftlichen Publikationen lehrt das Grauen: Die völlige Unkenntnis der Verfasser darüber, was Wissenschaft und wissenschaftliches Arbeiten eigentlich umfasst, die Tatsache, dass immer mehr vermeintlich wissenschaftliche Beiträge sich als politisch korrektes Wiederkäuen politisch korrekter, von politischen Akteuren vorgegebener Inhalte entpuppen, und vor allem, die völlige Unkenntnis vieler Verfasser über ihre eigene Unkenntnis, verbreitet eine Form von Wissenschaftsterror, von der man sich nur schwer erholt.

miscatonic universityHinzu kommen die Versuche, wie sie z.B. aus dem BMBF kommen und z.B. im Rahmen des Professorinnenprogramms betrieben werden, in täuschender Absicht und hinter Floskeln versteckt, Wissenschaft mit Personen zu infiltrieren, die aufgrund eigener Leistung nicht einmal in die Nähe eines Lehrstuhls gelangt wären, weshalb man sie entsprechend fördern und aussichtsreiche Bewerber diskriminieren muss.

Das, was manche Inhaber wissenschaftlicher Positionen produzieren, und der direkte Einfluss, den Ministerien auf deutsche Hochschulen nehmen, lässt nur einen Schluss zu: Ziel ist die Entprofessionalisierung der Universitäten, deren Durchsetzung mit Personen, die nicht willens und nicht in der Lage sind, eigene und vor allem von der Vorgabe des politisch Korrekten abweichende Ideen zu formulieren und die selbst dann, wenn sie es wären, nicht über die Fähigkeiten und Kompetenzen verfügten, sie umzusetzen, ist Teil einer intendierten Zersetzung deutscher Universitäten. Sie wird von politischen Akteuren betrieben, um sich vor Kritik und Widerstand zu schützen, der angesichts zunehmender Verteilungskämpfe um knappe Ressourcen zu erwarten ist, und wenn man auf die Beiträge wissenschaftlicher Positionsinhaber blickt, so muss man feststellen, die entsprechenden Versuche sind schon weit vorangeschritten.

Und dies trotz der Rücksicht, die z.B. Vertreter des BMBF immer noch auf Dinge wie Wahrheit, Informationsgehalt oder gar Anstand zu nehmen müssen glauben, ein Glaube, der sich z.B. darin niederschlägt, dass im Rahmen des Professorinnenprogramms eine Vielzahl von kunstvoll-geschaffenen Begrifflichkeiten benutzt werden muss, um die Wahrheit, dass das Professorinnenprogramm offene Diskriminierung von Männern darstellt, zu verschleiern.

Um Ministerien von der Last, die mit dem Versuch der Täuschung einhergeht, zu befreien und wissenschaftlichen Positionsinhabern die Last, Legitimation des politisch Korrekten in wissenschaftliche Floskeln verpacken zu müssen, zu nehmen, haben wir uns entschlossen, einen Ausschreibungtext der Zukunft für ein Institut der Zukunft zu entwickeln, das dem Problem der Täuschung der Öffentlichkeit endlich und mit Systematik zu Leibe rücken wird.

 

HU-BerlinDie Humboldt-Universität Berlin gehört zu den wichtigsten Universitäten am Standort Berlin und profitiert nicht nur von ihrer räumlichen Nähe zu deutschem Bundestag und Ministerien. Das neugegründete Leopold Gutterer Institut für angewandte politische Legitimationsforschung wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF), des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sowie der Stadt Berlin finanziert. Es soll zu einem der führenden Kompetenzzentren Europas für die Aufbereitung und Darbietung von richtiger Information ausgebaut werden.

Zu diesem Zweck ist die

Genrikh Yagoda Gründungsprofessur für politische Divulgation (W3)

zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen.

Die Hauptaufgabe des zukünftigen Lehrstuhlinhabers/der zukünftigen Lehrstuhlinhaberin wird in der Begleitung des Aufbaus des Leopold Gutterer Instituts für angewandte politische Legitimationsforschung bestehen. Neben der Gründungsprofessur sind weitere drei Professuren am Institut vorgesehen, die sich weiteren Teilaspekten der politischen Kommunikation, unter besonderer Berücksichtigung von Auswahl und Darbietung der richtigen Information widmen. Vom Stelleninhaber/der Stelleninhaberin wird weiter erwartet, dass er/sie sich in Lehre und Forschung für das Thema der richtigen politischen Kommunikation engagiert. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Referent_innenRat (ehemals AStA) der Humboldt-Universität ist zu diesem Zweck sinnvoll und aus Gründen der Rekrutierung politischer Aktivisten zu begrüßen, um z.B. Veranstaltungen, die aus Sicht der richtigen Information bedenklich sind, durch Kundgabe der richtigen Information neu zu orientieren.

Der/die Stelleninhaber/in muss in der Benutzung statistischer Methoden ausgewiesen sein. Multivariate Verfahren wie logistische Regressionen oder Two-Way Cross-Random Effect Modelle müssen ihm von der Benutzung her vertraut sein. Mathematische Kenntnisse oder Erwägungen, die sich auf Reliabilität und Validität von statistischen Modellen beziehen, sind nicht erforderlich. Vielmehr werden vom Stelleninhaber/von der Stelleninhaberin moderne Methoden der Interpretation von Daten erwartet, die ihren Anfang nicht bei theoretischen Erwägungen, sondern bei der Idee der richtigen Information nehmen.

Weiter erwarten wir von Bewerbern/von Bewerberinnen, dass sie national wie international durch Publikationen in Fachzeitschriften ausgewiesen sind, die jedoch keinerlei kritische Resonanz und keinerlei kritische Aufmerksamkeit bei Fachkollegen ausgelöst haben. Erfolgreiche Bewerber/Bewerberinnen sollen ein Interesse am jungen Forschungsgebiet politischer Kommunikation der richtigen Information haben und sich durch ein entsprechendes gesellschaftliches Engagement ausweisen (Mitgliedschaften bei Antifa und Attac zum Zwecke der Netzwerkbildung im Hinblick auf Informationsgewinnung und offensiven Informationsverbreitung werden ausdrücklich ermutigt). Kenntnisse in Persuasionsforschung oder in assoziativen Techniken der Informationsaufbereitung sind von Vorteil.

Der/die Stelleninhaber/in sollte in der Lage sein, Vorgaben zur richtigen Information selbständig und weisungsgebunden umzusetzen. Zudem erwarten wir vom zukünftigen Stelleninhaber/von der zukünftigen Stelleninhaberin Kenntnisse in und eine Freude am spontanen Interpolieren, das nicht von eigenen Ideen beeinträchtigt wird. Vielmehr soll der zukünftige Stelleninhaber/die zukünftige Stelleninhaberin gewandt sein, in der Kunst, die Ideen anderer zu adaptieren, zu entstellen und durch eigene Forschung ad absurdum zu führen.

Wir bieten die Möglichkeit, beim Aufbau des Leopold Gutterer Institut als Ansprechpartner/Ansprechpartnerin für die Presse mitzuwirken, ohne dabei für die getroffenen Entscheidungen verantwortlich sein zu müssen. Wir bieten eine interessante Tätigkeit, die Kompetenzen und Fähigkeiten im Umsetzen vorgegebener Entscheidungen verlangt. Dabei steht die Entwicklung diverser Kommunikationsformen, die auf mehreren Wegen die Übermittlung derselben richtigen Information gewährleisten, im Zentrum der fordernden Tätigkeit. Redaktionelle Tätigkeiten, wie z.B. die Anpassung veralteter Schriften an das moderne und richtige Denken, sind Bestandteil der Arbeit, die vom Stelleninhaber/von der Stelleninhaberin erwartet wird. Kenntnisse im Erstellen so genannter “abridge versions”, in denen falsche Informationen weggelassen und richtige Informationen eingefügt werden, sind von Vorteil.

Die Finanzierung der Stelle erfolgt aus den Mitteln des BMBF. Die Stelle ist unbefristet. Bewerber dürfen das 52. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Bei gleicher Eignung werden Bewerber vorgezogen, deren visueller Eindruck keinerlei Anzeichen auf eine vorhandene Individualität vermittelt.

Bewerbungen senden Sie bitte unter Einschluss der üblichen Bewerbungsunterlagen und unter dem Stichwort „Genrikh Yagoda“ an das Bundesministerium für Bildung und Forschung, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Hannoversche Straße 28-30, D-10115 Berlin.

Die Bewerbung von behinderten, weiblichen Bewerberinnen mit Kind wird ausdrücklich begrüßt.

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