Wir danken einem Leser für den Link auf eine Sendung im ZDF. Die Ankündigung der Sendung hat uns bereits deutlich gemacht, dass es nicht notwendig ist, diese Sendung anzusehen, es sei denn, man will reality TV gewürzt mit Mythologie betrachten und sich das Ganze als Erklärung für den Bildungsmisserfolg von Jungen auftischen lassen.
Der Mythos, an dem Katrin Wegner, die für die Sendung bei 37 Grad verantwortlich zeichnet, strickt, ist der Mythos des plötzlich Jungen befallenden Schulmüdigkeitsvirus. Dieses Virus ist, dem Ebola-Virus vergleichbar, ein fast wahllos zuschlagendes Virus, eine Geißel Gottes, das aus dem Nichts auf seine Opfer fällt. Die Phase der Inkubation ist unterschiedlich lang. Immer jedoch äußert sich das Virus in Schulmüdigkeit, elterlicher, meist alleinerziehend-elterlicher Verzweiflung. Im fortgeschrittenen Stadium sind die Befallenen nicht mehr zum Schulgang fähig, “Fehlzeiten werden immer länger” und am Ende steht: Schule schwänzen.
Da ist zum Beispiel Phillip (17): “Plötzlich … lassen Wissbegier und Motivation nach, seine Leistungen nehmen rapide ab, und er schwänzt nur noch den Unterricht”. Oder: Jakob – “Die Probleme des zwölfjährigen Jakob begangen ganz plötzlich in der Grundschule: Ständig saß er unter dem Tisch und zerriss die Arbeitsblätter, statt sie auszufüllen”.
Wir sehen, das Anti-Jungenbildungs-Virus sucht seine Opfer ohne Vorwarnung heim. Gestern noch saß Jakob am und nicht unterm Tisch, heute ist das anders. Oder Philip, er war “ein Überflieger” in der Schule, der ganz plötzlich eine Bruchlandung macht und als Folge lassen “Wissbegier und Motivation nach”. Ein weiterer Beleg für die Hinterhältigkeit des Anti-Jungenbildungs-Virus, das seine Opfer ganz plötzlich heimsucht.
Und wie bei Ebola, so ist auch beim Anti-Jungenbildungs-Virus eine Heilung kaum möglich. Bislang gibt es kein Gegenmittel, nicht einmal eine Vermutung darüber, wo das Virus seinen Wirt hat, von wo aus, es seine Opfer befällt. Entsprechend ist die Frage, die Katrin Wegner bei 37 Grad stellt: “Warum scheitern Jungs öfter?”, [schon weil der Bezug fehlt: … als Mädchen, … als Väter, …. als ZDF-Redakteure] bislang unbeantwortet. Das einzige, was wir wissen, der schulische Verfall, der bei manchen Jungen noch vor der Grundschule und im Rahmen der Einschulungsuntersuchung einsetzt, tritt plötzlich, unvorhergesehen und natürlich ohne Ursache in der Umgebung der Jungen auf.
Selbstverständlich tut die Umgebung der Jungen, die schulische Umgebung der Jungen, alles, was in ihrer Macht steht, um die Jungen auf ihrem Bildungsweg in gleicher Weise zu unterstützen wie die Mädchen. Es ist ein Rätsel! Tagein, tagaus gehen Jungen zur Schule und dann: ohne Vorankündigung schlägt das Virus zu. Ein Rätsel, das es sonst an keiner Stelle in der deutschen Gesellschaft, ja nicht einmal in der Weltgesellschaft gibt. Sonst gilt immer, dass eine Wirkung eine Ursache hat. Im vorliegenden Fall ist das anders, das fiese Anti-Jungenbildungs-Virus schlägt ohne Grund zu – einfach so, weil es etwas gegen Jungen hat, nicht etwa gegen Mädchen, nein, das Virus, es differenziert nach Geschlecht! Nicht einmal Ebola differenziert nach Geschlecht. Insofern haben wir es mit einem hoch-spezialisierten, schnell-wirksamen Virus zu tun, dass es in nur kurzer Zeit dazu bringt, Patienten, wie den 17jährigen Phillip, in einer Form aktuter Bildungsdemenz aus dem Gymnasium in die Hauptschule zu verfrachten.
Niemand weiß, wie es das tut, wie das Virus die Schulanbindung der befallenen Jungen beeinflusst. Erste Vermutungen, die Wegner hat, verweisen auf Stress und die Familie, auf fehlende Rollenbilder, weil Väter lieber arbeiten als sich um ihre Söhne zu kümmern, so wie sie das über Jahrhunderte lieber getan haben, ohne dass dieses fiese Anti-Jungenbildungs-Virus derart hinterhältig zugeschlagen hätte. Aber heute, im Deutschland des 21. Jahrhunderts ist das anders. Heute schlägt dieses Virus aus dem Nichts zu, heute ist es, aus seinem jahrhundertelangen Schlaf erwacht und wütet unter Jungen, die nur noch 45% der Besatzung von Gymansien stellen. Ein Kahlschlag von 10% gegenüber Mädchen und das in nicht einmal 20 Jahren. Ebola verblasst im Vergleich zum Anti-Jungenbildungs-Virus.
Auf ihrer Suche nach Ursachen für die Bildungsseuche unter Jungen hat Wegner sogar das Undenkbare gedacht und sich getraut, häretische Werke zu lesen, die eine Verbindung zwischen dem immer größer werdenden Anteil weiblicher Lehrer in Schulen und der immer intensiveren Art und Weise, in der das Anti-Jungenbildungs-Virus zuschlägt, herstellen. Das ist natürlich falsch, wie Wegner feststellt, die ihre früher gemachte Annahme fehlender Rollenbilder offensichtlich und per offenem Widerspruch verworfen hat, und zwar deshalb, weil “Neue Studien [nachweisen], dass Lehrerinnen nicht schuld sind am schlechten Abschneiden der männlichen Schüler”.
Kleiner Einschub: Es gibt natürlich nicht mehrere “Neue” und ungenannt bleibende Studien. Es gibt genau eine (siehe unten) für Deutschland, die mehrfach aufgetischt wurde und ihren Ursprung im Berliner WZB hat. Was zeigt, wie einfach es heutzutage ist, institutionellen Unsinn unter das (Journalisten-)Volk zu bringen und dabei gleich zu vermehren.
In der Mythologie ist bekanntlich kein Platz für Vagheiten. In Mythologien herrscht Wahrheit, alles hat seinen Platz und deshalb ist in Mythologien Wissenschaft, Sozialwissenschaft insbesondere, in der Lage zu beweisen, zu beweisen, dass Lehrerinnen nicht schuld sind. Dieser Gottesbeweis, erbracht von wackeren Helden wie diesen hier, die den Unterschied zwischen Benotung und Schulbesuch nicht kennen und nicht zu wissen scheinen, dass es einen Unterschied macht, ob man auf einer Hauptschule oder auf einem Gymnasium benotet wird. Wegen dieses Unterschieds ist die Vergabe von Noten nur insofern interessant als es erstaunlich ist, dass die gleichen Noten zuweilen sogar bessere Noten, die Jungen im Durchschnitt und im Vergleich zu Mädchen haben, dazu führen, dass weniger Jungen als Mädchen ein Gymnasium besuchen. Insofern muss man den vermeintlich beweisenden Studien dankbar sein, denn ohne die Naivität der entsprechenden Autoren, wäre nie deutlich geworden, dass Jungen trotz durchschnittlich besserer Noten, schlechter in Schulen abschneiden als Mädchen. Was uns zurückbringt zur Frage, warum ist das so?
Warum? Seit Wegner uns bei 37 Grad ihre Mythologie aufgetischt hat, wissen wir es: Wegen des Anti-Jungenbildungs-Virus, das Jungen befällt, das nichts mit Schulen und schon gar nichts mit Lehrerinnen zu tun hat, das auch im Elternhaus nur in Spuren zu finden ist und letztlich am Ende die selbe Ratlosigkeit hinterlässt, mit der man losgegangen ist. Was tun mit einem Virus, von dem man nichts weiß und vor allem nichts wissen will?
Oder will man doch? “Über 60 Prozent aller Jungen ab zehn besitzen eine Spielkonsole und sitzen mehr als viereinhalb Stunden täglich am Computer”, so weiß Wegner und damit ist klar: Das Virus wird durch die Computer übertragen. Warum sind wir nicht gleich darauf gekommen? Alle Welt spricht vom Computer-Virus. Unternehmen verdienen sich eine goldene Nase mit dem Erfinden von Viren und dem Verkauf entsprechender Anti-Viren-Programme. Und dennoch ist es nicht einmal der WHO in den Sinn gekommen, was Wegner hier durch phantatischen Journalismus aufgedeckt hat: Viren können zwischen Computern und Jungen übertragen werden.
Hervorragend! Die perfekte Erklärung für ein Problem, das man nicht lösen will: Jungen schneiden schlechter in der Schule ab, weil sie beim Spielen von Computerspielen, jedenfalls 60% von ihnen, von einem Anti-Jungenbildungs-Virus befallen werden.
Amen!
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Nja…. das Virus, das mich befiel und an einer rapiden Abnahme meiner schulischen Leistungen seinen Anteil hatte,nennt man wohl gemeinhin Pubertät. Das allerdings verhält sich geschlechtsneutral und befällt wohl alle.
Jein. Zunächst ist Pubertät bei Jungs oft gravierender als bei Mädchen, sodann hängt sehr viel davon ab, ob es Menschen gibt, die mt Pubertierenden umzugehen wissen – die Bedürfnisse von Jungs und Mädchen beginnen sich gerade in der Pubertät noch weiter auseinander zu entwickeln. Es ist für BEIDE Geschlechter gut, wenn dabei auf ihre jeweiligen Bedürfnisse geachtet wird und geschlechtsspezifisch auf sie eingegangen wird.
Das hat nicht primär etwas mit dem Geschlecht von Erzieherixen zu tun, aber gerade in dieser Lebensphase sind Verständigung UND KONFLIKT mit gleichgeschlechtlichen Autoritäten von besonderem Wert – die andersgeschlechtlichen sind deshalb nicht “schuld” an irgendwas, nur können sie schlecht ersetzen, was sie nicht sind.
„Zunächst ist Pubertät bei Jungs oft gravierender als bei Mädchen“
Dem möchte ich widersprechen. Meiner Erfahrung nach trifft das Gegenteil zu, zumindest im außerfamiliären Bereich.
Jungs werden in der Pubertät sehr sehr logisch und gnadenlos realistisch und dadurch geschickte und oft ebenbürtige Gesprächspartner bzw. Gesprächsgegner die nur Argumente akzeptieren und über deren Qualität selber entscheiden. Zudem ist es Jungs tendenziell eher egal was Lehrer über sie und ihre Lösungsstrategien denken, sie interessiert nur ob es richtig ist. Wenn ich als Lehrer z.B. in Mathe einen anderen Lösungsweg wünsche wird mindestens eine sehr gute Erklärung verlangt. Die Lehrerautorität wird nicht anerkannt solange der Sinn der Anweisung nicht akzeptiert wird. Das wird fälschlicherweise häufig als Renitenz oder pubertäres Gehabe interpretiert (unterstützt durch das übliche Imponiergehabe), ist aber eigentlich selbstständiges Denken.
Mädchen bleiben auch in der Pubertät tendenziell emotional sehr Abhängig von externen Meinungen und nehmen Lehrermeinungen oft wichtiger als die eigene. Das wird dann als reifer und vernünftiger interpretiert und daher eine „sanftere“ Pubertät unterstellt.
Die richtigen Pubertätssachen (wie emotionale Überreizbarkeit und Wutanfälle aus nichtigsten Anlässen oder Identitätssuche durch völlig Missglückte Outfit-Versuche) sind bei Mädchen häufiger und heftiger.
Man sollte nicht Schulkonformität mit „sanfter“ Pubertät oder gar Reife gleichsetzen. Das hat nichts mit einander zu tun, vielleicht sind es sogar Gegenteile.
“Seit Wegner uns bei 37 Grad ihre Mythologie aufgetischt hat, wissen wir es: Wegen des Anti-Jungenbildungs-Virus, das Jungen befällt, das nichts mit Schulen und schon gar nichts mit Lehrerinnen zu tun hat, das auch im Elternhaus nur in Spuren zu finden ist und letztlich am Ende die selbe Ratlosigkeit hinterlässt, mit der man losgegangen ist. Was tun mit einem Virus, von dem man nichts weiß und vor allem nichts wissen will?”
Ein sehr treffender Satz. Der wohl sogar auch allgemeiner gilt, d.h. nicht nur in Bezug auf Wegner.
Hierzu auch mögliche Erklärungen über den kürzlichen Artikel von Lucas Schoppe und dem Kommentar von Kai:
Ich kommentiere hier ja nur sehr wenig, da ich eine Weile lang probiert habe, auf Blogs, wo ich widersprechen kann (und will), genau das zu machen, um festzustellen, dass ich genauso mit meinem Kater reden könnte (dem dicken, nicht dem metaphorischen). Und mich daher daraufhin eingeschränkt habe, nur da zu kommentieren, wo ich etwas Gehaltvolles beitragen kann, was vor allem über den essentiellen Gehalt des Posts hinausgeht, was mir hier schwer fällt.
Wie mir die Rechtschreibkorrektur von Google/Wordpress/Wasweißich beibringt, bin ich als Junge auch ein Bildungsverlierer. Ich weiß nicht mal, dass “schwerfällt” zwei Wörter sind, geschweige denn “nichtmal”. Ich bin mir zwar sehr sicher, dass ich das korrekt gelernt habe, aber regelmäßige Änderungen von “Richtig” bevorzugen mitunter Menschen, die vorher “falsch” geschrieben haben.
Als ich mich selbständig gemacht habe, konnte ich das offenbar noch nicht mal richtig schreiben. Total verwunderlich, wie ich Geld verdienen kann, obwohl ich mich immer noch weigere, das “richtig” zu schreiben.
Aber gut, was ich heute beizutragen habe sind eine Anekdote und ein Comic. Für diejenigen, die die Anekdote ignorieren wollen, hier der Comic:
Nun zur Anekdote: Ich fand “Schule” immer öde, wenngleich einem da ja (“damals”) noch was beigebracht wurde – stellenweise. Irgendwann begann ich – man musste ja schließlich hingehen – aus Langeweile Bücher zu lesen. Das ging sehr lange gut, bis ein Mädel – zu ihrer Verteidigung: die (fast) Klassenbeste – zu ihrer eigenen Verteidigung auf das (4 Jahre andauernde) Genörgle der Lehrer, dass sie nur ihre (mit eher schlechten Noten gesegneten) Tischnachbarinnen “ablenken” würde, sie sich nicht auf den Unterricht konzentrieren würde und all das überhaupt furchtbar wäre, anbrachte, dass es ja offensichtlich niemanden stören würde, dass “andere Leute” eigentlich nur kontinuierlich Bücher lesen würden. Ich möchte ihr an dieser Stelle zugutehalten, dass sie die einzige Person im Raum war, die mich nicht ansah… und danach wurde Schule wirklich langweilig, zumindest bis zur Oberstufe und der Erkenntnis, dass sich in der Nähe ein Billardsalon befand. Letzteres war schlecht für meinen Abi-Schnitt (mein Mathelehrer war stocksauer auf meine Reaktion bzgl. “Wenn du nochmal fehlst, musst du in eine mündliche Nachprüfung” (die war “können wir das so vereinbaren, dass ich die einfach mache?”), und mein Physiklehrer (im Physiksaal konnte man architektonisch noch ordentlich lesen) nahm es auch nicht positiv auf, dass meine einzigen Beiträge daraus bestanden, ihm seinen Fehler zu erklären, wenn er ihm denn auffiel). Das waren 6 Punkte an einem Stipendium vorbei, aber egal… ich war ja nicht konform. Und was hat es mir gebracht? Mein Billard ist zwar noch passabel, aber ich habe auch nur einen Doktortitel wie die I., die von der oben erwähnten Dame zu sehr abgelenkt wurde. Und I. hat den in Chemie, nicht, wie ich, in einem von den “Laberfächern”.
Mein Abitur war 1999. Ich hatte keine Probleme und bekam sogar eine Auszeichnung für besondere Leistungen, auch wenn ich mittlerweile denke, dass ich die nur bekam, weil sie (schon damals) auch irgendeine Frau auszeichnen mussten und ich nicht derart schlecht war (Platz 7)… ja, ich war auf einer coolen, aber im Schnitt schlechten Schule. Ich hab danach meine Frau kennen gelernt, die zwar keine Auszeichnung für besonders schlechte Leistungen bekommen hat (Platz 3), aber (im Gegensatz zu mir) ihr Studium unter Regelstudienzeit und ihren Doktor in 2 Jahren geschafft hat.
Insofern möchte ich hier mal meine Meinung anbringen, dass bereits vor x (x>15) Jahren die Schulen weder Fähigkeiten noch sonstwas wertvolles praktisch beurteilt haben oder das rein theoretisch konnten. Als Beweis für meine These führe ich gerne meine Mutter, Grundschulrektorin (iR) an, die “Lesen durch schreiben” (weiterhin) total super findet. Und natürlich auch findet, dass die Mädchen immer “besser” waren als die Jungs, die sich immer nur “problematisch” gezeigt haben. Dass sie in Frührente ging, u.a., weil die Mädchen auch “problematisch” wurden, muss ich jetzt nicht erwähnen… weil… das ist ja total irrelevant.
Worauf zielt dein Kommentar jetzt ab? Der Hochbegabte, der nur in einer besonderen Schulform die richtige Behandlung findet? Ich habe den ZDF-Beitrag nicht gesehen, gehe aber davon aus, dass die Problematik exemplarisch an Durchschnittsschülern dargestellt wurde. Michael Klein sagt, die Perfomance-Abnahme von männlichen Schülern korreliere mit der zunehmenden Anzahl von weiblichen Lehrkräften. Die Performance-Abnahme hat ihre Ursache nicht in der Verachtung des Lehrbetriebs seitens unterforderter Schüler. Eine gute Anekdote wäre ein Beispiel aus deiner Jugend gewesen, wie schon vor x > 15 Jahren durchschnittlich begabte Jungen systematisch zu Underperformern gemacht wurden.
“Neue Studien weisen nach, dass Lehrerinnen nicht schuld am schlechten Abschneiden der männlichen Schüler sind. Vielmehr besteht ein Zusammenhang zwischen intensiver Computernutzung und schlechten Schulnoten.”
Aber warum klinken sie sich aus dem normalen (Schul)alltag aus und versinken in den virtuellen Computerwelten? Sie haben es satt, dass Leher.I.nnen ihren Bewegungs- und Forscherdrang immer als Störung des Unterrichts definieren, dass sie bei jedem kleinen Gerangel zur Schulpsycholog.I.n geschickt werden, um ihre Konflikte aufzuarbeiten. Sie wollen ihre Konflikte austragen und – leben! So wird ein Schuh draus.
Wie im Text schon angesprochen, sind diese angeblichen neueren Studien, das Papier nicht wert, auf das sie gedruckt wurden. Es gibt KEINE neueren Studien, die zeigen, dass die Nachteile von Jungen im Bildungssystem NICHT von Lehrerinnen verursacht werden. Es gibt derzeit genau einen Befund, der felsenfest und unverrückbar steht und der lautet: Je mehr Grundschullehrer weiblich sind, desto schlechter schneiden Jungen in der Schule ab.
Sorry, aber irgendwie ist doch der Kommentar von jck5000 eine typische moderne und akademische Studie. Viel geschrieben, Kern nicht getroffen, Aussagekraft eigentlich nicht wirklich vorhanden. Also ich werde daraus nicht schlau, was er eigentlich sagen wolle.
Wie dem auch sei, tatsächlich zeigen alle Symptomen der Jungs(gerade die, die von offener Seite gegen sie vorgebracht werden), dass ihnen gegenüber irgendwas schief läuft. Machen öfters blau, brechen früher ab, interessieren sich weniger dafür und haben nach dem Schulleben eher Schimpf und Schande für die Schule übrig.
Interessant ist es, weil die Berufswelt was ganz anderes über sie zu berichten weiß: Tätigen öfters Vollzeitjobs, machen auffällig mehr Überstunden, sind weniger krank, machen sich sogar vielmehr in ihrer Freizeit Gedanken um ihre beruflichen Aufgaben, sind auffallend viel mehr belastbarer. Erzielen in der Regel in der gleichen Zeit mehr Leistung… Diese Woche kam sogar heraus, dass sie doppelt so viel Gehalt erhalten als Frauen. Und das natürlich zum größten Teil auch verdient.
Männlichen Beamten sind erfolgreicher als weiblichen Beamten. Siehe dafür alleine die Statistik, wo Lehrerinnen und Lehrer tätig sind.
Unternehmer machen dreifach so viel Umsatz als Unternehmerinnen.
Wie kann es also sein, dass das fast universal bessere Geschlecht in der Ausbildung für allgemeines Wissen solche Versager sind?
Gut, jetzt kann man natürlich eine Verbindung mit dem Alter herleiten: Jungs sind zwischen 12bis 20 weit ihrer Belastbarkeit entfernt. Tatsächlich? Nö, auch hier sind die Jungs außerhalb der Schule völlig was anderes als das Schulsystem über sie zu berichten weiß. Sport, Musik, Forschung, Denksport(Schach, Matheturniere), Motorsport, Handwerkliches Geschick, etc. pp.
Nach meiner Erfahrung sind Jungs auch innerhalb der Schule hochgradig belastbar und Leistungsbereit, aber nur wenn die Belastung einen irgendwie gearteten Sinn ergibt. Wenn die Leistung nur darin besteht irgendwelche Gedanken hin und her zu schieben und zu beschreiben, dann geht Schule Jungs oft am A…… vorbei. Sobald es aber konkret etwas zu tun gibt (z.B. sich eine Problemlösung auszudenken) blühen die häufig richtig auf.
MEines Erachtens ist diese Sendung häufig ein Ärgernis. Sie ist nämlich subtil hochmanipulativ im Sinne der Vermittlung speziell protestantischer Ideologie. Calvin läßt schön grüßen. Man kann und erträgt alles, wenn man nur will.
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Nja…. das Virus, das mich befiel und an einer rapiden Abnahme meiner schulischen Leistungen seinen Anteil hatte,nennt man wohl gemeinhin Pubertät. Das allerdings verhält sich geschlechtsneutral und befällt wohl alle.
Jein. Zunächst ist Pubertät bei Jungs oft gravierender als bei Mädchen, sodann hängt sehr viel davon ab, ob es Menschen gibt, die mt Pubertierenden umzugehen wissen – die Bedürfnisse von Jungs und Mädchen beginnen sich gerade in der Pubertät noch weiter auseinander zu entwickeln. Es ist für BEIDE Geschlechter gut, wenn dabei auf ihre jeweiligen Bedürfnisse geachtet wird und geschlechtsspezifisch auf sie eingegangen wird.
Das hat nicht primär etwas mit dem Geschlecht von Erzieherixen zu tun, aber gerade in dieser Lebensphase sind Verständigung UND KONFLIKT mit gleichgeschlechtlichen Autoritäten von besonderem Wert – die andersgeschlechtlichen sind deshalb nicht “schuld” an irgendwas, nur können sie schlecht ersetzen, was sie nicht sind.
„Zunächst ist Pubertät bei Jungs oft gravierender als bei Mädchen“
Dem möchte ich widersprechen. Meiner Erfahrung nach trifft das Gegenteil zu, zumindest im außerfamiliären Bereich.
Jungs werden in der Pubertät sehr sehr logisch und gnadenlos realistisch und dadurch geschickte und oft ebenbürtige Gesprächspartner bzw. Gesprächsgegner die nur Argumente akzeptieren und über deren Qualität selber entscheiden. Zudem ist es Jungs tendenziell eher egal was Lehrer über sie und ihre Lösungsstrategien denken, sie interessiert nur ob es richtig ist. Wenn ich als Lehrer z.B. in Mathe einen anderen Lösungsweg wünsche wird mindestens eine sehr gute Erklärung verlangt. Die Lehrerautorität wird nicht anerkannt solange der Sinn der Anweisung nicht akzeptiert wird. Das wird fälschlicherweise häufig als Renitenz oder pubertäres Gehabe interpretiert (unterstützt durch das übliche Imponiergehabe), ist aber eigentlich selbstständiges Denken.
Mädchen bleiben auch in der Pubertät tendenziell emotional sehr Abhängig von externen Meinungen und nehmen Lehrermeinungen oft wichtiger als die eigene. Das wird dann als reifer und vernünftiger interpretiert und daher eine „sanftere“ Pubertät unterstellt.
Die richtigen Pubertätssachen (wie emotionale Überreizbarkeit und Wutanfälle aus nichtigsten Anlässen oder Identitätssuche durch völlig Missglückte Outfit-Versuche) sind bei Mädchen häufiger und heftiger.
Man sollte nicht Schulkonformität mit „sanfter“ Pubertät oder gar Reife gleichsetzen. Das hat nichts mit einander zu tun, vielleicht sind es sogar Gegenteile.
“Seit Wegner uns bei 37 Grad ihre Mythologie aufgetischt hat, wissen wir es: Wegen des Anti-Jungenbildungs-Virus, das Jungen befällt, das nichts mit Schulen und schon gar nichts mit Lehrerinnen zu tun hat, das auch im Elternhaus nur in Spuren zu finden ist und letztlich am Ende die selbe Ratlosigkeit hinterlässt, mit der man losgegangen ist. Was tun mit einem Virus, von dem man nichts weiß und vor allem nichts wissen will?”
Ein sehr treffender Satz. Der wohl sogar auch allgemeiner gilt, d.h. nicht nur in Bezug auf Wegner.
Hierzu auch mögliche Erklärungen über den kürzlichen Artikel von Lucas Schoppe und dem Kommentar von Kai:
http://man-tau.blogspot.de/2014/08/coke-contra-pepsi-oder-wozu-ist-nochmal.html?showComment=1409305829924#c2905739839436010429
Ich kommentiere hier ja nur sehr wenig, da ich eine Weile lang probiert habe, auf Blogs, wo ich widersprechen kann (und will), genau das zu machen, um festzustellen, dass ich genauso mit meinem Kater reden könnte (dem dicken, nicht dem metaphorischen). Und mich daher daraufhin eingeschränkt habe, nur da zu kommentieren, wo ich etwas Gehaltvolles beitragen kann, was vor allem über den essentiellen Gehalt des Posts hinausgeht, was mir hier schwer fällt.
Wie mir die Rechtschreibkorrektur von Google/Wordpress/Wasweißich beibringt, bin ich als Junge auch ein Bildungsverlierer. Ich weiß nicht mal, dass “schwerfällt” zwei Wörter sind, geschweige denn “nichtmal”. Ich bin mir zwar sehr sicher, dass ich das korrekt gelernt habe, aber regelmäßige Änderungen von “Richtig” bevorzugen mitunter Menschen, die vorher “falsch” geschrieben haben.
Als ich mich selbständig gemacht habe, konnte ich das offenbar noch nicht mal richtig schreiben. Total verwunderlich, wie ich Geld verdienen kann, obwohl ich mich immer noch weigere, das “richtig” zu schreiben.
Aber gut, was ich heute beizutragen habe sind eine Anekdote und ein Comic. Für diejenigen, die die Anekdote ignorieren wollen, hier der Comic:
http://erzaehlmirnix.wordpress.com/2014/08/25/frauenforderung/
Nun zur Anekdote: Ich fand “Schule” immer öde, wenngleich einem da ja (“damals”) noch was beigebracht wurde – stellenweise. Irgendwann begann ich – man musste ja schließlich hingehen – aus Langeweile Bücher zu lesen. Das ging sehr lange gut, bis ein Mädel – zu ihrer Verteidigung: die (fast) Klassenbeste – zu ihrer eigenen Verteidigung auf das (4 Jahre andauernde) Genörgle der Lehrer, dass sie nur ihre (mit eher schlechten Noten gesegneten) Tischnachbarinnen “ablenken” würde, sie sich nicht auf den Unterricht konzentrieren würde und all das überhaupt furchtbar wäre, anbrachte, dass es ja offensichtlich niemanden stören würde, dass “andere Leute” eigentlich nur kontinuierlich Bücher lesen würden. Ich möchte ihr an dieser Stelle zugutehalten, dass sie die einzige Person im Raum war, die mich nicht ansah… und danach wurde Schule wirklich langweilig, zumindest bis zur Oberstufe und der Erkenntnis, dass sich in der Nähe ein Billardsalon befand. Letzteres war schlecht für meinen Abi-Schnitt (mein Mathelehrer war stocksauer auf meine Reaktion bzgl. “Wenn du nochmal fehlst, musst du in eine mündliche Nachprüfung” (die war “können wir das so vereinbaren, dass ich die einfach mache?”), und mein Physiklehrer (im Physiksaal konnte man architektonisch noch ordentlich lesen) nahm es auch nicht positiv auf, dass meine einzigen Beiträge daraus bestanden, ihm seinen Fehler zu erklären, wenn er ihm denn auffiel). Das waren 6 Punkte an einem Stipendium vorbei, aber egal… ich war ja nicht konform. Und was hat es mir gebracht? Mein Billard ist zwar noch passabel, aber ich habe auch nur einen Doktortitel wie die I., die von der oben erwähnten Dame zu sehr abgelenkt wurde. Und I. hat den in Chemie, nicht, wie ich, in einem von den “Laberfächern”.
Mein Abitur war 1999. Ich hatte keine Probleme und bekam sogar eine Auszeichnung für besondere Leistungen, auch wenn ich mittlerweile denke, dass ich die nur bekam, weil sie (schon damals) auch irgendeine Frau auszeichnen mussten und ich nicht derart schlecht war (Platz 7)… ja, ich war auf einer coolen, aber im Schnitt schlechten Schule. Ich hab danach meine Frau kennen gelernt, die zwar keine Auszeichnung für besonders schlechte Leistungen bekommen hat (Platz 3), aber (im Gegensatz zu mir) ihr Studium unter Regelstudienzeit und ihren Doktor in 2 Jahren geschafft hat.
Insofern möchte ich hier mal meine Meinung anbringen, dass bereits vor x (x>15) Jahren die Schulen weder Fähigkeiten noch sonstwas wertvolles praktisch beurteilt haben oder das rein theoretisch konnten. Als Beweis für meine These führe ich gerne meine Mutter, Grundschulrektorin (iR) an, die “Lesen durch schreiben” (weiterhin) total super findet. Und natürlich auch findet, dass die Mädchen immer “besser” waren als die Jungs, die sich immer nur “problematisch” gezeigt haben. Dass sie in Frührente ging, u.a., weil die Mädchen auch “problematisch” wurden, muss ich jetzt nicht erwähnen… weil… das ist ja total irrelevant.
Worauf zielt dein Kommentar jetzt ab? Der Hochbegabte, der nur in einer besonderen Schulform die richtige Behandlung findet? Ich habe den ZDF-Beitrag nicht gesehen, gehe aber davon aus, dass die Problematik exemplarisch an Durchschnittsschülern dargestellt wurde. Michael Klein sagt, die Perfomance-Abnahme von männlichen Schülern korreliere mit der zunehmenden Anzahl von weiblichen Lehrkräften. Die Performance-Abnahme hat ihre Ursache nicht in der Verachtung des Lehrbetriebs seitens unterforderter Schüler. Eine gute Anekdote wäre ein Beispiel aus deiner Jugend gewesen, wie schon vor x > 15 Jahren durchschnittlich begabte Jungen systematisch zu Underperformern gemacht wurden.
“Neue Studien weisen nach, dass Lehrerinnen nicht schuld am schlechten Abschneiden der männlichen Schüler sind. Vielmehr besteht ein Zusammenhang zwischen intensiver Computernutzung und schlechten Schulnoten.”
Aber warum klinken sie sich aus dem normalen (Schul)alltag aus und versinken in den virtuellen Computerwelten? Sie haben es satt, dass Leher.I.nnen ihren Bewegungs- und Forscherdrang immer als Störung des Unterrichts definieren, dass sie bei jedem kleinen Gerangel zur Schulpsycholog.I.n geschickt werden, um ihre Konflikte aufzuarbeiten. Sie wollen ihre Konflikte austragen und – leben! So wird ein Schuh draus.
Wie im Text schon angesprochen, sind diese angeblichen neueren Studien, das Papier nicht wert, auf das sie gedruckt wurden. Es gibt KEINE neueren Studien, die zeigen, dass die Nachteile von Jungen im Bildungssystem NICHT von Lehrerinnen verursacht werden. Es gibt derzeit genau einen Befund, der felsenfest und unverrückbar steht und der lautet: Je mehr Grundschullehrer weiblich sind, desto schlechter schneiden Jungen in der Schule ab.
Sorry, aber irgendwie ist doch der Kommentar von jck5000 eine typische moderne und akademische Studie. Viel geschrieben, Kern nicht getroffen, Aussagekraft eigentlich nicht wirklich vorhanden. Also ich werde daraus nicht schlau, was er eigentlich sagen wolle.
Wie dem auch sei, tatsächlich zeigen alle Symptomen der Jungs(gerade die, die von offener Seite gegen sie vorgebracht werden), dass ihnen gegenüber irgendwas schief läuft. Machen öfters blau, brechen früher ab, interessieren sich weniger dafür und haben nach dem Schulleben eher Schimpf und Schande für die Schule übrig.
Interessant ist es, weil die Berufswelt was ganz anderes über sie zu berichten weiß: Tätigen öfters Vollzeitjobs, machen auffällig mehr Überstunden, sind weniger krank, machen sich sogar vielmehr in ihrer Freizeit Gedanken um ihre beruflichen Aufgaben, sind auffallend viel mehr belastbarer. Erzielen in der Regel in der gleichen Zeit mehr Leistung… Diese Woche kam sogar heraus, dass sie doppelt so viel Gehalt erhalten als Frauen. Und das natürlich zum größten Teil auch verdient.
Männlichen Beamten sind erfolgreicher als weiblichen Beamten. Siehe dafür alleine die Statistik, wo Lehrerinnen und Lehrer tätig sind.
Unternehmer machen dreifach so viel Umsatz als Unternehmerinnen.
Wie kann es also sein, dass das fast universal bessere Geschlecht in der Ausbildung für allgemeines Wissen solche Versager sind?
Gut, jetzt kann man natürlich eine Verbindung mit dem Alter herleiten: Jungs sind zwischen 12bis 20 weit ihrer Belastbarkeit entfernt. Tatsächlich? Nö, auch hier sind die Jungs außerhalb der Schule völlig was anderes als das Schulsystem über sie zu berichten weiß. Sport, Musik, Forschung, Denksport(Schach, Matheturniere), Motorsport, Handwerkliches Geschick, etc. pp.
Nach meiner Erfahrung sind Jungs auch innerhalb der Schule hochgradig belastbar und Leistungsbereit, aber nur wenn die Belastung einen irgendwie gearteten Sinn ergibt. Wenn die Leistung nur darin besteht irgendwelche Gedanken hin und her zu schieben und zu beschreiben, dann geht Schule Jungs oft am A…… vorbei. Sobald es aber konkret etwas zu tun gibt (z.B. sich eine Problemlösung auszudenken) blühen die häufig richtig auf.
MEines Erachtens ist diese Sendung häufig ein Ärgernis. Sie ist nämlich subtil hochmanipulativ im Sinne der Vermittlung speziell protestantischer Ideologie. Calvin läßt schön grüßen. Man kann und erträgt alles, wenn man nur will.